Leseempfehlung eine tiefsinnige emotional berührende Geschichte
konnte mich bewegen und berühren. Eine Geschichte, die es mir wieder schwer macht – meine Gefühle in Worte zu fassen.
Das ungewöhnliche Setting
Die Geschichte spielt Mitte der 90er Jahre – für mich eine ...
konnte mich bewegen und berühren. Eine Geschichte, die es mir wieder schwer macht – meine Gefühle in Worte zu fassen.
Das ungewöhnliche Setting
Die Geschichte spielt Mitte der 90er Jahre – für mich eine Zeitreise in meine eigene Jugend.
Eine Zeit in der wir uns in Videotheken trafen und es sich für mich vollkommen richtig anfühlte – das eine Videothek als Hauptschauplatz der Geschichte gewählt wurde. Das Gefühl der damaligen Zeit – wurde sehr schön eingefangen.
Insbesondere der Zeitgeist – die Weltanschauung wurde sehr detailliert und vielschichtig herausgearbeitet.
Die Geschichte wird aus Joels/Solos Sichtweise erzählt.
Als Leser hatte ich immer wieder das Gefühl er erzählte mir seine Geschichte, ließ mich an seinen Gedanken und Gefühlen teilhaben. Richtete sich in der ein oder anderen Situation direkt an mich als Leser – bat um mein Verständnis, vertröstete mich auf eine spätere Erklärung – oder er erklärte mir den Grund für sein Verhalten/seine Handlungen – die häufig mit seiner jahrelangen Therapie zusammenhingen.
Als Leser konnte ich so seine Gedanken, Gefühle und Handlungsweisen nachvollziehen – mich in ihn hineinversetzten.
Seine Gedankenspiralen, die mir zeigten – wie sehr er und seine Familie immer noch litten. Das sie „Das Schlimme“ bis heute noch nicht verarbeitet haben. Sie es immer noch totschweigen. Die eingesetzten Therapiemethoden sowie der Ablauf in den Einrichtungen, dass Verhalten/die Einstellung der Therapeuten und der Eltern – realistisch und eindrücklich erzählt. Ließen mir als Leser -aus heutiger Sicht – einen Schauer über den Rücken laufen, mit dem Kopf schütteln – angesichts der Tatsache das „das Schlimme“ sowie alle Handlungen und Einstellungen tatsächlich so oder so ähnlich abliefen. Dass es die Weltanschauung und den Zeitgeist der damaligen Zeit triff.
Für mich, vielleicht als Kinder der Zeit, war recht schnell klar – worum es sich bei „dem Schlimmen“ handelte. Eine Tatsache, die es mir schwerer machte zu lesen, wie Solo von seinen Eltern und Therapeuten behandelt wurde.
Sehr gut gefallen hat mir, wie er sich nachund nach weiterentwickelte, wie er seine Erkenntnisse aus der Zeit seiner Therapie einsetzte und umsetzte, die er sich nach und nach aus der Beziehung zu seinen Eltern löste – wie er, wie jeder Jugendliche ein neues Verhältnis und Verständnis für diese entwickelte. Die einzelnen Schritte – sehr schön herausgearbeitet.
Aber nicht nur Joels Entwicklung spielt eine wichtige Rolle, auch Babys Probleme wurden vielschichtig thematisiert, die unterschiedlichen Handlungsweisen und ihre möglichen Konsequenzen herausgearbeitet und angesprochen.
Ich kann die Geschichte nur jedem ans Herz legen.
Eine tiefsinnige emotional berührende Geschichte. Eine Geschichte, die viele Themen des Erwachsen Werdens anspricht und aufgreift. Eine Geschichte die zeigt wie wichtig es ist – sich frei entfalten zu dürfen.