Ich finde diese Märchen der Zukunft ganz großartig
Future Fairy Tales – Geschichten aus einer anderen WeltDas Buch ist definitiv wieder anders. Gut anders! Dass Holly-Jane Rahlens schreiben kann, hat sie schon mit vielen Büchern bewiesen. Dass sie neue Ideen hat, hat sie vor allem mit „Everlasting – Der Mann, ...
Das Buch ist definitiv wieder anders. Gut anders! Dass Holly-Jane Rahlens schreiben kann, hat sie schon mit vielen Büchern bewiesen. Dass sie neue Ideen hat, hat sie vor allem mit „Everlasting – Der Mann, der aus der Zeit fiel“ bewiesen. Dieses Buch geht ein bisschen in die Richtung. Wir befinden uns in einer fernen Zukunft, in der die Menschheit in Urbanites und Forester aufgeteilt ist. Die einen leben mit modernster Technik in den Städten. Die anderen versuchen eher das ursprüngliche Leben zu bewahren.
Holly-Jane Rahlens nimmt sich bekannte Märchen der Gebrüder Grimm vor und lässt diese in der Zukunft spielen. Zwischen den einzelnen Märchen wird ein bisschen erklärt, auf welches ursprüngliche Märchen die Geschichte fußt und wie dieses „neue“ Märchen wohl entstanden ist.
Es handelt sich wohl eher weniger um einen Roman, als eine Anthologie, auch wenn die Erläuterungen der Herausgeberin Hailey Layne-Arlens die Geschichten in einen Zusammenhang bringen. Letzten Endes steht aber jedes Märchen für sich.
Am besten gefallen haben mir die Märchen „Novella“ mit dem lustigen Androiden Mr. Fixit, die berührende Geschichte „Homo cyborgus amphibius“ und ganz besonders „Geburt einer Influencerin„. Geburt einer Influencerin ist auch im Original eines meiner Lieblingsmärchen und ich finde es sehr berührend. Mit „Geburt einer Influencerin“ hat die Autorin eine schöne Neuschöpfung geschaffen, die mich fast ebenso berührt hat, wie das Original. Und das, obwohl mich der Titel zunächst eher ein bisschen abgeschreckt hat. Beim zweiten Märchen kann man anhand des Titels vielleicht erraten, um welches Märchen es geht. Bei den anderen beiden lässt sich wohl eher nicht darauf schließen. Welche es sind, verrate ich euch an dieser Stelle nicht. Das müsst ihr selbst herausfinden.
Ich muss aber sagen, dass mir alle Märchen irgendwie auf die eine oder andere Art gefallen haben. Sich das so auszudenken, finde ich schon eine reife Leistung. Man erkennt die Märchen (so man sich mit den Märchen der Gebrüder Grimm auskennt) auf jeden Fall schon nach kurzer Zeit. Es war kein Märchen dabei, bei dem ich dachte, dass das nicht zum Ursprungsmärchen passt. Das hat mir wirklich gut gefallen. Bei „Homo cyborgus amphibius“ habe ich etwas länger gebraucht, bis ich es spitz hatte, worauf es anspielt, aber, wie bereits gesagt, eigentlich deutet schon der Titel in die richtige Richtung.
Ich vergebe gerne 5 Sterne.