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Veröffentlicht am 02.03.2022

„Hilfe, ich habe meine Eltern geschrumpft“ - originelle und märchenhafte Geschichte

Lenchens Geheimnis
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Mit ihren Eltern hat es Helena, genannt Lenchen, nun wirklich nicht leicht. Die sind ständig anderer Meinung als sie und widersprechen ihr daher sehr häufig. Das muss sich ändern, findet Lenchen. Die Fee ...

Mit ihren Eltern hat es Helena, genannt Lenchen, nun wirklich nicht leicht. Die sind ständig anderer Meinung als sie und widersprechen ihr daher sehr häufig. Das muss sich ändern, findet Lenchen. Die Fee Franziska Fragezeichen bietet Lenchen ihre Hilfe an, die Lenchen bereitwillig annimmt. Aber so ganz optimal ist Franziskas Lösung dann doch nicht, das muss Lenchen bald feststellen. Was nun?

Michael Ende schreibt kindgemäß, flüssig, lebendig und gut verständlich. Julia Christians bunte, individuelle, klare Bilder illustrieren die Geschichte sehr passend und motivierend. Zum Vorlesen eignet sich die Geschichte für Kinder ab sechs Jahren.

Lenchen ist ein sehr selbstbewusstes Mädchen, das genau weiß, was es will. Daher widerspricht Lenchen ihren Eltern auch ziemlich häufig. Lenchen ist aufgeweckt und sucht selbstständig eine Lösung für ihr Problem. Mit Lenchen können sich die kleinen Leser sicher gut identifizieren, denn oft wollen auch im echten Leben Eltern einfach nicht so wie ihre Kinder.
Mit Franziska Fragezeichen greift eine ganz besondere Fee ins Geschehen ein. Ob sie wirklich nur das Beste für Lenchen will?

Eine originelle, phantasievolle, märchenhafte, schräge und auch ziemlich witzige Geschichte hat sich Michael Ende da ausgedacht. Die Geschichte zeigt, dass man sehr vorsichtig mit seinen Wünschen sein sollte, denn sie könnten ja wirklich in Erfüllung gehen. Vor allem das überraschende Ende gibt Stoff zum Nachdenken und regt Eltern und Kinder auf unterhaltsame Weise an, das eigene Konfliktverhalten zu prüfen.

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Veröffentlicht am 02.03.2022

Buntes, witziges und originelles Erstlesebuch mit motivierenden Rätseln

Kleine Lesehelden: Milla und die sehr gefräßige Schule
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Milla hat schlechte Laune. Seit kurzem ist sie Erstklässlerin, sie möchte aber partout nicht in die Schule gehen. Der Grund dafür ist unheimlich: Das Mädchen ist felsenfest davon überzeugt, dass ihre Schule ...

Milla hat schlechte Laune. Seit kurzem ist sie Erstklässlerin, sie möchte aber partout nicht in die Schule gehen. Der Grund dafür ist unheimlich: Das Mädchen ist felsenfest davon überzeugt, dass ihre Schule Kinder frisst. Vor ein paar Monaten während des Schnuppertags des Kindergarten ist nämlich etwas sehr Merkwürdiges passiert. Milla und ihr Freund Ben wollen dem Geheimnis der Schule nun auf den Grund gehen.

Ralf Caspers schreibt klar, in einfachen Sätzen und wunderbar kindgemäß. Seine witzigen Wortspiele wie die einfallsreichen Reimnamen der Kindergartengruppen bringen zum Schmunzeln.
Die Schrift ist groß gedruckt mit weite, Zeilenstand. Durch die übersichtliche Textmenge und die angemessene Kapitellänge lässt sich die Geschichte angenehm lesen und überfordert die jungen Leser nicht.
Ulf Ks drollige, bunte Bilder haben uns sehr gut gefallen. Sie sehen sehr ulkig aus und motivieren. Gelungen auch die abwechslungsreichen Rätsel nach jedem Kapitel. Da finden sich Reimwörter, Silbenrätsel, Wörterschlangen, Labyrinthe und viele andere Rätseltypen.
Das Buch richtet sich an Erstleser ab sieben Jahren, ungefähr ab dem zweiten Halbjahr der ersten Klasse sollte der Text für gute Leser schon zu bewältigen sein.

