Atmosphärisch mit Lokalkolorit
Tiefergrund„Tiefergrund“ ist der zweite Band der Krimiserie um Ermittlerin Bette Hansen aus Hamburg-Ochsenwerder. Schon „Hinterland“, der erste Teil der Reihe, hat mir außerordentlich gut gefallen. Damit war klar, ...
„Tiefergrund“ ist der zweite Band der Krimiserie um Ermittlerin Bette Hansen aus Hamburg-Ochsenwerder. Schon „Hinterland“, der erste Teil der Reihe, hat mir außerordentlich gut gefallen. Damit war klar, das auch dieses Buch bei mir einziehen muss.
Mit Bette Hansen hat die Autorin eine andere Art von Ermittlerin geschaffen, die mir sofort ans Herz gewachsen ist. Wie sie ihr Leben mit ihrer Krankheit meistert, ist einfach bemerkenswert. Vielleicht reagiere ich darauf besonders sensibel, weil ich weiß, wie es ist, aus gesundheitlichen Gründen „ausgemustert“ zu werden.
Bette hat einfach eine witzige, spritzige Art, die es mir sehr leicht gemacht hat, sie lieb zu gewinnen. Aber auch die anderen handelnden Figuren sind sehr glaubwürdig gezeichnet und haben mir mit all ihren Ecken und Kanten gut gefallen.
Die Handlung selbst startet im Jahr 1986 mit einer Entführung, die nur einer der Charaktere überleben wird. Was genau geschehen ist, wird an dieser Stelle noch nicht verraten, im Verlauf der Handlung aber immer wieder angerissen.
Mit dem Sprung ins Jahr 2019 wird die Story fortan chronologisch weitererzählt. Wieder verschwindet eine junge Frau. Immer mehr werden Verstrickungen mit der Vergangenheit deutlich. Nora Luttmer schafft es durchweg, die Spannung auf einem hohen Niveau zu halten, und verrät an keiner Stelle zu viel. Sie erzählt die Story völlig unvorhersehbar und überrascht mit einem wirklich gelungen Finale.
Nora Luttmer hat einen spannenden, erfrischenden Schreibstil, der mich einfach mitgerissen hat. Die Kapitel sind kurz, knapp und wechseln zwischen den einzelnen Protagonisten. Das bringt Schwung und Abwechslung in die Geschichte.
Fazit: „Tiefergrund“ muss man einfach lesen! Wer etwas andere Ermittler und hanseatische Krimis mag, ist hier genau richtig. Ich würde empfehlen, die Bücher in der Reihenfolge zu lesen. Zwar sind die Kriminalfälle an sich abgeschlossen, jedoch lässt sich die Entwicklung der Protagonisten so besser verfolgen.