Cover-Bild Das Mädchen mit dem Drachen
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 23.02.2022
  • ISBN: 9783103974904
Laetitia Colombani

Das Mädchen mit dem Drachen

Roman
Claudia Marquardt (Übersetzer)

»Das Mädchen mit dem Drachen« - nach »Der Zopf« und »Das Haus der Frauen« der neue Roman der Bestsellerautorin Laetitia Colombani

Eine Schule am Indischen Ozean - ein hoffnungsvoller Ort, der alles verändert

Am Golf von Bengalen will Léna ihr Leben in Frankreich vergessen. Jeden Morgen beobachtet sie das indische Mädchen Lalita, das seinen Drachen fliegen lässt. Als Léna von einer Ozeanwelle fortgerissen wird, holt Lalita Hilfe bei Preeti, der furchtlosen Anführerin einer Selbstverteidigungsgruppe für junge Frauen. Léna überlebt und zusammen mit Preeti schmiedet sie einen Plan, der nicht nur Lalitas Leben grundlegend verändern wird.

Wie schon in ihren Bestsellern »Der Zopf« und »Das Haus der Frauen« erzählt Laetitia Colombani bewegend und mitreißend von mutigen Frauen, denen das scheinbar Unmögliche gelingt.

Das indische Mädchen Lalita, bekannt aus »Der Zopf«, bekommt im Roman »Das Mädchen mit dem Drachen« ihre eigene Geschichte.

 

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2022

Öffnet die Augen für das Schicksal indischer Mädchen

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Die französiche Lehrerin Léna hat einen Schicksalsschlag erlitten. Um über die Trauer hinwegzukommen und den Kopf zu beschäftigen, fliegt sie nach Indien, wo es ihr aber zunächst nicht gelingt, das Geschehene ...

Die französiche Lehrerin Léna hat einen Schicksalsschlag erlitten. Um über die Trauer hinwegzukommen und den Kopf zu beschäftigen, fliegt sie nach Indien, wo es ihr aber zunächst nicht gelingt, das Geschehene zu verarbeiten. Als sie beim Schwimmen fast aufs Meer hinausgetrieben wird, holt ein junges Mädchen, dass täglich kurz am Strand mit seinem Drachen spielt Hilfe und rettet Léna so das Leben. Sie merkt, dass in dem recht armen Dorf Mächen kaum auf eine gute Zukunft hoffen können und beginnt, sich für diese einzusetzen. Doch wird sie dadurch auch ihren eigenen Schmerz lindern können?

Das Buch von Laetitia Colombani erinnert äußerlich an die beiden Vorgänger "Der Zopf" und "Das Haus der Frauen". Auch inhaltlich widmet sie sich wieder den Frauen, ihren Ängsten, ihren Rechten und ihren Hoffnungen. Zwar ist das Buch nicht besonders umfangreich, doch schon auf den ersten Seiten, schwappt eine Welle Indien über den Leser. Mit wenigen Worten, so viel auszudrücken, ist eine Kunst, die die Autorin perfekt beherrscht. Lange, verschachtelte Sätze sucht man hier vergebens. Das Buch ist auch vom Satz her eher auf Leichtigkeit getrimmt: kurze Kapitel, wenige Zeilen pro Absatz, viel Raum. Diese Leichtigkeit steht jedoch im krassen Gegensatz zu dem eher bedrückenden Thema. Mehrfach muss man sehr schwer schlucken, wenn man die beispielhaften, gut recherchierten und authentisch geschilderten Schicksale von Mädchen und Frauen in Indien liest, vor allem wenn es um solche geht, die noch richtige Kinder sind. Gewalt gegen Frauen, Kinderarbeit, Hunger und Zwangsehe sind nur einige Schlagworte, die hier zu nennen sind.

