Cover-Bild Dein falsches Herz
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 14.02.2022
  • ISBN: 9783442492237
Stephanie Scott

Dein falsches Herz

Roman
Thomas Stegers (Übersetzer)

Ein letzter Sommertag am Strand, ein liebevolles Lächeln – bruchstückhafte Erinnerungen sind alles, was der Tokioter Anwältin Sumiko von ihrer geliebten Mutter Rina geblieben sind. Nach deren Tod wuchs das kleine Mädchen bei seinem Großvater auf und hat nie wirklich Genaueres über Rinas Schicksal erfahren. Bis Jahre später ein mysteriöser Anruf Sumikos Neugier weckt und sie sich auf die Suche nach der wahren Geschichte ihrer Mutter macht. Was sie findet, sind eine große, verbotene Liebe, ein tragischer Verrat und der Hinweis auf ein furchtbares Verbrechen …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2022

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Das Buch hat mir echt gut gefallen. Der Schreibstil war klasse und man konnte es sehr gut weglesen. Man kann sich die beschriebenen Orte gut vorstellen und ich habe sogar etwas Fernweh bekommen.
Man liest ...

Das Buch hat mir echt gut gefallen. Der Schreibstil war klasse und man konnte es sehr gut weglesen. Man kann sich die beschriebenen Orte gut vorstellen und ich habe sogar etwas Fernweh bekommen.
Man liest in zwei Zeitebenen. Einmal in der Gegenwart aus Sumikos Sicht, die herausfinden will was mit ihrer Mutter damals wirklich passiert ist und einmal aus der Sicht von Rina und Kaitaro.
Es war auf einer Seite sehr spannend zu lesen, weil man unbedingt erfahren will was vorgefallen ist und ich habe mich auch gefragt ob Kaitaro wirklich der Mörder ist.
Außerdem bekommt man auch eine wirklich schöne und tragische Liebesgeschichte zwischen Rina und Kaitaro. Es fühlt sich so echt an und so als könnte nichts schief gehen, auch wenn Rina hadert.

Ich war wie gebannt und wollte das Buch gar nicht beiseite lesen, weil ich einfach alles in mich aufsaugen wollte.
Das einzige was ich nicht ganz nachvollziehen konnte, war Rinas Reaktion am Ende und ich frage mich auch ob es mit einer anderen Reaktion nicht auch besser ausgegangen wäre.
Auch waren die Übergänge von Gegenwart und Vergangenheit nicht immer flüssig.

Fazit:
Ich kann eigentlich nicht viel mehr sagen als das ich das Buch wirklich sehr gerne gelesen habe und es mir sehr gut vorstellen kann es nochmal zu lesen. Es verdient auf jeden Fall mehr Aufmerksamkeit und ich kann es nur wärmsten Herzens empfehlen. Ich gebe 4,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Ein letzter Sommertag

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Sumiko hat ihr Jurastudium fast beendet. Einen Arbeitsvertrag hat sie in der Tasche und ihr Großvater wird stolz auf sie sein. Wie schön wäre es, würde ihre Mutter das noch erleben. Doch wie ihr Großvater ...

Sumiko hat ihr Jurastudium fast beendet. Einen Arbeitsvertrag hat sie in der Tasche und ihr Großvater wird stolz auf sie sein. Wie schön wäre es, würde ihre Mutter das noch erleben. Doch wie ihr Großvater immer sagte, starb Rina bei einem Autounfall als Sumiko erst sieben Jahre alt war. Und dieser Anruf aus dem Gefängnis? Sumiko weiß nicht, wie sie ihn einordnen soll. Aber eines weiß sie, sie will Genaueres über den Tod ihrer geliebten Mutter in Erfahrung bringen. Sumiko macht eine Entdeckung, mit der sie nie gerechnet hätte. Auch ihren Großvater sieht sie in einem anderen Licht.

Die Autorin orientiert sich nach eigenen Worten in ihrem Debütroman an einer wahren Begebenheit. Dennoch ist ihr Buch fiktional. Allem Anschein nach ist es in Japan möglich, so eine Art Ehebrecher zu engagieren, also jemanden, der einen Ehepartner verführt und dann dem anderen Ehepartner die Beweise dafür liefert. Das soll dazu diesen bei Scheidungen zum einen das Sorgerecht für die Kinder zu regeln und anderen auch um Scheidungsvereinbarungen zugunsten des vermeintlich Unschuldigen zu treffen. Ein gemeinsames Sorgerecht für die Kinder gibt es nicht, was gerade einen Anreiz bietet, einen Ehegatten schuldig aussehen zu lassen.

Eine aus europäischer Sicht ungewöhnliche Lebensart wird hier beleuchtet. Das ist natürlich interessant, aber auch etwas schwierig nachzuvollziehen. Es erfordert aufmerksames Lesen, um die Problematik zu erfassen. Ein wenig unverständlich bleibt dabei das Motiv für eine Aktion. Insgesamt bietet dieser Roman einen fesselnden Einblick in die japanische Kultur und Lebensweise. Das Gefüge in den Familien, die Spannungen zwischen den Familienmitgliedern, die Entscheidungen, was gesagt wird und was nicht, wer soll geschützt werden, wer muss die Realität vertragen, wer ist missgünstig, wer ist der Liebende. Aus diesen eigentlich einfachen Themen und Fragen ergibt sich ein packendes Familiendrama, das auch das Leben der Tochter bzw. Enkelin einschneidend verändert.

Mit dem Cover ist die leicht melancholische Stimmung des Romans sehr gut eingefangen.

