Cover-Bild Die Jagd
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Sonstiges
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 23.02.2022
  • ISBN: 9783257071580
Sasha Filipenko

Die Jagd

Ruth Altenhofer (Übersetzer)

Ein Journalist, der zu viel weiß. Ein Sohn, der seinen Vater verrät. Ein Oligarch, der keine Gnade kennt. Ein korrupter Schreiberling ohne jeden Skrupel. Medien, die auf Bestellung einen Ruf ruinieren. Sasha Filipenko erzählt die Geschichte des idealistischen Journalisten Anton Quint, der sich mit einem Oligarchen anlegt. Worauf dieser den Befehl gibt, Quint fertigzumachen. Die Hetzjagd ist eröffnet.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.03.2022

Die Jagd

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Sasha Filipenkos neues Buch war schwierig und gerade zur jetzigen Zeit nicht leicht zu lesen. Der Autor ist Weißrusse und kritisiert in seinen Büchern die Politik Russlands und Weißrusslands. Er nutzt ...

Sasha Filipenkos neues Buch war schwierig und gerade zur jetzigen Zeit nicht leicht zu lesen. Der Autor ist Weißrusse und kritisiert in seinen Büchern die Politik Russlands und Weißrusslands. Er nutzt seine Geschichten, seine Charaktere, um Kritik zu üben.

Viele Grausamkeiten und schockierenden Vorgänge versteckt er in Nebensätzen und trotzdem treffen sie den Lesenden. Es geht um Macht und Manipulation, über die Bereitschaft für Geld Dinge zu tun, die ungeheuerlich sind, um Lügen und Betrug. Wie wenige (reiche und einflussreiche) Menschen ein Land steuern und sich Vorteile verschaffen.

Ich muss zugeben, dass der Anfang der Geschichte für mich sperrig war. Es wollte nicht so richtig flüssig durch die Zeilen gehen. Die Sätze sind recht kurz und man hat das Gefühl, sie enden abrupt. Die Distanz zwischen dem Autor und seinen Charakteren ist groß, die Kälte dazwischen auch. Ich kam auch kaum näher heran, aber je weiter die Geschichte voran ging, desto weniger wollte ich es. Es werden Drohungen ausgesprochen, die wie ein Schwert über der gesamten Geschichte schwebten und auch für den Lesenden spürbar wurden.

Das Buch ist mit 288 Seiten recht schmal, aber es hinterlässt einen beklemmenden Eindruck. Die Sprache ist gewöhnungsbedürftig, aber passend zum Thema. Sie schafft es, dass man die Kälte, die Bedrohung und die Jagd fast spüren kann.

Es ist keine leichte Kost, die der Autor dem Lesenden zumutet, aber es lohnt sich ihr anzunehmen.

Rote Kreuze von Sasha Filipenko lohnt sich ebenfalls.

Veröffentlicht am 26.02.2022

Typischer Filipenko

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Die Jagd – Sasha Filipenko
Dies ist nach „Rote Kreuze“ und „Der ehemalige Sohn“ bereits mein dritter Roman von Sasha Filipenko. Der in Belarus geborene Autor, der jedoch mit seiner Familie in Deutschland ...

Die Jagd – Sasha Filipenko
Dies ist nach „Rote Kreuze“ und „Der ehemalige Sohn“ bereits mein dritter Roman von Sasha Filipenko. Der in Belarus geborene Autor, der jedoch mit seiner Familie in Deutschland lebt, ist ein scharfer Kritiker der politischen Situation in Russland, sowie in seinem Heimatland. Ich finde es immer wieder mutig, mit welcher verbalen Aggressivität er die Probleme anprangert. Interessanterweise habe ich gelesen, dass dieser Roman in Russland für Buchpreise nominiert ist…
Anton Quint, ein idealistischer Journalist kommt an Informationen über die Familie eines reichen Oligarchen, dessen Kinder ihr Heimatland bereits verachten. Der eigene Sohn gibt Informationen an Quint weiter, der diese zu nutzen gedenkt. Der mächtige Slawin allerdings hat Geld und Macht – und jede Menge Helfer unter sich, die gegen Bezahlung zu allem bereit sind. Die Jagd auf Quint ist eröffnet. Der arme Quint ist sich der Gefahr, in der er schwebt gar nicht bewusst….
Tatsächlich muss ich gestehen, dass ich bei diesem Werk anfangs Probleme hatte, in die Geschichte einzutauchen. Zu viele lose Fäden, zu kurz die einzelnen Szenen. Die einführenden Erklärungen fand ich hier auch ein wenig sperrig und ausufernd.
Filipenko hat einen ganz speziellen Schreibstil. Er hält immer eine recht große Distanz zu seinen Figuren. Oft ist das auch nötig, denn die Schicksale haben es in sich. Dabei stellt er ein breites Spektrum an Charakteren dar: den Idealisten, den skrupellosen Machtbesessenen, die Mitläufer, die Eingeschüchterten, die Geldgierigen, die Notleidenden, etc. Es hat ganz unterschiedliche Gründe, warum Menschen dem System folgen, oder es zumindest dulden. Wie ich finde, wird das in diesem Buch sehr deutlich.
Wenn man aber in der Geschichte angekommen ist, erwartet den Leser eine sehr eindringliche, fesselnde Erzählweise. Die Sätze sind meist knapp. Oft sind Ungeheuerlichkeiten ganz lapidar in Nebensätzen versteckt. Vieles steht zwischen den Zeilen. Das aber sehr deutlich.
Filipenko scheint einen tiefen Groll gegen Russland zu verspüren. Immer wieder greift er Land und Leute ganz offen an. Besonders authentisch ist dies, da er sowohl Russland als auch den europäischen Westen tatsächlich kennt.
Literarisch ist dieses Werk wieder herausragend. Der Autor schreibt treffsicher, jedes Wort sitzt. Das Motiv der Jagd wird sehr früh eingeführt und immer wieder wiederholt. Damit schafft er eine Drohkulisse, die der Leser sehr deutlich wahrnimmt – das eigentliche arglose Opfer jedoch nicht. Gerade die Aspekte der journalistischen Jagd haben mich sehr oft an die Geschichte „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ erinnert.
Erneut ein wichtiger Roman eines bedeutenden Autoren, das es verdient, viele Leser zu finden. 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.02.2022

Den Nerv der Zeit getroffen

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Sasha Filipenko konnte mich die letzten beiden Jahre mit seinen zwei Werken „Rote Kreuze“ und „Der ehemalige Sohn“ sehr begeistern! Für mich stand somit fest, dass ich seinen neuen Roman mit dem Titel ...

Sasha Filipenko konnte mich die letzten beiden Jahre mit seinen zwei Werken „Rote Kreuze“ und „Der ehemalige Sohn“ sehr begeistern! Für mich stand somit fest, dass ich seinen neuen Roman mit dem Titel „Die Jagd“ mir zulegen musste!

In diesem Buch geht es um einen Journalisten, der zu viel weißt; einen Sohn, der seinen Vater verrät sowie einen Oligarchen, der keine Gnade kennt & einen Schreiberlerlingen, der nur sein Ziel im Kopf hat. Als wäre diese Konstellation nicht zu konfliktreich, können die Medien im Land das Leben einer einzelnen Person wie aus dem Nichts zerstören. Ein neues gesellschaftskritisches Abenteuer des Autors beginnt!

Sasha Filipenko ist in meinen Augen wieder gelungen den gesellschaftlichen Nerv der Zeit mit seinem neuem Buch zu treffen. Ihm gelingt es die gesellschaftlichen sowie politischen Verhältnisse im Buch aber auch in der Realität auf eine sehr spannende und nicht trockene Art darzustellen. Wenn man dann noch zwischen den Zeilen liest und ein Wissen über einzelne politische Themen hat, findet man schon viele Parallelen – zudem kann man sich denken, wer hinter dem „Imperator“ steht.

Anhand der Hauptfiguren erkennt man, wie ein normales Leben zerstört werden kann. Es ist erschütternd, teils nervenzerreißend. Dennoch war es nicht so nervenzerreißend, wie es bei seinen vorherigen Büchern – besonders „Rote Kreuze“ – der Fall war. Nichtsdestotrotz ist es ein lesenswertes Buch, das zudem keine leichte Lektüre ist. Darüber hinaus weist Filipenko mal wieder einen sehr flüssigen Schreibstil auf.

Fazit: Wer auf einen gesellschaftskritischen Roman mit einer politischen Unternote Lust hat, sollte sich die Bücher des Autors anschauen. „Die Jagd“ trifft meiner Meinung nach wieder den Nagel auf den Kopf und ist ein Buch, welches dem ein oder den anderen die Augen öffnet wird. Von mir gibt es starke vier Sterne!

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