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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2018

Ohne Zauber

Geister auf der Metropolitan Line
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Zum Inhalt:
In den Zügen der Metropolitan Line werden Geister gesichtet. Peter Grant und seine Teamkollegen von der Spezialabteilung der Londoner Polizei für solche Fälle werden alarmiert und gehen dem ...

Zum Inhalt:
In den Zügen der Metropolitan Line werden Geister gesichtet. Peter Grant und seine Teamkollegen von der Spezialabteilung der Londoner Polizei für solche Fälle werden alarmiert und gehen dem Spuk auf den Grund….

Mein Eindruck:
… der allerdings eher als Untiefe betitelt werden kann. Gut, bei so wenigen Seiten kann die Leserschaft kein Epos erwarten, eine schlüssige Story mit einigermaßen gut gezeichneten Charakteren allerdings schon. Vor allen Dingen auch deshalb, weil der Preis für den dürftigen Inhalt als unangemessen hoch bezeichnet werden muss.
Aber zurück zum Buch: Hier fehlt einfach alles. Auch wenn es sich um eine Reihe handelt, darf ein Leser, der mittendrin einsteigt, erwarten, dass er nicht komplett im Unklaren über Zusammenhänge oder auch nur darüber gelassen wird, ob er es mit einem „normalen“ Menschen oder einem wie auch immer gearteten Zauberer zu tun hat. Ähnlich verhält es sich mit dem „Fall“. Ist es anfangs noch so, dass die Geister in einer U-Bahn ihr Unwesen treiben und die Pendler beleidigen, sind sie plötzlich Botschafter einer Straftat und zum Schluss kommt alles noch einmal anders… Wirkt diese Schilderung konfus? Tja, dann gibt sie haargenau den Tenor des Buches wieder. Aneinandergereihte Versatzstücke, die vielleicht im Zettelkasten des Autors ihr Dasein fristeten, bis ihn die Idee packte, daraus eine bunte Collage ohne größeren Sinn und Verstand zu basteln.

Mein Fazit:
Falls man Fan von Peter Grant war, wird es schwierig, nach dem Lesen dieses Büchleins einer zu bleiben

Veröffentlicht am 23.05.2017

Enttäuschend

FREMDER
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Zum Inhalt:
Auf einer Landstraße in Ostfriesland findet ein Ehepaar zufällig einen Sack mit Händen und Füßen. Die Polizisten Jan und Lisa werden mit den Ermittlungen zu den dazugehörigen Leichen beauftragt ...

Zum Inhalt:
Auf einer Landstraße in Ostfriesland findet ein Ehepaar zufällig einen Sack mit Händen und Füßen. Die Polizisten Jan und Lisa werden mit den Ermittlungen zu den dazugehörigen Leichen beauftragt und ihnen Helif - ein Syrer - öffentlichkeitswirksam als Praktikant zur Seite gestellt. Schnell stellen sie fest, dass ein Serienmörder diesen beschaulichen Landstrich unsicher macht, - und dieser muss gestoppt werden.

Mein Eindruck:
"Wie haben wir eigentlich den Tag vertrödelt?" fragt Lisa - und der Leser des Buchs fragt sich das auch. Da sind dutzende von Menschen verschwunden (und ermordet worden), aber nicht etwa Hundertschaften durchkämmen die Gegend, nein, es wird einen Tag lang überlegt, was wohl passiert ist und wie man dem Mörder auf die Spur kommen könnte. Haarsträubende Zufälle häufen sich, damit die Ermittlungsarbeit vorankommt, denn eigentlich sind die Beamten eher mit ihrer komplizierten Psyche beschäftigt. Und wenn man einen Einfall der Autorin so richtig gut findet (Helif entspricht nicht dem Flüchtlingsklischee, sondern ist wegen der beruflichen Laufbahn nach Deutschland gekommen, sehr pfiffig und optimistisch) , bringt sie es kurz danach fertig, einen komplett zu verärgern: Jan verzweifelt nicht etwa an seinem Beruf, weil Leichenberge entsorgt werden, nein, er möchte kein Deutscher mehr sein, weil ein paar rechte Hornochsen aus Wut über Helifs Anwesenheit einen Stein in sein Fenster schleudern, - von einem Beamten, der sich dem Staat verpflichtet hat, erwarte ich etwas mehr Durchhaltevermögen in seiner Liebe zu demselben. Außerdem gibt es einige Vorkommnisse, die in Dörfern so garantiert nicht passieren können (mehr würde Spoiler bedeuten) - dafür sind die Leute einfach zu gut vernetzt. Das Motiv des Mörders bleibt unklar, die Erklärung für sein Verhalten wirkt hilflos nach dem Motto: Na ja, irgendetwas musste man ja jetzt schreiben, schließlich ist der Klappentext schön reißerisch in die Richtung „dreimal dürft ihr raten“ formuliert.