Milla und ihre Freund Ben sind aufgeweckte Kinder mit viel Phantasie, die noch an Unglaubliches glauben. Mit ihnen können sich die Leser sicher prima identifizieren. Vor allem die Figur des Hausmeisters Herrn Tschurtschenthaler ist originell und hat meine Tochter und mich immer wieder zum Lachen gebracht.

Schon erstaunlich, was Häuser alles so tun. Die gefräßige Schule ist zweifelsohne ein ganz besonderes Gebäude. Ralf Caspers hat eine spaßige, unterhaltsame, freche Erstlesegeschichte verfasst, die sich von den üblichen oft braven, konventionellen Erstlesegeschichten sehr positiv abhebt. So macht Lesenlernen richtig Spaß.

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Veröffentlicht am 01.03.2022

Eine tragisch-komische Geschichte voller Zuversicht

Die gigantischen Dinge des Lebens
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„Er hat den Namen eines Stalltieres angenommen. Und dann auch noch ein Schwein. Ein Schwein, das noch nicht mal der Held der Geschichte ist. Hauptsächlich geht es doch um Charlotte. Er macht sich selbst ...

„Er hat den Namen eines Stalltieres angenommen. Und dann auch noch ein Schwein. Ein Schwein, das noch nicht mal der Held der Geschichte ist. Hauptsächlich geht es doch um Charlotte. Er macht sich selbst zur Nebenfigur in seinem eigenen Leben.“

Wilbur hat zwar zwei liebevolle Moms, ist aber alles andere als beliebt in seiner Schule. Er ist nicht cool, sieht nicht gut aus, ist aber dafür sehr sensibel und schreibt Gedichte. Sein Mitschüler Tyler Kertz lässt keine Gelegenheit aus, Wilbur bloßzustellen. Wilbur wünscht sich da oft, einfach unsichtbar zu sein. Zum Glück gibt es Sal, der zwar schon 85 Jahre alt, aber trotzdem Wilburs bester Freund ist. Der Schüleraustausch mit französischen Schülern bringt eine Wende in Wilburs Leben, Wilbur verliebt sich in seine Austauschschülerin Charlie. Doch um Chancen bei ihr zu haben, muss er sich rundumerneuern. Sal und Wilburs Schulfreund Alex unterstützen Wilbur tatkräftig bei seinem Vorhaben. Ob die Mission „Selbstoptimierung“ erfolgreich sein wird?

Susin Nielsen schreibt ehrlich, direkt, witzig, herrlich erfrischend und authentisch aus Wilburs Sicht in Ich-Form. Die Geschichte liest sich daher sehr leicht und flüssig, fast wie von selbst.
Das Cover wirkt zunächst recht unscheinbar. Seine genaue Bedeutung enthüllt sich erst, wenn man das Buch zu Ende gelesen hat.
Das Buch ist für Leser ab 13 Jahren geeignet.

Wilbur geht erst ab der siebten Klasse in eine Schule, vorher wurde er zu Hause von seinen Mums unterrichtet. Selbstverständlich fällt es ihm da schwer, sich an die vielen anderen Schüler zu gewöhnen. Wilbur ist zudem anders als andere, er hat wenig Selbstvertrauen, hält sich gerne im Hintergrund. Natürlich hat er durchaus viele Talente, er Weißbier nicht, was er alles kann. Wilbur ist ein absolut sympathischer Junge, er ist wunderbar ehrlich, echt, zuverlässig und humorvoll. Seine Sensibilität steht ihm oft im Weg, macht ihn aber nur umso liebenswerter. Ich habe durchgehend mit ihm mitgefiebert, dass sich seine Wünsche erfüllen.
Auch wenn Wilburs Moms manchmal ziemlich peinlich sein können, sind auch sie wirklich tolle Figuren. Charlie bringt es im Gespräch mit Wilbur auf den Punkt: „Ich beneide dich um deine Beziehung zu deinen Mütter. Sie lieben dich über alles.“ Auch um die Freundschaft zu Sal, der in seinem Leben schon so viel erlebt und ertragen hat und den Mut nicht verloren hat, kann man Wilbur nur beneiden. Dann gibt es auch noch Alex, der zuletzt lieber mehr Zeit mit seinem Freund als mit Wilbur verbringt, der aber dennoch bedingungslos hinter Wilbur steht. Trotz aller Gemeinheiten, die Wilbur in der Schule von Ekel Tyler ertragen muss, ist der Junge alles andere als alleine und kann sich glücklich schätzen, so viele Menschen um sich zu haben, die für ihn da sind.

