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Veröffentlicht am 02.03.2022

Die Geschichte einer Frau im "mittleren Alter"

Einatmen, ausrasten
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In dem Buch erzählt die 50-jährige Ich-Erzählerin Eliza von ihren Lebensumständen, besonders den körperlichen und seelischen Problemen in den Wechseljahren, ihren Sorgen um die Ehe mit Paddy, ihren autistischen ...

In dem Buch erzählt die 50-jährige Ich-Erzählerin Eliza von ihren Lebensumständen, besonders den körperlichen und seelischen Problemen in den Wechseljahren, ihren Sorgen um die Ehe mit Paddy, ihren autistischen Sohn und ihrer Teenagertochter. Zudem trauert sie um ihren geliebten Hund, der kürzlich verstorben ist. In ihrem Job läuft es nur mittelmäßig und von einer Karriere kann man kaum reden. Auch ihre Eltern und Geschwister haben Raum in dieser Geschichte.

"Es ist eine Phase", sagt Mum leichthin. "Du wirst schon bald erkennen, dass du die Welt nicht verändern kannst. Die Familie steht an erster Stelle. Fünfzig ist ein äußerst schwieriges Alter für Frauen. Es wird viel angenehmer, wenn du die Fünfziger hinter dir lässt, warte es nur ab." (S. 104)

Das Buch ist voller symphatischer und besonderer Charaktere. Bestimmt findet sich hier jede Frau auf irgendeine Weise wieder.
Jedoch fand ich stellenweise die Aussagen und Gedankengänge von Eliza etwas klischeehaft und übertrieben. So empfand ich es auch beim Schreibstil. Überwiegend ist er flüssig und leicht zu lesen. Doch über manche Stellen bin ich eher gestottert. Das Buch ist einerseits sehr humorvoll und charmant geschrieben, auf der anderen Seite auch aufwühlend und grübelnd.

Mit knapp 450 Seiten hat das Buch ein paar Längen und Wiederholungen zu verzeichnen. So war für mich zur Mitte hin erstmal die Spannung raus. Das lag vielleicht auch an den vielen Ausführungen über die südenglische Gegend, wo die Handlung spielt. Ich hab die ganze Zeit auf das Vorkommnis aus dem Klappentext gewartet (als Eliza sich "wieder einmal in eine peinliche Situation verstrickt"), doch das lässt lange auf sich warten und kommt fast erst im letzten Drittel. Ich hatte damit zeitiger gerechnet und mit dem ganzen Buch eine Art Roadtrip mit Selbstfindungsaspekten erwartet. Am Ende war dies auch so ähnlich.

"Das Glück kommt von innen, Eliza" (S. 96)

Fazit: Insgesamt betrachtet hat mich das Buch gut unterhalten. Stellenweise hat die Autorin zu viel gewollt und somit ist das Buch zwischendurch zu sehr in die Länge gegangen. Jedoch kann ich das Buch gern jeder Frau -egal welchen Alters- empfehlen.

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Veröffentlicht am 28.02.2022

Ein kluges Pony namens Sheltie

Sheltie - Wie Sheltie zu uns kam
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Emma zieht mit ihrer Familie aufs Land. Zu dem Haus, welches ihre Eltern gekauft haben, gehört auch ein Pony namens Sheltie, um das sich Emma fortan kümmert. Sheltie ist ein liebes, pflegeleichtes und ...

Emma zieht mit ihrer Familie aufs Land. Zu dem Haus, welches ihre Eltern gekauft haben, gehört auch ein Pony namens Sheltie, um das sich Emma fortan kümmert. Sheltie ist ein liebes, pflegeleichtes und kluges Tier. Sie werden beste Freunde und Emma lernt sogar das Reiten auf ihm. Doch jemand will Sheltie die Schuld für etwas in die Schuhe schieben, was er nicht getan hat.

Das Kinderbuch ist perfekt für kleine Pferdefans und solche, die es noch werden wollen. Die Sätze sind kurz und in leichter Sprache. Auch der nicht allzu anspruchsvolle Text und Inhalt ist gut geeignet für Erstleser. Auf jeder Seite findet man meist kleine, aber sehr hübsche farbige Bilder. Der Textanteil überwiegt. Da das Buch in Kapitel unterteilt ist, eignet es sich auch gut als Vorlesebuch.

Was mir persönlich nicht gefällt, sind die Namen bzw. Bezeichnungen, da sie nicht gut duchdacht sind. Zum Beispiel heisst der eine immer nur "Herr Krock" und der andere "Fred Behr". Was jedoch gar nicht geht ist die Bezeichnung Fräulein. Dies ist längst überholt und nicht mehr zeitgemäß. Auch wenn das Buch aus dem Englischen übersetzt wurde, muss man es doch nicht wortwörtlich machen.

