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Veröffentlicht am 02.05.2022

Gute Mystery, dafür mittelmäßige Romantasy

Four Houses of Oxford, Band 1: Brich die Regeln (Epische Romantasy für alle Fans des TikTok-Trends Dark Academia)
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Harper wurde als Waisenkind von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht, doch nun ist sie endlich alt genug, um ihr Leben selbst zu bestimmen. So beginnt sie ihr Jurastudium in Oxford und wird prompt zu ...

Harper wurde als Waisenkind von Pflegefamilie zu Pflegefamilie gereicht, doch nun ist sie endlich alt genug, um ihr Leben selbst zu bestimmen. So beginnt sie ihr Jurastudium in Oxford und wird prompt zu einer der Studentenverbindungen eingeladen. Aufgrund mysteriöser Briefe, in denen ihr jemand anonym dazu rät der Verbindung beizutreten, folgt sie der Einladung. Doch bald zeigt sich, welches Geheimnis die vier Verbindungshäuser von Oxford hüten und welch gefährliches Spiel sie spielen.

Protagonistin Harper wird beschrieben als ein Mädchen, das allein durch ihre präsente Ausstrahlung schön ist. Persönlich ist sie eher eine Einzelgängerin, insgesamt aber eine überwiegend sympathische Figur. Ebenfalls in Oxford und in einem der Verbindungshäuser lebt Finley, der Harper vor ein paar Jahren das Herz gebrochen hat. Auch aus seiner Perspektive bekommen wir ein paar Kapitel zu lesen. Finley war mir ebenfalls sympathisch, wenn auch insgesamt eher ein typischer 0815-Bookboyfriend, ohne besonders hervorzuhebende Charakterzüge. Harpers Verhalten ihm gegenüber hat mich öfters gestört - im Zusammenhang mit Finley zeigt sich Harper eher hitzköpfig, aufbrausend und unüberlegt. Es bahnt sich natürlich auch eine Liebesgeschichte an, diese ist allerdings extrem vorhersehbar und ebenso unspektakulär.

Die Geschichte ist insgesamt mal spannend, mal etwas weniger, aber eigentlich stets auf einem Spannungslevel, bei dem man gerne weiterliest. Nicht nur Harper, auch der Leser sieht sich mit vielen Rätseln um die Verbindungshäuser konfrontiert. Allein das hat mich stets zum Weiterlesen angeregt. Auf jeden Fall hat die Geschichte damit auch eine gute Portion Mystery, nebenbei auch etwas Magie, wenn sie auch insgesamt Urban Fantasy auf ganz seichtem Niveau ist. Sicherlich empfehlenswert für Leser von Night of Crowns und ähnlichem. Mich hat hier allerdings nur das Spiel der Verbindungshäuser, nicht der Romantik-Anteil der Romantasy, begeistern können.

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Veröffentlicht am 12.04.2022

Spannende Mystery mit einigen Schwächen

Legend Academy, Band 1: Fluchbrecher
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Graylee hat Visionen darüber, wie Menschen gestorben sind und außerdem riesige Angst vorm Wasser. Um dies zu behandeln, wird sie von ihrer alten Schule auf die Swanlake Academy geschickt. Doch wie sich ...

Graylee hat Visionen darüber, wie Menschen gestorben sind und außerdem riesige Angst vorm Wasser. Um dies zu behandeln, wird sie von ihrer alten Schule auf die Swanlake Academy geschickt. Doch wie sich herausstellt ist die Academy eine Schule für die Nachfahren von Mythen wie Walküren, Odinssöhnen und Minotauren. Doch was für ein Mythos soll in Graylee schlummern? Als nach und nach Schüler verschwinden und verändert wieder auftauchen, Graylee sogar nach dem Leben trachten, wird ihr schnell klar: Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. Ob ein eigentlich vor zwanzig Jahren gebannter Fluch wiedererwacht ist, der Liebende für immer versteinert?

