Profilbild von Buchfresserchen

Buchfresserchen

Lesejury Star
offline

Buchfresserchen ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buchfresserchen über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.03.2022

Das Leben des Panzerreiters Gaidemar

Die fremde Königin
0

Als die italienische Königin mit ihrer Tochter entführt wird erhält Gaidemar, ein Panzerreiter aus dem Gefolge König Ottos den Auftrag sie zu befreien.
Als ihm das gelingt fängt diese Geschichte an, die ...

Als die italienische Königin mit ihrer Tochter entführt wird erhält Gaidemar, ein Panzerreiter aus dem Gefolge König Ottos den Auftrag sie zu befreien.
Als ihm das gelingt fängt diese Geschichte an, die dem aufmerksamen Hörer das Leben des Bastards und Ziehsohn derer von Saalfeld Ende des ersten Jahrtausends näher bringt.

Das Cover ist schlicht , aber trotzdem königlich, gehalten . Und der Klappentext verrät zunächst wenig über dieses Historienepos.
Mit über 28 h Hörzeit begleitet man Gaidemar über viele Jahre seines Lebens.

Man erfährt immer wieder wie wenig ein Leben in der damaligen Zeit zählte, lernte viele Herrscher mit Namen kennen, die ich mir jedoch nicht alle merken konnte.
Aber neben vielen Schauplätzen innerhalb Europas wurde schnell klar wie groß die Königsfamilie war und wie die verwandtschaftlichen Verhältnisse waren. Es gab unzählige Bastarde, die zur Aufzucht in adelige Familien gegeben wurden. So erfuhr man so nach und nach wie die einzelnen Personen von Geburt oder durch Heirat miteinander verknüpft waren.
Und immer mittendrin Gaidemar, der Königin Adelheit und dessen Gemahl Otto, aber auch seinem Herrn Wilhelm jederzeit blind zu dienen schien.

Nicht nur seiner Herrschaft wurde Hass entgegen gebracht, auch er wurde von vielen aufgrund seiner Herrschaftstreue und auch seiner Abstammung aufrichtig gehasst.

Viele Menschen mussten durch Krieg, aber auch durch Meuchelmord, oder Folter ihre Leben lassen. Manche schon in ganz jungen Jahren, manche nach einem gnadenreichen Leben. Es wurde geliebt und gelitten und ich als Hörerin war immer mittendrin.

Die Bilder die das Gehörte in mir entstehen ließen waren manchmal sehr grausam, aber auch lustig, lieblich und abenteuerlich.
Eine Zeit in der ich nicht selbst hätte leben wollen, die mich aber trotz der Grausamkeit immer wieder begeistern kann.
Viele Strecken haben sie damals übers Jahr hinter sich gebracht und auf erstaunliche Weise sind sich Personen immer wieder über die Füße gelaufen.

Mich hat das Hörbuch sehr gut unterhalten, auch wenn ich mir die Namen und Zusammenhänge vieler Personen nicht merken konnte. Die Herrscherfamilie, ihre engsten Verwandten und Freunde sowie ihr Gegenspieler bekamen vom Erzähler alle eine eigene Stimmlage, durch die ich sofort wusste wen ich gerade vor mir hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.03.2022

Mr. Parnassus, ein toller Pädagoge

Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte
0

Mr. Parnassus wohnt zusammen mit Zoe und seinen Schützlingen Lucy, Phee, Sal, Talia,Chauncey und Theodore im Waisenhaus Marsyas auf einer kleinen Insel im Meer.
Mr.Baker arbeitet in einem Großraumbüro ...

Mr. Parnassus wohnt zusammen mit Zoe und seinen Schützlingen Lucy, Phee, Sal, Talia,Chauncey und Theodore im Waisenhaus Marsyas auf einer kleinen Insel im Meer.
Mr.Baker arbeitet in einem Großraumbüro , als Sachbearbeiter, für die BBMM ( Behörde für die Betreuung magischer Minderjähriger).
Eines Tages wird er zur Überprüfung des Waisenhauses nach Marsyas geschickt. Ein Auftrag, der sein Leben verändern wird.

Schon das Cover mit dem zweigeschossigen Haus mit Türmchen, am Ende einer Insel,auf der Steilklippe, erschien mir phantastisch.
Und ich sollte nicht enttäuscht werden. Es ist ein Buch voller Magie, Phantasie und jeder Menge Liebe. Allerdings gibt es neben dem Guten auch das Böse, nämlich Unverständnis, Ignoranz und sogar offen gelebten Hass.
Ein Buch der Gegensätze, aber eben menschlich, denn wie schreibt der Autor so treffend auf S.362 „ Furcht und Hass erwachsen aus fehlendem Verständnis…“
Daran krankt leider auch unsere Gesellschaft.

