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Veröffentlicht am 05.05.2022

Im Leben kommt manches anders als man denkt

Das Leben so anders
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"Ich arbeite daran, ein guter Mensch zu sein. Mein Ziel ist, die beste Version von mir zu werden." (Denzel Washington)
Eine zufällige Bekanntschaft in einer Kneipe und viel zu viel Alkohol endet für Hanne ...

"Ich arbeite daran, ein guter Mensch zu sein. Mein Ziel ist, die beste Version von mir zu werden." (Denzel Washington)
Eine zufällige Bekanntschaft in einer Kneipe und viel zu viel Alkohol endet für Hanne im Bett eines Fremden. Kurz darauf steht dann ausgerechnet ihr Ex-Freund Ben wieder vor ihrer Tür. Hat sie doch nach ihrer letzten Trennung sogar eine Therapie gebraucht, um über ihn hinwegzukommen. Doch Hanne kann einfach nicht Nein sagen und nimmt ihn kurzerhand wieder bei sich auf. Ben, der geborene Schmarotzer, nistet sich wieder bei ihr ein und möchte sogar noch mehr, als er erfährt, dass Hanne schwanger ist. Schließlich sind die beiden mal wieder im Bett gelandet, selbst wenn das Hanne nicht mehr wollte. Allerdings ist die sich noch gar nicht so sicher, von wem das Kind ist, geschweige den, ob sie es überhaupt behalten möchte.

Meine Meinung:
Dieser unterhaltsame, kurzweilige Roman lebt insbesondere von seinen etwas chaotischen und witzigen Zufällen und den ganz eigenen Charakteren. Hanne ist zwar sympathisch, allerdings für ihr Alter mitunter doch recht naiv und unselbstständig. Natürlich hatte sie keine einfache Kindheit, die Mutter verstirbt viel zu früh und sie wächst allein beim Vater auf, der dann erneut heiratet. Alles Begebenheiten, die ihr Leben nicht gerade einfacher gemacht und zudem die Angst vor Verlust geschürt hat. Immer wieder kommt sie in Situationen, wo sie einfach zu spontan ist, ohne vorher nachzudenken. Sie lässt sich vor allem von Ben einwickeln oder betrinkt sich und weiß danach nicht mehr, was sie tut. Ich konnte sie da mitunter nicht verstehen. Wie kann man so viel Alkohol trinken, dass man am nächsten Tag nicht mehr weiß, wie man zu einem Fremden ins Bett gekommen ist? Selbst Ben kann sie wieder mal nicht die Stirn bieten, obwohl er sie mehrmals betrogen und sie sich deshalb getrennt hat. Als er dann ausgerechnet wieder auf der Matte steht, nachdem sie gerade über ihn hinweg scheint, ist fatal. Ben hätte ich hochkant aus der Wohnung geworfen bei dem, was er sich mit Hanne geleistet hat. Unter falschen Tatsachen nistet er sich mal wieder ins gemachte Nest und lässt sich jede Menge Zeit um eine Wohnung zu suchen. Obendrein lässt sie das ganze Ausmaß der Pandemie mit in die Geschichte einfließen, was dann teils auch recht emotional wird. Besonders als sie jemanden verliert, der sehr viel für sie bedeutet hat. So ist dies auch kein reiner Liebesroman, sondern eher eine Lebens- und Familiengeschichte. Dazu gibt es noch eine kleine Verwechslungskomödie, die mitunter recht amüsant ist. Schade nur, dass schöne Ende hätte ich gerne früher und ausführlicher gehabt und dafür lieber etwas weniger von den Auseinandersetzungen mit Ben oder der Familie. Zwar haben alle Charaktere ihre Ecken und Kanten und viel spezielles, doch mitunter waren einige etwas zu überspitzt dargestellt. Warum Corona und der Lockdown hier mehrmals erwähnt wird, ist sicher für manche Leser ein Problem, ich hingegen fand es passend. Deshalb gebe ich dem Buch 4 von 5 Sterne.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.04.2022

Wut und Qual kann eine Psyche lebenslang verletzen

Wie eine Taube
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"Blinde Wut ist deshalb so gefährlich, weil man erst nach dem Ausbruch der Wut sieht, was man angerichtet hat." (Pascal Hilgendorf)
Lars und Dennis haben keine einfache Kindheit in dem einsamen Haus mitten ...