Für den Start des Romans habe ich zugegeben etwas länger gebraucht. Aufgrund der Mythen muss gerade am Anfang einiges erklärt werden und 200 Seiten hat es mindestens gebraucht bis die Geschichte etwas Schwung bekommen hat. Doch auch die Protagonistin Graylee hat mir den Einstieg nicht gerade leicht gemacht. Sie ist sehr vorlaut, spricht ohne vorher darüber nachzudenken und hat stets einen Spruch auf Lager, der meist eher unpassend ist. Das machte es mir lange Zeit schwer mich in sie hineinzuversetzen.
Natürlich gibt es auch einen männlichen Love Interest in dieser Geschichte - der leidende Schönling wie Graylee ihn selbst sehr passend beschreibt. Muskeln und all das Pipapo, was ein Klischee-Bookboyfriend so hat. Das machte ihn für mich als Charakter etwas dünn und nicht allzu interessant. Auch die Liebesgeschichte, die sich hier langsam entwickelt, konnte mich daher nicht so richtig berühren. Die Autorin versucht zwar offensichtlich ihn verletzlich darzustellen. Doch letztendlich verhält er sich dann auch wieder widersprüchlich, sodass ich sein Verhalten zum Teil nicht richtig ernst nehmen konnte.
Was der Autorin allerdings im späteren Verlauf gelingt: Sie hält es spannend und lässt viele Fragen, die uns Leser unter den Fingernägeln jucken, lange Zeit - oder sogar bis zum Schluss - offen. Immer wieder jedoch habe ich mich selbst dabei erwischt, Sätze, die mehr Geschwafel waren als das sie zur Geschichte beitrugen, zu überfliegen. Schließlich wollte ich des Rätsels Lösung näher kommen. Das Drumrum - wer ist nun Freund, wer Feind usw. - hat mich eher etwas gelangweilt. Denn die typischen Highschool-Konflikte lässt die Autorin hier leider nicht aus. Für mich war der gesamte Roman daher sehr in die Länge gezogen. Schließlich kommt er mit knapp 500 Seiten daher, dafür passiert mir aber einfach nicht genug.
Über die anderen Charaktere lässt sich vermutlich viel streiten. Es gibt wenige gute Schulkameraden wie Willow oder Ornela, die man auch lieb gewinnen kann. Und auch die Antagonistin Vivienne bringt ordentlich Schwung in den Roman - für mich übrigens einer der sehr wenigen gut ausgearbeiteten Charaktere. Ansonsten besteht die Swanlake Academy allerdings aus einer großen grauen Masse an Schülern, die allesamt nur in der Lage zu sein scheinen, die Neue an der Schule anzustarren und Gerüchten hinterher zu hecheln. Hier kommt ein sehr klischeehaftes Highschoolbild zutage, in dem Graylee natürlich der Sonderling ist, der aus der Masse heraussticht. Für mich ist diese Einheitsmasse von ständig nur glotzenden Schülern ziemlich profan und einfach gestrickt für einen Roman.

Insgesamt hatte der Roman für mich einige Schwächen, wurde zum Ende hin aber immer spannender, sodass ich doch noch vier Sterne vergebe. Auch der Cliffhanger am Ende ist mehr als gelungen, sodass man unbedingt wissen will, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 28.03.2022

Märchen mit asiatischem Touch

Die sechs Kraniche (Die sechs Kraniche 1)
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Prinzessin Shiori liebt es unter ihren sechs Brüdern zu sein. Allerdings ist sie einem Lord aus dem Norden versprochen und so soll sie zur Heirat schon bald ihre Heimat verlassen. Dagegen wehrt sie sich ...

Prinzessin Shiori liebt es unter ihren sechs Brüdern zu sein. Allerdings ist sie einem Lord aus dem Norden versprochen und so soll sie zur Heirat schon bald ihre Heimat verlassen. Dagegen wehrt sie sich innerlich sehr, doch auch das bisschen Magie, das in ihr schlummert, kann ihr dabei nicht helfen. Zumal sie verbannt würde, würde ihre Magie entdeckt werden. Ihre Stiefmutter kommt eines Tages hinter Shioris Geheimnis und zur Strafe belegt sie Shiori und ihre Brüder mit einem Fluch. Ihre Brüder werden zu Kranichen und Shiori soll fortan niemand mehr als die Prinzessin erkennen. Und spricht sie auch nur ein Wort, muss einer ihrer Brüder sterben.

Flüche, böse Stiefmütter, geheime magische Kräfte, Menschen verwandelt in Tiergestalten - all das und noch viel mehr Märchenhaftes verbirgt sich in diesem Roman, der den Auftakt einer Dilogie darstellt. Inspiriert hat sich die Autorin scheinbar an dem Grimmschen Märchen der Sieben Schwäne. Da ich dieses selbst aber nicht kenne, kann ich hier nicht vergleichen. In meinen Augen hat Elizabeth Lim hier aber ein eigenständiges, unkonventionelles Märchen der Jugendfantasy geschaffen. Neben Zauberern spielen hier auch Drachen eine Rolle. Eine nicht unwesentliche nimmt dabei der Drache Seryu ein, der Menschengestalt annehmen kann. Leider fällt seine Rolle in diesem Teil aber eher kurz aus.

Und wie es sich für ein Märchen um eine Prinzessin gehört, gibt es natürlich auch einen Märchenprinzen. Dazu kommt eine Prise Liebe, die das Buch aber zumindest größtenteils nicht dominiert. Allerdings muss ich sagen, hat mich diese auch nicht mitreißen können. Zu perfekt und langweilig ist Shioris Love Interest in meinen Augen. Mit Shiori selbst ist der Autorin dafür aber eine aufgeweckte, abenteuerlustige Figur gelungen, der ich gern gefolgt bin.

Meine Erwartungen an Lims neues Märchen waren hoch, konnten dabei aber leider nicht ganz erfüllt werden. Dennoch ist es eine runde Geschichte mit nicht allzu großem Cliffhanger, die sich gut lesen lässt. Und mit ihren kreativen Ideen hat sich die Autorin vier Sterne verdient.

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Veröffentlicht am 23.02.2022

Den Bauernhof in verschiedenen Szenen kennenlernen

Meine ersten Wörter vom Bauernhof - Sprechen lernen mit großen Schiebern und Sachwissen für Kinder ab 12 Monaten
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Das Material ist wie gewohnt von Ravensburger sehr stabil und für die Kleinen nicht so leicht kaputt zu machen. Auch die ausziehbaren Teile sind stabil, lassen sich potenziell aber leichter umknicken und ...

