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Veröffentlicht am 21.04.2022

Mysteriöse Morde und altägyptischer Totenkult in Wien

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
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Wien im Jahr 1894. Eine bestialische Mordserie erschüttert die Stadt. In ganz unterschiedlichen Bereichen der Hauptstadt wurden männliche Leichen entdeckt, die grausam verstümmelt wurden und allen fehlen ...

Wien im Jahr 1894. Eine bestialische Mordserie erschüttert die Stadt. In ganz unterschiedlichen Bereichen der Hauptstadt wurden männliche Leichen entdeckt, die grausam verstümmelt wurden und allen fehlen die Genitalien. Gibt es einen Zusammenhang der Delikte und wütet in Wien ein abartiger Triebtäter?
Inspektor Leopold von Herzfeldt befasst sich zusammen mit der Tatortfotografin Julia Wolf intensiv mit den Fundorten und den Tötungsweisen.
Ein weiterer sehr spektakulärer Mord wird im Kunsthistorischen Museum entdeckt. In einem ägyptischen Sarkophag wird die mumifizierte Leiche eines Professors gefunden. Leopold von Herzfeldt benötigt hierfür die Hilfe eines Spezialisten für Leichen und keiner wäre besser geeignet als der sympathische Totengräber Augustin Rothmayer. Speziell sein Wissen über Totenkulte verschiedenster Völker, darunter auch die altägyptischen Riten der Mumifizierung, bringen Leopold von Herzfeldt entscheidende Hinweise für die Aufklärung dieses äußerst mysteriösen Mordfalles. Schnell wird klar, dass im Umfeld des Archäologen noch weitere Menschen den Tod fanden.
Inspiriert vom belgischen Detektiv Hercule Poirot hat der Autor Oliver Pötzsch die spektakuläre Auflösung der Mordfälle auch diesem Meisterdetektiv gewidmet. Oliver Pötzschs Schreibstil ist fesselnd und die Hintergründe historisch hervorragend recherchiert. Wien wird in vielen unterschiedlichen Facetten gezeigt und auch die Abgründe der feinen Gesellschaft, Antisemitismus und Prostitution werden thematisiert. In der Stadt Wien werden unterschiedliche Schauplätze sehr anschaulich beschrieben und ein Stadtplan im Buch unterstützt die geografische Vorstellung.
Das Cover mit dem weißen Engel über der Stadt vor schwarzem Hintergrund finde ich sehr gelungen.
Oliver Pötzsch ist mit diesem zweiten Band des Totengräbers wieder ein Meisterwerk eines historischen Krimis gelungen.
Ich empfehle dieses Buch unbedingt allen Krimifans und ich freue mich schon auf weitere Bücher des Totengräbers.

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Veröffentlicht am 12.04.2022

Spannendes Zusammentreffen von Mentalmagie und Mord

Schwarzlicht
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Als die von Schwertern durchbohrte Leiche einer Frau in einer Kiste gefunden wird, ist die Stockholmer Kriminalkommissarin Mina Dabiri beunruhigt. Die Frau wurde wie in einer Kiste für Magiershows umgebracht ...

Als die von Schwertern durchbohrte Leiche einer Frau in einer Kiste gefunden wird, ist die Stockholmer Kriminalkommissarin Mina Dabiri beunruhigt. Die Frau wurde wie in einer Kiste für Magiershows umgebracht und das Motiv ist unklar. Zur Unterstützung und fachkundigen Beratung holt sie sich den Mentalisten Vincent Walder dazu und gemeinsam ergründen sie die Tat. Schnell verstehen sie sich gut und bilden ein starkes Team. Als es zu weiteren grausamen Morden kommt, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

Das Cover besticht mit seiner Düsterheit, zieht durch das Gelb jedoch Blicke auf sich und die Haptik der gelben Seile ist sehr angenehm.

Der Schreibstil ist flüssig, gut zu lesen und baut Spannung auf. Allein der Beginn des Buches zeigt, wie es Camilla Läckberg vermag Hochspannung aufzubauen und auch im weiteren Buch kommt es zu Gänsehautmomenten. Lange bleibt man als Leser im Dunklen und rätselt gerne mit.