Mein Fazit:
Verschenkt

Veröffentlicht am 03.10.2016

Unsäglich schlecht!

Die Stille vor dem Tod
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Vorab:
Die Rezension behandelt nur die erste Hälfte der Geschichte, da ich einfach nicht mehr hören mochte. Dabei würde ich noch nicht einmal von "kostbarer Lebenszeit" sprechen wollen - Hörbücher höre ...

Vorab:
Die Rezension behandelt nur die erste Hälfte der Geschichte, da ich einfach nicht mehr hören mochte. Dabei würde ich noch nicht einmal von "kostbarer Lebenszeit" sprechen wollen - Hörbücher höre ich gerne auf dem Weg zur Arbeit im Bus oder beim Einkaufen an der Käsetheke - aber selbst da ist mir Stille angenehmer als dieses Gewäsch.

Meine Gründe für diesen Verriss

1. Die Geschichte:

An jeder einzelnen Locke herbeigeschleift. Ja, es handelt sich um Fiktion, aber hier ist es einfach zu viel auf 150 cm Smoky verteilt. Nicht nur ein Killer, sondern eine ganze "himmlische" Heerschar macht sich auf, um sie zu malträtieren - gerne auch ihr Team oder ihre Familie. Und das nicht einmal, weil die Killer sie so verabscheuen, nein, sie soll LERNEN. Gut, selbst eine unglaubwürdige Geschichte könnte man vertragen, wenn es eine gäbe. Aber ab dem zugegeben sehr schwungvollen Eingangsszenario wird fast nur noch geträumt, monologisiert, und psychogrammt - und das in einer so langatmigen Art und Weise, dass ich gerne quergelesen hätte, was ja bei Hörbüchern leider nicht möglich ist. Mehrere Stunden wird rekapituliert "wie fühlten sie sich da und was dachten sie dort". Dazu wird immer und immer wieder auf die Vergangenheit aus anderen Büchern eingegangen. Wenn man nicht genug Futter für ein Buch hat, sollte man es einfach noch ein bisschen liegen lassen (auch wenn die Fangemeinde schreit), statt es mit Vorgängerbänden künstlich aufzublähen.


2. Die Sprecherin

Hat denn niemand bei der Aufnahme aufgepasst? Oder nachher einfach nur zusammengeschustert? Die arme Frau war entweder krank oder ist so geeignet wie Nena für einen Sprecherjob. Dauernd wird geschnauft, dass man eine Familienpackung von Taschentüchern in das Studio tragen möchte - wenn man sich in die Vergangenheit portieren könnte. Möglicherweise ist sie sogar eine gute Sprecherin - die Stimme ist angenehm - aber irgendwann habe ich mich dabei ertappt, auf das Schnaufen zu lauern, um "aha, hab dich doch" zu denken.
... und ich wurde nie enttäuscht...


3. Der Schreibstil

Ich persönlich kann nicht glauben, dass dieses Buch in Gänze von Cody Mcfadyen verfasst wurde. Es ist denkbar, dass er noch für den Anfang vollverantwortlich war (der ist wirklich gut, prägnant, nimmt einen mit und beinhaltet die Spannung, die ich mir versprochen habe), aber danach klingt es für mich wie "aus der Schule von". Der Meister hat eine Vorgabe gemacht und die Schüler haben sich bemüht, diese Vorgabe umzusetzen. Und wenn sie keine Ahnung hatten, was sie tun sollten, jedoch eine Seitenzahl liefern mussten, haben sie bis zum Tode improvisiert...

Veröffentlicht am 02.06.2019

In einem Wort: Furchtbar

Und es schmilzt
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Zum Inhalt:
Furchtbare Kindheit mit furchtbaren Eltern in einem furchtbaren Dorf findet ihren Abschluss in einer furchtbaren Tat

Mein Eindruck:
Ich bin entsetzt, dass so eine Geschichte so viel Zuspruch ...

Zum Inhalt:
Furchtbare Kindheit mit furchtbaren Eltern in einem furchtbaren Dorf findet ihren Abschluss in einer furchtbaren Tat

Mein Eindruck:
Ich bin entsetzt, dass so eine Geschichte so viel Zuspruch bekommt. Die Autorin geht nicht einfach an die Grenze des Sagbaren, sondern überschreitet für mein Dafürhalten die Grenze des guten Geschmacks. Mir ist schleierhaft, warum so ein Debut auch nur eine gute Kritik bekommt. Oder handelt es sich um "Des Kaisers neue Kleider" und die Rezensenten wollen nur nicht zugeben, dass es sich um einen Haufen Gülle (um in der Umgebung der Hauptpersonen dieses Machwerks zu bleiben) handelt, den die Autorin vor die Füße der Leserschaft kippt? Ich persönlich will auf jeden Fall weder Vergewaltigungen noch Selbstmord(versuch)e in epischer Breite geschildert bekommen und dass es auf dem Land trostlos sein kann, brauche ich ebenfalls nicht in der Ausdrucksstärke, die dieses Buch bietet. Für die Autorin hoffe ich, dass sie glücklicher gelebt hat.