Der Anfang des Buches konnte mich also wirklich begeistern. Man fragt sich, was Léna wohl selbst Schlimmes erlebt haben könnte. Im Mittelteil hatte die Geschichte leider dann eher den Charakter eines Planes, der abgearbeitet wird. Natürlich geht es da auch, um die Umsetzung einer Idee, die Léna hat, doch mir fehlte da etwas die Emotion. Zudem wird andauernd und nicht besonders geschickt imm wieder auf den Schicksalsschlag Lénas hingewiesen, was etwas nervig ist, wenn man eh so gespannt ist zu erfahren, was denn nun geschehen war. Auch die Auflösung dieser Frage war für mich etwas konstruiert und nicht ganz realistisch.

Umso mehr packte mich aber wieder das Ende des Buches, in dem sich plötzlich die Ereignisse überschlagen und sogar richtig Spannung aufkommt. Der Schluss wirkt auf mich versöhnend, aber nicht zu sehr, denn er lässt noch einiges offen. Das finde ich gut, denn anders hätte das Ganze für mich nicht gepasst. Auf jeden Fall ein Buch, dass mich dankbar für das, was ich habe und sein darf, zurücklässt. Werde ich nicht so schnell aus dem Kopf bekommen. 4 Sterne

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Das traditionelle Schicksal des Lebens

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Der Roman "Das Mädchen mit dem Drachen" ist bereits mein dritter Roman der Autorin Laetitia Colombani. Ihre Bücher haben meist eine eher ernste, nachdenkliche Handlung, die von Emotionen und Schicksälen ...

Der Roman "Das Mädchen mit dem Drachen" ist bereits mein dritter Roman der Autorin Laetitia Colombani. Ihre Bücher haben meist eine eher ernste, nachdenkliche Handlung, die von Emotionen und Schicksälen geprägt ist. Auch wenn diese Geschichte fiktiv ist, geht sie unter die Haut und wirkt authentisch. Die Autorin schafft es ohne viele Worte und schmückenden Schreibstil zu faszinieren. Dennoch muss ich leider sagen, dass dieses Buch nicht ganz so stark umhaut. Mein Favorit ist und bleibt wohl der erste Roman "Der Zopf".

Die Geschichte handelt von der französischen Lehrerin Léna, welche unter einem Schicksalsschlag zu leiden hat. Eine Reise nach Indien soll sie auf andere Gedanken bringen und ihre Trauer verarbeiten. Nur dies sieht schwieriger aus, als gedacht. Dann wird sie noch von einem Mädchen aus dem Meer gerettet. Das junge Mädchen kommt aus einem armen Dorf. Für Léna die Möglichkeit Hoffnung für dieses und viele weitere Mädchen zu erkämpfen. Sie gründet mit Preeti die erste Dorfschule.

Das Buch spielt auch diesmal in Indien. Außerdem wird auch in diesem Buch, wie bei den Vorgängern, die Rolle der Frau in den Fokus gelegt. Léna ist ein starker Frauencharakter, der auch hier Sorgen und Wünsche hat, sich aber nicht scheut für die Rechte der Frauen zu kämpfen. Ihren Mut und ihre Motivation sind beeindruckend. Ich habe sie als Charakter gut nachempfinden können.

Die traditionelle, indische Kultur wird aus der Frauensicht geschildert. Dazu haben mich die vielen Wörter aus dem Indischen begeistert. Mit kleinen Fußnoten lernt man als Leser klassische Wörter, wie Gerichte oder bestimmte Kleidungsstücke kennen. Dieser Einblick in die Kultur hat mir gefallen.

Die Autorin schafft es, viel hervorzuheben ohne großartig um den heißen Brei zu reden. Das gefällt mir! Trotzdem ist das Thema diesmal sehr erdrückend und emotional. Für mich hat der Tiefgang gefehlt. Bis zum Schluss weiß man nicht viel über Lénas Schicksal und tappt ungewollt etwas im Dunkeln. Hier hätte ich mir mehr Inhalt gewünscht, damit die Spannung aufrechtbleibt.

Veröffentlicht am 23.02.2022

Die Unberührbaren

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Laetitias Colombanis Roman "Der Zopf" hat mich vor Jahren wirklich sehr beeindruckt und noch heute wirkt er bei mir nach. Nun hat die Autorin ihren neuen, und sicher nicht nur von mir heiß ersehnten Roman ...