"Blinde Wut ist deshalb so gefährlich, weil man erst nach dem Ausbruch der Wut sieht, was man angerichtet hat." (Pascal Hilgendorf)
Lars und Dennis haben keine einfache Kindheit in dem einsamen Haus mitten im Wald. Ein Ehepaar, das angibt, ihre Eltern zu sein, quält und misshandelt die beiden. Eines Tages gelingt ihnen die Flucht, doch die Vergangenheit mit den seelischen Qualen sitzt tiefer, als sie erahnen. Als sie sich 13 Jahre später wieder in dem damaligen Haus begegnen, eskaliert die Situation. Rouven und Katrin führen eine glückliche Ehe, bis Katrin eines Tages schwer verunglückt und Rouven erfährt, dass seine "kleine Taube", wie er sie nennt, Geheimnisse vor ihm verborgen hat. Wie soll er seinen Sohn Kai nun erklären, dass seine Mutter nicht mehr aus dem Koma erwacht!

Meine Meinung:
Adam J. Malcher Debüt ist unterhaltsam, flüssig, durchaus spannend geschrieben und mit einem interessanten Cover versehen. Die unterschiedlichen Handlungsstränge und Zeitformen irritieren mich allerdings zu Beginn etwas. Ich erlebe einerseits für meinen Geschmack die etwas zu kurze Vergangenheit von Lars und Dennis. Leider erfahre ich dadurch zu wenig von ihrem Martyrium. Den mehr von den traumatischen Erlebnissen der beiden Teenager zu erfahren, wäre sicher interessant gewesen. Stattdessen kann man die Handlung von Rouven und Katrin deutlich kürzen, da sich manches wiederholt oder belanglos ist. Irritiert hat mich zudem der spätere Namenswechsel der beiden Brüder, aus Dennis wird David und Lars wird zu Julian. Das hätte ich meiner Ansicht nach nicht gemacht, da es doch etwas verwirrt. Mich jedenfalls hat es irritiert, ich musste öfter überlegen, wer nur wer ist. Dazu kommen noch die vielen Charaktere gleich zu Anfang, wo ich ebenfalls lang nicht nachvollziehen kann, wie sie in die Handlung passen. Mir wird erst im Laufe des Lesens so richtig bewusst, wo mich dieser Plot hinführen will. Die Teenager von damals haben das Trauma mit in ihr Leben genommen, wo sie davon bestimmt wird. Sehr einfühlsam und emotional dagegen empfinde ich die Handlung von Rouven und Kai. Auch bleibt lange offen, wie dies zur Geschichte passt. Erst als man Katrins Geheimnis lüftet, wird es mir klar. Doch ich denke, das ist vom Autor genauso beabsichtigt, um die Spannung zu erhalten. Verwirrend fand ich außerdem die Entführung von Isabella, auch da blieb ich lang im Ungewissen. Hier wäre es sicher gut gewesen, wenn man öfters in die Gedanken und Köpfe der Brüder hätte blicken können. Wie schwer eine Psyche gestört sein kann, wenn man zuvor lang gequält wurde, hat der Autor hier sehr gut aufgegriffen. Trotzdem aufzählen meiner Meinung ist das Buch ja nicht schlecht, man hätte nur vielleicht manches anders darstellen können. Ein paar wenige Rechtschreibfehler sollte der Autor ebenfalls noch korrigieren. Von mir bekommt das Buch 4 von 5 Sterne, weil es ein interessantes Debüt ist, mit guten Einfällen, Spannung und Emotionen.

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Veröffentlicht am 12.04.2022

Für Macht gibt es keine Regeln

Red Hands – Tödliche Berührung
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"Macht geht nicht nur über Recht, sondern manchmal sogar über Leichen." (Willy Meurer)
Eigentlich sollte es ein schöner Tag werden für die Familie Sinclair. Bei der Parade am 4. Juli treffen sich alle, ...