Mein Fazit:
Wie kann man so etwas verlegen? Das beste an diesem Buch ist sein Cover

Veröffentlicht am 07.12.2018

Bodenlose Frechheit

Tödlich ist die Versuchung
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Zum Inhalt:
Seit dem Grippetod ihres Bruders und der kurz darauf erfolgten Abreise ihrer Jugendliebe vor 17 Jahren kommt die Psychologin und Dozentin Emanuela nicht mehr wirklich in den zwischenmenschlichen ...

Zum Inhalt:
Seit dem Grippetod ihres Bruders und der kurz darauf erfolgten Abreise ihrer Jugendliebe vor 17 Jahren kommt die Psychologin und Dozentin Emanuela nicht mehr wirklich in den zwischenmenschlichen Tritt. Deshalb lässt sie sich auf eine Beratung bei dem Beziehungscoach Bernhard Rett ein. Dieser rät ihr dazu, ihre Beziehungsfähigkeit damit zu stärken, dass sie Männer verführt und fallen lässt. Jedoch muss Emanuela nach kurzer Zeit erkennen, dass diese Männer nicht nur ihr Herz, sondern auch ihr Leben verlieren.

Mein Eindruck:
So ein schlechtes Buch ist mir schon lange nicht mehr untergekommen. Wirklich nichts ist gelungen, absolut nichts. Das fängt schon damit an, dass sich der Verlag gewagt hat, das Wort „Thriller“ auf das Cover zu drucken, wo „Porno“ richtiger gewesen wäre. Dann die Wahl der Protagonistin: Wunderschön, wunderklug, wundererfolgreich und selbst Psychologin (wie auch die Autorin), aber 17 Jahre lang nicht imstande, die verlorene Jugendliebe aufzuspüren? Dann die vielen unethischen Vorgänge (die jedem anständigen Psychologen Zornesfalten auf die Stirn zaubern würden), welche die Protagonistin nicht nur selbst auf Geheiß des Coachs begeht, sondern zu denen sie auch noch ihre Studenten anhält. Und weil der Autorin nicht besonders viel zu einem Krimi einfällt, gibt es eine Sexszene nach der nächsten. Diese sind lächerlich schlecht geschrieben und bedienen viel zu oft das Klischee, dass Frauen gerne hart rangenommen werden – auch direkt an der Tür von einem Typen mit Brad Pitt Maske. Ganz ehrlich, man muss kein Verfechter von „Me Too“ sein, um so etwas unterirdisch zu finden. Zum Ausgleich gibt es dann die liebevolle Lesben-Szene. Wenn die Autorin zeigen will, „wie Männer ticken“, frage ich mich, welche Uhrwerke in Wien vor sich hin schlagen, - die mir bekannten Vertreter dieses Geschlechts halte ich nicht für dermaßen schwanzgesteuert und roh.
Überhaupt die Charaktere. Alle schwirren mehr oder weniger um Emanuela, die Superfrau, und jeder will entweder so sein wie sie oder träumt schon seit der Schulzeit nur von ihr, wenigstens jedoch, nachdem der erste Blick auf sie gefallen ist. Hallo, irgendwelche Erwachsene unter uns? So verhalten sich Teenager – und die wären wahrscheinlich zu Recht beleidigt, wenn sie mit dieser geballten Dämlichkeit verglichen würden, die als Personal dieses Machwerk bereichert.
Und dann die Krimihandlung: Haarsträubende Szenen wechseln mit gähnender Langeweile. Was bitteschön soll der Kokolores mit den verschiedenen Zuständigkeiten von Polizisten, die niemanden interessieren? Dafür dann aber das Schänden einer Leiche, um einen Test auf ein Gift durchführen zu lassen – glücklicherweise hat man ja den passenden Spezialisten zur Hand.
Täter gibt es einige, gestörte Charaktere viele, eigentlich ist niemand „normal“. Nun möchte man zwar gerade in einem Thriller von dem Unnormalen unterhalten werden, hier ist es aber eindeutig viel zu viel des Unguten.

Mein Fazit:
Dieses Buch hat nur eine gute Seite. Die letzte.