Sehr schöne Liebesgeschichte, aber alles drum herum kam etwas zu kurz. Ohne Fantasy hätte mir die Story vermutlich weit besser gefallen.
„Gladiator’s Love“ ist eine Fantasy-Liebesgeschichte von der deutschen Autorin Asuka Lionera. Es handelt sich um einen Einzelband mit abgeschlossener Story. Ich habe von der Autorin bisher noch nichts ...
„Gladiator’s Love“ ist eine Fantasy-Liebesgeschichte von der deutschen Autorin Asuka Lionera. Es handelt sich um einen Einzelband mit abgeschlossener Story. Ich habe von der Autorin bisher noch nichts gelesen, obwohl etliche Bücher von ihr auf meiner Wunschliste stehen. Ich liebe Wettkampf- und Gladiatoren-Geschichten und der Inhalt des Buches hat mich sofort angesprochen. Meine Eindrücke zu dem Buch sind gespalten: es gab eine sehr schöne Liebesgeschichte, die Fantasy-Elemente waren in meinen Augen aber zu unausgereift.
Inhalt: Aeryn ist eine Sklavin und muss als Gladiatorin Tag für Tag ihr Leben für die Unterhaltung und Belustigung der Zuschauer riskieren. Als Vantyr beherrscht sie zwar Feuermagie, diese wurde aber bei ihrer Versklavung versiegelt und das Feuer bleibt unter ihrer Haut gefangen. Was bleibt, ist nur ihr Stolz und der Drang nach Freiheit. Schlussendlich beschließt sie dafür sogar ihr Leben zu riskieren, doch dann begegnet sie Cato. Der Leibwächter eines Arenabetreibers bringt ihr zielstrebiges Herz gehörig ins Stolpern.
Cover und Design: Wow, da hat sich der Carlsen-Verlag wirklich alle Mühe gegeben. Dieses Buch ist ein Schmuckstück und sieht in Echt sogar noch schöner aus als am Bildschirm. Der Stil des Covers und die Schriftart des Titels passen perfekt zur römisch angehauchten Geschichte. Und auch für den Tastsinn ist das Cover ein Erlebnis. Der Buchrücken weißt eine verschnörkelte Illustration auf, die wirklich sehr hübsch ist. Schade nur, dass das Muster nur auf der langen Seite des Buchrückens aufgedruckt wurde.
Zu Beginn befindet sich eine illustrierte Karte des Settings, die in meinen Augen für das Verständnis zwar nicht notwendig gewesen wäre, das Buch aber noch schöner und aufregender macht.
Meine Meinung: Als „Gladiator’s Love“ vom Carlsen-Verlag angekündigt wurde, war ich sofort Feuer und Flamme. Eine Gladiatoren-Geschichte gepaart mir Romantasy, das klang wie für mich gemacht. Als ich das Buch dann in Händen hielt, habe ich mich über die 400 Seiten gewundert. Für New-Adult eine passende Seitenanzahl, für eine gute und ausgefeilte Romantasy-Einzelstory aber zu wenig. Die Vorfreude und die damit verbundenen Erwartungen waren groß, was mein Leseerlebnis vermutlich ein wenig gedämpft hat. Zu Beginn war ich noch begeistert, gegen Ende dann etwas enttäuscht. Das Buch beinhaltet zwar eine sehr schöne Liebesgeschichte, das ganze Drum Herum kam aber zu kurz. Die Fantasy-Elemente waren mir zu unausgereift und die Idee des World-Buildings mit römischer Kulisse war zwar sehr einfallsreich und hat mir gut gefallen, da wäre aber sehr viel mehr möglich gewesen. Hinzu kam, dass das Ende so vorhersehbar war, dass es mich fast ein wenig geärgert hat.
Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr zugesagt. Das Buch ließ sich super schnell weglesen, war leicht verständlich und emotionsvoll. Die Sexszenen waren zwar detailreich beschrieben, durch den schönen Schreibstil aber nicht aufdringlich. Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Aeryn und Cato erzählt, wodurch wir beide Charaktere sehr gut kennen lernen. Die beiden Protagonisten sind charakterlich sehr schön und bildhaft ausgearbeitet und beide sind mir recht schnell ans Herz gewachsen. Das typische Rollenbild von Mann und Frau wurde vertauscht, was mir sehr gut gefallen hat. Aeryn ist die treibende Kraft, während Catos Charakter eher schüchtern und zurückhaltend ist. Die Chemie zwischen den Beiden hat gestimmt und es gab einige sehr romantische Momente, die mein Herz erwärmten. An der Love-Story kann man wirklich nicht meckern, denn diese füllt das Buch zu 100 % aus.
Die 400 Seiten sind in meinen Augen für ein gutes Romantasy-Buch aber zu wenig. Das deckt eine schöne Liebesgeschichte ab, das Fantasy darin kommt aber zu kurz. Das World-Building war zu unausgereift. Während ich gegen Mitte noch die volle Punktzahl vergeben wollte, ist dies am Ende zum Mittelmaß herabgesunken. Bei mir blieben viele Fragen zur Welt offen. Das Ende wirkte auf mich gehetzt, als müsste in einer gewissen Seitenanzahl die volle Story hineingequetscht werden oder als wäre es nachträglich gekürzt worden. Da ich schon sehr viel Romantasy und Fantasy gelesen habe, sind meine Erwartungen vermutlich schon sehr hoch gesteckt. Für mich ist „Gladiator’s Love“ ein typisches Carlsen-Impress-Buch: eine grandiose Idee mit mangelhafter Umsetzung. Es hebt sich zwar vom Durschnitt ab, kann sich aber nicht in der Spitze einreihen. Tatsächlich hätte mir dieses Buch ohne Fantasy-Elemente sehr viel besser gefallen, dann wäre es vermutlich ein Highlight geworden. „Gladiator’s Love“ hat zwar seine schönen Momente, wird aber vermutlich nicht lange in Erinnerung bleiben.