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Veröffentlicht am 23.02.2022

Majestätisch sowie tödlich - Die Capaill von Thisby

Rot wie das Meer
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Maggie Stiefvater ist mit dieser Geschichte, meiner Meinung nach, eine ganz wunderbare Umsetzung der Kelpies gelungen. Das Buch hat mich von der ersten Seite an fesseln können, die Insel Thisby hat mich ...

Maggie Stiefvater ist mit dieser Geschichte, meiner Meinung nach, eine ganz wunderbare Umsetzung der Kelpies gelungen. Das Buch hat mich von der ersten Seite an fesseln können, die Insel Thisby hat mich mit ihrem rauen Charme von Beginn an gefangen genommen. Auch das Cover gefiel mir gut, passt es doch, besonders im Nachhinein, sehr gut zur Handlung und verzichtet auch jeglichen Schnickschnack, den es in der Geschichte schließlich auch nicht gibt.
Besonders von den Kelpies war ich, als Pferdenärrin, im Verlauf des Buchs verzaubert. Ich konnte Seans außergewöhnliche Beziehung zu ihnen gut nachfühlen. Besonders Corr hatte es mir natürlich angetan. Auch Pucks nur zögerliche, schrittweise Annäherung an die Capaill Uisce hat die Autorin glaubhaft gestaltet, bedenkt man ihre Vorgeschichte mit den Wesen, die so gefährlich wie majestätisch sind.
An sich gefiel mir auch die Gestaltung der Charaktere gut, obwohl (oder vielleicht gerade weil) sie völlig von den typischen Heldenfiguren vieler Geschichten abweichen. Beide sind sehr eigensinnig und mutig, sie sind geprägt von dem harten Leben auf der Insel. So starrköpfig wie beide auch sein mögen muss man sie doch einfach lieben, mit allen Ecken und Kanten, ganz besonders den eher schweigsamen Sean. Man kann ihren Schmerz förmlich greifen, fühlen wie sie kämpfen. Für ein besseres Leben, die Leute die sie lieben und zuletzt auch einander. Und man kann sich für sie nur wünschen, dass es sich lohnt, denn gerade Sean verdient es, endlich seinen Traum zu leben. Auch die Chemie der beiden ist förmlich greifbar und das, obwohl die Romance nie im Vordergrund steht. Sei entwickelt sich langsam (für mich am Ende fast zu langsam) und wurde von der Autorin mit viel Gefühl gestaltet.
Beim bittersüßen Ende hat mir zwar das Herz geblutet und doch war ich auch irgendwie glücklich damit, wie Maggie Steifvater diese großartige Geschichte zu einem Ende geführt hat. Ein rundum makelloses Friede-Freude-Eierkuchen-Ende wäre weder den Charakteren, noch dem Setting gerecht geworden.
Ich kann das Buch nur allen wärmstens ans Herz legen, besonders während stürmischer Tage am Meer, bei denen ich es genießen konnte.

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Veröffentlicht am 19.02.2022

spannendes Finale, so überhaupt nicht ohne Feuer

Flammenwüste - Der feuerlose Drache
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Im actionreichen Finale der Reihe führt der Autor alle Handlungsstränge schlüssig zusammen. Die Handlung wird flüssig fortgeführt und zu einem, wie ich finde, schlüssigen Ende gebracht. Es mag nicht alles ...

Im actionreichen Finale der Reihe führt der Autor alle Handlungsstränge schlüssig zusammen. Die Handlung wird flüssig fortgeführt und zu einem, wie ich finde, schlüssigen Ende gebracht. Es mag nicht alles perfekt gelaufen sein und so ist auch das Ende nicht makellos, aber gerade das passt zu dieser Geschichte: das Ende des Buchs ist eben nicht das Ende der Geschichte. Nun hat man als Leser viel Freiraum, die Geschichte in Gedanken selbst weiterzuführen und hat so noch mehr von diesem Abenteuer, als nur die reine Lesezeit. Vielleicht gibt es irgendwann ein spin-off, ich würde es in jedem Fall lesen, vielleicht aber auch nicht und das wäre glaube ich sogar noch besser, denn diese Reihe würdig fortzuführen wäre wohl selbst für Akram El-Bahay eine Herausforderung - und das trotz seiner einzigartigen Fähigkeit, solche großartigen Welten zu erschaffen. Viel mehr bleibt eigentlich nicht zu sagen, wenn ich nicht wiederholen will, was ich schon in den Rezensionen zu den vorigen Teilen gesagt habe. Dennoch muss ich an dieser Stelle wohl nochmals erwähnen, welch tolle Charaktere das Herz dieser Geschichte bilden und wie schnell ich sie liebgewonnen habe.
Alles in allem kann ich die komplette Reihe nur empfehlen und wird die vorausgegangenen Teile schon gelesen hat, wird ohnehin nicht anders können, als auch diesen hier bald zu verschlingen.

