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Veröffentlicht am 25.02.2022

Wenn du ein Geheimnis bewahren willst, musst du es auch vor dir verstecken.

Das Geheimnis der weißen Insel
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Martha Luise von Wehrstein soll nach dem Tod ihres Großvaters dessen Stiftung übernehmen und die Geschäfte der Firma weiterführen. Überfordert von der Situation findet sie in seinem Nachlass ein kleines ...

Martha Luise von Wehrstein soll nach dem Tod ihres Großvaters dessen Stiftung übernehmen und die Geschäfte der Firma weiterführen. Überfordert von der Situation findet sie in seinem Nachlass ein kleines Kästchen mit einem Ring und einer griechischen Adresse. Doch was hat das alles zu bedeuten? Je mehr sie zu dieser Adresse Nachforschungen anstellt, umso deutlicher wird ihre anfängliche Vermutung: Ihr Großvater hatte jahrelang ein Geheimnis vor ihr verborgen. Höchste Zeit für Matti nach Kreta zu fahren und mehr über ihren Großvater herauszufinden!

Ich hatte sehr viel Freude mit diesem Buch, denn es erzählt eine wunderbare Geschichte über das Verhältnis einer Enkelin zu ihrem Großvater. Immer wieder erfährt man in kleinen Rückblenden von den schönen Erlebnissen zwischen den beiden und bekommt ein Gefühl dafür, wie nahe sich die beiden standen. Mit dem Tod des Großvaters endet diese schöne Zeit und Matti erfährt, dass ihr Großvater vielleicht doch nicht der Mann war, für den sie ihn immer gehalten hat. Sie möchte nicht daran glauben, dass sie ihren Großvater vielleicht nie wirklich gekannt hat, und man spürt die innere Zerrissenheit von Matti sehr gut, denn auch als Leser möchte man das nicht glauben.

Umso spannender war es so für mich nach und nach herauszufinden, was es mit diesem Kästchen auf sich hat und wo diese ominöse griechische Adresse hinführen wird. Am Anfang sehen die Nachforschungen von Matti noch alles andere als rosig aus, denn niemand möchte mit ihr über ihren Großvater sprechen. Fast alle Menschen reagieren auf die Nachfrage nach ihrem Großvater abweisend oder brechen vor ihr in Tränen aus. Dadurch wird die Geschichte immer spannender, denn so langsam möchte man auch mal wissen, was denn nun eigentlich los ist.

Zudem wird die Geschichte von Mattis Großvater auch in Rückblenden erzählt, von seiner Kindheit ab bis zu den tragischen Geschehnissen, weswegen er Kreta verlassen musste. So erfährt man die ganze Tragweite der Geschichte aus zwei unterschiedlichen Perspektiven und kommt so nach und nach dem Geheimnis auf die Spur.

Aufgelockert wird die Suche nach der Wahrheit mit wunderschönen Tauchausflügen am Strand von Kreta, denn kaum kommt Matti in Kreta an, möchte sie die alte Tradition ihres Großvaters wieder aufleben lassen und tauchen gehen. Man spürt über dem Lesen richtig, wie sehr Matti das Tauchen liebt und bekommt auch noch einige Informationen über das Tauchen, das ich bis jetzt noch nicht wusste.

Darüber hinaus bekommt Matti auch Unterstützung bei der Suche nach der Wahrheit von Greta und Pascal, die beruflich auf Kreta zu tun haben. Sie helfen Matti, sich auf Kreta zurechtzufinden und führen sie auch in die griechische Küche ein. Die beiden stellen sich noch als wahrer Glücksgriff heraus, denn schon bald bekommt Matti auf Kreta einige Probleme. Auch der Tauchlehrer Anestis hilft Matti, wobei er sich zunächst sträubt, überhaupt mit ihr zu sprechen. Dies hat jedoch einen Grund, den man erst im Laufe der Geschichte erfährt und den ich sehr gut umgesetzt fand.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der noch nach der idealen Sommerlektüre sucht und einem sehr spannenden Geheimnis auf den Grund gehen möchte.

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Veröffentlicht am 24.02.2022

Stärke bedeutet auch, zu wissen, dass man nicht immer stark sein kann

Hard Liquor – Der Geschmack der Nacht
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Tycho ist eigentlich eine ganz normale Geschichtsstudentin: Sie besucht Vorlesungen, arbeitet abends in einer Bar und verbringt viel Zeit mit ihren Kommilitonen in Lerngruppen oder auf Partys. Eigentlich. ...

Tycho ist eigentlich eine ganz normale Geschichtsstudentin: Sie besucht Vorlesungen, arbeitet abends in einer Bar und verbringt viel Zeit mit ihren Kommilitonen in Lerngruppen oder auf Partys. Eigentlich. Denn Tycho hat auch eine Seite, die sie verborgen vor den anderen hält. Wenn sie Alkohol trinkt, erwachen ungeahnte Kräfte in ihr und sie macht als Captain Vodka die Straßen von New York unsicher. Als sie jedoch in das Fadenkreuz einer Untergrundorganisation gerät, die Jagd auf Menschen mit besonderen Gaben machen, befindet sich Tycho in Lebensgefahr.

Ich fand die Ausgangssituation von Hard Liquor einfach großartig. Von der ersten Seite an war ich von Tycho gebannt, die ihre Kräfte aktivieren kann durch den Konsum von Alkohol. Denn wer hat sich nicht mal im Alkoholrausch selbstüberschätzt und gedacht er könnte die ganze Welt erobern. Am Tag danach sieht man zwar alles etwas ernüchternder, aber der Augenblick und die Gefühle bleiben bestehen.

So geht es auch Tycho. Sie kann zwar eine Menge Alkohol vertragen und wird mit jedem Schluck stärker, allerdings ist sie nicht vor den Nebenwirkungen befreit. Auch Tycho bekommt einen Kater am Morgen oder wenn sie es übertreibt eine Alkoholvergiftung. Ebenso erkennt ihr Freund Logan auch schon sie ersten Anzeichen einer Alkoholsucht, denn wenn Tycho nicht regelmäßig Alkohol trinkt, verändert sich ihr Charakter und ihre Hände zittern. Dieser Aspekt fand ich ziemlich spannend, da es ihre Kräfte in gewisser Weise ausbalanciert. Sie ist zwar ziemlich stark, aber muss dafür einen Preis bezahlen. Es gibt ihr eine gewisse Form der Menschlichkeit trotz ihres Erbes und ihrer Kräfte.

Darüber hinaus hat mich die Geschichte von Tycho auch sehr berührt. Ich konnte sehr gut mit ihr mitfühlen, wie sie sich allein auf der Welt fühlt, weil sie niemand von ihren Kräften erzählen kann. Zwar hat sie ein tolles und herzliches Verhältnis zu ihrem besten Freund Logan, allerdings kann sie ihm auch nicht die ganze Wahrheit über sich erzählen. So ist sie gezwungen, alles mit sich selbst auszumachen, da ihre Eltern schon sehr früh vor ihren Augen ermordet worden sind und ihre Großmutter auch vor Kurzem gestorben ist. Dennoch steht sie jeden einzelnen Tag auf und versucht in dieser kalten Welt zu bestehen.

Deswegen fand ich es auch so toll, dass sie ihre Freizeit quasi opfert, um als Captain Vodka die Stadt vor Verbrechern zu befreien. Sie verletzt sich dadurch oftmals sehr stark, aber der Schmerz hilft ihr auch mit ihrem Leben zurechtzukommen. Tychon scheint einfach verloren und setzt sich doch so viel für andere ein. Aus diesem Grund war ich auch sehr froh, dass sie bald Menschen kennenlernt, die ihr helfen können und sie so akzeptieren, wie sie ist.

Ebenso bietet das Buch auch eine Wendung, die ich so habe, nicht kommen sehe. Zwar hat es sich hier und da etwas abgezeichnet, dass es so kommen wird, aber ich habe bis zum Schluss gehofft, dass es anders ausgehen wird. Doch auch dieses schwere Schicksal schafft Tychon zu meistern und ich hätte noch gerne so viel mehr von ihr gelesen. Allerdings ist ihre Geschichte mit diesem Band abgeschlossen und im nächsten Band der Reihe wird es dann um eine andere Person des „Food-Universums“ gehen. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt darauf und hoffe natürlich, dass es einen Gastauftritt von Tychon geben wird.

