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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2022

Spannende Fortsetzung mit starken Charakteren und Überraschungen

Loreley
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Der zweite Band der Loreley-Reihe schließt nahtlos an den ersten an (weshalb ich hier eine genauere Inhaltsangabe unterlassen werde, um nicht das Ende des ersten Bandes zu spoilern).
Im selben angenehmen ...

Der zweite Band der Loreley-Reihe schließt nahtlos an den ersten an (weshalb ich hier eine genauere Inhaltsangabe unterlassen werde, um nicht das Ende des ersten Bandes zu spoilern).
Im selben angenehmen Schreibstil werden die drei Perspektiven von Jermaine, Atlas und Belen weiterverfolgt, im ersten Teil aufgeworfene Fragen werden beantwortet, allerdings auf eine geschickte Weise, durch die weitere Fragen und Konflikte entstehen. Der am Ende des vorherigen Bandes gefasste Plan wird von den Elmanauten und der Crew der Ruby verfolgt, allerdings nicht sonderlich einmütig und zu diesen Auseinandersetzungen auf der Personenebene kommen überraschende Hindernisse hinzu. Derweil hat der Belen-Handlungsstrang ein niedrigeres Spannungslevel, die Kapitel um ihre sich entwickelnde Beziehung mit Thaloan sind süß zu lesen und auch was das Worldbuilding angeht sehr interessant, aber die Konflikte sind deutlich anderer Art. Mit einer Ausnahme scheinen sie allesamt weniger ernst/ weniger drängend. Generell mag ich Wechsel von aktionreichen zu ruhigeren Kapiteln, aber ich hatte beim Lesen den Eindruck eines erheblichen Ungleichgewichtes zwischen den drei Perspektivfiguren.
Die Autorin foreshadowed gekonnt: es lässt sich die Form des Ergebnisses erahnen, sobald das Rätsel aufgelöst wird, ist man als Leser dennoch von der Zusammensetzung und den Details überrascht. Und falls das unverständlich klingt, kann ich nur empfehlen es selbst zu lesen, denn ich kann es nicht besser in Worte fassen.
Alles in allem liegt mit Salz&See eine absolut gelungene Fortsetzung vor, die nicht nur selbst Spaß macht, sondern auch große Lust auf den nächsten Band.

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Veröffentlicht am 23.03.2022

Biographie und Detektivgeschichte

Der große Fehler
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Jonathan Lees Der große Fehler ist kein historischer Krimi im typischen Sinne. Ausgangspunkt ist die Ermordung Andrew Haswell Greens (1820-1903), dem "Father of Greater New York". Auf zwei Handlungsebenen ...

Jonathan Lees Der große Fehler ist kein historischer Krimi im typischen Sinne. Ausgangspunkt ist die Ermordung Andrew Haswell Greens (1820-1903), dem "Father of Greater New York". Auf zwei Handlungsebenen wird Leben und Nachleben des in Vergessenheit geratenen Architekten erzählt und Fakt mit Fiktion auf so kunstvolle Art miteinander verwoben, dass ich man sich als Leser nicht gewiss ist, wo detaillierte Recherche aufhört und künstlerische Freiheit anfängt.
Der Schreibstil zeichnet sich durch allgegenwärtigen Humor aus, der zwischen einem latenten Beiklang und direktem Aufdrang fluktuiert. Gleichzeitig sind ist der Aufbau der Sätze oftmals komplex, sperren sich einem zu schnellen Lesen, sodass man sich mit Bedacht durch das Wortlabyrinth fortbewegt.
Alles in allem ist dies kein Buch, das sich zum Lesen im Halbschlaf oder „mal zwischendurch“ empfiehlt, sondern ein gehaltvoller Roman, der, seiner eigenen Logik folgend, dem eigenwilligen Erbauer New Yorks ein würdiges Denkmal errichtet.