Laetitias Colombanis Roman "Der Zopf" hat mich vor Jahren wirklich sehr beeindruckt und noch heute wirkt er bei mir nach. Nun hat die Autorin ihren neuen, und sicher nicht nur von mir heiß ersehnten Roman "Das Mädchen mit dem Drachen" veröffentlicht und kehrt damit nach Indien zurück.
Léna hat einen schweren Verlust erlitten und steht an einer Wegkreuzung in ihrem Leben. Sie möchte abschalten und über ihre weitere Zukunft nachdenken. Sie reist spontan nach Indien, wo sie die Bekanntschaft mit einem kleinen Mädchen macht, welches jeden Tag ihren Drachen am Strand steigen lässt. Als Léna eines Tages in Not gerät, holt das kleine Mädchen Hilfe bei Preeti, der Anführerin der örtlichen Roten Brigade, die Frauen Selbstverteidigung beibringt. Sie schließt Freundschaft mit den beiden, die der Kaste der Dalit, der Unberührbaren, angehören.
Léna erfährt, dass den Dalit und vorallem generell Mädchen keine Bildung ermöglicht wird. Sie ist seit zwanzig Jahren Lehrerin und beschließt daraufhin ihrer Retterin Lalita die Bildung schenken, die dem lernfreudigen Mädchen aktuell verwehrt bleibt. Ihr Plan, eine Schule in Bengalen zu errichten, stellt sich jedoch als schwieriger heraus, als gedacht.

Als Leser begleiten wir Léna zwei Jahre lang und man bemerkt sehr schnell: Hier treffen zwei Welten aufeinander: Das Leben einer idealistischen westeuropäischen Frau und das von jungen indischen Mädchen und Frauen, die der niedrigsten Kaste angehören und keinerlei Zukunft vor sich haben. Sie gelten als unrein und dürfen nur die niedrigsten Arbeiten verrichten.
Léna denkt natürlich wie wir Europäer und ist entsetzt über die Armut, die Kinderarbeit, Zwangsehen oder sexuelle Übergriffe. Sie sieht für sich eine neue Aufgabe und beginnt alles für die Gründung einer Schule vorzubereiten. Trotz ihres Engagements stößt sie bei den meisten der Dörfler auf Widerstand. Alte Traditionen und der Glaube, dass Mädchen keinen Wert haben, lässt sich nicht von einem Tag auf den anderen auslöschen. Léna gibt aber nicht so schnell auf und findet bei Preeti Unterstützung. Diese setzt sich schon seit einigen Jahren für junge Mädchen und Frauen ein und übt mit ihnen Kampfsporttechniken, um sich vor Übergriffen und Vergewaltigungen zu schützen.

Als Leser begleiten wir Léna zwei Jahre lang bei ihrem Projekt. Der Schreibstil von Laetitia Colombani ist dabei eher einfach, aber auch poetisch. Dies ergibt genau den Widerspruch, die auch die beiden Kulturen mit sich bringen. Die Autorin schafft mit wenigen Worten intensive Schilderungen. Es gibt kaum Dialoge, aber viel indirekte Rede.
Die Charaktere sind trotz des schmalen Büchleins sehr gut dargestellt und ich hatte die Figuren sehr eindringlich vor meinen Augen.

Besonders der letzte Abschnitt des Buches hat mich tief ergriffen. Der Roman lebt vorallem durch die starken Kontraste im Leben der Dalit und der Kastenstruktur, die eigentlich schon seit Jahrzehnten verboten ist, aber noch immer ausgeführt wird. Ich hätte es für gut befunden, wenn die Geschichte noch ein bisschen länger oder ausführlicher gewesen wäre.

Fazit:
Ein eindrucksvoller und realitätsnaher Roman, der die noch immer fest verankerten Strukturen und Traditionen des Kastensystems in Indien aufzeigt. Für alle, die bereits "Der Zopf" gelesen haben, kann ich diese kleine weiterführende Geschichte um Lalita empfehlen. Aber auch allen anderen Lesern, die sich für die Lebensumstände der Frauen in Indien interessieren. Auch wenn die Geschichte für mich nicht ganz an den Zopf heranreicht, gebe ich eine Empfehlung ab.