Dass Wilburs Schulzeit für ihn so hart ist, er ständigen Hänseleien ausgeliefert ist, stimmt traurig, zumal Mobbing unter Schülern in der Realität leider häufig vorkommt und bei den Betroffenen tiefe Wunden hinterlässt. Auch wenn es für Wilbur schwer ist, hält er irgendwie durch und verliert vor allem seinen Humor nicht.
Die Gefühle für Charlie bringen ihn letztendlich dazu, sein Schneckenhaus zu verlassen, Selbstbewusstsein zu entwickeln, an sich selbst zu glauben, aktiv zu werden und sich endlich anderen zu zeigen.
„Die gigantischen Dinge des Lebens“ ist eine tragisch-komische, ganz wunderbare Geschichte über das Anderssein, Freundschaft, Selbstvertrauen und die erste Liebe. Ein warmherziges Buch voller Zuversicht, auch wenn Wilbur zu Recht oft nahe am Verzweifeln ist. Wilbur muss man einfach sofort ins Herz schließen. Seine Geschichte kann ich allen Lesern in Wilburs Alter nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Atmosphärisch und poetisch und gleichzeitig schonungslos und brutal

Vom Ende eines Sommers
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Die vierzehnjährige Edith Mather lebt im England der 30er Jahre in ärmlichen, einfachen Verhältnissen auf einer Farm. An die tägliche harte Arbeit, die das Landleben mit sich bringt, ist sie gewöhnt. Aber ...

Die vierzehnjährige Edith Mather lebt im England der 30er Jahre in ärmlichen, einfachen Verhältnissen auf einer Farm. An die tägliche harte Arbeit, die das Landleben mit sich bringt, ist sie gewöhnt. Aber Edith ist anders als ihre Nachbarn, sie flüchtet sich in Bücher, fühlt sich manchmal unverstanden und hat sich längst ans Alleinsein gewöhnt. Doch das soll sich ändern. Die Londoner Journalistin Constance FitzAllen verbringt Zeit in der Umgebung, um eine Artikelserie über das Landleben zu verfassen. Sie freundet sich mit Edith an, Edith fasst Vertrauen zu ihr. Doch Constance ist nicht die Frau, die sie zu sein scheint. Hinter ihrer offen zur Schau getragenen Begeisterung für das Landleben steckt etwas ganz anderes….

Melissa Harrison erzählt sehr anschaulich und in klarer Sprache aus Ediths Sicht in Ich-Form. Ihre bildhaften Naturbeschreibungen sind fast poetisch und voller Schönheit, wie folgende Passage beweist: „In der Morgendämmerung versilberte Tau die Spinnenfäden zwischen den Grashalmen, sodass die Pferde Pfade auf den Weiden hinterließen wie langsame Boote auf stehendem Wasser.“ Dazu passt das Cover, ein gemaltes Landschaftsbild, auf dem Schwalben vor einem Feld fliegen und das Ende des Sommers verkünden.

