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Veröffentlicht am 16.05.2022

Mehr als Business

Just Business
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Ein heißer erfolgreicher Business-Men und eine durchsetzungsstarke, engagierte Frau, die seine Welt auf den Kopf stellt. Genau so sind viele von Keelands Büchern und durch dieses gewisse Muster, das immer ...

Ein heißer erfolgreicher Business-Men und eine durchsetzungsstarke, engagierte Frau, die seine Welt auf den Kopf stellt. Genau so sind viele von Keelands Büchern und durch dieses gewisse Muster, das immer wiederkehrt, lese ich sie unheimlich gern. Denn obwohl es dieses Grundgerüst gibt, sind die Geschichten immer ziemlich einzigartig, da sie sich durch spannende Charaktere und tragische Schicksale unterscheiden.

Hier ist es beispielsweise der Kampf um den gleichen Job, den die beiden Protagonisten Annalise und Bennett gegeneinander ausfechten, der die Geschichte interessant macht. Hitzige Streitgespräche, ein paar unflätige Bemerkungen und schon fliegen die Funken. Wie immer, hat es mir hier sehr gut gefallen, dass auch die weibliche Hauptfigur erfolgreich in ihrem Job ist und es locker mit ihrem männlichen Pendant aufnehmen kann. Dieser Aspekt der Emanzipation findet glücklicherweise langsam Einzug in die Buchwelt. Bei Keeland ist dies aber schon länger der Fall, weshalb ich mich immer auf ihre Bücher freue.

Trotzdem hatte ich einige Pausen während des Lesens eingelegt, da ich nicht den unbändigen Drang verspürt habe, sofort fortfahren zu müssen. Ich war nicht ganz so sehr in den Bann gezogen, wie es sonst immer der Fall war. Der Wettstreit um den Job war unheimlich spannend, hat sich in seiner Umsetzung aber manchmal in die Länge gezogen. Öfters wiederholten sich auch die Themen der Konflikte, beispielsweise das Bennett Annelise unterstellt, sie würde ihre "Weiblichkeit" und andere Beziehungen nutzen, um unrechtmäßig Vorteile zu erlangen. Dass sowas einmal aufkommt, konnte ich noch nachvollziehen, da es im Rahmen der Handlung Sinn ergeben hat, aber danach wurde es für mich ermüdend und wirkte immer unnötiger. Am Ende wird das ganze Drama auf Eifersucht geschoben, was ich etwas schwach fand.

Bennett vollzieht in dem Buch einen doch schon recht häufig dagewesenen Wandel vom unnahbaren Kerl für eine Nacht, der jeder Beziehung entflieht, zum Kämpfer um die Liebe seines Lebens. Es gab natürlich eine tragische Hintergrundstory, die gegen Ende ans Licht kam, die aber sein abweisendes Verhalten für mich nicht aufgewogen hat. Klar, er war auch voller Witz und Charme und hat durch unanständige Dinge Annalise von sich überzeugt, aber so hundert Prozent mitgerissen, wurde ich nur in der ersten Buchhälfte. Danach hat es sich etwas gezogen.

Ich werde trotzdem immer wieder gerne zu Keelands Büchern greifen, denn meine Kritik ist zwar vorhanden, aber klingt hier vermutlich wieder extremer, als ich sie tatsächlich wahrgenommen habe. Die Geschichte habe ich trotzdem mit einigem Spaß verfolgt und war gespannt auf den Ausgang, sodass ich doch viel Lesevergnügen hatte. Der Schreibstil ist einfach toll und überzeugt immer wieder.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

A book to love

A Place to Love
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Für jede Autorin wäre es schwer, nach einer Erfolgsreihe wie "Green-Valley-Love" eine neue zu beginnen. Die Erwartungen der Leser sind riesig, man stellt automatisch Vergleiche her und man muss mit völlig ...

Für jede Autorin wäre es schwer, nach einer Erfolgsreihe wie "Green-Valley-Love" eine neue zu beginnen. Die Erwartungen der Leser sind riesig, man stellt automatisch Vergleiche her und man muss mit völlig neuen Charakteren klarkommen. Trotz dieser Schwierigkeiten ist es Lilly Lucas meiner Meinung nach gelungen, einen tollen neuen Reihenauftakt mit eigenem Charakter zu fabrizieren!

