Gelungene Fortsetzung
...Normalerweise drängten sich hier die Fuhrwerke. Fässer wurden gerollt, Sektflaschen, in Holzwolle gepolstert und in Kisten verpackt, wurden behutsam verladen...“
Doch heute ist alles anders. Im Lichthof ...
...Normalerweise drängten sich hier die Fuhrwerke. Fässer wurden gerollt, Sektflaschen, in Holzwolle gepolstert und in Kisten verpackt, wurden behutsam verladen...“
Doch heute ist alles anders. Im Lichthof der Freyburger Sektkelterei ist es still. Die Männer wurden eingezogen. Der erste Weltkrieg wirft seine Schatten voraus.
Die Autorin hat eine spannende Fortsetzung geschrieben.
Hedda ist nach ihrer Scheidung zurück aufs Schlösschen gekommen. Zusammen mit ihrer Mutter leitet sie das Weingut. Als Geschiedene hat sie im Ort einen schweren Stand. Kurz bevor er eingezogen wird, heiratet sie den Witwer Hanno. Für beide ist es eine Vernunftehe.
Sehr anschaulich wird beschrieben, wie die Frauen zu kämpfen haben, um das Gut über die Kriegsjahre zu bringen.
Und dann steht plötzlich Heddas Halbschwester mit ihrer Mutter vor der Tür. Sie musste aus Frankreich fliehen, denn wegen ihres Vaters galt sie als Deutsche. Doch auch in Freyburg ist sie eine Außenseiterin. Hier gilt sie als Französin.
Hanno gilt als vermisst. Doch dann steht er nach dem Krieg plötzlich vor der Tür. Es gilt, sich neu zu finden und das Leben miteinander zu lernen.
Zu einer Verkaufsschau steht plötzlich Heddas Exmann vor ihr. Noch begreift Hedda nicht, dass er sich scheiden lassen hat, um sie zu schützen.
Kaum ist Ruhe auf dem Schlösschen eingekehrt, erscheinen die nächsten schwarzen Schatten am Horizont. Hanno wird von einem Kriegskameraden, der ihn das Leben gerettet hat, zu einer Veranstaltung der NSDAP eingeladen. Deutlich wird, wie selbst in Freyburg unterschiedliche politische Kräfte agieren. Schnell kann der Freund zum Feind werden. Und Menschen verändern sich, wenn sie Macht bekommen.
Hedda, die sich wenig für Politik interessiert hat, muss begreifen, dass jetzt jedes Wort auf die Goldwaage zu legen ist. Das ist nicht einfach, denn ihre Freundin Rachel ist Jüdin.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen.