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Veröffentlicht am 27.02.2022

Sehr lesenswert!

Rassismus begreifen
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Klappentext:

„Rassismus ist eine der größten Katastrophen der Menschheitsgeschichte. Er wirkt bis in kleinste Zusammenhänge globaler und lokaler Strukturen hinein – und zwar als Ergebnis seiner viel zu ...

Klappentext:

„Rassismus ist eine der größten Katastrophen der Menschheitsgeschichte. Er wirkt bis in kleinste Zusammenhänge globaler und lokaler Strukturen hinein – und zwar als Ergebnis seiner viel zu langen Geschichte.

In ihrem aufrüttelnden Buch analysiert und problematisiert Susan Arndt diese Machtstrukturen von ihren Anfängen bis in unsere Gegenwart und zeigt, wie wir über Rassismus reden können, ohne ihn zu reproduzieren. Anti-Rassismus erfordert aktives Handeln und entsprechende Kompetenzen. Dafür braucht es Wissen und Argumente. Dieses Buch liefert sie.

Wie Rassismus entstand und warum er die Welt in Atem hält

Geschichte und Gegenwart des Rassismus

Wer Rassismus bekämpfen will, muss ihn erstmal begreifen.“



Autorin Susan Arndt nimmt sich einem sehr schweren Thema an. Leider ist es selbst heute noch, in unserer vermeintlich zivilisierten Gesellschaft, ein zu zu großes Thema. Da trennt sich die Spreu vom Weizen. Arndt geht in diesem Buch den Ursachen auf den Grund und genau die sollte man erstmal verstehen, bevor man „mitredet“. Wir tauchen hier in die Geschichte ein und können eigentlich nur staunen, seit wann es dieses, um es lapidar auszudrücken, „Problem“ überhaupt gibt. Weiter geht es dann in die Weiterentwicklung in vielerlei Hinsichten. Ich will hier gar nicht zu tief in die Materie gehen. Ich möchte lieber über die Art und Weise noch kurz berichten wie Arndt dieses Thema beschreibt: ihre Worte sind treffend und perfekt gewählt, ihre Ausdrucksweise ist passend und sie gibt keine Wertung ab.

Wenn man Rassismus verstehen will, sollte man dieses Buch lesen. Ich kann es nur empfehlen! 4 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 21.02.2022

Äußerst spannend!

Im Jahr des schwarzen Regens
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Klappentext:

„Charles, jüngster Bruder von Jane Austen, fuhr Zeit seines Lebens zur See. Im Frühjahr 1816 erreicht Jane eine schreckliche Nachricht: Kapitän Austens Fregatte Phoenix hat Schiffbruch vor ...

Klappentext:

„Charles, jüngster Bruder von Jane Austen, fuhr Zeit seines Lebens zur See. Im Frühjahr 1816 erreicht Jane eine schreckliche Nachricht: Kapitän Austens Fregatte Phoenix hat Schiffbruch vor der anatolischen Küste erlitten. Austen reist weiter nach Smyrna, um die Heimreise zu organisieren. Doch die reiche Hafenstadt, in der viele Nationen friedlich zusammenleben, wird von dem zwielichtigen osmanischen Gouverneur Katipzade Mehmed Bey regiert, der sich seit Jahren für die Interessen der britischen Handelsfamilien einsetzt und den Hass des Sultans auf sich zieht.

Austen gerät immer tiefer in einen mit allen Mitteln geführten Machtkampf, als ihn die junge Witwe Rachel Löwenthal bittet, ihr dabei zu helfen, das Schicksal ihrer Familie aufzuklären, für das Katipzade verantwortlich sein soll. Die Suche nach Antworten führt Austen und seine neuen Freunde bis in die geheimsten Winkel der Jahrtausende alten Stadt, zu dem melancholischen Orientalisten Otto Friedrich von Richter und der taubstummen Anthoula, zu der geheimnisvollen Sängerin Arevhat, zu griechischen Freiheitskämpfern, Sufi-Meistern und chassidischen Mystikern.“