Edith ist ein recht „seltsames“ Mädchen. Sie kann nicht anders, als ihre „Zeit mit Bücherlesen zu verschwenden“. Edith liebt Tiere und die Natur. Ihre Welt orientiert sich an „Fixpunkten“ und „Sicherheiten“. Sie kennt nichts anderes als die Heimat, die idyllische Landschaft, in der sie sich manchmal so fremd fühlt. Sich selbst hält Edith für einen „Tugenbold“, da für sie die Einhaltung von Gesetzen außer Frage steht. Edith wird sehr authentisch dargestellt, die Leser nehmen die Entwicklungen aus Ediths Perspektive wahr, sehen die Welt durch ihre Augen.
Journalistin Charlotte ist für Edith zunächst fremd und faszinierend. Dass sie sich für Edith und ihre Ansichten interessiert, nimmt Edith rasch für sie ein. Constance nennt Edith „wunderbar“ und gibt ihr das Gefühl, genau richtig zu sein, wie sie ist und sich nicht vergleichen zu müssen. Auch Constance ist anders als andere, sie gibt Edith Rätsel auf. Hinter Constances netter, verständnisvoller Art, ihrer Schwärmerei für das Landleben verbergen sich allerdings Hintergedanken. Mit Freundlichkeit lässt sich trefflich manipulieren und durchaus auch Zwietracht säen.

Die Geschichte scheint zunächst harmlos. Wirkt die Landschaft so zauberhaft und magisch, das Landleben zwar hart, aber echt, ehrlich und berechenbar, brodeln unter der Oberfläche zahlreiche Konflikte. Die vordergründige Idylle und die besondere Atmosphäre, die die Autorin schafft, täuschen.
Melissa Harrison hat mich mit ihrem Roman sofort gefesselt, sie weckt gerade zu Beginn Sehnsucht nach früheren, einfacheren Zeiten. Doch das Leben ist zu keiner Zeit einfach und ohne Probleme, vor allem nicht im England der Dreißiger, das wird schnell offensichtlich. Kommende schreckliche Ereignisse werfen bereits ihre Schatten voraus. „Vom Ende eines Sommers“ stellt die damalige Gesellschaft mit ihren Problemen sehr anschaulich und überzeugend dar. Letztendlich muss die verträumte Edith, die manchmal fast der Welt entrückt scheint, sich der brutalen, harten Realität stellen und die Leser, die ihre Perspektive der Geschichte teilen, ebenso. Der Aufprall in der Wirklichkeit ist schmerzlich, das Finale ließ mich ziemlich bedrückt zurück.
Was für ein Roman voller Kontraste! So idyllisch-schön und stimmungsvoll einerseits und gleichzeitig so knallhart, schonungslos, brutal und erschütternd. Für mich ein absolut lesenswertes, vielschichtiges, herausforderndes Buch: Ein Roman, der wie ein Wolf im Schafspelz daherkommt und gerade wegen seiner vermeintlichen Schönheit aufrührt und Spuren hinterlässt.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Aller guten Dinge sind drei - noch spannender und überraschender als die Vorgänger

Keeper of the Lost Cities – Das Feuer (Keeper of the Lost Cities 3)
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„Ich glaube, du bist vielleicht die Einzige, die wirklich versteht, in welchem Chaos unsere Welt versinkt. Alle anderen - sogar mein Dad- wollen immer noch so tun, als wäre alles wieder völlig normal.
Aber ...

„Ich glaube, du bist vielleicht die Einzige, die wirklich versteht, in welchem Chaos unsere Welt versinkt. Alle anderen - sogar mein Dad- wollen immer noch so tun, als wäre alles wieder völlig normal.
Aber du glaubst das nicht?
Ich glaube, es wird alles noch viel schlimmer, bevor es wieder besser wird.“

Sophie erhält alarmierende Nachrichten: Alicorndame Silveny zeigt sich in ihrem neuen Zuhause, der Zuflucht, völlig verstört und desorientiert. Sophie, die eine besondere Verbindung zu dem Tier hat, wird gebeten nach dem Rechten zu sehen. Doch sie kann keine Entwarnung geben, irgendjemand hat es auf Silveny abgesehen. Sophie soll zudem überraschenderweise Fintan, einen berüchtigten Mörder, treffen, so will es der Hohe Rat. Bei dem Treffen der beiden kommt es zu einer Katastrophe, in deren Folge Sophie einen schweren Fehler begeht und erneut gegen Regeln verstößt. Und wieder entscheidet der Hohe Rat, wie es mit Sophie weitergehen soll. Ob sie wie bisher mit Milde rechnen kann und auf der Foxfire-Schule bleiben darf?