Andersartigkeit, Fremdheit, sei es durch die Herkunft oder die Art des Menschen löst bei manchen Angst oder gar Hass auf diese aus.
Ich finde gerade das hier im Buch geschilderte 1:1 übertragbar auf meine Lebensumwelt. Ich arbeite mit Menschen mit Behinderung. Für sie werden immer neue Bezeichnungen erdacht, neue Konzepte entwickelt, doch je stärker der Grad der Andersartigkeit, um so schwerer ist Inklusion möglich.
Hier wird , wie im Buch, viel mit Vorurteilen gelebt, weil man den anderen nicht kennt, aber auch nicht wirklich kennenlernen will.

Ich wünschte es gäbe mehr Pädagogen wie Arthur Parnassus und auch Sachbearbeiter wie Linus Baker. Dann wäre auch unsere Welt ein bisschen bunter und freundlicher.

Ich fand das Buch und die darin verarbeiteten Lebensweisheiten sehr berührend und wenn man zwischen den Zeilen las , auch aufrüttelnd, neue Wege zu gehen.
Es hat mich streckenweise zum Lachen gebracht, aber auch zu Tränen gerührt. Auf alle Fälle aber hat es mich gut unterhalten und mir wieder aufgezeigt, wie wichtig es ist offen für alles durch die Welt zu gehen und auch seine Meinung laut kund zu tun. Denn: „Wer die Meinung aller ändern will, muss mit der Meinung einzelner anfangen.“

Auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.03.2022

Urlaubserinnerungen an La Palma

Sonne über dem Salzgarten
1

Eine gestresste Sterneköchin, ein einsamer Junge, sein selbstverliebter Vater, eine traumhafte Kanareninsel,ein verfallenes Haus und ein hübscher Spanier, das ist der Stoff aus dem die Träume sind.

Schon ...

Eine gestresste Sterneköchin, ein einsamer Junge, sein selbstverliebter Vater, eine traumhafte Kanareninsel,ein verfallenes Haus und ein hübscher Spanier, das ist der Stoff aus dem die Träume sind.

Schon das wunderschöne Cover zeigte die Leichtigkeit eines Lebens auf einer Sonneninsel mit Strand, Salz, Strelizien und einem sanften Sommerwind.
Da hatte mich das Buch schon gleich gewonnen.
Nach dem Klappentext war ich noch neugieriger und nach der Leseprobe wusste ich das ich dieses Buch unbedingt lesen möchte.

Tabea Bach hat die Bilder La Palmas sofort in mir heraufbeschworen, die ich seit 20 Jahren irgendwo in meiner Erinnerung versteckt hatte.
Ich roch das Meer, genoß die Sonne auf meiner Haut, schmeckte die Papas arugadas con Mojo rojo o Mojo verde, und wusste das mich der Roman seicht wie eine Sommerbrise an diesen Ort zurück führen konnte.

Gemeinsam mit Julia und Emil bestieg ich den Flieger und erlebte zusammen mit ihnen die Insel erneut auf zauberhafte Art.
Die beiden hatte ich sofort ins Herz geschlossen. Ebenso schnell hatte ich beschlossen das Jens ein egoistischer,selbstverliebter Blödmann ist, den ich nicht ausstehen konnte. In die selbe Schublade steckte ich auch Julias Chef.

Mir gefielen nicht nur die Bilder die mir beim Lesen vor die Augen gezaubert wurden, sondern auch die Gerichte die Julia kochte und die ich förmlich riechen konnte.

Mit den Bewohnern des Dorfes war ich lange nicht auf der selben Wellenlänge, wobei ich allerdings die Familie von Emils Freund und Álvaro sofort mochte.
Hier hätte ich mir jedoch gewünscht das mehr gesprochen wurde, als sich sofort zurück zu ziehen, ohne das der Leser und die Protagonisten überhaupt wussten wo das Problem lag.

Ich bin froh, dass das Buch nicht mit einem Cliffhanger endete, denn auch so fällt es mir schon schwer genug abzuwarten wie es Julia und ihren Lieben weiter ergeht. Von mir auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung für Leser die zwischendurch mal eine seichte Urlaubslektüre suchen, mit der man sich wegträumen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 04.03.2022

Das Leben des Yvain von Waringham

Teufelskrone
0

Ende des 12. Jahrhunderts unterstützen die ungleichen Brüder Yvain und Guillaume von Waringham die Herrscher Englands. Während Guillaume König Richard auf seinem Kreuzzug zur Seite steht, untersteht Yvain ...

Ende des 12. Jahrhunderts unterstützen die ungleichen Brüder Yvain und Guillaume von Waringham die Herrscher Englands. Während Guillaume König Richard auf seinem Kreuzzug zur Seite steht, untersteht Yvain dessen Bruder Prinz John.
Dieses packende Historienepos zeigt mehr als 20 Jahre des unsteten Lebens des Yvain von Waringham

Das Cover des Hörbuches gefiel mir nicht besonders, zeigt aber direkt das es sich um einen historischen Roman handelt.