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Wohlfühlgeschichte und Denkanstoß zugleich

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„Die alten Gewohnheiten hinter sich lassen, den Alltag, das ganze durchorganisierte Leben. In ihrem stillen Haus, wo jedes Foto, jeder Gegenstand an vergangene Zeiten erinnert, fürchtete sie, im Kummer ...

„Die alten Gewohnheiten hinter sich lassen, den Alltag, das ganze durchorganisierte Leben. In ihrem stillen Haus, wo jedes Foto, jeder Gegenstand an vergangene Zeiten erinnert, fürchtete sie, im Kummer zu erstarren, wie eine Wachsstatue in einem Museum." (S. 27)

Laetitia Colombanis Bücher bestechen durch gefühlvolle Geschichten, die sich einen Platz im Gedächtnis sichern. Sie wühlen verschiedenste Emotionen auf; präsentieren glaubhafte Charaktere und regen zum Nachdenken an. Auch ihr neuster Roman besticht durch eine fesselnde Geschichte, die nach dem Leseerlebnis noch immer präsent ist.

Das Cover: Für mich das schönste Cover ihrer drei Romane, auch, wenn ich im Gesamten die Cover immer ein wenig zu überladen finde. Das Buch ist an vielen Stellen sehr ernst und in meinen Augen hätte das auch auf dem Buchgewand durchscheinen können. Aufgrund der hellen Farbe und den floralen Elementen hätte ich vorweg nicht vermutet, wie traurig diese Geschichte teilweise wird. Dennoch passt es thematisch zum Buch und ist aufgrund des warmen Gelbtons definitiv ein kleiner Leuchtturm in der Buchhandlung.

Die Handlung: Léna hält nichts mehr in Frankreich. Mit Hoffnung auf einen Rückzugsort, der sie nicht an die Gespenster in Frankreich erinnert, reist sie an den Golf von Bengalen. Als sie bei einer morgendlichen Runde im Meer von Preeti, der Anführerin einer Selbstverteidigungsgruppe für Frauen, vor dem Ertrinken gerettet wird, erlebt sie Indien aus einem ganz anderen Blickwinkel. Doch ohne Lalita, einem kleinen Mädchen mit Papierdrachen, wäre Preeti nie auf die Ertrinkende aufmerksam geworden. Schon bald entwickelt sich in ihrem Kopf ein Vorhaben, welches sie zusammen mit der ehrgeizigen Preeti in die Tat umsetzen möchte…

Meine Meinung: Diese Geschichte lebt von Kontrasten. Sie lässt sich flüssig und zügig lesen – bleibt jedoch nach dem Lesen sehr präsent. Es geschehen schmerzvolle Momente im Laufe der Handlung – und dennoch verliert diese Geschichte nie ihre Leichtigkeit. Mich faszinierten diese Gegensätze sehr und schafften für mich ein gelungenes Buch. Es wurden nie die ernsten Untertöne vergessen, die Umstände nicht verschönert und gleichzeitig wurde der Hoffnung genug Raum zum Entfalten gelassen. Doch aufgrund der wirklich tragischen Ereignisse, war das Ende in meinen Augen sehr schön, doch der Weg dahin nicht ganz stimmig. Ebenso hätte die Geschichte besonders gegen Ende noch ein paar Seiten mehr vertragen, da der Schluss doch etwas gehetzt eingeleitet wurde. Vielleicht hätte ich am liebsten auch noch mehr Momente in der Geschichte verbracht. Vermutlich beides.

Die Charaktere: Allesamt sind mir während des Lesens sehr ans Herz gewachsen. Sie waren greifbar und zu keiner Zeit überzeichnet. Man konnte ihre Freude spüren und gleichzeitig die Ecken und Kanten verstehen. Die Solidarität zwischen der zusammengewürfelten Gruppe war so herzerwärmend, dass sich mir regelmäßig ein Lächeln ins Gesicht stahl. Zudem begeisterte mich der Mut und die Aufopferung, die Preeti und ihre selbstlose Gruppe von jungen Frauen, jeden Tag in einer so aufgeheizten Gesellschaft aufrechterhielten.