"Macht geht nicht nur über Recht, sondern manchmal sogar über Leichen." (Willy Meurer)
Eigentlich sollte es ein schöner Tag werden für die Familie Sinclair. Bei der Parade am 4. Juli treffen sich alle, um zu feiern, ehe ein Autofahrer dies zunichtemacht. Dieser fährt in die Menschenmenge, verletzt Ted Sinclair und an Personen, ehe er mit ausgestreckten Händen aussteigt. Keiner ahnt, dass dieser Mann einen Virus in sich trägt, der innerhalb von Sekunden tötet. Maeve Sinclair versucht ihn zu stoppen und wird kurz vor seinem Tod selbst mit dem Virus infiziert. Nichtsahnend von der Infektion, berührt sie ihre Mutter und ihren Bruder tödlich. Sie flieht in die Wälder Jericho Falls dort muss mit ihrer Trauer und der Wahrheit alleine zurechtkommen. Experte Ben Walker soll Maeve Sinclair aufspüren, bevor sie andere finden und getötet wird.

Meine Meinung:
Das geheimnisvolle Cover und der Klappentext haben mich auf dieses Buch aufmerksam gemacht. Der Schreibstil ist unterhaltsam und spannend, lediglich das Ende fand ich doch etwas zu suspekt und unglaubwürdig dargestellt. Der Autor nimmt mich mit in eine haarsträubende Geschichte eines tödlichen Virus. Dieser infiziert Menschen nur alleine durch das Berühren mit den Händen, wo diese dann innerhalb von Sekunden sterben. Lediglich wenn er Virusträger selbst im Sterben liegt, dann sucht er sich einen neuen Überträger, in diesem Fall Maeve Sinclair. Kein einfacher Plot in Zeiten des Coronavirus wird manchen so eine Geschichte abschrecken. Ich jedoch finde sie hervorragend dargestellt und kann mir gut vorstellen, dass irgendwelche Wissenschaftler zur Verteidigung so einen Virus produzieren. So ist es auch kein Wunder, dass recht schnell verschiedene Nationen und Organisationen Interesse an Maeve haben, um sie zu finden oder gar zu töten. Doch keiner ahnt, dass der Virus auch Maeves Psyche und Verhalten verändert. Den er hat ständig Hunger, allerdings nicht nach Nahrung, sondern nach Töten. Da der schwer verletzte Vater Ted sie nicht suchen kann, macht sich trotz der Gefahr ihre Schwester Rose und Freundin Priya heimlich auf die Suche. Emotional berührt bin ich vor allem von Maeves Gedankenwelt, in die mich der Autor eintauchen lässt. Es ist bewegend zu sehen, wie einsam so ein Virus macht und wie sehr dieser versucht, ihre Gedanken und Verhalten immer mehr einzunehmen. Schneller als gedacht gerät Maeve in einen Strudel aus Hunger und töten. Stark sind insbesondere die Charaktere, sei es die herzliche, toughe Rose und die sympathische Priya. Authentisch empfand ich den motivierten, sympathischen Ben Walker, doch am besten gefiel mir Maeve mit ihrer Wesensveränderung, mit der ich bis zum Schluss mitfühle. Leider jedoch wird es zum Ende zu dann mysteriös und suspekt, sodass es nicht mehr glaubhaft wirkt. Sehr schade, den bis dahin war für mich alles vorstellbar und ich hätte die volle Punktzahl gegeben. Trotzdem gibt es 4 von 5 Sterne für die gute Idee und Darstellung. Allerdings ist dies kein Buch für schwache Nerven, den einige Szenen sind sehr brutal, heftig und schwer zu verdauen.

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Veröffentlicht am 24.03.2022

Unheimliches Haus voller finsterer Geheimnisse

HOME – Haus der bösen Schatten
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"Es gehört Mut dazu, sich seiner Angst zu stellen und sie auszuhalten." (Hoimar v. Ditfurt)
Vor 25 Jahren flieht Maggie Familie Hals über Kopf aus ihrem damaligen Haus und kehrt nie wieder zurück. Stattdessen ...