A place to love bietet die gleiche Wohlfühlstimmung wie Green Valley - das war es aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten. Die Cherry Hill Farm verbreitet ein ländliches Flair und lässt den Duft von reifem Obst durchs Lesezimmer ziehen. Die Atmosphäre war wieder unglaublich und hat mich als Leserin ziemlich mitgerissen. Wir befinden uns immer noch in Colorado, aber die Farm verbreitet weniger Kleinstadtgefühle als Familienzusammenhalt und Landleben. Die drei McCarthy Schwestern sind so vielfältig wie das Obst, das auf ihrer Farm wächst und die außergewöhnliche Geschichte der ältesten, die von Juniper, war der ideale Einstieg für die Reihe. Ich meine, wer ist schon seit drei Jahren verheiratet und hat seiner Familie kein Wort davon erzählt? Glücklicherweise taucht Henry eines Tages überraschend auf der Farm auf und bringt so einiges ins Rollen...

Die romantischen Eskapaden verbinden sich mit dem harten Leben in der Landwirtschaft und bieten in Verbindung mit dem "ruhigen" Landleben mal etwas ganz anderes. Mir hat die Abwechslung zu anderen Büchern, wie Büroromanzen, sehr gut gefallen, da die Geschichte dadurch ein Alleinstellungsmerkmal hat.

Die romantische Handlung im Buch war vielleicht etwas gleichförmig und bot nicht so viel Abwechslung, aber dafür standen andere Dinge im Vordergrund. Dass die noch nicht im Farmerleben angekommene Gleichberechtigung von Mann und Frau thematisiert wurde, hat mir gut gefallen, da es sich dabei um ein sicherlich reales Problem handelt. Aber keine Sorge, das Thema wird eher nebenbei angesprochen und steht nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit.

Ideal für die Geschichte war auch wieder der Schreibstil der Autorin, den man aus der Green Valley Reihe natürlich schon zur Genüge kannte, der mit seinen knackigen Beschreibungen und auf den Punkt gebrachten Dialogen aber auch hier wieder überzeugen konnte. Ein weiterer Punkt, der leider bücherübergreifend bei der Autorin auffällt. sind die für meinen Geschmack immer sehr abrupten Enden, die immer etwas abgehetzt und aus dem Buch gerissen wirken. Im einen Moment herrscht noch das totale Chaos und die Probleme scheinen unlösbar; eine Seite später ist heile Welt angesagt. Diesen Aspekt muss ich leider immer wieder anmerken, es scheint sich dabei aber um eine Eigenheit der Autorin zu handeln, mit der ich leben muss. Die Bücher liebe ich aber trotzdem ;)

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Unerwartete Wendung (nicht nur zum Guten)

Can‘t Stop the Feeling
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Zu Vi Keeland und Penelope Ward sage ich eigentlich nie nein, denn unzählige Bücher der beiden, sowohl zusammen als auch getrennt, haben mich immer wieder überzeugt und wunderbar unterhalten.

Die Liebesromane ...

Zu Vi Keeland und Penelope Ward sage ich eigentlich nie nein, denn unzählige Bücher der beiden, sowohl zusammen als auch getrennt, haben mich immer wieder überzeugt und wunderbar unterhalten.

Die Liebesromane der beiden haben immer diesen besonderen Kick, dieses Element, das dem Buch eine besondere Note gibt, es unterhaltsamer macht und von anderen abhebt.

Hier geht es um Hazel, die von ihrem Verlobten sitzengelassen wurde und alleine auf Hochzeitsreise geht. Als sie unter widrigen Umständen Matteo kennenlernt, landen die beiden auf einem Roadtrip, der sie näher zusammenführt. Diese Handlung war einfach unglaublich unterhaltsam und herzerwärmend, weil die beiden sich auf emotionaler Ebene wirklich nahe kommen und man spürt, wie sie sich langsam ineinander verlieben, ohne dass es überstürzt wirkt. Ich fühlte mich den Charakteren verbunden und habe das Lesen einfach genossen.

