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Veröffentlicht am 13.03.2022

Gelungener Regionalkrimi, voller Wissen über Heil- und Giftpflanzen

Gärten, Gift und tote Männer
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Der Regionalkrimi „Gärten, Gift und tote Männer“ der Autorin Klaudia Blasl, spielt in einem kleinen österreichischen Ort. Ruhig und besinnlich geht es dort allerdings nicht zu und so passiert im Buch wirklich ...

Der Regionalkrimi „Gärten, Gift und tote Männer“ der Autorin Klaudia Blasl, spielt in einem kleinen österreichischen Ort. Ruhig und besinnlich geht es dort allerdings nicht zu und so passiert im Buch wirklich Einiges. Zunächst einmal baut sich die Kriminalgeschichte gemächlich auf, der Fokus liegt eher auf den Protagonist:innen und deren Charakterentwicklungen, ab dem ersten Drittel nimmt dann aber auch die übrige Handlung Fahrt auf. Die Geschichte ist geprägt durch einen besonderen Humor, welcher mir ehrlich gesagt nicht immer zusagte. Eigentlich mag ich schwarzen Humor und Sarkasmus wirklich gerne, die Hauptprotagonistin Pauline neigt allerdings zur umfassenden Schwarzseherei und bedenkt außerdem ihre Mitmenschen gerne mal mit verletzenden Kommentaren, welche für mich stellenweise eine Nummer zu viel waren. Besonders ihr Ehemann Fred bekommt im wahrste Sinne des Wortes ordentlich sein Fett weg. Von Anfang an wird er als verfressener und nichtsnutziger Faulpelz hingestellt, wohingegen Pauline ihre eigenen Fehler gerne mal außer Acht lässt. Zum Glück gibt es neben dieser wenig sympathischen Figur, noch Nachbarin Berta welche für gute Stimmung sorgt. Diese schafft es nicht nur gegen den ständigen Pessimismus anzukommen, sondern trägt außerdem noch einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung der Mordfälle bei. So schaffte sie es schnell zu meiner absoluten Lieblingsfigur zu werden.

Die Handlung ist an sich wirklich spannend und kann mit so einigen hochkarätigen Krimis mithalten. Auch wenn wenn ich einen Teil der Lösung vorausahnen konnte, hatte ich dennoch großen Spaß beim miträtseln und entwirren. Der Schreibstil liest sich außerdem angenehm und sprüht nur so vor Wortwitz und versteckten Anspielungen. Auch das geschickt eingewebte Wissen über Pflanzen und deren Eigenschaften, gefiel mir gut und macht das Buch zu etwas Besonderem. Alles in allem verbirgt sich hinter dem liebevoll gestalteten Cover, ein fesselndes und amüsantes Lesevergnügen, welches ich allen Fans von Regionalkrimis empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 05.03.2022

Surreale aber spannende Geschichte mit einem vielfältigen Genremix

Der Fluch des Hechts
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Hinter toll gestalteten Cover von „Der Fluch des Hechts“ des Autoren Juhani Karila verbirgt sich eine wirklich einzigartige Geschichte. Diese spielt in der Heimat des Autoren nämlich in Lappland in Finnland. ...

Hinter toll gestalteten Cover von „Der Fluch des Hechts“ des Autoren Juhani Karila verbirgt sich eine wirklich einzigartige Geschichte. Diese spielt in der Heimat des Autoren nämlich in Lappland in Finnland. Einem einzigen Genre lässt sich die Geschichte dabei nicht zuordnen, für mich war es eine gelungene Mischung aus Roman, Fantasy, Mythologie bzw. Folklore und sogar ein wenig Krimistimmung kam auf. So entsteht ein einzigartiges Leseerlebnis, welche mich total in seinen Bann ziehen konnte. Wem das Surreale und Magische so gar nicht liegt, wird an diesem Buch keine Freude haben. Wer sich aber auf diese besondere Geschichte einlassen mag, wird auf jeden Fall positiv überrascht so wie ich. Alle Protagonist:innen waren toll ausgearbeitet und besonders Elina und die Polizistin Janatuinen mochte ich besonders gerne. Überall im Buch begegnen einem sagenhafte Wesen und besondere Gestalten so das man sich stellenweise wie in einer Fantasiewelt fühlt. An sich ist die Geschichte aber so greifbar und detailliert erzählt, dass sie gleichermaßen real erscheint. Für die Einwohner des kleinen Ortes sind die mystischen Wesen völlig normal, nur Polizistin Janatuinen kommt aus dem Süden und staunt genau wie wir Leser:innen über die besonderen Begegnungen.

Orientiert an echten finnischen Sagen und Märchen, entwickelt der Autor seine ganz eigenen Mythen und Gestalten. Außerdem zeigt er gekonnt wie örtliche Legenden entstehen können. Im Original ist das Buch in einem finnischen Dialekt geschrieben, da dieser sich nur schwer übersetzen lässt, wurde für die deutsche Fassung ein ganz eigener künstlicher Dialekt erschaffen. Dieser ist eine Mischung aus unterschiedlichen deutschen Dialekten und konnte mich ehrlich gesagt nicht ganz überzeugen. Außerdem ist er mein einziger Kritikpunkt am Schreibstil, da der Lesefluss gerade zu Beginn des Buchs doch sehr ausgebremst wird. Nachdem ich mich etwas an den übermäßigen Gebrauch gewöhnt hatte, las sich der Text dann auch flüssiger. In der Gesamtbewertung gibt es von mir aufgrund des künstlichen Dialekts einen Stern Abzug. Inhaltlich konnte mich die verrückte Geschichte mit ihren einzigartigen Weisheiten und liebenswerten Charakteren jedoch voll überzeugen, so dass ich dennoch eine Leseempfehlung geben mag.

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Veröffentlicht am 02.03.2022

Sprachlich gewöhnungsbedürftig, inhaltlich hoch aktuell und interessant

Ey hör mal!
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Beim Jungendbuch „Ey hör mal!“ des Autoren Gulraiz Sharif ist der Titel Programm. Denn genau so offen, direkt und mit viel Slang spricht Protagonist Mahmoud uns Leser:innen an. Dieser doch sehr besondere ...

Beim Jungendbuch „Ey hör mal!“ des Autoren Gulraiz Sharif ist der Titel Programm. Denn genau so offen, direkt und mit viel Slang spricht Protagonist Mahmoud uns Leser:innen an. Dieser doch sehr besondere Schreibstil ist durchaus gewöhnungsbedürftig und machte mir den Einstieg ins Buch zunächst einmal schwer. Im Verlauf der Handlung las sich die Geschichte zum Glück aber zunehmend flüssiger. Auch wenn Mahmoud sich gerne weniger jugendsprachlich und rotzig hätte ausdrücken können, gefiel er mir als Protagonist doch richtig gut. Durch seine unerschütterliche Art, seine Coolness und Toleranz gibt er der Geschichte, rund um seinen kleinen Bruder Ali, eine ganz besondere Note. Denn als Ali entdeckt, dass er innerlich eigentlich schon immer ein Mädchen ist, wirft das die ganze Familie und ihre Weltanschauung gehörig durcheinander. Das Thema Transsexualität steht allerdings nicht alleine im Mittelpunkt der Erzählung. Denn Mahmoud zeigt außerdem sehr treffend alltäglichen Rassismus und Benachteiligungen, mit welchen er zu kämpfen hat, auf. Durch seinen frisch aus Pakistan angereisten Onkel, erleben wir außerdem einen regelrechten Kulturschock, als die Beiden Oslos Innenstadt erkunden. So wirbt das Buch auch für kulturelle Vielfältigkeit, wobei keiner der Protagonisten vor eigenen Vorurteilen gefeit ist. Weniger gut gefiel mir die Verharmlosung von häuslicher Gewalt und Armut. Trotz der Kritikpunkte verbirgt sich hinter "Ey hör mal!" eine mutmachende Geschichte, welche mir gut gefiel. Sprachlich würde ich das Buch allerdings eher Jugendlichen empfehlen, welche sich mit dem Lesen des Schreibstils hoffentlich leichter tun als ich.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Vielseitiges Backbuch für Einsteiger

Selber backen statt kaufen
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Das Buch „Selber Backen statt kaufen“ von smarticular hat sich ein hehres Ziel gesetzt, selber machen, statt fertig kaufen. Dafür hält es unterschiedliche Rezepte für Brot, Brötchen, Kuchen, Gebäck, Kekse, ...

Das Buch „Selber Backen statt kaufen“ von smarticular hat sich ein hehres Ziel gesetzt, selber machen, statt fertig kaufen. Dafür hält es unterschiedliche Rezepte für Brot, Brötchen, Kuchen, Gebäck, Kekse, aber auch herzhafte Knabbereien und Gerichten aus dem Backofen bereit. Alle Rezepte sind auch für die vegane und glutenfreie Küche geeignet, denn gleich zu Beginn des Buchs, wird erklärt wie man herkömmliche Zutaten ersetzen kann. Übersichtlich und interessant wird hier Grundwissen, über unterschiedliche Mehle und vielfältige Möglichkeiten z.B. ein Ei zu ersetzen, vermittelt. Mich persönlich konnten vor allem die Brot und Brötchen Rezepte begeistern. Endlich habe ich mich an einen eigenen Sauerteig herangetraut. Durch die einfache aber gelungene Beschreibung, nimmt das Buch ganz locker eventuelle Hemmungen und macht einfach Lust aufs Ausprobieren. Die weiteren Kapiteln, besonders was Kuchen und Süßes betrifft, hielten für mich nur wenig Neues bereit. Wer noch kein Backbuch besitzt, erhält hier eine gute Grundlagensammlung, für geübte Bäcker:innen lohnt sich die Anschaffung nicht unbedingt. Gut gefielen mir die ansprechenden Fotos, welche jedes Rezept perfekt ergänzen. Auch die Zubereitungsanweisungen sind verständlich und übersichtlich formuliert. Einen Stern Abzug gibt es für die vielen altbekannten Rezepte, der Rest konnte mich aber überzeugen. Deswegen vergebe ich gute 4 Sterne und eine Empfehlung vor allem für Backneulinge.

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Veröffentlicht am 24.02.2022

Amüsant und Cosy, wenn auch leicht schwächer als der erste Band

Der Mann, der zweimal starb (Die Mordclub-Serie 2)
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Schon lange habe ich auf „Der Mann, der zweimal starb“ des Autoren Richard Osman hin gefiebert, denn der erste Band des Donnerstagmordclubs konnte mich total begeistern. Sehr gefreut habe ich mich daher ...

Schon lange habe ich auf „Der Mann, der zweimal starb“ des Autoren Richard Osman hin gefiebert, denn der erste Band des Donnerstagmordclubs konnte mich total begeistern. Sehr gefreut habe ich mich daher das es nun endlich ein Wiedersehen, mit vielen bekannten Charakteren gab. Nicht nur die Senioren von Coopers Chase kommen in diesem neuen Abenteuer vor, sondern auch die bereits bekannten Polizist:innen Donna und Chris, sowie der treue Allrounder Bogdan, mischen weiterhin fleißig mit. Um die persönlichen Beziehungen und Verhaltensweisen der Protagonist:innen gut verstehen zu können, bietet es sich an zunächst den ersten Band zu lesen. Sonst stelle ich mir den Einstieg in die Geschichte, durchaus schwierig vor. Für den Fall an sich, benötigt man allerdings kein Vorwissen. Dieser ist unheimlich verzwickt, rätselhaft und hält bis zum Schluss Überraschungen bereit. Stellenweise wirken die Verstrickungen allerdings fast schon zu konstruiert, um realistisch zu erscheinen. Dies ist für mich auch einer der wenigen Kritikpunkte an diesem sonst tollen Krimi. Der Autor versucht alles perfekt zu kreieren und lässt seinen Text dabei zu ausgearbeitet wirken. Versteht mich nicht falsch, das Buch bietet eine wunderbare Unterhaltung und konnte auch durch seinen einzigartigen Humor erneut bei mir punkten. Dennoch war mir an jeder Stelle bewusst das es sich eben nur um eine Geschichte handelt. Für einen Kriminalroman an sich auch nicht schlimm, nur die Spannung blieb dadurch ein wenig auf der Strecke. Der Schreibstil las sich dafür locker leicht und so flog ich nur so durch die Seiten. Deshalb vergebe ich gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle Fans von kultigen Kriminalromanen.
Mein Fazit: Vergnügliche und kurzweilige Cosy Crime, welche mit großartigem britischem Humor punktet.

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