Autor Alexander Pechmann hat sich an eine besondere Geschichte herangewagt. Hier geht es mal nicht um Jane Austen sondern um einen ihrer Brüder, genauer um Charles. Er ging den Weg der Royal Navy und das bis zu seinem 73 Lebensjahr. Charles Austen hatte es als Kapitän später sogar noch zum Konteradmiral des Blauen geschafft. Das will in der Seefahrt etwas heißen! Seine Fahrten und Einsätze sind besonders und er hat, kurzum, eine bewegende Laufbahn absolviert. Die Geschichte hier ist wahrlich gut verständlich und sehr spannend geschrieben. Pechmann hat ein Gefühl die nautischen Gegebenheiten gekonnt zu beschreiben. Man fühlt sich regelrecht auf hoher See mit ihm. Zudem ist es ein sehr interessantes Zeitzeugnis bzw. eine Beleuchtung der damaligen Zeit im Orient. Es werden verschiedene Religionen und Gebräuche näher betrachtet und sensibel in die Geschichte mit eingewoben. Die weiteren Protagonisten haben jeder ihren Part und fügen sich zu einem sehr gut durchdachten Gesamtbild ein. Hier gibt es Intrigen, Gefühl, die raue See und viel mehr.

Wer Fan der „Hornblower“-Reihe ist oder die kompletten Bücher von Cecil Scott Forester liebt, wird hier auf seine Kosten kommen.

Haptisch noch erwähnenswert ist der Leineneinband. Das findet man heute ebenfalls eher selten.

Ich vergebe hier sehr gern 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 21.02.2022

4 Sterne

Nordstadt
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Klappentext:
„Im Norden der Stadt hängen die Hoffnungen so tief wie der Novemberhimmel. Wer hier liebt, rechnet nicht mit einem Happy End. Schon gar nicht Nene, Anfang Zwanzig und Bademeisterin, die für ...

Klappentext:
„Im Norden der Stadt hängen die Hoffnungen so tief wie der Novemberhimmel. Wer hier liebt, rechnet nicht mit einem Happy End. Schon gar nicht Nene, Anfang Zwanzig und Bademeisterin, die für das Unglück eine ganz eigene Maßeinheit hat. Ihre Überlebensstrategie: Bahnen ziehen, versuchen zu vergessen, pragmatisch sein. Dann lernt sie im Schwimmbad Boris kennen, der Puma-Augen hat und ihr nicht sofort an die Wäsche will. Boris, der an Kinderlähmung erkrankt war, für den es keine Jobs gibt, nur Schimpfwörter oder Mitleid. Der Schmerzen hat und die Welt mit Verachtung behandelt. Ihr erstes Date wird prompt zum Debakel, aber Nene zeckt sich in Boris’ Herz, und er sich in ihres. Er kapituliert vor ihrer Direktheit und ihrem Lebenswillen, sie vor seinem Entschluss, sein Mädchen glücklich zu machen.
Boris wird für Nene die Geschichtsschreibung ändern, er wird sie anlügen, er wird sie hängenlassen. Ihre Liebe ist wie jede Liebe: nicht perfekt. Aber sie berührt beide auf eine Weise, die sie vergessen oder nie gekannt haben. Annika Büsing erzählt in ihrem Debüt eine herzzerreißende und gleichzeitig berauschend lebensbejahende Geschichte über alte Narben und den Mut, neue hinzuzufügen.“

„Nordstadt“ ist das Debüt von Annika Büsing. Ihre Figur Nene lässt sie hier irgendwie kühl, etwas unnahbar dem Leser gegenüber treten und ich muss sagen, das passte alles so perfekt zur Situation und vor allem zum Schauplatz. Nene ist eben nur so ganz anders. Sie sagt was sie denkt und das ganz unverhohlen. Nene und Boris haben Augen für einander - wie schön! Aber hier entsteht nicht die säuselnde Liebesgeschichte wie man vermuten könnte, denn zwischen den Beiden muss erstmal etwas auftauen, wenn es sich den je auftauen lässt. Die beiden haben jeder einen schweren Rucksack zu tragen und es gehört Mut dazu, diesen vor jemanden zu öffnen. Nene ist die Direkte und damit muss auch Boris erstmal klarkommen (und auch wir Leser). Alles nicht einfach, für beide nicht. Aber was sich dann daraus entwickelt, nach vielen Hoch‘s und Tief‘s ist mehr als gelungen. Büsing benutzt eine harte und weiche Wortwahl zugleich. Kann das gut gehen? Kann es, wenn man es dosiert einsetzt und immer weiß wo man die Kurve nehmen muss. Ich muss wirklich sagen, Büsing hat mich überrascht und auch begeistert mit ihrer Geschichte. Sie ist anders und genau das tut mal gut. Sie zeigt das wahre Leben ohne geschönte Textstellen.
Dieser kurze Roman war mal ein mehr als gelungener Einstieg für Büsing in die Autorenwelt. Ich freue mich sehr auf weitere Werke aus ihrer Feder! 4 von 5 Sterne für „Nordstadt“.