Als die Handlung dann aber einen zweiten Teil eingeschlagen hat und Hazels Ex-Verlobter auf den Plan trat, hat das Buch für mich ein bisschen abgenommen. Ich konnte Hazel und ihre Entscheidungen nicht mehr so ganz nachvollziehen und gutheißen und habe meine Sympathie für sie, aber auch Matteo, etwas verloren. Diese zweite Hälfte konnte mich weniger überzeugen und hat bewirkt, dass das Buch kein richtiges Highlight wurde, sondern lediglich eine recht unterhaltsame Lovestory.

Trotzdem sprühten die Seiten nur so vor Witz und Humor, denn der ist quasi ein Markenzeichen der beiden Autorinnen und einer der Gründe, warum ich ihre Bücher so liebe.

Auch dieses hier ist natürlich kein Reinfall und wird mich nicht abhalten, weitere Bücher des Duos zu inhalieren und zu lieben. Ich freu mich schon auf eine baldige nächste Runde.

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Veröffentlicht am 21.01.2022

Geheimnis gelüftet!

Bridgerton - Penelopes pikantes Geheimnis
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Jetzt haben wir schon den vierten Band der Bridgerton-Reihe erreicht und ich bin weit davon entfernt, genug zu haben.

Band 4 dreht sich um einen meiner Lieblinge der Familie, Collin, und eine Frau, die ...

Jetzt haben wir schon den vierten Band der Bridgerton-Reihe erreicht und ich bin weit davon entfernt, genug zu haben.

Band 4 dreht sich um einen meiner Lieblinge der Familie, Collin, und eine Frau, die ich aufgrund ihrer niedrigen Stellung in der Gesellschaft lieb gewonnen habe. Die liebe Penelope wurde in allen bisherigen Büchern als das bemitleidenswerte, graue Mäuschen dargestellt und ich habe es richtig genossen zu lesen, wie sie sich langsam verändert hat und mit dem alles überstrahlenden Colin zusammen kam.

Die charakterliche Entwicklung beider stand in dieser Geschichte wirklich im Vordergrund, wenn man denn von dem bereits im Titel erwähnten "pikanten Geheimnis" absieht. Durch die wechselnde Perspektive habe ich Colin und Penelope sofort lieb gewonnen und ich fand es toll, dass die Autorin erneut einen anderen Ansatz in der Liebesgeschichte gewählt hat. Diesmal war Penelope nämlich seit ihrer Jugend in Colin, den Bruder ihrer besten Freundin, verliebt und im Laufe des Buches beginnt er ihre Gefühle zu erwidern, nachdem er sie jahrelang nicht wahrgenommen hat. Dieser Wechsel der Gefühle wurde zwar irgendwie versucht zu erklären, aber so ganz verständlich war er mir dann doch nicht. Da ich historische Liebesromane aber wenig kritisch lese, da es für mich um den Unterhaltungswert geht, hat mich das nicht weiter gestört.

Was ich aber etwas schade fand, war die Tatsache, dass Penelopes Geheimnis, dass sie Lady Whistledown ist, bereits im Klappentext gelüftet wird. Das hat die Spannung in dieser Angelegenheit komplett zerstört und ist für mich etwas unverständlich, da man dieses Detail gerne aus dem Klappentext hätte weglassen können. In der ersten Hälfte des Buches wäre ich nämlich niemals auf die Idee gekommen, dass Penelope hinter Lady Whistledown stecken könnte.

Aber auch wenn mir dieses Geheimnis nun bekannt war, hat es mich dennoch amüsiert zu verfolgen, wie die Gesellschaft Jagd auf die ominöse Klatschbase gemacht hat, genauso wie ich es schön fand, Colin mal von einer weniger heiteren Seite kennenzulernen.

Der Epilog, der einem bereits vieles über Eloises Geschichte verrät, stellt eine gelungene Überleitung zum nächsten Teil des Buches dar, auf den ich mehr als neugierig bin. Ich mache mich dann mal sofort ans Weiterlesen!

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Veröffentlicht am 13.01.2022

Volltreffer

Das Geheimnis der Talente
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Bei Das Geheimnis der Talente handelt es sich um ein Urban Fantasy Buch, das tatsächlich einmal in Deutschland spielt. Die sogenannten Talente sind junge Menschen mit bestimmten besonderen Fähigkeiten, ...

Bei Das Geheimnis der Talente handelt es sich um ein Urban Fantasy Buch, das tatsächlich einmal in Deutschland spielt. Die sogenannten Talente sind junge Menschen mit bestimmten besonderen Fähigkeiten, die gegen die böse Macht der Dschinn kämpfen. Diese saugen Menschen die Gefühle aus und hinterlassen sie als emotionslose Hüllen.

Der Aufbau dieser Welt und das Leben der Talente ist mehr als spannend beschrieben und aus meiner Sicht auf jeden Fall eines der Highlights des Buches. Wir erleben die Geschichte aus Meleks Sicht, einer 16-jährigen Außenseiterin, die gerade ihr Talent entdeckt hat. Positiv ist hierbei auf jeden Fall, dass Melek glücklicherweise aus dem klischeehaften Schema der Protagonistin, die ihre Fähigkeiten entdeckt, ausbricht und sehr besonnen denkt und handelt. Das zeichnet sie im gesamten Verlauf der Geschichte aus, denn sie ist ein wenig emotionaler Mensch und recht distanziert von ihrer Umgebung. Ich empfinde das als sehr spannend gewählt für einen Hauptcharakter, der ja eigentlich dazu da ist Sympathie hervorzurufen. Zu Beginn hatte ich tatsächlich auch geringfügige Probleme damit, eine nähere Verbindung zu Melek aufzubauen, aber je tiefer ich in die spannende und abwechslungsreiche Handlung eingetaucht bin, desto passender habe ich Meleks Zurückhaltung empfunden.

Die Autorin stellt Melek gleich drei verschiedene Typen an die Seite, die alle als mögliches Love Interest in Frage kommen. Alle drei sind mal mehr und mal weniger im Zentrum ihrer Aufmerksamkeit und tragen zur dynamischen Handlung bei, da man sich nie so sicher sein kann, für wen Melek sich irgendwann entscheiden wird. Neben diesem Love Quadrat steht wie bereits erwähnt die Welt der Talente im Zentrum dieser Geschichte. Alles was mit diesem Thema zutun hat, wird relativ geheimnisvoll behandelt und sowohl Melek als auch der Leser erfährt nur das wichtigste. So kommen nach und nach einige Zweifel an dem endlosen Kampf der Talente auf und schleichen sich langsam in die Gedanken. Man fiebert mit, man zittert, wenn es knapp wird, man taucht einfach vollkommen in das Buch ein. So ging es mir besonders in den letzten Abschnitten der Geschichte, da sich dort nochmal einige unvorhergesehene Dinge offenbaren und ganz viel Potential für einen weiteren Teil geschaffen wird. Auf den würde ich mich nach diesem spannenden Leseerlebnis wirklich freuen.

Jetzt stellt sich noch die Frage, warum ich trotzdem einen Stern abgezogen habe. Die Geschichte enthielt doch so einige kleine Dinge, die mich ab und an etwas gestört haben. Dabei handelte es sich manchmal um Meleks Gleichgültigkeit Erik gegenüber, der ihr jahrelang ein guter Freund war. Besonders zu Beginn, als sie in die Welt der Talente eintaucht, hat sie einige emotionale Ausbrüche, die ich nicht ganz nachvollziehen konnte. Auch die Konflikte um ihre grässlichen Schulkameraden und die Eltern habe ich nicht so sehr genossen.

Im Gesamtbild betrachtet sind diese Punkte aber ein Teil der Handlung, die zu Meleks Gesamtentwicklung beitragen und deshalb nicht überflüssig sind.

Für mich ist Das Geheimnis der Talente ein lohnenswertes Fantasybuch und vermutlich ein Auftaktband einer Reihe, die ich gerne weiter verfolgen möchte.

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