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Veröffentlicht am 19.02.2022

Mein Jahreshiglight 2019

Elian und Lira – Das wilde Herz der See
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Ich muss sagen ich liebe diesen Roman, der ein spontaner Cover-Kauf war, wie ich zugeben muss. Das Cover hatte es mir wirklich angetan, diese Farbkontraste mit plastischer Gestaltung und ein wenig Glitzer ...

Ich muss sagen ich liebe diesen Roman, der ein spontaner Cover-Kauf war, wie ich zugeben muss. Das Cover hatte es mir wirklich angetan, diese Farbkontraste mit plastischer Gestaltung und ein wenig Glitzer machten einfach unglaublich was her.
Aber die Story übertraf das Cover noch bei weitem. Sie war toll angelegt in einer wirklich sehr interessanten Welt. Oder sollte ich besser sagen in 2? Fakt ist: Ich liebe es. Die Idee mit hundert grundverschiedenen Königreichen mit ihren ganz eigenen Besonderheiten hat mir sehr gut gefallen, ich fand es fast schade, dass man nicht noch mehr Orte gemeinsam mit Lira besuchen konnte. Die Orte aber, die man als Leser vorgestellt bekam, waren sehr bildlich beschrieben, man könnte sich die Umgebung ohne größere Mühen direkt gut vorstellen. Dies liegt wohl zu einem guten Teil am Schreibstil, der an dieser Stelle nochmal lobend erwähnt werden sollte.
Die Charaktere sind es allerdings, die dieses Buch zu einem meiner Favoriten gemacht haben. Und das, weil sie von klassischen Titelhelden zum Teil wohl nicht weiter entfernt sein könnten. Lira gefiel mir besonders gut, weil sie nicht die typische Heldin ist, wie man sie in vielen Romantasy-Romanen findet. Eher ganz im Gegenteil. Besonders überzeugen konnte mich allerdings ihre schrittweise Wandlung in bestimmten Dingen, die zwar alles andere als geradlinig verlief, aber gerade dadurch umso glaubwürdiger wurde. Auch Elian konnte mich wirklich überzeugen, da er, obwohl er zunächst wirkt wie der Ritter in strahlender Rüstung, doch auch sein e dunklen Seiten hat, die dem Leser nähergebracht werden. Generell sind alle Charaktere, die eine größere Rolle spielen, komplexer aufgebaut, als man auf den ersten Blick meinen könnte.
Zudem bin ich ein großer Fan der wechselnden Sichtweise, denn so erhält man als Leser gute Einblicke in die unterschiedlichen Gefühlswelten.
So dann will ich gar nicht weiter schwärmen, und kann nur jedem empfehlen, sich selbst ein Bild zu machen.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Gute Umsetzung einer großartigen Sci-Fi-Idee

Scythe – Die Hüter des Todes
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Ich muss wirklich sagen, "Scythe" hat mich von Anfang bis Ende begeistert.

Ich finde durch den Sichtweisen-Wechsel zwischen den einzelnen Kapiteln findet man schnell ins Leben und die Gefühle der Protagonisten ...

Ich muss wirklich sagen, "Scythe" hat mich von Anfang bis Ende begeistert.

Ich finde durch den Sichtweisen-Wechsel zwischen den einzelnen Kapiteln findet man schnell ins Leben und die Gefühle der Protagonisten hinein. Generell wachsen Citra, Rowan und die ehrenwerten Scythe Faraday und Curie dem Leser schnell ans Herz, so individuell sie auch sein mögen, jeder mit seiner eigenen Vorgeschichte.