"Es gehört Mut dazu, sich seiner Angst zu stellen und sie auszuhalten." (Hoimar v. Ditfurt)
Vor 25 Jahren flieht Maggie Familie Hals über Kopf aus ihrem damaligen Haus und kehrt nie wieder zurück. Stattdessen schreibt ihr Vater einen Horrorroman über das Haus und die damaligen Ereignisse. Jahrelang wird Maggie von Albträumen geplagt und sie ist sich nicht sicher, was an dem Buch wahr oder unwahr ist. Ihre Eltern schweigen vehement, erst als ihr Vater stirbt, sieht Maggie eine Chance herauszufinden, was damals wirklich geschah. Alleine reist sie nach Baneberry Hall, um das Haus vor dem Verkauf zu renovieren. Sie erkundet die Geschichte des Hauses und entdeckt, das darin schon einige Menschen ums Leben kamen. Wird sie das Geheimnis um Baneberry Hall entdecken?

Meine Meinung:
Das düstere Cover zeigt schon, dass dieses Buch eindeutig etwas Unheimliches und Gruseliges hat. Der Schreibstil ist locker, unterhaltsam und bemerkenswert fesselnd geschrieben. Bis zum Schluss dominieren Drehungen und Wendungen den Plot, sodass es wirklich spannend ist und mir mitunter Gänsehaut beschert. Wenn ein Vater zu seiner Tochter sagt, dass sie dieses Haus niemals mehr aufsuchen soll, fragt man sich schon, warum. Und wie immer macht gerade so etwas Verbotenes erst richtig Lust, dass man dahinter kommen möchte. So geht es Maggie, sie möchte nach 25 Jahren endlich wissen, ob der Roman ihres Vaters wahr oder schlicht weg erfunden ist. Besonders, wenn die Eltern über diese Ereignisse von damals nicht reden möchten. Das Buch von Riley Sager erinnert mich ein wenig am Amityville Haus von 1979. Allerdings in dieser Geschichte stören mich die Gruselelemente, die sich eindeutig zu oft wiederholt werden. Zudem sind manche Dinge zwar unheimlich, jedoch schon etwas fragwürdig. Wie zum Beispiel die vielen Schlangen, die aus der Decke fallen. Spannend hingegen fand ich den Wechsel zwischen Vergangenheit, Buchausschnitten und der Gegenwart, dadurch ist die Geschichte permanent fesselnd. Obwohl mich einiges beklemmt, glaube ich nicht, dass es dem Autor alleine darum ging, den Leser zu ängstigen. Ich denke viel mehr, das er aufzeigen möchte, wie schnell Menschen eine Geschichte für glaubhaft finden. Bedrückender hingegen wurde für mich im Laufe des Lesens das Haus und ich wüsste ehrlich gesagt nicht, ob ich so viel Mut hätte wie Maggie. Anderseits, wenn man die Wahrheit wissen will, dann sollte man sich seinen Ängsten stellen. Dass immer wieder Dinge aufklären wurden, wovon Maggie zuvor nichts wusste, fand ich gut. Nicht nur die Nebencharaktere waren etwas blass, sondern ebenfalls Maggie. Hier hat sich meiner Ansicht nach der Autor zu wenig Mühe gemacht, damit wir sie noch besser kennenlernen. Selbst von Vater Ewan erfahren wir nur das Nötigste. Ich fand die Auflösung am Ende nicht störend, sondern brillant geschrieben, auch wenn es den Grusel etwas relativiert. Maggie selbst ist eine mutige, toughe junge Frau, die inzwischen als Innenarchitektin arbeitet und mit ihrer Freundin zusammen Häuser renoviert. Vater Ewan ist ein gewissenhafter, fürsorglicher Mensch, der alles für seine Familie tun würde. Nachbar Dane fand ich etwas eigenartig, ebenso wie Familie Ditmer und Maggies Mutter. Über die Familie Carver hätte ich gerne noch mehr erfahren. Von mir gibt es eine Leseempfehlung und 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.03.2022

Manchmal ist es schwer sich zu wehren

Lilienopfer. Dein Tod gehört mir
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"Ich wusste nie, was schlimmer war, der Spott oder die Schläge. Sie hatte von einem alten Gartenschlauch ein Stück herausgeschnitten, das mochte sie besonders gern." (Buchauszug)
Eine brutale Mordserie ...

