Zwischen mehreren Stühlen
Ellie verlässt ihren phlegmatischen Freund und kehrt an ihren Heimatort nach Mornau, einem kleinen hessischen Ort, zurück. Opa Willi ist Pächter des hiesigen Bahnhofs, der allerdings nicht mehr aktiv bewirtschaftet ...
Ellie verlässt ihren phlegmatischen Freund und kehrt an ihren Heimatort nach Mornau, einem kleinen hessischen Ort, zurück. Opa Willi ist Pächter des hiesigen Bahnhofs, der allerdings nicht mehr aktiv bewirtschaftet wird, hat man Mornau doch vor Jahren vom Wegenetz der Bahn abgeschnitten. Doch das soll nun anders werden. Ein Investor möchte einen Bürokomplex auf dem Grundstück errichten. Die Mornauer, allen voran Ellie, wollen aber lieber ihren alten Bahnhof samt Gastronomie wiederbeleben.
Das Buch handelt vom Kampf für den Erhalt des alten Gebäudes, wie es zukünftig genutzt werden und vor allem wie die Instandsetzung finanziert werden könnte. Dabei entwickeln die Protagonisten schöne Ideen.
Eine leichte Liebesgeschichte gibt es obendrauf, denn gleich zwei attraktive Männer machen Ellie Avancen: Matthias van Beesten, der Investor und Phillipp Enders, der lokale Schreiner, der Ellie noch aus Schultagen kennt. Beide Männer umgeben einige Geheimnisse. Wer letztendlich Ellies Zuneigung gewinnt, wird natürlich nicht verraten. Nur so viel: Es wird lange dauern, und es wird viel Hin und Her gehen. Mir war das Zuweilen zu viel. Den Protagonisten hätte ich mir geradliniger und durchsetzungswilliger erwünscht.
Manchmal gab es zwischen den Absätzen für meinen Geschmack zu große zeitliche Sprünge. Da wären ein paar Zeilen mehr hilfreich gewesen, gerade weil einiges von der Annäherung der beiden Verliebten verloren gegangen ist.
Mein Lieblingscharakter ist Opa Willi, weil er so offen und ehrlich ist und sich auch manchmal in das Leben seiner Enkelin einmischt, und weil er so manchen witzigen Spruch raushaut.
Insgesamt fand ich das Buch angenehm zu lesen. Die Geschichte rund um den Bahnhof macht Spaß. Es gibt ein paar schöne Aktionen und gute Ideen.