Die Welt in der die Geschichte spielt ist eine sehr interessante Zukunftsversion und es ist spannend zu sehen, wie neben der Geschichte auch Themen wie die Diskussion um künstliche Intelligenz und vor allem die schwierige Thematik von Gewissen und Moral angeschnitten werden.

Die Storyline ist sehr interessant gestaltet, immer wieder kommt Spannung auf, vor allem zum Schluss bleibt diese schließlich konstant vorhanden und steigert sich in ihrer Intensität immer weiter. Zudem scheint die Situation lange hoffnungslos, ausweglos, immer wieder bringen überraschende Wendungen die Erwartungen des Lesers an die Zukunft der Protagonisten durcheinander und doch scheint es am Ende immer den selben Ausgang zu nehmen. Oder auch nicht?

Man wird definitiv mehrfach überrascht und das macht es insgesamt so unvorhersehbar.

Nun ja ich könnte mich noch weiter darin verlieren, was ich alles toll fand, und ihr könnt mir glauben, das ist so einiges, aber ich denke das ist nicht nötig, jeder sollte auch selbst noch etwas entdecken können.

Einen einzigen Kritikpunkt habe ich noch und der ist mir, scheint er noch so klein doch sehr wichtig.

Die Loverstory (es sei mal nicht erwähnt zwischen wem, es würde zu viel vorwegnehmen) ist meiner Meinung nach zunächst nicht vorhanden und am Ende macht sie plötzlich einen Sprung von null auf hundert. Ich meine, zur Zeit des Liebesgeständnisses, gab es zwar in der Vergangenheit bereits einen Kuss, allerdings wurde nach diesem festgelegt, dass er bedeutungslos war, und plötzlich fällt ein "Ich liebe dich" vom Himmel und als wäre das nicht überraschend genug folgt doch tatsächlich ein "Ich dich auch"



Dennoch bekommt das Buch von mir 4,5 Sterne, weil der Rest mich dermaßen überzeugt hat.

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Veröffentlicht am 25.02.2022

Trocken, sarkastisch, düster - ich liebe es!

Scholomance – Tödliche Lektion
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„Also mal wieder eine Schule für Magier.. als gäbe es davon noch nicht genug!“ – das war wohl mein erster Gedanke, als ich einen Blick auf den Klappentext warf, nachdem ich es im Buchladen aus dem Regal ...