"Ich wusste nie, was schlimmer war, der Spott oder die Schläge. Sie hatte von einem alten Gartenschlauch ein Stück herausgeschnitten, das mochte sie besonders gern." (Buchauszug)
Eine brutale Mordserie erinnert das Team um Hauptkommissar Jack Diehl an den vor fünf Jahren gefassten Lilienmörder. Doch wie kann es sein, dass der Täter mit so viel ähnlichen Details seine Opfer arrangiert? Hat er Zugang zu dem eigentlichen Lilienmörder oder ist es ein Trittbrettfahrer, der hier zuschlägt? Jack, sein Partner Robert, Profilerin Viola und Tatortfotografin Berenice müssen den Täter rasch finden, den er mordet immer schneller und brutaler. Selbst das Leben der Ermittler ist in Gefahr, als sie ihm immer mehr auf die Spur kommen.

Meine Meinung:
Das Cover wirkt auf mich eher unscheinbar nüchtern. Ich wurde neugierig, da ich den Autor schon durch seine Mara Billinsky Reihe kannte. Der Schreibstil ist flüssig in mehrere Handlungsstränge unterteilt, unterhaltsam und gegen Ende hin spannend. Doch zuvor waren die Ermittlungen für mich streckenweise etwas flach und unspektakulär. Herausragend dagegen waren "Erinnerungen im Lilienhaus", die immer wieder zum Täter in dessen Vergangenheit führen. Was für eine brutale Mutter, die so mit ihren Kindern umgeht, trotzdem kein Grund, unschuldige Menschen zu töten. Verwöhnt durch Leo Borns extravagante Ermittlerin Mara Billinsky, blieben für mich Jack, Robert und Viola ein wenig blass dagegen. Überhaupt hatte ich bei dem Auftakt dieser Reihe das Gefühl, mir würde Folge eins fehlen. Irgendwie war vieles aus dem Zusammenhang herausgerissen, zumindest kam es mir so vor. Was sicher daran lag, dass der eigentliche Lilienmörder schon in Haft war. Gut fand ich dagegen, dass es hier mal nicht um irgendwelche Russen oder russische Organisationen ging. Jedoch das Verhalten von Jack Diehl finde ich mitunter schon etwas fragwürdig. Sei es, wenn er jemanden zusammenschlägt oder einfach Beweismittel manipuliert. Dass dies ohne Folgen bleibt, das hat mich doch etwas stutzig gemacht. Genauso sein Alkoholkonsum, mir scheint er, Autor hat ein extremes Faible für Whisky. Den auch hier konsumiert der Ermittler eine ganze Menge und fährt zudem noch Auto. Nicht gerade ein gutes Vorbild als Polizist. Da frage ich mich, ob immer Alkohol nötig ist, um seine Charaktere zu formen? Der Spannungsbogen wurde relativ niedrig gehalten, bis auf die Attacken gegen die Opfer. Erst gegen Ende kam es dann zum eigentlichen Höhepunkt und Showdown. Hier habe ich dann doch etwas mehr Spannung erwartet. Bei der Hälfte hatte ich erste Verdachtsmomente, die sich am Ende dann wirklich bestätigten. Trotzdem tat es dem Buch keinen Abbruch, weil ab da die Geschichte erst so richtig für mich Fahrt aufnahm. Die Charaktere sind gut durchdacht, wenn auch noch etwas flach für mich. Berenice ist eine natürliche, toughe junge Frau, Robert erinnert mich ein wenig an Jan Rosen. Er ist etwas ruhig, bedacht und gelassener als Jack. Mit Jack bin ich noch zwiegespalten, er ist zwar ein authentischer Ermittler mit seinem Cowboylook, der Vorliebe für Johnny Cash und Whisky hat er Ecken und Kanten und ich würde gern mehr von ihm erfahren. Doch es sind auch ein paar Dinge, die mich an ihm stören. Viola ist ehrgeizig und kompetent, allerdings lässt ihre Teamfähigkeit zu wünschen übrig. Ein guter Auftakt dieser Reihe, bei dem allerdings noch Luft nach oben bleibt. Von mir gibt es deshalb 4 von 5 Sterne dafür.

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