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Veröffentlicht am 14.03.2022

Es grünt so grün

Der Wurm drin
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Aus einer Kolumne im „Spiegel“ entstand dieses Buch für Garteninteressierte. Mit freundlichem Augenzwinkern berichten die Autorinnen über Zuchterfolge oder deren Mißlingen, geben brauchbare Tipps und ermutigen ...

Aus einer Kolumne im „Spiegel“ entstand dieses Buch für Garteninteressierte. Mit freundlichem Augenzwinkern berichten die Autorinnen über Zuchterfolge oder deren Mißlingen, geben brauchbare Tipps und ermutigen zu ungewöhnlichen Experimenten. Begriffe wie Wurzelsperren, Archäophyten und Dendrologie werden erklärt. Selbstironisch, erfreut, gelassen oder mutig engagieren sich die Damen, mehr oder weniger unterstützt von Hilfs- und Mitgärtnern ebenso wie von echten Experten. Kämpferisch wird Unkraut und Wurzeln zu Leibe gerückt, Ungeliebtes oder Überraschungsgäste entfernt und Schönes großzügig geteilt oder verschenkt.
Unterhaltsame Lektüre über Arbeit und Freude im Grünen, angereichert mit praktikablen Tipps und manchmal langen Statements von Fachleuten oder erläuternden Texten, verfasst von Katharina Stegelmann und Barbara Supp, herausgegeben vom Ullstein Verlag.

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Veröffentlicht am 14.03.2022

Erinnerungen

Zeitzuflucht
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Nach langer Einleitung trifft man Gaustine, der eine Klinik, in welcher jedes Stockwerk einem bestimmten Jahrzehnt nachempfunden ist, geschaffen hat. Dort finden sich Zimmer, die in verschiedenen Zeitdekaden, ...

Nach langer Einleitung trifft man Gaustine, der eine Klinik, in welcher jedes Stockwerk einem bestimmten Jahrzehnt nachempfunden ist, geschaffen hat. Dort finden sich Zimmer, die in verschiedenen Zeitdekaden, beispielsweise den 60ern, gestaltet sind. Menschen mit Demenz sind gern hier, fühlen sich in ihren erinnerten Räumen wohl.
Gut gelungen sind die Zimmerbeschreibungen, winzige Details werden beachtet. Egal ob Tapeten, Poster, Teppiche, Schreibmaschinen, Zeitungsanzeigen, Zigaretten - alles original. Eine Einladung, die viele Leute annehmen. Das bedarf gründlicher Vorbereitung und Recherche, der Autor reist viel und sammelt Gerüche, Memoiren und Beschreibungen. Viele Gedanken Georgi Gospodinovs folgen; sie werden in einem stetigen, gleichmäßig plätscherndem Fluß dargeboten. Viel Zeitgeschichte, zurück ins Gedächtnis gerufen.
Das Refugium wird erweitert, wird auch Wohlfühlort für Leute, die die eigene Zeit negieren möchten, eine Zeitzuflucht in für sie gern erinnerte Perioden.
Eine schöne Idee, mit speziellen Räumlichkeiten Erinnerungen zu wecken, Aktivitäten zu initiieren, Lebensqualität zurückzugewinnen. Reminiszenzen sind gut, nette kleine Episoden geben Würze, aber nicht alles muss ausgewalzt oder ausufernd erzählt werden.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Die Stärke einer Mutter

Das Fundbüro der verlorenen Träume
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Etwas sonderbar ist sie schon. Die Erste im Büro, die Gründlichste, die Engagierteste und die am wenigsten Beachtete. Überkorrekt. Sie sorgt sich um die Besitzer verlorener Gegenstände, möchte gern helfen. ...

Etwas sonderbar ist sie schon. Die Erste im Büro, die Gründlichste, die Engagierteste und die am wenigsten Beachtete. Überkorrekt. Sie sorgt sich um die Besitzer verlorener Gegenstände, möchte gern helfen.
Sorgfältig registriert sie Abgegebenes und macht sich dazu ihre Gedanken. Unglaublich, was alles abgegeben wird: Beinprothesen, Kleidung, Champagner, Harpunen ... .
Helen Francis Paris‘ Schreibstil ist fließend, blumig, vergleichend. Farben spielen eine große Rolle. Ihre Heldin ist gut als verschrobene, sich in Fantasien verlierende Frau gezeichnet. Deren Ausblendung von Realitäten, ihre duldende Haltung und ihre Vermeidungstaktik machen sie mir nicht unbedingt sympathisch.
Die den Kapiteln vorangestellten Notizen sind es, die mein Interesse geweckt haben. Über verlorengegangene und zurückgegebene Gegenstände hätte ich gern mehr erfahren. Der Buchtitel hatte mich darauf hoffen lassen. Sehr gut gefallen haben mir allerdings die Sequenzen, die die Stärke einer Mutter aufzeigen. Sie haben mich mit dem Buch versöhnt. Ein gelungenes Finale.

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Veröffentlicht am 23.02.2022

Das Erbe

Die Gäste
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In kurzen Kapiteln berichtet Katharina Hacker über Ereignisse im Leben einer 50-jährigen Frau. Der Mann hat sie verlassen, der erwachsene Sohn ist verschwunden, wenigstens hat sie Wohnung und eine sichere ...

In kurzen Kapiteln berichtet Katharina Hacker über Ereignisse im Leben einer 50-jährigen Frau. Der Mann hat sie verlassen, der erwachsene Sohn ist verschwunden, wenigstens hat sie Wohnung und eine sichere Stelle. Die Frau erbt also zu Coronazeiten ein heruntergekommenes Café. Was damit tun?
Anschaulich beschriebene skurrile Gestalten, mysteriöse Geschäftemacher, Hinterhoffutterfleischverkäufer, Kaffeesatzleserinnen, unwirsche Spätibesitzer und rachsüchtige Frauen finden Erwähnung, stets begleitet von Gedanken an abwesende geliebte Personen. Die Hoffnung auf Rückkehr, eine gute Zukunft klingt durch.
Die Texte zeichnen sich durch knappe, präzise Wortwahl aus, manches wird angedeutet, viel Raum für eigene Gedanken wird gegeben. Mitunter finden sich kleine Knaller, nette Pointen. Zuweilen aber auch verworrene Phantastereien.
Ein Roman über Erlebnisse, Gedanken, Beobachtungen einer Ich-Erzählerin mit ausufernder Phantasie, verlegt von Fischer.

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Veröffentlicht am 16.02.2022

Am Sorgentelefon

Café der Unsichtbaren
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Am Sorgentelefon
Es sind sieben grundverschiedene Charaktere, die für das Sorgentelefon arbeiten. Emilia, Rieke, Matthias, Frau von Schrey (Ich-Erzählerin), Wanda, Marianne und Dr. Lorentz sind die wechselnde ...

Am Sorgentelefon
Es sind sieben grundverschiedene Charaktere, die für das Sorgentelefon arbeiten. Emilia, Rieke, Matthias, Frau von Schrey (Ich-Erzählerin), Wanda, Marianne und Dr. Lorentz sind die wechselnde Besetzung der Nachtschicht.
Sie reden mit den Einsamen, Verzweifelten, Hilflosen, Kranken. Die Anrufer wollen Zuwendung, Rat, Jemanden, der sie versteht. Man hört zu, bestätigt, tröstet, hilft, fordert auf, zu erzählen, baut auf. Versucht es wenigstens.
Viel erfahren wir über die Mitarbeiter. Auch sie haben ihre Sorgen, natürlich, ihre Kümmernisse, Erinnerungen und Pläne, die vielleicht oder vielleicht auch nicht in Erfüllung gehen. Skurrile Gedanken.
Immer wieder werden die Äußerungen der Anrufer geschildert, vielfältig sind sie, zeugen von temporären oder andauernden Missständen. Hier am Ball bzw. am Telefon zu bleiben, ist nicht leicht.
Judith Kuckart schreibt glaubhaft, realistisch. Und gibt damit auch Anregung zur Selbstreflexion.
Lesenswertes aus dem Hause Dumont.

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