„Also mal wieder eine Schule für Magier.. als gäbe es davon noch nicht genug!“ – das war wohl mein erster Gedanke, als ich einen Blick auf den Klappentext warf, nachdem ich es im Buchladen aus dem Regal gefischt hatte. Das hatte ich im Übrigen nur wegen dem Cover getan, ich gebe es ja zu. Dieses ist, wie ich finde, sehr edel ausgestaltet und macht in meinem Regal zuhause durchaus was her. Und sind wir mal ehrlich, die Farbwahl aller drei Bände passt doch hervorragend zum jeweiligen Inhalt, wenn man sich mal einen Moment Gedanken darüber macht.
Also nun zurück zum ursprünglichen Gedanken: kaum beim vierten Wort des Klappentexts angekommen, hatte ich das Buch schon fast wieder weggelegt. Zum meinem Glück wanderten meine Augen dann doch noch bis zum zweiten Satz „Es gibt nur zwei Wege heraus aus der Schule – die Abschlussprüfung oder den Tod“ und so las ich weiter und beschloss, es mal auf einen Versuch ankommen zu lassen. Eine Protagonistin, die potentielle zur Massenmörderin wird? Ich bin dabei!
Und ich muss sagen, dass ich wirklich froh bin, mich an dieses Buch gewagt zu haben. Denn, sehr zu meiner Freude, handelte es sich hierbei KEINESWEGS um einen der so zahlreichen Hogwarts-Abklatsche. Ich warte zwar, wie Tausende andere, noch immer vergeblich auf meinen Brief, hatte aber trotzdem (oder gerade deswegen, wenn ich´s mir recht überlege) überhaupt keine Lust, einen neuerlichen Harry Potter – Verschnitt zu lesen, bei dem ich doch nur die ganze Zeit daran denken kann, dass er auf jede nur erdenkliche Art eben nicht an die Pflichtlektüre eines jeden Fantasy-Fans heranreichen kann.
Naomi Novik dagegen versucht es gar nicht erst. Und das ist auch gut so, denn so konnte sie mich wirklich begeistern. El ist einfach unfassbar unterhaltsam mit ihrer so trockenen, sarkastischen und oft mehr als nur unhöflichen Art, die in jeder Zeile mitschwingt, da wir die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt bekommen. Natürlich darf auch bei Naomi Novik der Held der Geschichte nicht fehlen – Orion, den El so überhaupt nicht ausstehen kann. Die Kombination der beiden ist wirklich erfrischend. Denn mag Orion auf den ersten Blick auch wie der glänzende, bescheidene Held aussehen, so ist er doch auf den zweiten Blick komplexer ausgearbeitet. El selbst bemerkt das natürlich erst denkbar spät, gibt sie sich doch alle Mühe, in loszuwerden. Damit erfährt man also auch als Leser erst spät näheres über ihn. Die vorausgehende Zeit ist man allerdings allein mit El gut unterhalten. Ich liebe ihre taffe Art, die auch gern mal ins sarkastische übergeht und bei der es auch an Selbstreflektion – die zugegebenermaßen oft in düstere Zukunftsvorhersagen übergeht – nicht mangelt. Naomi Novik hat einfach eine unabhängige, starke Protagonistin kreiert, die allen Widrigkeiten zum trotz ihren Weg beschreitet, so steinig er auch sein mag, und dabei sich und ihren Freunden treu bleibt.
Dann muss ich wohl noch ein Wort über das Setting verlieren. Wie schon gesagt befinden wir uns hier nicht im behüteten Hogwarts, wo ein durchschnittlicher Schüler sich die größten Sorgen darum macht, beim Quidditch von einem Klatscher getroffen zu werden, oder durch seine ZAGs zu fallen. Nein, in der Scholomance kann jeden Moment jemand – oder etwas - dich töten, gern auch mal dein eigenes Gebräu, mit dem du leider gerade durch die Prüfung gefallen bist. Nur ca. 50% der Schüler schaffen es überhaupt, die vier Jahre Schulzeit zu überleben, und von ihnen geht die Hälfte bei der Abschlussfeier drauf. Die Autorin hat als eine denkbar harte Umgebung geschaffen. Nur als sei das nicht genug ist für El weniger das Problem, sich nicht umbringen zu lassen, sondern viel mehr, nicht alle anderen umzubringen, während sie sich selbst rettet. Und trotzdem besitzt eines Tages Orion die Frechheit, ihr das Leben zu retten und das Übel nimmt seinen Lauf. Währenddessen stellt uns die Autorin immer wieder neue Monster vor, weiht uns in ein völlig neues Verständnis der Magie ein und erzählt eine tolle Geschichte in einer Schule, die fast einen eigenen Willen zu besitzen scheint. Diese Idee hat mir sehr gut gefallen und war meiner Meinung nach auch gut ausgearbeitet. Mein einziger größerer Kritikpunkt bezieht sich allerdings genau auf diese detaillierte Ausarbeitung der Welt, die die Autorin erschaffen hat, denn leider gibt es zwischendurch immer wieder Momente, in denen uns EL quasi mit Hintergrundinformationen überschüttet. So sehr ich mich auch immer über gut ausgearbeitete Zusammenhänge freue, so nahe kam Naomi Novik dann teilweise doch an die Grenze zur Langatmigkeit, zumal ich mir besonders all die Namen, die sie uns entgegenschleuderte, am Ende doch nicht merken konnte.
Insgesamt war ich allerdings wirklich überzeugt von Konzept und Umsetzung. Ein wenig mehr konstante Spannung wäre für den zweiten Teil wünschenswert, allerdings war es doch ein guter Auftakt der Trilogie und ich freue mich definitiv auf die weiteren Teile. Also kann auch nur allen anderen Fantasy-Fans mit einer Ader für Sarkasmus empfehlen, sich in die Scholomance zu wagen, zumindest für einen kleinen Leseausflug.

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