Veröffentlicht am 21.02.2022

4 Sterne

Zeitlang
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Klappentext:

„Watzmann, München, Tegernsee: Wer an Bayern denkt, der verbindet damit meist Oberbayern und die Alpen. Aber wer weiß, wo der Rauhe Kulm liegt? Und wer hat schon mal vom Woid Woife gehört? ...

Klappentext:

„Watzmann, München, Tegernsee: Wer an Bayern denkt, der verbindet damit meist Oberbayern und die Alpen. Aber wer weiß, wo der Rauhe Kulm liegt? Und wer hat schon mal vom Woid Woife gehört? Es ist das Land abseits der großen Touristenströme und Metropolen, das Sebastian Beck als Leiter der Bayernredaktion seit Jahren mit seiner Kamera bereist. Eine Liebeserklärung an die andere Heimat mit ihren grandiosen, hässlichen und skurrilen Seiten.“



Welch besonderes Buch! Dem Leser begegnen hier nicht nur optischen Wissen sondern eben auch kleine Geschichte hinter den Gesichtern. Diese Geschichten sind weniger in Schriftform zu erleben sondern im Bild zu erahnen, zu bestaunen, zu sehen…Fotograf Sebastian Beck zeigt so viele unterschiedliche Motive auf, dass man sich nur so wundert. Neben Menschen setzt er eben auch Stätten, Gebäude oder besondere Plätze in eben nicht das perfekte Licht sondern genau das Gegenteil. Er zeigt uns Schönheit und Hässlichkeit, das Besondere und das Normale, die Zeit und ihren Verlauf auf, und somit eben auch sein geliebtes Bayern.

Dieses Buch ist mal ganz außergewöhnlich und sticht aus der Masse der Bilderbücher rund um Bayern komplett hervor. Das unscheinbare Cover hält einen kleinen fotografischen Schatz im Inneren bereit. Einziges Manko meinerseits ist die Buchgröße. Hier hätte ich mir gern ein wenig mehr Coffetable-Book gewünscht und weniger das typische Sachbuch-Format. Ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sterne.

Veröffentlicht am 16.02.2022

Ganz besonders schön!

Von ganzem Herzen ...
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Klappentext:

„Von Mr. Darcy bis Marianne Dashwood: Ihre berühmten Romane und deren Protagonisten begeistern Jane Austen Verehrerinnen auch noch mehr als 200 Jahre nach ihrem Tod. In Jane Austens Briefen ...

Klappentext:

„Von Mr. Darcy bis Marianne Dashwood: Ihre berühmten Romane und deren Protagonisten begeistern Jane Austen Verehrerinnen auch noch mehr als 200 Jahre nach ihrem Tod. In Jane Austens Briefen an Freunde und Familie werden derselbe subtile Humor und die scharfsinnige Beobachtung ihrer Mitmenschen deutlich, die ihre Bücher zu Meisterwerken machten. Die kommentierte Brief-Auswahl lässt tiefe Einblicke in die Lebens- und Gefühlswelt der berühmten Schriftstellerin zu.“



Man darf hier keine vollständige Biografie erwarten aber zumindest ein optisch wunderschönes Werk mit besonderer Größe, Einband und hübschen Zeichnungen. In diesem Buch dürfen wir Leser anhand von ausgewählten Briefen in Jane Austen’s Seele blicken. Wer war die Frau, die solche besonderen Geschichten verfasst hat? Wer steckte dahinter? War sie wirklich so? Viele Fragen kommen auf und es werden auch einige davon beantwortet aber nicht alle. Austen war ihrer Zeit voraus, nicht nur in ihren Geschichten. Sie trug ihr Herz auf der Zunge und die damalige Gesellschaft lachte mit Sicherheit hinter den Puder-Gesichtern und Reifröcken.

Alles in allem für alle Fan‘s von Jane Austen und die, die es werden wollen ein ganz besonderes Buch! 4 von 5 Sterne