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Veröffentlicht am 21.02.2022

Stark und spannungsgeladen, jedoch mit einigen Längen

Dark Elements 6 - Funkelnde Gnade
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Sehr stark und spannungsgeladen beginnt der 6. Teil der Dark Elements-Reihe von Jennifer L. Armentrout.

Trinity trauert tagelang um Zayne, der im Kampf (am Ende des 5.Teils) starb. Doch plötzlich steht ...

Sehr stark und spannungsgeladen beginnt der 6. Teil der Dark Elements-Reihe von Jennifer L. Armentrout.

Trinity trauert tagelang um Zayne, der im Kampf (am Ende des 5.Teils) starb. Doch plötzlich steht ein veränderter Zayne vor ihr, ohne Erinnerungen, aber stärker als je zuvor und extrem gewalttätig. Ist in dieser Person noch ein kleiner Funke ihres geliebten Zaynes zu finden? Und noch eine weitere Baustelle hat Trinity, denn sie muss Gabriel besiegen, der immer noch die Weltherrschaft will.

Auch nach bereits 5 Vorbänden voller dämonischer Kreaturen tauchen im aktuellen Band wieder noch neue skurrile Dämonenarten auf und andere bekannte bzw. unbekannte göttliche Figuren haben ihren Auftritt.

Der Schreibstil von J.L. Armentrout ist unverkennbar. Jedoch hatte mich dieser Band nicht so fesseln können wie die Vorgänger, denn der mittlere Teil des Buches kam mir unendlich langatmig vor. Hätten sich die beiden nicht gefühlt in jeder 2. Szene geküsst und rumgemacht, wäre das Buch wahrscheinlich nur halb so dick.
Ich muss leider zugeben, dass ich auch nach dem mittlerweile 3. Band, in dem es um Trinity geht, nicht wirklich mit ihr warm geworden bin. Ihre Art, ihre ständigen Wiederholungen und Zweifel haben mich schon echt genervt.

Mein Lesedurchhalten wurde jedoch belohnt, denn das Ende hat alles wett machen können und somit hat die Geschichte noch seine 4 Sterne von mir verdient.

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Veröffentlicht am 15.02.2022

Kein typischer Jugendroman, sondern ein philosophisch angehauchtes Werk

Bone Music
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Ich finde das Buchcover toll, denn die dunkle Gestaltung erweckt bereits einen mystischen Eindruck. Jedoch bin ich ein wenig im Zwiespalt mit dem Buch. Es ist ein Jugendbuch, welches für Kinder im Alter ...

Ich finde das Buchcover toll, denn die dunkle Gestaltung erweckt bereits einen mystischen Eindruck. Jedoch bin ich ein wenig im Zwiespalt mit dem Buch. Es ist ein Jugendbuch, welches für Kinder im Alter von 12-17 Jahre gedacht ist, doch selbst ich als Erwachsene bin etwas überfordert gewesen. Die tiefere Bedeutung des Textes ist nicht leicht zu erfassen, daher denke ich, dass das Buch für das empfohlene Lesealter fast zu literarisch ist.

"Meinst du nicht, dass wir es wert sind, gerettet zu werden?" fragte sie.
"Vielleicht, wenn wir uns ändern. Wenn wir aufhören, alles zu vermasseln."
"Wenn wir wieder zur Natur zurückkehren?"
"So was in der Art." (S.100)

Um was geht es eigentlich in dem Buch: Die 15-jährige Sylvia macht mit ihrer Mutter eine Art Auszeit abseits ihrer grossen Heimatstadt Newcastle. Sie fahren in das Dorf, in dem ihre Mutter geboren wurde. Sylvia's Vater ist nicht mit dabei. Er ist Fotograf und in Kriegsgebieten unterwegs. Auf den ersten Blick wirkt die Reise für Sylvia wie ein langweiliger Urlaub fernab der Moderne -ohne Handyempfang- in der Einöde. Dann lernt sie den Jungen Gabriel kennen, der sich selbst als etwas verrückt bezeichnet. Er spielt auf einer Knochenflöte zarte Musik. Sylvia interessiert sich dafür und somit bauen sie ihr eine eigene Knochenflöte. Sie ist auch begeistert von der Natur, der Ruhe, der Schönheit. Sie wird vom Wald fast magisch angezogen. Man erhält einen Einblick in die Wildheit und Freiheit der Natur, mit der Sylvia in Einklang kommt.
In Newcastle nimmt Sylvia regelmäßig an Demonstration und Versammlungen für einen besseren Planeten teil. Und nach ihrem Aufenthalt in der Natur kehrt sie mit einem neuen und erweiterten Bewusstsein zurück in ihre Heimatstadt.