Das Material ist wie gewohnt von Ravensburger sehr stabil und für die Kleinen nicht so leicht kaputt zu machen. Auch die ausziehbaren Teile sind stabil, lassen sich potenziell aber leichter umknicken und bekommen daher schnell unschöne Falten.

Illustriert ist das Buch sehr schön. Auch die kurzen Texte passen sehr gut zu den jeweiligen Szenen und erläutern diese. Oft braucht es tatsächlich auch die Erläuterung, um die Szenen, die durch die Schiebefunktion verändert werden, zu verstehen.

Die Schiebefunktion ist schön gemacht und verändert wie beschrieben in Ergänzung zum jeweiligen Text die Szene. Das passt in allen Fällen sehr gut. Dabei kommen rechts (über den Buchrand hinaus) weitere Begriffe auf Vor- und Rückseite zum Vorschein. Diese passen mal sehr gut, mal aber auch gar nicht zu der gegebenen Szene, was etwas schade ist.

Die Wahl der Begriffe finde ich zum großen Teil gelungen. Lediglich die Landmaschinen halte ich hier für unnötig. Zum Beispiel mit der Ballenpresse werden die Kleinen sobald nicht viel anfangen können.

Insgesamt gibt es einiges zu entdecken und das Buch macht einen schönen Eindruck. Die Schiebefunktion habe ich in anderen Büchern allerdings schon besser umgesetzt gesehen, weshalb ich hier gute vier Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 22.02.2022

Magischer Trilogieauftakt, der Lust auf mehr macht

Signs of Magic 1 – Die Jagd auf den Jadefuchs
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Matilda möchte das Anwesen ihrer Eltern vor der Bank retten und braucht dafür dringend Geld. Die Jagd nach dem Jadefuchs, die von den Superreichen veranstaltet wird, kommt ihr da gerade recht. Als Jagdteam ...

Matilda möchte das Anwesen ihrer Eltern vor der Bank retten und braucht dafür dringend Geld. Die Jagd nach dem Jadefuchs, die von den Superreichen veranstaltet wird, kommt ihr da gerade recht. Als Jagdteam heuert sie ihren ehemaligen Hausmeister Botzki an, der den Käfig bauen soll. Doch es bedarf auch eines Zauberers, der den Fuchs in seinem Käfig bindet. Bei der Suche nach einem Zauberer, den sie sich auch finanziell leisten kann, stößt sie auf Albert Tubbs alias Abraham Kadabraham. Nur was Matilda nicht weiß: Albert ist gar kein wahrer Zauberer, sondern nur ein Trickkünstler. Und auch Albert weiß nicht, dass Matilda ihn eigentlich nicht für eine Tour als Trickkünstler anheuert und es in Wirklichkeit echte Magie gibt.

Zunächst muss ich den Schreibstil des Autors loben. Das Buch las sich durchweg sehr gut, mir gefiel vor allem der Humor, von dem Albert in seinen Abschnitten eine ordentliche Portion abbekommen hat. Die Kapitel sind dabei abwechselnd aus der Perspektive von Matilda und Albert geschrieben, jedoch in dritter Person. Bei Albert ging dieses Konzept gut auf. Ich konnte tiefe Einblicke in seine Gedanken und Gefühle bekommen, bei Matilda funktionierte dies meiner Ansicht nach nicht so gut. Sie blieb für mich als Leser irgendwie distanziert und kühl. So richtig hat sie sich uns auch in ihren Abschnitten leider nicht geöffnet. Da haben mir die tieferen Einblicke leider gefehlt.

Ansonsten hat Robrahn seine Charaktere aber vorbildlich ausgearbeitet. Botzki als eigentlich eher Nebenfigur wurde dabei einer meiner Lieblinge.

Die Idee, die der Trilogie zugrunde liegt, gefällt mir ebenfalls sehr gut. Eine magische Fuchsjagd der Superreichen ist mal was anderes und entpuppte sich als sehr unterhaltsam. Bis ich das Weltverständnis des Buches - mit wahren Magiern und anderen, die nicht wissen, dass es echte Magie gibt - erschlossen habe, hat es allerdings ein bisschen gedauert. Im Endeffekt finde ich das Harry Potter-ähnliche Konzept aber gut.

Die Handlung beginnt auf den ersten 100 Seiten eher langsam. Es brauchte eine Weile bis ich gefesselt war und die Jagd mit Begeisterung verfolgt habe. Das Ende des Buches kam dann allerdings zum Teil etwas vorhersehbar. Dennoch ist dem Autor noch ein kleiner Cliffhanger gelungen. Nun möchte ich auch unbedingt wissen, was mich in Band 2 erwartet.

Mikkel Robrahn hat hier sein Schreibtalent bewiesen, auch wenn ich etwas zweifle, ob Fantasyjugendbuch das richtige Genre ist oder ob es aufgrund des Gewaltaufkommens eher was für Ältere wäre.

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