Kein "perfect match"
Book of NightMit „Book of Night“ hat Holly Black ihren ersten Fantasyroman für Erwachsene geschrieben. Sowohl der Klappentext als auch das edel aussehende Cover mit der goldenen Schrift auf dem dunkelblauen Hintergrund ...
Mit „Book of Night“ hat Holly Black ihren ersten Fantasyroman für Erwachsene geschrieben. Sowohl der Klappentext als auch das edel aussehende Cover mit der goldenen Schrift auf dem dunkelblauen Hintergrund fand ich ansprechend.
Ich mochte die Idee mit den Schatten, die verändert werden und ihrem Träger besondere Fähigkeiten verleihen können, von Anfang an.
Allerdings ist mir der Einstieg in die Geschichte nicht leicht gefallen. Es tauchen viele Begriffe auf, die erst viel später erklärt werden: Bezeichnungen wie Gloamist für Schattenmagier, Puppeteer und Carapacer für einzelne Disziplinen oder die Sache mit den belebten Schatten - wirklich viel darunter vorstellen konnte ich mir nicht. Ich habe manche Passagen nochmals lesen müssen, um die Textstelle zu verstehen. Das hat meinen Lesefluss leider erheblich gestört. Ich gebe zu, wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich das Buch wahrscheinlich abgebrochen. So habe ich mich durch die ersten Kapitel gekämpft und habe dann doch irgendwann in die Geschichte gefunden.
Die Protagonistin Charlie Hall ist ungewöhnlich und war mir sehr unsympathisch. Sie ist eine Diebin und Trickbetrügerin und die Anti-Heldin schlechthin. Sie hat ihr Leben einfach gar nicht im Griff.
Dann gibt es da noch Charlies Freund Vince, den wir auch näher kennen lernen dürfen. Das war es dann aber schon mit den Charakteren, die uns erwarten. Viele der Nebenfiguren habe ich, so schnell sie kamen, auch schon wieder vergessen.
So richtig mitgefühlt habe ich nicht mit den Charakteren. Irgendwie war mir egal, wenn ihnen etwas zugestoßen ist. Das Potenzial wäre da gewesen, nur richtig Tiefe haben sie für mich nicht bekommen.
Eine Liebesgeschichte gibt es auch, ist aber weniger vorrangig. Warum es sich dann explizit um einen Erwachsenenroman handelt, ist mir schleierhaft. Spicy Szenen sucht man jedenfalls vergebens. Der Fokus in diesem Buch liegt eher auf der Magie, den Betrügereien und ist teils echt blutig. Mir war das manchmal eine Spur „too much“.
Wer auf ungewöhnliche Protagonisten, eine düstere Atmosphäre und eine originelle Grundidee abseits des Mainstreams steht, der ist mit diesem Buch sicherlich gut beraten!
Für mich war es leider kein „perfect match“ und ich weiß noch nicht ,ob ich den zweiten Teil der Dilogie noch lesen werde.