Fazit: Eine eindrucksvolle Geschichte, die ich nur empfehlen kann. Laetitia Colombani hat hier erneut ihr Talent unter Beweis gestellt. Ich würde definitiv dazu raten „Der Zopf“ im Vorfeld von ihr zu lesen, da die Vorgeschichte einer wichtigen Person dort bereits erzählt wird. Man kann sie jedoch auch ohne Vorwissen lesen, da diese kurz und knapp zusammengefasst wird. Gegen Ende hätte ich mir noch ein paar Seiten mehr gewünscht, doch das ist nur mein Empfinden. Von mir gibt es hier 4/5 Sternen und eine große Empfehlung!

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Hat mich nicht so begeistern können wie "Der Zopf"

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Das dritte Buch der Autorin Laetitia Colombani. Nachdem mir Der Zopf sehr gefallen hat, wollte ich die anderen Bücher auch noch lesen. Ehrlich gesagt fällt es mir jedoch schwer dieses Buch zu bewerten.

Léna ...

Das dritte Buch der Autorin Laetitia Colombani. Nachdem mir Der Zopf sehr gefallen hat, wollte ich die anderen Bücher auch noch lesen. Ehrlich gesagt fällt es mir jedoch schwer dieses Buch zu bewerten.

Léna ist hier die Hauptperson. Sie hat sich entschlossen ihre Heimat zu verlassen, um ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Jeden Tag geht sie an den Strand und trifft dort immer wieder auf ein Mädchen, das ihren Drachen steigen lässt. Was ihr eines Tages das Leben rettet, denn als eine Welle Léna erfasst, wird sie aufs Meer hinausgetrieben und nur Preeti und ihre Mädchen aus der Roten Brigade retten sie. Ab diesem Zeitpunkt ändert sich Lénas Leben erneut.

Der Prolog hat mich noch richtig neugierig gemacht und auch der erste Teil im Buch hat mich gefesselt, so dass ich unbedingt wissen wollte, wie es mit Léna und ihrem Aufenthalt in Indien weitergeht. Sie schafft es mit wenigen Worten Bilder im Kopf zu erzeugen und hat mich als Leser schnell in ihren Bann gezogen. Gerade ihrer klaren Linien und ihr unverschnörkelter Stil haben Wiedererkennungswert. Doch das Thema, das sie in ihrer Geschichte behandelt, ist kein leichtes. Es geht um so viel mehr als nur um Lénas Engagement für die Mädchen und Frauen in Indien. Man lernt so einiges über das Land und die Autorin schafft es, das man sich selbst informiert, um weitere Hintergrundinformationen zu bekommen und sich ein umfangreiches Gesamtbild über die Lage zu verschaffen. Es geht um Akkordarbeit, Gewalt gegen Frauen und Kinder, Traditionen, aber auch Vergewaltigung und Zwangehen. Und all das findet man in diesem dünnen Buch. Und der Anfang ist wirklich stark, doch im Mittelteil war ich manches Mal etwas genervt, dass man nicht erfährt, was Léna geschehen ist. Das wurde mir zu lange hinausgezögert und auch sonst ist der zweite Teil im Buch etwas, sagen wir mal, trocken und einfach nicht so intensiv. Doch im dritten Teil konnte mich die Autorin wieder packen und ich war emotional richtig involviert. Es gab den ein oder anderen Moment im Buch, der bei mir Gänsehaut hervorgerufen hat und ich hoffe, das sich die Welt irgendwann ändert und eine Zukunft bereithält für alle Frauen und Kinder.



Ein Buch, das mich nachdenklich stimmt und doch nicht ganz so sehr begeistern konnte, wie das erste Buch der Autorin. Dennoch öffnet es die Augen und geht unter die Haut.