Eine spannende Jagd in dunklen Zeiten
Spannend und dramatisch wird hier ein gar nicht mal so unbekanntes Ereignis aus dem 2. Weltkrieg in Romanform beleuchtet. Ich war fasziniert, sowie hin und hergerissen von der Spannung um das Katz- und ...
Spannend und dramatisch wird hier ein gar nicht mal so unbekanntes Ereignis aus dem 2. Weltkrieg in Romanform beleuchtet. Ich war fasziniert, sowie hin und hergerissen von der Spannung um das Katz- und Mausspiel zwischen den „Rettern der Weltkunst“ und den Nationalsozialisten.
In der Story geht es um den Kunstliebhaber und französischen Colonel Pierre Delort, welcher aufgrund von Ereignissen in der Vergangenheit bereits weiß, was es bedeutet, wenn „Kunst“ in Gefahr ist. Er sieht die Schatten eines bevorstehenden Angriffskrieges durch Nazi-Deutschland auf Frankreich bereits am Horizont aufblitzen. Somit beginnt für ihn und sein „Team“ eine fast unmögliche Aufgabe. Sie müssen versuchen den „Louvre“ mit seinen Kunstschätzen in Sicherheit zu bringen. Wird das Versteck ausreichen? Oder wird überhaupt genug Zeit bleiben? Ein spannender Kampf gegen die Zeit und die politischen Umstände beginnt.
Der Hauptdarsteller ist ein mutiger und mit der Kunst eng verbundener Mann. Sein ganzes Augenmerk gilt der Rettung der Werke an derer ein Mensch „seine Seele bei der Entstehung verloren hat“. Er ist fest entschlossen alles in seiner Macht Stehende zu tun und hat seine „Lady“, die berühmte Mona Lisa, immer im Koffer dabei. Die zahlreichen Nebendarsteller der Geschichte sorgen aber erst für die sehr gute Spannung und die zahlreichen Wendungen in der Story. Schwerpunktmäßig sind dabei zu nennen Gaston Récine, ein Kunsthistoriker; Floride Harlé, eine Automechanikerin; Spartaco, ein Gewichtheber aus dem Zirkus; Raoul Martin, ein spanischer Flüchtling und Miguel Martin, sein Bruder sowie Curt Hardefust, ein Obersturmbannführer der Nazis und seine Frau Ursula Hardefust. Am besten haben mir Floride und Spartaco gefallen. Gerade Floride, welche als Frau alles von Automobilen versteht ist eine der reizvollsten Figuren der Geschichte. Ihr Einfallsreichtum mit Gegenständen des Alltags wie Eiern oder Holz Automobile wieder zum Laufen zu bringen, fand ich äußerst unterhaltsam und erheiternd. Sie zeigt außerdem Mut und lässt den typischen französischen Stolz in ihrem Charakter immer wieder durchblicken. Spartaco ist ein sehr großer, auf den ersten Blick sehr hölzerner Typ, welchen ich aber direkt in mein Herz geschlossen habe. Er lässt sich von der Kunstliebe von Delort anstecken und zeigt eine andere charakterliche Seite, welche ich am Anfang für nicht möglich gehalten hätte.
Der Aufbau der Handlung ist stringent und wird durch wenige, aber sehr gut nachvollziehbare Zeitsprünge nicht wesentlich gestört. Der Schreibstil des Autors ist leicht bildhaft, sehr flüssig, dialogorientiert und sehr gut lesbar. Gerade die Detailliebe in der Sprache hat mir sehr gut gefallen. Als Besonderheit kann ein Personenverzeichnis genannt werden. Das Fazit ist sehr positiv. Spannend und mit historischen Fakten untermauert kann ich diesen Roman allen Anhängern historischer Romane nur wärmstens empfehlen. Der Autor hat die Fakten mit einer großartigen Geschichte gefüttert und ich bin froh diese gelesen zu haben.