Lokalkolorit + Pflegekritik + Liebäugelei der Hauptfiguren in seichtem Krimi = lockere Lektüre, die noch viel (Nordsee)Luft nach oben hat!
Katrin Lund und der Tote am LeuchtturmLocker-leichte Urlaubslektüre, die viel Potential hat, sich im nächsten Band in allen Punkten zu steigern!
„Mit ´Katrin Lund und der Tote am Leuchtturm´ gibt Anette Schwohl ihr wunderbares Romandebüt ...
Locker-leichte Urlaubslektüre, die viel Potential hat, sich im nächsten Band in allen Punkten zu steigern!
„Mit ´Katrin Lund und der Tote am Leuchtturm´ gibt Anette Schwohl ihr wunderbares Romandebüt mit den Leidenschaften ´Krimi, Kochen und Küste´. Ihre Protagonistin Katrin Lund ist Chefköchin in St. Peter-Ording und stolpert eines Tages auf dem Weg zur Arbeit am Fuße des Böhler Leuchtturms über eine Leiche. Der Mann ist ertrunken, allerdings nicht im Meer. Katrins Neugier ist geweckt ...“ (Zitat LovelyBooks)
Die Ortsbeschreibungen und ein lockerer, meist aus kurzen, knappen Sätzen bestehender Schreibstil ermöglichen einen guten Einstieg in die Geschichte, auch wenn für einen Krimi vielleicht manches zu locker und deshalb stellenweise oberflächlich wirkt. Die Hauptpersonen, Köchin Katrin Lund und Hauptkommissar Dirk Huber, sind recht sympathisch, nicht nur mir als Leserin, sondern auch einander 😉, und nach und nach wird man mit ihnen auch wärmer; um sich mit ihnen zu identifizieren, fehlt den Figuren aber ein wenig Tiefe.
Die Autorin selbst hat geschrieben, dass es ihr in erster Linie darauf angekommen sei, den Fall nicht durch realistisch dargestellte Ermittlungen seitens der Polizei, sondern durch private Initiative ihrer Protagonistin und deren auch durch zufällige Ereignisse begünstigte Recherchen aufklären zu lassen. Das hätte mir durchaus gefallen, wenn dadurch der Kommissar nicht so unbeholfen und die Ermittlungen nicht so unrealistisch gewirkt hätten; auch die Hinweise im Buch hätten zum Zwecke des Mitermittelns 😉 gerne weniger deutlich sein dürfen.
Die Geschichte, deren krimineller 😉 Teil meiner Meinung nach zu kurz kommt, gefällt mir im Großen und Ganzen recht gut, für einen Krimi ist mir das Erzählte aber – wie gesagt - zu seicht. Irgendwie wirkt das Buch unentschlossen und mäandert zwischen einem SPO-Reiseführer, einem Bericht über die Zustände eines betreuten Wohnens und den damit verbundenen Schwierigkeiten im Bereich der Pflege, den eventuellen Anfängen einer Romanze der Hauptfiguren und der seltsam flachen Kriminalgeschichte hin und her. Diese Geschichte ist zwar sehr gut zu lesen und auf eine lockere Art auch unterhaltend, konnte mich jedoch in ihrer eigentlichen Intention des Krimis nicht begeistern.
Trotzdem oder gerade, weil mir hier so Einiges fehlt, interessiert es mich, wie es im nächsten Band um Katrin Lund weitergeht, denn ich würde gerne erfahren, ob sich etwas zwischen ihr und Dirk Huber entwickelt, ob der Kommissar dann professioneller agiert und ob der Schwerpunkt dann vielleicht mehr auf der kriminalistischen Geschichte liegt, denn ein Krimi soll es doch eigentlich sein?!
3-Sterne-Krimi + 4-Sterne-Erzählung -> 3,5 Sterne!