Es handelt sich um eine besondere Kombination aus Krimi und der Welt der Mentalmagie, in die man einen kleinen Einblick erhält.
Das Ermittlerteam besteht aus der Kommissarin Mina Dabiri, welche äußerst hartnäckig auch gegen widrige Umstände ermittelt und gegen ihre eigene Angst vor Keimen kämpft und dem Mentalist Vincent Walder, der uns als Mentalist mit in seine Welt nimmt und immer wieder durch seinen Autismus in der Gesellschaft auf Hindernisse stößt. Gemeinsam jedoch bilden sie ein starkes Team, das auf intelligente Weise ermittelt und gut zueinander passt.

Insgesamt ein besonderer, spannender Krimi mit eigenwilligen, sympathischen Ermittlern und Einblick in Mentalmagie.
Ich freue mich schon auf die weiteren Bände der Krimireihe und kann es allen Krimi-Fans empfehlen!

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Veröffentlicht am 09.04.2022

Mitreißendes Erwachen zwischen Seelenverwandten und Schattenwesen

Eliza Moore
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Valentina Fast gelingt es, uns mit ihrem super flüssigen und unterhaltsamen Schreibstil in eine Urban Fantasy Story mit Schattenkreaturen eintauchen zu lassen, die von Anfang bis Ende fesselt und versucht ...

Valentina Fast gelingt es, uns mit ihrem super flüssigen und unterhaltsamen Schreibstil in eine Urban Fantasy Story mit Schattenkreaturen eintauchen zu lassen, die von Anfang bis Ende fesselt und versucht den Unterschied zwischen Liebe und Seelenverwandtschaft zu finden.
Es handelt sich um den ersten Band einer Diologie um die Protagonistin Eliza und spielt in Dublin.

Eliza Moore ist 18 Jahre alt, fiebert eigentlich ihrem Schulabschluss entgegen und schleicht sich gerne mal heimlich auf Partys. Plötzlich ändert sich ihr Leben in Dublin, als sie von einem unbekannten Wesen verletzt wird und anstelle ihrer Schwester ein Leben in einer besonderen Organisation, welche gegen Schattenwesen kämpft, führen soll. Diese für viele unsichtbaren Schattenwesen leben mitten unter den Menschen in Dublin und die Organisation, die sogenannte Liga, hat es sich zur Aufgabe gemacht die Menschen vor diesen Wesen zu schützen und mit einem Portal zu verhindern, dass es noch mehr von diesen Wesen und Seelenfressern gibt. Hierfür muss das Portal von zwei mächtigen Seelenverwandten geschützt werden, was nun Eliza übernehmen soll, als Nachfahrin einer mächtigen Hüter-Familie. Hierbei lernt sie ihren Seelenverwandten Conor kennen und spürt auch die magische Anziehungskraft zu ihm. Doch damit nicht genug, auch zu Conors Freund Logan fühlt sich ihr Herz hingezogen, sodass ihre Gefühlswelt durcheinander gewirbelt wird. Immer tiefer taucht Eliza in die Welt der Liga ein und erlebt die Welt mit neuen Gefahren.

Bereits das Cover hat mit sehr gut gefallen mit seiner hellen Farbgestaltung und dem goldenen Schriftzug und die Grüntöne passen gut zu Irland.
Der Schreibstil von der Autorin Valentina Fast ist wie gewohnt wunderbar, fesselnd und sehr bildlich, sodass ich durch die Seiten geflogen bin. Die Darstellung von der Liga und einer Welt in Dublin mit Seelenfressern und Schattenwesen ist ihr sehr gut gelungen.

Die Charaktere haben mich allesamt auf ihre Weise begeistert. Eliza ist authentisch, sympathisch, smart, zielstrebig, ehrgeizig und hinterfragt vieles. Sie nimmt nicht alles für gegeben hin, sondern macht sich ihr eigenes Bild. Ihr zur Seite steht ihre beste Freundin Ruby, die mit ihr durch dick und dünn geht, gemeinsam feiert und auch die ernsten Seiten des Lebens bespricht. Eine Freundin, wie sie jeder gerne hätte.
Zu Conor, ihrem Seelenverwandten, fühlt sich Eliza hingezogen. Doch wenn Conor sympathisch wirkt, ist er auch unnahbar und scheint etwas zu verbergen.
Conors Freund Logan hat mir gut gefallen, er ist meist höflich und fürsorglich, auch wenn das nicht immer auf den ersten Blick erkennbar ist.
Was man als Leser von den Mitarbeitern der Liga und von Elizas Mutter halten soll, ist noch unklar, da eventuell nicht jeder mit offenen Karten spielt. Hier bleibt nur auf Band zwei zu warten und noch tiefer in die Liga-Geheimnisse einzutauchen.

Die Idee mit der Geheim-Gesellschaft ist an sich nichts völlig neues, aber sie ist super gestaltet und die Ausarbeitung mit der Seelenverwandtschaft und den Seelenfressern ist kreativ und besonders.

Die Story hat mich durchweg gefesselt, war spannend, gefühlvoll und voll unerwarteter Ereignisse und Wendungen. Bis zum Ende wollte ich das Buch kaum aus der Hand legen und warte nun sehnsüchtig auf Band 2.

Ein fantastisches Buch für großartige Lesestunden, mit klarer Empfehlung für alle Fans von Urban-Fantasy.

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Veröffentlicht am 23.02.2022

Gelungener Cosy Crime mit besonderem Ermittler-Trio in idyllischer Kleinstadt

Mrs Potts' Mordclub und der tote Nachbar
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Mrs Potts Mordclub bietet eine unterhaltsame Kriminalgeschichte in typisch britischer Kleinstadtidylle, bei der jeder harmlos und doch verdächtig wirkt.

Als Mrs Judith Potts vermutet, dass ihr Nachbar ...

Mrs Potts Mordclub bietet eine unterhaltsame Kriminalgeschichte in typisch britischer Kleinstadtidylle, bei der jeder harmlos und doch verdächtig wirkt.

Als Mrs Judith Potts vermutet, dass ihr Nachbar ermordet wird, fängt sie neugierig an zu ermitteln und lernt hierbei die Pfarrersfrau Becks und die Hundesitterin Suzie kennen. Alle drei sind sich rasch sympathisch und als der nächste Mord geschieht ermitteln sie gemeinsam, treffen sich immer wieder als Mordclub und erleben spannende und teilweise gefährliche Situationen.

Das Cover des Buches stellt eine typische englische Kleinstadt dar, über welche unheilvoll Raben hinweg fliegen und passt für mich gut zu der beschriebenen Kleinstadt Marlow, in der die Story spielt. Der Schreibstil ist flüssig und bildlich und die Kapitel haben eine angenehme Länge.

Die Protagonistin Judith Potts ist eine 77-jährige Seniorin der besonderen Art: sie geht gerne nackt schwimmen, arbeitet noch als Kreuzworträtsel-Erstellerin für eine Zeitschrift, wirkt ein wenig sonderbar und zeitgleich mutig, intelligent, humorvoll und sympathisch. Bei ihren Nachforschungen fühlt sie den Anwohnern von Marlow auf den Zahn und hat bei einem Gläschen Scotch die besten Ideen.
Die weiteren Mitglieder des Mordclubs, Becks und Suzie, sind ebenfalls besondere Charaktere, Suzie will den Tod eines Freundes aufklären und Becks mehr erleben, als nur als Hausfrau im Pfarrhaus zu sein.

Mit einer schönen Story, in der sich mehrere Morde aneinander reihen und es unerwartete Wendungen gibt, wird man bei der Lektüre gut unterhalten. Ein zunehmender Spannungsbogen sorgt für spannende Lesestunden und Mrs Potts und ihr Mordclub sorgen immer wieder für ein Schmunzeln.
Ich freue mich schon auf weitere Fälle mit diesem amüsanten und sympathischen Ermittler-Trio.

Ein gelungener Cosy Crime, der die Idylle einer Kleinstadt mit britischem Charme, interessanten Charakteren und spannender Story verbindet.
Für alle Cosy Crime Fans und Freunde von Agatha Christie eine klare Empfehlung.