"Wir lieben die Erde", sagte sie. "Ganz tief in unserem Innern wissen wir, dass wir die Erde lieben. Wir sind nicht nur hier, auf der Erde. Wir sind die Erde. Die Erde ist wir. Und wir lieben einander." (S.101)

Das Buch wurde von dem englischen Schriftsteller David Almond geschrieben. Er hat bereits mehrere wichtige Literaturpreise erhalten. Seine Werke sind von hohem philosophischen Gehalt. Wie auch in "Bone Music" geht es in seinen Büchern immer wieder um das Ausloten des eigenen Selbst und komplexe Themenfelder wie Leben und Tod, Zerstörung und Schöpfung, Phantasie und Wirklichkeit, Vergangenheit und Zukunft. Für mich war der Text stellenweise gar nicht leicht zu lesen, denn er ist sehr anspruchsvoll. Meist sind es kurze Sätze, doch mit verworrendem Inhalt und mehrfach auch Wiederholungen.

Wer philosophisch angehauchte Bücher mag, ist mit diesem Literaturwerk gut bedient. Ich kann mir gut vorstellen, das dieses Buch im Deutschunterricht gelesen und besprochen werden könnte.

"Es muss nicht mit Vernichtung enden", sagte sie.
"Wir können es besser machen", sagte sie.
"Wir können alles ändern", sagte sie. "Wer?", fragte Gabriel.
"Wir. Wir sind diejenigen, die die Welt verändern können. Wir, die verdrehte, leidenschaftliche, schwierige, liebende Jugend." (S.106)

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Veröffentlicht am 11.02.2022

Ein Wohlfühlbuch mit tollen Charakteren, dazu in einem sehr angenehmen Schreibstil verfasst.

Liebe beginnt, wo Pläne enden
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"Wenn es um die verpassten Dinge geht - schaue nicht zurück, sondern nach vorne. Man kann doch das, was man hatte, positiv betrachten und dennoch einen anderen, neuen Weg einschlagen. Dafür ist es nie ...

"Wenn es um die verpassten Dinge geht - schaue nicht zurück, sondern nach vorne. Man kann doch das, was man hatte, positiv betrachten und dennoch einen anderen, neuen Weg einschlagen. Dafür ist es nie zu spät."

Kristin - Ehefrau und Mutter zweier Töchter - erfährt ganz zufällig, dass ihr Mann eine Geliebte hat. Statt ihn sofort mit diesem Wissen zu konfrontieren, will sie sich erstmal selbst über die Gesamtsituation im Klaren werden. Als ihr Mann auch noch den jährlichen Sommerurlaub absagt, weil er seine Arbeit nicht liegen lassen kann, beschließt Kristin, die Sommerferien über mit ihren Töchtern an dem Projekt "Gelebte Geschichte" in einem Freilichtmuseum teilzunehmen. Dabei leben und arbeiten sie 6 Wochen lang auf einem Hof aus dem 18. Jahrhundert - mit allem was dazugehört: angefangen bei der passenden Kleidung, den unbequemen Strohbetten und der schweren Arbeit bis zu den fehlenden Annehmlichkeiten der heutigen Zeit wie Strom, fließendes Wasser und dem Smartphone. Hierbei erhofft sich Kristin Abstand von ihrem Mann, Ablenkung von ihren eigenen Problemen und am Ende trotzdem Klarheit darüber, wie es mit ihrer Ehe weitergehen soll. Während dieser Auszeit findet sie nicht nur wunderbare Freunde und ein neues Selbstbewusstsein, sondern begegnet auch einen Mann, der sie ganz und gar durcheinander bringt.

"Liebe beginnt, wo Pläne enden" ist ein über 400 Seiten umfassender Roman von der deutschen Autorin Sandra Poppe, welcher im Januar 2022 im Lübbe Verlag veröffentlicht wurde. Bereits das schöne Cover sticht ins Auge. Mir gefallen dabei besonders die Schriftart und die gewählten Farben. Der Schreibstil des Romans ist sehr angenehm und oftmals witzig. Somit liest sich das Buch wunderbar flüssig. Neben der Hauptfigur Kristin lernt man viele verschiedene Nebencharaktere kennen und lieben. Die Figuren sind allesamt sehr gut ausgearbeitet und die meisten von ihnen machen während der Geschichte eine umfangreiche und nachvollziehbare Entwicklung durch. Sie wirken auf mich alle authentisch, auch wenn ich nicht immer einer Meinung mit Kristin bin. Mir gefällt an dem Buch sehr, dass es Themen behandelt, welche aus dem wahren Leben gegriffen sind. Diese konnte die Autorin mit viel Gefühl, aber auch Witz und Charme in eine tolle Geschichte verpacken. Das Setting wurde liebevoll und detailliert beschrieben. Man merkt richtig, dass sich die Autorin damit sehr beschäftigt und gut recherchiert hat. Ich konnte mir beim Lesen viele Szenen bildlich vorstellen. An einigen Stellen hätte ich mir sogar noch mehr detaillierte Ausführungen gewünscht.

Fazit: "Liebe beginnt, wo Pläne enden" ist ein echtes Wohlfühlbuch mit einem absolut tollen und wohl einzigartigen Setting, vielen sympathischen Charakteren und einer rundum gelungenen Geschichte.

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