Cover-Bild Ihr werdet mich niemals brechen
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Osburg Verlag
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 25.08.2020
  • ISBN: 9783955102326
Albert Woodfox

Ihr werdet mich niemals brechen

Meine Geschichte vom Überleben
Ilka Schlüchtermann (Übersetzer)

Finalist für den NATIONAL BOOK AWARD, NONFICTION
A New York Times Book Review Editors' Choice

Eines von Barack Obamas Lieblingsbüchern in 2019!


Es ist die ergreifende Lebensgeschichte eines Mannes, der mehr als vier Jahrzehnte in Einzelhaft verbrachte, im berüchtigten Angola-Gefängnis von Louisiana – dreiundzwanzig Stunden am Tag, in einer 2 x 3-Meter-Zelle. Wegen eines Verbrechens, das er gar nicht begangen hatte.

Seit seiner frühen Jugend prägte Kleinkriminalität Alberts Leben, der er im Schwarzenviertel von New Orleans ausgesetzt war. Mit Anfang zwanzig kam er im Gefängnis mit der Black-Panther-Bewegung in Berührung und war von deren sozialem Engagement und Verhaltenskodex wie elektrisiert. Am 17. April 1972 – Woodfox saß gerade eine 50-jährige Haftstrafe wegen bewaffneten Raubüberfalls ab – wurde im Angola-Gefängnis ein weißer Wärter erstochen. Zusammen mit Gleichgesinnten aus der Black-Panther-Bewegung wurde ihm dieses Verbrechen angehängt. Das Urteil: Einzelhaft.

Dass Albert Woodfox überlebt hat, war ein Kraftakt außerordentlicher Standhaftigkeit und Willensstärke angesichts der Gewalt und der Entbehrungen, mit denen er täglich konfrontiert war. Aufgrund der entscheidenden Einsicht, dass Wut und Bitterkeit ihn in der Zeit der Einzelhaft zerstört hätten, und gestützt von der Solidarität seiner beiden Panther-Kameraden, gelang es Woodfox, seine Wut in zielstrebiges Handeln und Widerstand zu verwandeln.

Jahrzehnte vergingen, bis Woodfox einen einflussreichen Anwalt für sich gewinnen konnte, doch es sollten noch weitere sechzehn Jahre mit zahlreichen Berufungen ins Land gehen, bis er endlich – im Februar 2016 – freikam. Woodfox’ Geschichte ist ein aufrüttelnder Appell, die unmenschlichen Haft- und Lebensbedingungen in Einzelhaft abzuschaffen – in den USA und überall auf der Welt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2023

Was für eine Lebensgeschichte

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"Das Angola erinnerte an eine Sklaven Plantage, die es früher ja auch einmal gewesen war. Die Insassen waren nach Rassen getrennt; die meisten Gefangenen waren schwarz. Die afroamerikanischen Häftlinge ...

"Das Angola erinnerte an eine Sklaven Plantage, die es früher ja auch einmal gewesen war. Die Insassen waren nach Rassen getrennt; die meisten Gefangenen waren schwarz. Die afroamerikanischen Häftlinge erledigten 99 Prozent der Feldarbeit mit ihren Händen [....]. Die weißen Aufseher ritten auf ihren Pferden die Reihen der Arbeitshäftlinge ab, Gewehre quer über den Sattel gelegt, und brüllen dir Männer pausenlos an : 'Schneller arbeiten, ihr alten Säcke' oder 'Nigger' "

Was hier klingen mag wie aus einem Film über Sklaverei war für Albert Woodfox seine tägliche Realität. Er verbrachte mehr als vier Jahrzehnte im berüchtigten Angola - Gefängnis.
Demütigungen, psychische sowie physische Gewalt durch die Wärter standen dort auf der Tagesordnung die auch immer wieder versuchten die einzelnen Inhaftierten gegeneinander auszuspielen und sich die schwächsten für ihre Gewaltakte und Vergewaltigungen herauspickten. Wie schafft man es in einer Umgebung zu überleben in der alles darauf ausgerichtet ist einen zu demütigen, zu demoralisieren und zu brechen? Um nicht Verstand und Überlebenswille zu verlieren angesichts des Rassismus, der Gewalt und der Menschenunwürdigen Behandlung beschloss Albert Woodfox das er standhaft bleiben muss um nicht unterzugehen. Die Kraft dafür zog er unter anderem aus seinem Glauben an die Black Panther Partie und der zunehmenden Solidarität.

"Ihr werdet mich niemals Brechen" wird zu seinem Leitspruch und seinem Rettungsanker und ist daher auch ein Buchtitel wie er passender nicht sein könnte. Ein unglaublich wichtiges, erschütterndes und berührendes Buch das einem die Augen öffnet, jedoch sicher nichts für zartbeseitete. Ich bin normalerweise jemand der Bücher förmlich verschlingt. Dieses musste ich aber immer wieder kurzzeitig unterbrechen und zur Seite legen weil mich das gelesene so erschüttert hat. Es brauchte immer wieder etwas Zeit um alles sacken zu lassen.

"Ziemlich traurig, dass ich erst ins Gefängnis gehen musste, um zu erfahren, dass es in diesem Land und überall auf der ganzen Welt bedeutende Afroamerikaner gab, und um Vorbilder zu finden die ich doch eigentlich schon in der Schule hätte kennenlernen müssen. " S. 107 f

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Inspirierend

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Albert Woodfox ist der Gefangene, der am längsten in Isolationshaft verbringen musste. In diesem Buch erfährt man alles über sein Leben. Fest verbunden ist es mit King und Wallace. Zusammen sind sie die ...

Albert Woodfox ist der Gefangene, der am längsten in Isolationshaft verbringen musste. In diesem Buch erfährt man alles über sein Leben. Fest verbunden ist es mit King und Wallace. Zusammen sind sie die Angola 3.

Das Buch ist wirklich keine leichte Lektüre. Doch steht sie exemplarisch für viele Menschen, die institutionellen Rassismus erfahren. Die Jugendzeit und die erste Haftstrafe waren für mich besonders schwer. Der Autor hat das gut aus seiner Sicht zu dieser Zeit beschrieben. Es führt einem aber als Leser vor Augen, dass Albert zu diesem Zeitpunkt kriminell war.

Der Wandel in seiner Selbstsicht war für mich sehr nachvollziehbar. Die Black Panther haben geschafft, was das Gefängnissystem niemals geschafft hätte: Resozialisierung. Intensiv und für mich auch tränenreich wurde dann das Ende. Der Autor schaffte es die Trauer über die Tode von Freunden greifbar zu machen. Und da ich am Tag seiner Freilassung schon geweint habe, war das im Buch nicht anders. Der Epilog machte das Buch noch rund.

Eine große Angst von mir war, dass Gewalt und Folter zu deutlich dargestellt werden. Da bin ich sehr empfindlich und reagiere mit Alpträumen. Es wird zwar Gewalt geschildert, aber ich finde dem Autor ist die Mischung zwischen Schrecken und Beschreibung gut gelungen. Ich konnte es gut verkraften. Natürlich musste ich das Buch trotzdem in kleinen Schritten lesen, weil die Isolationshaft einfach so grausam ist.

Danke an den Verlag, dass das Buch übersetzt und verlegt wurde. Danke an Albert Woodfox, dass er seine Geschichte geteilt hat.

Fazit: Da Albert mein Leben schon im Gefängnis beeinflusst hat, denn wegen ihm bin ich bei Amnesty International aktiv, bis heute, ist dieses Buch wirklich nochmal bereichernd und inspirierend. Danke!