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Veröffentlicht am 12.01.2022

Hochspannende Suche nach dem Schuldigen - ein packendes Leseerlebnis

Perfect Day
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Ein Philosophieprofessor unter Mordverdacht, seine Tochter die auf eigene Faust ermittelt, ein Journalist der eine große Story wittert und ein Mörder der sein Unwesen treibt und Schleifen verteilt sind ...

Ein Philosophieprofessor unter Mordverdacht, seine Tochter die auf eigene Faust ermittelt, ein Journalist der eine große Story wittert und ein Mörder der sein Unwesen treibt und Schleifen verteilt sind die Grundlage dieses großartigen Psychothrillers.

Anns Vater, Prof. Walter Lesniak, sitzt wegen Mordverdacht an 10 Mädchen im Gefängnis. Die Mädchen waren zwischen 6 und 10 Jahren alt und der Weg zu ihnen war mit roten Schleifen versehen, weshalb der Mörder Schleifenmörder genannt wird. Doch die Germanistikstudentin Ann ist von der Unschuld ihres Vaters überzeugt, niemals hätte sie geglaubt, dass ihr gutmütiger Vater des Mordes angeklagt werden könnte. Entgegen den Empfehlungen eines befreundeten Anwalts macht sie sich auf die Suche nach dem wahren Mörder und ermittelt auf eigene Faust, um die Unschuld ihres Vaters zu beweisen. Hierbei bekommt sie Unterstützung zum einen durch die ehemalige Schulfreundin Eva, die sie bis zu diesem Zeitpunkt lange nicht gesehen hatte und zum anderen hilft ihr der Journalist Jakob. Sie finden einige verdächtige Personen und kommen im brenzlige Situationen. Als dann erneut ein Mädchen verschwindet, während ihr Vater noch im Gefängnis sitzt, gibt Ann alles, um den Mörder zu finden.

Das Cover des Buches passt mit seiner schwarz-weißen Farbgestaltung toll zu den bisherigen Thrillern von Romy Hausmann. Bei der ungewöhnlichen Haptik des Covers hat man fast das Gefühl über sehr feines Schmirgelpapier zu fassen.
Der Einstieg des Buches ist gut gelungen, baut rasch Spannung auf und ist leicht verwirrend, sodass man unbedingt weiterlesen möchte. In markantem, flüssigen Sprachstil gelingt es Romy Hausmann mit den Emotionen des Lesers zu spielen, die Spannung aufrecht zu erhalten und miträtseln zu lassen, wer der Mörder sein könnte. Sie baut eine Atmosphäre auf, die sehr real scheint, gelegentlich Furcht aufkommen lässt, ohne jedoch zu gruselig zu werden und nimmt den Leser in Abgründe der Psyche mit.
Die Story erlebt der Leser zur Hauptsache aus der Sicht von Ann, wodurch das Gefühl entsteht sehr nahe am Geschehen dabei zu sein. Am Ende der Kapitel erhält man ganz kurz einen Einblick in die Gedanken des Mörders, ohne diesen jedoch näher kennenzulernen.
Ann hat die Gefangennahme ihres Vaters viel Kraft gekostet, ihr Studium hat sie vorerst auf Eis gelegt, sich weitestgehend von der Welt abgekapselt und verdient ihr Geld in einem Café. Bewundernswert ist es, dass sie dann die Kraft findet, nicht locker zu lassen und versucht allen Spuren auf der Suche der Unschuld ihres Vaters nachzugehen, egal wie gefährlich eine Situation werden könnte.
Alle Charaktere sind realitätsnah ausgestaltet, teils geheimnisvoll und nicht immer gut einschätzbar, was einige verdächtig erscheinen lässt.

Bis zum Schluss blieb das Buch sehr spannend, fesselte und war ein tolles Leseerlebnis mit unvorhersehbaren Wendungen und tollen Charakteren. Die Beweggründe des Mörders und wer dieser tatsächlich war blieben bis zum Schluss undurchsichtig und unklar.

Eine eindeutige Leseempfehlung für alle Thriller/ Psychothriller- Freunde und ich freue mich schon auf weitere Bücher von Romy Hausmann.

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