Veröffentlicht am 15.03.2022

Dein falsches Herz

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Durch Hauptfigur Sumiko erfahren wir bereits auf den ersten Seiten, dass ihre Mutter verstorben ist und vermutlich einem Mörder zum Opfer gefallen ist. Letzeres ist selbst für die junge Anwältin neu und ...

Durch Hauptfigur Sumiko erfahren wir bereits auf den ersten Seiten, dass ihre Mutter verstorben ist und vermutlich einem Mörder zum Opfer gefallen ist. Letzeres ist selbst für die junge Anwältin neu und sie setzt nun alles daran die Wahrheit herauszufinden.

Die Geschichte wechselt zwischen vergangenen Momenten von Rinas Mutter und Kai und Sumikos Perspektive in der Gegenwart. Beide Handlungsstränge versprühen zunächst einen gewissen Zauber und lassen den Leser mühelos in die Schicksale der Figuren eintauchen. Leider währt dies nicht lange und schon bald tauchen die ersten unnötigen Erzählungen auf, die die Handlung mehr in Stocken, als voran bringen.

Die Autorin hat sich einem wahren Fall gewidmet und bettet diesen in verschiedene Schauplätze, wie z.b. Tokio oder Shimoda ein. Spannend war für mich besonders die Arbeit von Kai, der ja sein Geld damit verdient, Ehen zu zerstören. Grundsätzlich erst einmal überhaupt nicht sympathisch. Blickt man aber hinter seine Fassade taucht eine sehr interessante Persönlichkeit auf.

Der Ausgang der Geschichte hat für mich persönlich nicht ganz gepasst und wirkte nur wenig überzeugend. Ich weiß nicht wie nah hier an der wahren Geschichte gearbeitet wurde und welche Teile erfunden sind, aber irgendwie wirkt es unrund. Auch hätte ein wenig Straffung der Handlung ganz gut getan.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Habe es mit gemischten Gefühlen beendet

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„Noch heute muss bei jeder Trennung der eine oder andere Elternteil befürchten, sein Kind zu verlieren. […] Das Prinzip hinter dieser Praxis ist der Glaube, dass geschiedene Eltern nicht in der Lage sind, ...

„Noch heute muss bei jeder Trennung der eine oder andere Elternteil befürchten, sein Kind zu verlieren. […] Das Prinzip hinter dieser Praxis ist der Glaube, dass geschiedene Eltern nicht in der Lage sind, zu kooperieren und im Interesse des Kinderwohls zu handeln.“ (S. 267)

Sumiko Sarashima hat nach dem Tod ihrer Mutter deren Mädchennamen angenommen und den Nachnamen ihres Vaters abgelegt. Als sie sieben Jahre alt war, ist Sumikos Mutter Rina Sato in einem Autounfall ums Leben gekommen. Zumindest ist es das, was ihr Großvater ihr immer erzählt hat. Doch nun, 18 Jahre später, ist Sumiko mit ihrer Ausbildung zur Anwältin fertig, und nimmt einen Anruf zum vermeintlichen Mord an ihrer Mutter entgegen. Dies ist der Auslöser für Sumiko, die Wahrheit zu suchen.

„Wo es Wünsche gibt, gibt es Menschen, die sie gegen Bezahlung erfüllen. Die Konsequenzen sind nicht unbedingt Teil der Vereinbarung.“ (S. 82)

Dein falsches Herz wird aus mehreren Perspektiven mit unterschiedlichen Zeitlinien erzählt. Die Geschichte beginnt mit einem Prolog aus der Ich-Perspektive, in dem Sumiko Sarashima den Leser direkt anspricht. „Mich kennen Sie schon und meine Geschichte auch. […] Ich bin die letzte Zeile eines Artikels, der letzte Satz, der mit einem Punkt endet.“ (S. 9)
Es folgen Erinnerungen von Rina Sato, ihrem Ehemann Osamu Sato, ihrem Vater Yoshi Sarashima und Kaitaro Nakamura, einem professionellen Ehebrecher. Zwischendrin erzählt Sumiko Anekdoten aus ihrer Kindheit und der Gegenwart. Zu Beginn sind die Perspektivwechsel und Zeitsprünge verwirrend, da die Geschichte nicht linear erzählt wird. Doch am Ende fügt sich alles in ein Gesamtbild.
Die genannten Charaktere werden oberflächlich dargestellt, als wenn der Leser ein Zuschauer von Außen ist und nur die Protagonisten untereinander sich wirklich kennen. Sie lassen den Leser nicht in ihr Leben hinein. Gespräche wirken künstlich und unvollständig, als würden wichtige Gesten und Mimik fehlen, um alles zu verstehen. Insgesamt fehlt den Personen Tiefe, obwohl die Autorin durch viele ausführliche Beschreibungen der Umgebung die Atmosphäre bildlich darstellt.

„So viel hatten sie durchgemacht, es waren einige der dunkelsten und wundervollsten Momente in Rinas Leben gewesen. Und Kaitaro stand im Zentrum. Er hatte sie wahrhaft gekannt, sie wirklich verstanden.“ (S. 376)

Trotz der ungleichmäßigen Erzählweise war die Aufklärung des Mordes an Rina Sato interessant und am Ende auch überraschend. Dennoch zog sich die ganze Geschichte durch viele Erinnerungen in die Länge und machte es schwierig zu folgen.
Gerade zwischen Kaitaro und Rina sind viele Handlungen und Reaktionen nicht nachvollziehbar.
Ich habe dieses Buch mit gemischten Gefühlen beendet und war vor allem froh darüber, es hinter mich gebracht zu haben. Dabei kann ich nicht genau sagen, warum es zum Ende hin so anstrengend wurde, denn zu Beginn hat es mir recht gut gefallen.

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