Die Charaktere wurden von der Autorin gut herausgestellt, und vom Sprecher gut vertont.
Yvain, der jüngere der Brüder ist ein Pferdenarr und wie sein Bruder ein stets treuer Anhänger seines Herrn. Dieser macht ihm die Entscheidung zu ihm zu stehen nicht immer leicht, doch Yvain findet immer Gründe warum John so handeln musste wie er es tat.
Seine Knappenjahre waren hart, aber er fand gute Freunde die ihm bis zum Tod steht’s treu zur Seite standen.
Er musste viele Verluste auf seinen Seiten hinnehmen, außerdem immer passend auf die Ränkeschmiede der Herrscher richtig reagieren und bei allem noch seiner großen Liebe gerecht werden.

Guillaume steht, als die beiden Brüder der Herrscherfamilie um die Krone kämpfen auf der anderen Seite und jedes Mal wenn die Brüder nach Waringham zurück kehren gibt es heiße Debatten. Wie gut das jeder überzeugt ist das der Bruder nicht anders agieren kann, so dass sie sich nicht entzweien im Kampf für die gerechte Sache.

Es ist schon erstaunlich wie die Menschen damals gelebt und was sie alles überlebt haben. Das Leben im Mittelalter war roh und sehr hart. Ein Menschenleben schien kaum was wert und die Macht der Kirche war unvorstellbar groß. Alle glaubten an die Macht Gottes und seiner Vertreter auf Erden. Sowas kann man sich heute gar nicht mehr so richtig vorstellen.

Durch dieses Werk wurde Mittelalter ganz präsent, in seiner Brutalität, durch die Liebe, den Verrat und die Sache der Erde.
Ich habe mitgelitten, mit gezürnt, mit geliebt, mit geweint. Ich war furchtbar entsetzt, habe herzhaft gelacht, hatte grausame Bilder vor Augen, aber auch sehr viel Schönes.

Mir hat der Roman sehr gefallen und ich wurde nicht müde immer mehr über die Waringhams und ihre Nachfahren zu erfahren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.03.2022

Mathilda und Quinn - zwei Welten treffen aufeinander

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
0

Quinn, einer der angesagtesten Jungs in der Schule , hat einen Unfall. Dabei ging wohl nicht alles mit rechten Dingen zu. Zumindest denkt Quinn das.
Nachdem er wieder zu Hause ist übernimmt Mathilda seine ...

Quinn, einer der angesagtesten Jungs in der Schule , hat einen Unfall. Dabei ging wohl nicht alles mit rechten Dingen zu. Zumindest denkt Quinn das.
Nachdem er wieder zu Hause ist übernimmt Mathilda seine Betreuung. Sie ist das unscheinbarste Mädchen an der Schule.
Gemeinsam erleben sie ein tolles Abenteuer voller Magie.

Das Cover sieht einfach toll aus und hat mich gleich angesprochen. Es verrät noch nichts über das Buch, hat mich aber gleich magisch angezogen.

Quinn ist ein cooler Typ und läuft Parcours. Der Schwarm aller Mädels und natürlich auch der von Mathilda. Und das obwohl er nicht wirklich zimperlich mit ihr umging als sie noch jünger waren. Sie sind eigentlich Nachbarskinder leben aber fast in anderen Welten.
Während er recht frei erzogen wird und alles machen kann was er will, muss Mathilda in ihrem katholisch geprägten Elternhaus viel zurück stecken.
Sie hat es nicht leicht mit ihrer Familie.
Neben ihnen wohnen auch noch ihr Onkel und ihre Tante mit den drei Kindern. Alle drei ziemlich fiese Petzen, die Mathilda am liebsten von hinten sieht.

Mathilda ist in der Pubertät und beginnt sich stark gegen die Eltern aufzulehnen. Wie gut das sie hier Unterstützung durch Tante Berenike, die selbst einmal das schwarze Schaf ihrer Familie war, und ihre beste Freundin Julie erfährt. Somit ist sie nicht als Einzelkämpfer unterwegs.

Der Unfall verändert Quinns Leben total. Er lernt neue Leute kennen, macht plötzlich Bekanntschaft mit magischen Dingen und einer anderen Welt.
Phantastisch geradezu ist was er erlebt. Und mittendrin erfährt er eine Freundschaft von einer Seite, von der er es nie erwartet hätte.

Und Mathilda entwickelt ein Selbstbewusstsein und eine Kraft die ihr sicherlich auch niemand zugetraut hätte. Am wenigsten die eigene Familie.

Ich kenne von der Autorin schon die Edelsteintrilogie und die Silber Bücher. Ich muss sagen dieses Buch ist genauso toll und doch ganz anders.

Das Buch war von Anfang an etwas besonderes. Sehr spannend und immer wieder unerwartet neu.
Ich bin neugierig wie es im nächsten Band weiter geht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere