Zwischen Freundschaft und Pflichtgefühl
Milla wuchs im wiedervereinten Deutschland allein bei ihrer Mutter in Berlin auf. Auf Fragen nach dem Vater erhielt die nie eine Antwort und hatte sich damit arrangiert. Als sie schwanger wird, drängt ...
Milla wuchs im wiedervereinten Deutschland allein bei ihrer Mutter in Berlin auf. Auf Fragen nach dem Vater erhielt die nie eine Antwort und hatte sich damit arrangiert. Als sie schwanger wird, drängt jedoch ihr Freund Navid auf Antworten. Er, der Familienmensch, der selbst seine ganze Familie im Krieg verloren hat, spürt die Missstimmung in Millas Familie. Doch je hartnäckiger beide nachfragen, umso deutlicher wird, dass etwas in der Vergangenheit verborgen bleiben soll...
"Flüchtiges Glück" verbindet die Zeitgeschichte der DDR bis in die Gegenwart mit ihren in der jeweiligen Epoche verwurzelten Konflikten und den Alltag und Leben der jeweiligen Generation. Sehr deutlich wird, dass jede mit ihren ganz eigenen Zwängen zu kämpfen hat und dennoch nur von einem träumt: einem glücklichen erfüllten Leben. Und indem man die Nachkommen beschützen will, wiederholen sich die Fehler - man greift in die Entwicklung ein, was letztendlich nur Enttäuschung und Leid hervorruft.
Sehr deutlich wird, was Geheimnisse auslösen und wie sie den Gang der Geschichte verändern können. Der Autorin ist es hervorragend gelungen, die jeweiligen Charakter so herauszuarbeiten, dass der Leser die Absicht nachvollziehen und sogar bis zu einem gewissen Grad Verständnis aufbringen kann.
Definitiv ein lesenswertes Buch, welches ich gern weiterempfehle.