Die Geschichte der Familie Stollwerck auf dem Weg zur „Schokoladenfabrik“… und noch so viel mehr!
Die Schokoladenfabrik - Die Tochter des ApothekersWir befinden uns im Köln der Jahre 1838 – 1849; dies ist die Geschichte der noch jungen Familie von Franz und Anna Sophia Stollwerck und deren Werdegang auf dem Weg zur späteren „Schokoladenfabrik“… und ...
Wir befinden uns im Köln der Jahre 1838 – 1849; dies ist die Geschichte der noch jungen Familie von Franz und Anna Sophia Stollwerck und deren Werdegang auf dem Weg zur späteren „Schokoladenfabrik“… und noch so viel mehr!
Rebekka Eder erzählt die Vorgeschichte der Stollwerckschen Schokoladenfabrik.
Anna Sophia, Tochter des Apothekers, wächst mit ihren 3 Schwestern bei ihrem allein erziehenden Vater auf. Sie soll den Apotheker August heiraten, doch als ihre „Sandkastenliebe“ Franz Stollwerck von seiner Wanderschaft nach Köln zurückkehrt, kommt alles anders.
Wir erleben, wie Anna Sophia gegen den Willen ihres Vaters den Zuckerbäcker Franz heiratet, wie die junge Familie Stollwerck wächst, wie die Stollwercks eine Bäckerei gründen und später auch ein Café, wie sie einer Achterbahnfahrt gleich ein Auf und Ab erleben, mal Erfolg haben mit ihren wohltuenden und heilenden Bonbons nach Anna Sophias Rezept und dann wieder zum Scheitern verurteilt sind, mal in Harmonie und Zufriedenheit, dann wieder in wirtschaftlicher Unsicherheit und mit familiären Querelen, immer aber spannend und fesselnd.
Doch dieses Buch ist viel mehr als „nur“ diese Geschichte, es ist eigentlich mehrere Geschichten in einem.
In einem anfangs noch separaten Erzählstrang lernen wir das Dorf Höhenforst und seine Menschen sowie das ländliche, damals harte und erbarmungslose Leben kennen.
In einer weiteren Parallelgeschichte erfahren wir, wie es Wilhelmine, der ältesten Schwester von Anna Sophia ergeht, die ihre Neigung zum weiblichen Geschlecht entdeckt und deren Leben nun so ganz anders verläuft, als mancher es sich damals hätte vorstellen können.
Man merkt deutlich, welch intensive Recherche diesem Buch zugrunde liegt.
Wir lernen die Gesellschaft zur Mitte des 19. Jahrhunderts kennen, in der Frauen sich in Sachen politischer oder wirtschaftlicher Themen zurück zu halten hatten und ein Vater auch nicht ansatzweise Verständnis für die Wünsche und Bedürfnisse seiner Töchter hatte; wir erfahren etwas über die technische Entwicklung (in Köln) z.B. bei der Straßenbeleuchtung, der Infrastruktur der Stadt insgesamt und im Bereich der Eisenbahn; wir lesen, wie die Bevölkerung protestierte gegen die Arbeitsbedingungen und die Politik der Herrschenden und wie sich die Frauen zusammentaten, um ihre Rechte zu erkämpfen; wir erleben eine Familiengeschichte in einer unruhigen und dennoch – oder gerade deswegen – spannenden Zeit!
Rebekka Eder hat hier eine Geschichte geschrieben, die geschickt Wirklichkeit und Fiktion verbindet, die Geschichte der Familie Stollwerck eindrucksvoll mit den tatsächlichen politischen und gesellschaftlichen Aspekten der damaligen Zeit verwebend.
Es lohnt sich, diese Geschichte - die trotz ihrer Länge absolut zu fesseln weiß - selbst zu entdecken und zu erlesen, vielmehr zu erleben.