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Veröffentlicht am 02.03.2022

Die Macht der Medien

Den Wölfen zum Fraß
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Der exzentrische Michael Wolphram wird des Mordes bezichtigt. Doch nicht nur die Polizei setzt ihm zu, sondern vor allem die Medien, die in ihrer Vorverurteilung die Bevölkerung gegen den Lehrer aufbringt. ...

Der exzentrische Michael Wolphram wird des Mordes bezichtigt. Doch nicht nur die Polizei setzt ihm zu, sondern vor allem die Medien, die in ihrer Vorverurteilung die Bevölkerung gegen den Lehrer aufbringt. Eine Hetzjagd beginnt, bei der es nur Verlierer geben kann.

In seinem Roman verarbeitet der Autor den wahren Fall eines Lehrers, der in einem Mordfall als verdächtig galt und von den Medien in einer beispiellosen Hetzjagd vorverurteilt wurde. Das macht er auf eine interessante und packende Art. Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig und gerade anfangs muss man sich zurechtfinden, da nicht direkt erkennbar ist, wer eigentlich der Erzähler ist.

Die Geschichte ist packend, denn hier zeigt sich, wie viel Macht die Medien haben und wie es ihnen gelingt, einen Täter zu konstruieren und schuldig aussehen zu lassen. Gerade in unserer Zeit erleben wir immer wieder, wie eine Meinung „gemacht“ werden kann. Das ist beängstigend.

Der Fall ist spannend erzählt und die Ermittler interessant, da einer von ihnen Schüler des elitären Chapleton-Colleges war, an dem der mutmaßliche Täter Lehrer war.

Der Roman ist kein klassischer Krimi und durch den Schreibstil nicht so gefällig. Dennoch ist der Fall packend erzählt und fesselt ob der unglaublichen Hetzjagd auf den Verdächtigen seitens der Medien. Gut!

Veröffentlicht am 27.02.2022

Was ist dein Geheimnis?

The Passengers
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Acht Menschen werden in ihren selbstfahrenden Autos entführt. Ein Hacker droht, sie alle in einer großen Kollision sterben zu lassen. Doch er gibt einer Kommission, die über die Schuld und Unschuld Beteiligter ...

Acht Menschen werden in ihren selbstfahrenden Autos entführt. Ein Hacker droht, sie alle in einer großen Kollision sterben zu lassen. Doch er gibt einer Kommission, die über die Schuld und Unschuld Beteiligter an Unfällen mit selbstfahrenden Autos entscheidet, ein Mitspracherecht, welcher der Insassen leben darf und welche sterben werden. Unmögliche Entscheidungen werden gefordert und Geheimnisse über jeden der Entführten enthüllt.

Das Buch hat mir mal richtig gut gefallen. Ich als eher wenig technikaffiner Mensch stehe autonom fahrenden Autos grundsätzlich skeptisch gegenüber, finde sogar selbsteinparkende Autos total gruselig. Hier ist das Schreckensszenario total groß. Stell dir vor, du bist in einem Auto eingesperrt, über das du keine Kontrolle hast. Stell dir jetzt auch noch vor, du weißt, dass ein Hacker dich töten will. Gruselig!

Die Erzählweise ist gut und ich bin Libby, die als unabhängiges Mitglied in die Kommission bestellt wurde, und den eingesperrten Menschen in den Autos sehr gerne gefolgt. Hier machten besonders die Geheimnisse, die der Hacker über die Insassen in den Autos enthüllte, sehr gespannt. Gleichzeitig zeigten diese Geheimnisse auch, wie man sich auch als Leser von ersten Eindrücken beeinflussen lässt – und sogar davon, dass man immer nur die halbe Wahrheit erfährt. So erging es dann auch den Insassen, denn die mitentscheidenden Nutzer im Internet ließen sich nur zu gerne von Halbwahrheiten beeinflussen, wenn es darum ging, einen der Todgeweihten zu opfern.

Bis kurz vor Schluss war es für mich ein 5-Sterne-Buch, doch der Schluss hat mir nicht so gut gefallen. Hier hätte ich mir fast gewünscht, der Autor hätte das Buch vor dem 3. Abschnitt beendet. Aber: Das Leben ist kein Wunschkonzert und somit bleibt es ein immer noch gutes 4-Sterne-Buch, das ich sehr gerne gelesen habe!

Veröffentlicht am 26.02.2022

Be my honey

Sweet like you
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Als die Karrierefrau Cassie Wilkerson ein Päckchen aus Honey Springs erhält, kommen sofort die Erinnerungen zurück an die kleine Stadt, in der sie einst mit ihrer Mutter bei ihrer Tante Etta lebte. Doch ...

