Die Geschichte einer Frau im "mittleren Alter"
Einatmen, ausrastenIn dem Buch erzählt die 50-jährige Ich-Erzählerin Eliza von ihren Lebensumständen, besonders den körperlichen und seelischen Problemen in den Wechseljahren, ihren Sorgen um die Ehe mit Paddy, ihren autistischen ...
In dem Buch erzählt die 50-jährige Ich-Erzählerin Eliza von ihren Lebensumständen, besonders den körperlichen und seelischen Problemen in den Wechseljahren, ihren Sorgen um die Ehe mit Paddy, ihren autistischen Sohn und ihrer Teenagertochter. Zudem trauert sie um ihren geliebten Hund, der kürzlich verstorben ist. In ihrem Job läuft es nur mittelmäßig und von einer Karriere kann man kaum reden. Auch ihre Eltern und Geschwister haben Raum in dieser Geschichte.
"Es ist eine Phase", sagt Mum leichthin. "Du wirst schon bald erkennen, dass du die Welt nicht verändern kannst. Die Familie steht an erster Stelle. Fünfzig ist ein äußerst schwieriges Alter für Frauen. Es wird viel angenehmer, wenn du die Fünfziger hinter dir lässt, warte es nur ab." (S. 104)
Das Buch ist voller symphatischer und besonderer Charaktere. Bestimmt findet sich hier jede Frau auf irgendeine Weise wieder.
Jedoch fand ich stellenweise die Aussagen und Gedankengänge von Eliza etwas klischeehaft und übertrieben. So empfand ich es auch beim Schreibstil. Überwiegend ist er flüssig und leicht zu lesen. Doch über manche Stellen bin ich eher gestottert. Das Buch ist einerseits sehr humorvoll und charmant geschrieben, auf der anderen Seite auch aufwühlend und grübelnd.
Mit knapp 450 Seiten hat das Buch ein paar Längen und Wiederholungen zu verzeichnen. So war für mich zur Mitte hin erstmal die Spannung raus. Das lag vielleicht auch an den vielen Ausführungen über die südenglische Gegend, wo die Handlung spielt. Ich hab die ganze Zeit auf das Vorkommnis aus dem Klappentext gewartet (als Eliza sich "wieder einmal in eine peinliche Situation verstrickt"), doch das lässt lange auf sich warten und kommt fast erst im letzten Drittel. Ich hatte damit zeitiger gerechnet und mit dem ganzen Buch eine Art Roadtrip mit Selbstfindungsaspekten erwartet. Am Ende war dies auch so ähnlich.
"Das Glück kommt von innen, Eliza" (S. 96)
Fazit: Insgesamt betrachtet hat mich das Buch gut unterhalten. Stellenweise hat die Autorin zu viel gewollt und somit ist das Buch zwischendurch zu sehr in die Länge gegangen. Jedoch kann ich das Buch gern jeder Frau -egal welchen Alters- empfehlen.