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Veröffentlicht am 07.03.2022

Hanbuch zur Verbesserung der Welt

Good News - Warum die Welt besser ist, als du denkst
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Laut der Rückseite richtet sich dieses kleine, hübsch gestaltete Sachbuch an Kinder ab 10 Jahren, tatsächlich aber würde ich den lockeren, verständlichen Schreibstil schon für Kinder ab 6 Jahren empfehlen. ...

Laut der Rückseite richtet sich dieses kleine, hübsch gestaltete Sachbuch an Kinder ab 10 Jahren, tatsächlich aber würde ich den lockeren, verständlichen Schreibstil schon für Kinder ab 6 Jahren empfehlen.
„Good News – Warum die Welt besser ist als du denkst“ stellt keine reine Sammlung positiver Fakten und Entwicklungstrends dar, sondern ist viel mehr eine Handreichung zu Themengebieten, in denen Verbesserung angestrebt wird. Es wird anschaulich erklärt, wie Falschnachrichten entstehen und Verbreitung finden, wodurch jüngere Leser in das heute so wichtige Thema der Medienkritik eingeführt werden.
Doch nicht nur zum Denken wird hier ermutigt, sondern auch zum Mitfühlen und Handeln.
Mit Beispielen und Zitaten bekannter Persönlichkeiten wird ein mutmachender Kontext geschaffen, allerdings fällt hierbei doch auf, dass es sich um eine Übersetzung handelt: ein Übermaß britischer Beispiele ist bemerkbar. Vielleicht wäre es sinnvoll gewesen, statt NHS deutsche Krankenkassen oder Unfallversicherungen anzusprechen.

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Atmosphärische Lektüre

HOME – Haus der bösen Schatten
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Im Wechsel mit Maggies Suche nach der Wahrheit in der Gegenwart werden einzelne Kapitel aus jenem Buch, welches ihr Vater 25 Jahre zuvor über die Ereignisse schrieb präsentiert. Dabei entstehen Parallelen ...

Im Wechsel mit Maggies Suche nach der Wahrheit in der Gegenwart werden einzelne Kapitel aus jenem Buch, welches ihr Vater 25 Jahre zuvor über die Ereignisse schrieb präsentiert. Dabei entstehen Parallelen und Unterschiede, der Leser rätselt mit, ob es sich bei den Vorkommnissen um Übernatürliches handelt oder nicht. Allerdings ist dies kein Thriller, indem Ereignisse Schlag auf Schlag erfolgen, vielmehr wird eine spannungsgeladene Atmosphäre erzeugt und rasche plot twists gibt nur zum Ende hin. Absolut Empfehlenswert.

(Da ich die englische Ausgabe gelesen habe, kann ich hier den deutschen Schreibstil nicht kommentieren)

Veröffentlicht am 19.02.2022

Poetisches Märchen um einen Mörder

Das Parfum
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Süskinds Parfum ist eine jener wenigen Pflichtlektüren meiner Schulzeit, die mir positiv in Erinnerung geblieben ist. Eben deshalb entschloss ich mich kürzlich, es noch einmal zu lesen:

Der Schreibstil ...

Süskinds Parfum ist eine jener wenigen Pflichtlektüren meiner Schulzeit, die mir positiv in Erinnerung geblieben ist. Eben deshalb entschloss ich mich kürzlich, es noch einmal zu lesen:

Der Schreibstil Süßkinds ist angenehm zu lesen, vorallem seine Beschreibungen der Gerüche bzw. der Geruchwahrnehmungen des Hauptcharakters Grenouille sind mit rhetorischem Feingefühl als wahrhaft poetisch-lebendigen Momente inszeniert.

Die Handlung betreffend erschien mir der Verlauf in sich schlüssiger und stringenter, als ich ihn zur Schulzeit empfand (vorallem was das Handlungsende angeht). Leider sinkt im mittleren Teil des Buches der Spannungsbogen merklich, das Lesen wird nicht zäh, aber doch deutlich weniger kurzweilig.

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