Als die Karrierefrau Cassie Wilkerson ein Päckchen aus Honey Springs erhält, kommen sofort die Erinnerungen zurück an die kleine Stadt, in der sie einst mit ihrer Mutter bei ihrer Tante Etta lebte. Doch beim Inhalt fällt sie aus allen Wolken. Nicht nur, dass Cassie zur Testamentseröffnung nach Honey Springs kommen soll – als Interims-Bürgermeisterin soll sie auch das alte Amt ihrer Tante übernehmen, bis ein neuer Bürgermeister gewählt werden kann. Nein! Oder doch?

Honey Springs ist wieder eine dieser sympathischen kleinen Städtchen, in denen viele kuriose Menschen leben und hilfsbereit und nett sind. Solche Städtchen, auch wenn sie sicherlich nur in Büchern existieren, mag ich. So ist es auch hier. Die kleine Bienenstadt war mir sofort sympathisch und die meisten Bewohner auch. Und Karrierefrau Cassie fühlt sich auch direkt wieder wohl, auch wenn nicht alle Bewohner ihr direkt wohlgesonnen sind.

Auch Nick Porter, Cassies erste Liebe, mochte ich – und so las ich gespannt von der Liebesgeschichte zwischen ihm und Cassie. Es gibt lächerliche Kostüme, eine tollpatschige Protagonistin, die kein Fettnäpfchen auslässt, einen netten Imker, der Cassie hilfreich zur Seite steht, Katzen und jede Menge Bienen. Nett also!

Insgesamt habe ich das Buch gerne gelesen. Die Liebesgeschichte ist süß, die Menschen brachten mich zum Schmunzeln, der viele Honig in allem und jedem überraschte mich – ich mochte es! Bin jetzt auf Teil 2 gespannt und kehre gerne zurück nach Honey Springs!

Veröffentlicht am 25.02.2022

Eine alte Schuld

Nordlicht - Die Spur des Mörders
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Ein ermordeter 73jähriger wird am Idstedt-Löwen in Flensburg gefunden. Der ehemalige Lehrer gehörte der dänischen Minderheit an, die Medien überschlagen sich und sehen das friedliche Miteinander zwischen ...

Ein ermordeter 73jähriger wird am Idstedt-Löwen in Flensburg gefunden. Der ehemalige Lehrer gehörte der dänischen Minderheit an, die Medien überschlagen sich und sehen das friedliche Miteinander zwischen Deutschen und Dänen in Gefahr. Vibeke Boisen und ihr dänischer Kollege Rasmus Nyborg nehmen die Ermittlungen auf. Alles deutet auf ein altes Verbrechen im 2. Weltkrieg, doch der Weg zur Aufklärung ist schwierig.

Der zweite Teil der Nordlicht-Reihe und wir sind wieder mit Boisen und Rasmus sowie dem restlichen gemischten Ermittlerteam auf Mördersuche. Den Fall fand ich sehr spannend, da eine zeitgeschichtliche Tatsache erzählt wurde, die mir so nicht bekannt war. Die grausame Behandlung von Kriegsflüchtlingen in Dänemark unter der Besatzung Deutschlands und danach war stellenweise wirklich schwierig zu lesen, vor allem wenn es um Kinder ging.

Die Verdächtigen in diesem Mordfall sind viele, so dass man gut mitspekulieren kann, wer einen Vorteil von dieser Tat haben könnte. Am Ende war ich tatsächlich überrascht über den tatsächlichen Täter.

Einziges Manko für mich war das oft viel zu kratzige Verhalten Vibeke Boisens ihren Kollegen gegenüber. Hier empfand ich sie oft als etwas zu empfindlich und strikt, konnte aber auch verstehen, dass sie persönlich von dem Fall betroffen war, da auch sie ein Waisenkind gewesen ist. Insofern konnte ich ihr vieles nachsehen.

Insgesamt ein spannender Krimi mit einem tollen Thema, von dem ich vorher nicht viel wusste. Gut!

Veröffentlicht am 23.02.2022

Unter Wölfen

Das Dschungelbuch
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Die Geschichte des kleinen Menschenjungen Mogli, der im Dschungel von Wölfen aufgezogen wird, ist ja fast jedem bekannt. Allerdings kennen die meisten wahrscheinlich nur die Disney-Version des bekannten ...

Die Geschichte des kleinen Menschenjungen Mogli, der im Dschungel von Wölfen aufgezogen wird, ist ja fast jedem bekannt. Allerdings kennen die meisten wahrscheinlich nur die Disney-Version des bekannten Buches. Auch mir ging es bisher so, doch jetzt war es an der Zeit, die Originalgeschichte des Autors Rudyard Kipling zu lesen.

Die Geschichte liest sich gut und ist in meiner Version auch schön bebildert. Die Original-Illustrationen stammen von W. H. Drake und Rudyard Kiplings Vater John Lockwood Kipling und passen hervorragend zu der kleinen Geschichte um die wilden Tiere des Dschungels.

Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen, auch wenn ich sie ob der oft altmodischen Sprache etwas schwierig zu lesen fand. Ein paar Sachen haben mich irritiert, doch insgesamt mochte ich diese Geschichte um Macht und Rache im Dschungel.