Shannon Messenger erzählt gewohnt flüssig und verständlich in der ersten Vergangenheit. Nachdem ich mich nun schon länger mit der Elfenwelt befasse, sind mir die Begrifflichkeiten nun klarer, dennoch würde ich mir ein Glossar der wichtigsten Spezialausdrücke und eine Personenübersicht zur besseren Orientierung wünschen.
Das Buch richtet sich an ausdauernde Leserinnen und Leser ab elf Jahren, aber sicher auch an fantasybegeisterte Erwachsene.

Die Personenkonstellation ist ausgesprochen vielfältig. So vielfältig, dass ich als Leserin mitunter immer noch die Übersicht verlor. Die Übersicht über ihre Fähigkeiten verliert auch manchmal Hauptfigur Sophie Foster, sie hat es sehr schwer in der für sie immer noch neuen Welt der Elfen, die genausowenig die ihre ist wie die der Menschen. Sophie sieht sich trotz ihrer beeindruckenden Kräfte und Talente als „fehlgeschlagenes Experiment“. Da haben ihre neuen Eltern Grady und Edaline alle Hände voll zu tun, sie zu stärken und für sie da zu sein. Sehr gut gefällt mir, wie die drei immer mehr Vertrauen zueinander aufbauen. Die Distanz ist Nähe gewichen, Sophie hat jetzt eine Familie. Und auch viele gute Freunde: Keefe, der mit seinen Eltern Schwierigkeiten hat und zu Hause wenig Wertschätzung bekommt, Dex, der in der Elfenwelt wegen der „unpassenden“ Verbindung zwischen seinem Vater und seiner Mutter einen schweren Stand hat und sich nach Anerkennung sehnt und die aus einer privilegierten Familie stammenden Geschwister Fitz und Biana, die erfahren müssen, dass doch nicht alles so eindeutig ist, wie es scheint.
Den Charakter Sandor, Sophies Beschützer, mag ich besonders. Auf ihn kann Sophie zählen, für witzige Momente sorgen immer wieder die Begegnungen Sandors mit Keefe.


Der dritte Band der Reihe lässt seine Leser noch viel tiefer in das Universum der Elfen eintauchen. Immer noch gibt es zahlreiche Geheimnisse, die gelüftet werden müssen, immer noch habe ich nicht jeden Aspekt genau erfasst, aber ich bin nun richtiggehend süchtig nach dieser Reihe geworden. Dass nun die glatte, perfekte Elfenwelt Risse bekommt, bringt extra Spannung und Würze in die Handlung. Auch unter den Elfen gibt es nun offensichtlich das Böse, aber wo und in wem es lauert, ist längst nicht klar. Das macht „Keeper of the lost cities - Das Feuer“ besonders faszinierend. Vor allem eine spezielle, sehr unerwartete Wendung hat mich geschockt. Dass eine Gesellschaft, die vorgibt und zu kontrollieren versucht, wen man aus Gründen der DNA lieben darf und wen nicht, nicht ganz unumstritten sein kann, wird immer deutlicher. Wie detailliert und komplex die Autorin die Parallelgesellschaft und ihre Eliten entworfen hat, beeindruckt mich. Und auch wenn die Elfen es nicht zugeben würden, haben die Elfen in ihrem Verhalten durchaus große Ähnlichkeiten mit den von ihnen so verachteten Menschen.
Ich würde mir nach wie vor noch mehr reale Begegnungen der Figuren und nicht nur solche in Gedanken wünschen, aber ich werde mich schon noch an den Umstand gewöhnen, dass bei den Elfen Kommunikation eben anders abläuft.
Nach drei Bänden bin ich jedenfalls nun ich ein echter Fan der Bücher geworden. Eine Reihe für alle, die fesselnde, phantastische und herausfordernde Geschichten über besondere Freundschaften mögen.

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