Ich kann auf jeden Fall jedem dieses Buch empfehlen, der eine Geschichte über eine Frau lesen möchte, die zeitweise unter ihrer Gabe leidet, aber dennoch den Mut aufbringt, damit anderen Menschen zu helfen.

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Veröffentlicht am 20.02.2022

Die schönste Harmonie entseht durch Zusammenbringen der Gegensätze.

Soultaker 2 - Die zwei Seiten der Liebe
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Nach dem Verrat ihrer Freunde am Ende von Band 1 hat Alexandra eigentlich mit den White Takern abgeschlossen. Zu sehr hat es sie verletzt, wie sie wichtige Informationen vor ihr geheim gehalten und damit ...

Nach dem Verrat ihrer Freunde am Ende von Band 1 hat Alexandra eigentlich mit den White Takern abgeschlossen. Zu sehr hat es sie verletzt, wie sie wichtige Informationen vor ihr geheim gehalten und damit das Leben ihres Freundes André gefährdet haben. Doch auch in ihrem neuen Alltag mit erwachten Heilkräften steht sie vor einigen Herausforderungen. Wie soll sie die Menschen auswählen, die eine Heilung verdient haben? Und wann stößt ihr Körper an seine Grenzen? Als ihre Kräfte völlig aus dem Gleichgewicht geraten, bleibt Alex nur die Möglichkeit, wieder zu den White Takern zurückzukehren..

Nach dem starken Auftritt von Alexandra am Ende von Band 1 musste ich natürlich unbedingt wissen, wie es nun für sie weitergehen wird. Doch statt einem normalen Alltag und in trauter Zweisamkeit mit ihrer großen Liebe André zu verbringen, kümmert sich Alexandra lieber darum, wie sie möglichst viele Menschen von ihrem Leid befreien kann.

Deswegen tritt sie eine Beschäftigung bei der AWO an und besucht fortan die Kinder der Hospizstation, um mit ihnen zu spielen und dabei ihr Leid zu mildern. Zwar kann sie so einigen Kindern helfen, die vielleicht ohne ihre Kräfte nur noch ein paar Tage gelebt hätten, allerdings erleidet Alexandra bei jeder Heilung körperliche Schmerzen. Zudem geraten ihre Kräfte immer mehr außer Kontrolle und sie beginnt damit ohne bestimmten Grund Menschen ihre Lebensenergie zu entziehen. Gerade diese ersten Kapitel fand ich ziemlich packend erzählt, denn ich konnte den Zwiespalt von Alexandra sehr gut verstehen. Ich würde auch gerne den Menschen helfen, wenn ich solche Kräfte hätte, aber es stellt sich immer die Frage: Welchen Preis ist man bereit zu bezahlen?

Das richtige Gleichgewicht ihrer Kräfte zu finden, wird fortan eine sehr wichtige Aufgabe für Alexandra und so muss sie gezwungenermaßen wieder zu den White Takern zurückkehren. Diese versuchen ihr zu helfen, wo sie nur können, doch ihr Weggang hat bei einigen tiefe Wunden erzeugt. Allen voran Sam, der sich mehr von ihrer romantischen Nacht im ersten Band erhofft hat. Zudem wird ein weiterer interessanter Konflikt aufgeworfen: Können die Heilkräfte nur bei Paaren hervorgerufen werden, die sich inniglich lieben? Diese unterschwellige Frage wird für viele Paare innerhalb der White Taker eine innere Zerreißprobe.

Doch auch fernab dieser und anderer Fragen bekommt man eine weitere Alternative gezeigt, wie Menschen mit den Soultakern Kräften „leben“ können. Doch es ist eine sehr gruselige Art, seine Kräfte einzusetzen. Ohne zu viel vorwegzunehmen haben es die White Taker dieses Mal mit einer nationalen Verschwörung zu tun und werden selbst Opfer einer Einrichtung, die die Soultaker wie Laborratten behandelt. Natürlich fernab der Öffentlichkeit und nur hohe Regierungsämter wissen von dieser Einrichtung. Dieser Abschnitt des Buchs hat mir eine wahre Gänsehaut beschert!

Aus diesem Grund kann ich jedem auch diesen zweiten Band der Reihe empfehlen, denn Alexandra muss nun lernen, mit ihren beiden Gaben ein Gleichgewicht zu finden, neben dem Liebeschaos und der Bedrohung weniger gut gesinnter Soultakern.

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Eine Seefahrt, die ist lustig. Eine Seefahrt, die ist schön.

Piratenwind
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Nach dem Tod ihres Onkels findet Amy in einer alten Truhe auf dem Dachboden eine geheimnisvolle Schatzkarte zusammen mit einer alten Piratenuniform. Ohne lange zu überleben, streift sie die Uniform über ...

Nach dem Tod ihres Onkels findet Amy in einer alten Truhe auf dem Dachboden eine geheimnisvolle Schatzkarte zusammen mit einer alten Piratenuniform. Ohne lange zu überleben, streift sie die Uniform über und begibt sich an den Hafen, um jemanden zu finden, der ihr helfen kann, die Schatzkarte zu lesen, denn die Alternative, in einem Waisenhaus zu landen, behagt ihr gar nicht. Schon bald trifft sie auf eine Mannschaft, die sie bereitwillig mitnehmen will, doch wird sie das Geheimnis der Schatzkarte herausfinden können?

Dieses Buch eignet sich ideal, um an einem düsteren, verregneten Tag gelesen zu werden, denn innerhalb kürzester Zeit wird man einfach in eine Geschichte hineingesogen, bei der man alles um sich herum vergisst. Die Geschichte bietet ein spannendes Abenteuer, das zwar an manchen Stellen grausam ist, aber die positiven Seiten überwiegen deutlich und am Ende entlässt das Buch einen mit einem warmen Gefühl. Die Mischung aus Schatzsuche, Freiheitskampf, Treue und Abenteuer ist einfach sehr spannend, denn man erlebt alles aus der Sicht der jungen Amy.

Obwohl sie am Anfang ihres Abenteuers ganz allein dasteht und niemanden auf der Welt mehr hat, entschließt sie sich wegzugehen und sich auf die Suche nach ihren Wurzeln zu begeben. Denn als ihr Onkel noch gelebt hat, wollte ihr niemand Näheres über ihre Eltern erzählen, nur dass ihre Mutter sie gerne weggegeben hat. Nun möchte sie dem auf den Grund gehen und heuert mutig auf einem Schiff an. Genau diesen Mut der kleinen Amy fand ich großartig. Ich hatte zwar immer etwas Angst, dass bald herauskommt, dass sie ein Mädchen ist und dann mit schlimmen Konsequenzen rechnen muss, allerdings wirkten die Seemänner auch nie so, als ob sie grausam wären. Im Gegenteil, sie nehmen Amy schnell in ihre Mitte auf und helfen ihr, wenn sie etwas noch nicht versteht.

Vor allem die Beziehung zwischen ihr und Black fand ich sehr schön. Sein Verhalten ihr gegenüber ist manchmal ziemlich liebevoll und er verhält sich ihr gegenüber wie ein Vater, den sie nie hatte. Ich habe mich für Amy gefreut, dass sie direkt Anschluss gefunden hat und auf ihrer Reise aufblühen konnte. So lernt sie Länder kennen, von denen sie noch nie etwas gehört hat und schließt in Spanien Freundschaft mit Larou, dessen Volk normalerweise durch die Wüste zieht, aber aus ihrem Land fliehen musste.

Mit dem Auftauchen von Larou zieht auch ein dunkles Kapitel der Seefahrtsgeschichte in diese Geschichte ein: der Sklavenhandel. Ich fand gut, wie so ein ernstes Thema in die Geschichte verwoben wurde und wie es auch später gelöst wurde. Denn Larou muss leider noch einiges in seinem Leben ertragen.

Am Ende hat die Geschichte mich rundum zufrieden entlassen, wenn ich auch gerne noch mehr Abenteuer mit Amy und ihren Freunden erlebt hätte. Zwar waren die Piraten und Seemänner vielleicht an einigen Stellen viel zu lieb, wenn man es mit anderen Piratengeschichten vergleicht und in diesen Büchern von Strafen wie das „Kielholen“ liest. Allerdings finde ich nicht, dass es die Geschichte schlecht macht. Im Gegenteil fand ich es einfach mal entspannend von einem Abenteuer zu lesen, das nicht mit Grusel versucht Aufmerksamkeit zu bekommen.

Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der einfach mal wieder eine gute Abenteuergeschichte lesen möchte mit einem Mädchen, das auf der Suche nach seinen Wurzeln ist.

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Veröffentlicht am 11.02.2022

Minimalismus ist der Schlüssel zu wahrer Eleganz

Little Book of Chanel
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Gabrielle Bonheur Chanel wird am 19. August 1883 im Armenhaus der kleinen Marktstadt Saumur an der Loire geboren. Dabei hätte damals nie jemand für möglich gehalten, dass dies die Geburtsstunde eine der ...

Gabrielle Bonheur Chanel wird am 19. August 1883 im Armenhaus der kleinen Marktstadt Saumur an der Loire geboren. Dabei hätte damals nie jemand für möglich gehalten, dass dies die Geburtsstunde eine der einflussreichsten Modedesignerinnen der Welt war. In den Jahren danach baut sie sich, obwohl sie eine Frau ist, ein eigenes Unternehmen auf und wird zum Inbegriff von Emanzipation. Dieses Buch erzählt ihre Geschichte.

Da ich eine große Bewunderin von Coco Chanel bin und ich sie als mein großes Vorbild ansehen würde, habe ich mich sehr darauf gefreut, mehr über ihre Lebensgeschichte zu erfahren. Dabei habe ich viele Details ihrer Lebensgeschichte auch noch nicht gewusst, was die Lektüre des Buches in gewisser Weise noch mal spannender gemacht hat.

So geht das Buch auf ihre frühen Jahre ein, wie sie das Haus Chanel gegründet hat, wie sie die zwei Weltkriege überstanden und das darauffolgende Exil überlebt hat und welche kreativen Ausflüge sie neben dem Modedesign unternommen hat. Es entsteht mit jedem Kapitel eine ganzheitliche Sicht auf eine Frau, die zu ihrer Zeit etwas gewagt hat, dass sich nicht viele Frauen getraut haben. Zwar ist auch Coco Chanel nicht frei von männlichem Einfluss geblieben, als sie sich dazu entschieden hat, ihr eigenes Unternehmen zu gründen, allerdings hat sie diesen Einfluss an einer anderen Stelle, als man vermuten mag, ausgelebt. Coco Chanel hat sich nicht von Männern in ihre Geschäfte reinreden lassen, sondern ihre Beziehungen mit den Männern hat Einfluss auf ihre Designs gehabt z.B. nach einer Liaison mit dem Großfürsten Dmitri Pawlowitsch fanden traditionelle russische Volkskunst Einzug in ihre Designs.

Ebenso fand ich es auch interessant zu erfahren, dass Coco Chanel eine Beziehung mit einem deutschen Soldaten zur Zeit des Zweiten Weltkriegs in Paris gehabt hat und wegen dieser Liebschaft mit dem Feind ins Exil gehen musste. Dies zeigt wieder einmal, dass Coco sich nie etwas von anderen vorschreiben gelassen hat, weder wen sie zu lieben hat noch welches Leben sie zu führen hat. Sie war durch und durch ein Freigeist, der bis zum Schluss am Erfolg des Unternehmens gearbeitet hat, bevor sie im Alter von 88 Jahren gestorben ist.

Zusätzlich zur bewegenden Lebensgeschichte von Coco Chanel befinden sich in diesem Buch zahlreiche Fotografien und Skizzen von Cocos Entwürfen sowie historische Laufstegaufnahmen, die einem einen besseren Überblick darüber gibt, was Coco aus dem Nichts heraus geschaffen hat. Ich fand es sehr schön, diese Fotografien zu betrachten, da ich viele der Designs auch noch nicht kannte.

Mir hat es einfach sehr viel Spaß gemacht, einen kurzen Augenblick in das Universum von Coco Chanel eintauchen zu können und noch mehr über diese bemerkenswerte Frau zu erfahren. Aus diesem Grund kann ich jedem dieses Büchlein empfehlen, der mehr über Coco Chanel erfahren und sich dabei von ihrer Art und ihren Designs verzaubern lassen möchte.

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