Das überfüllte Grab
Auch der vierte Fall für den sympathischen Polizeichef von Saint-Denis im Périgord, Bruno, trumpft mit den bewährten Zutaten auf: Ein heimeliges Setting in der pittoresken französischen Kleinstadt mit ...
Auch der vierte Fall für den sympathischen Polizeichef von Saint-Denis im Périgord, Bruno, trumpft mit den bewährten Zutaten auf: Ein heimeliges Setting in der pittoresken französischen Kleinstadt mit meistens liebenswerten Menschen, Natur, Tieren und natürlich gutem Essen und noch besserem Wein. Wenn da bloß nicht immer diese störenden Elemente wären, wie z.B. Mord, Totschlag, Anschläge, Terroristen, gewaltbereite Aktivisten und so manch besserwissende Vorgesetzte aus dem Ministerium.
Dieses Mal muss Bruno wieder gleichzeitig an mehreren Fronten kämpfen und es bleibt ihm kaum Ruhe, um seine leckeren Gerichte zu kochen. Neben einem unbekannten Toten, der bei archäologischen Ausgrabungen gefunden wird und noch gar nicht so lange tot ist, obliegt Bruno die Sicherung eines Treffens zwischen französischen und spanischen Politikern, das als mögliches Ziel der Untergrundorganisation ETA (Freiheit für das Baskenland) identifiziert wurde. Zu allem Überfluss machen gewaltbereite Tierschützer der heimischen Gänseleberpasteten-Lobby das Leben schwer und auch die neue Amtsrichterin Annette hat keinen guten Start in Saint-Denis.
Gekonnt läßt Walker seinen Polizeichef zwischen all diesen gefährlichen Klippen hindurchsegeln, souverän, weit- und nachsichtig und immer das Wohl seiner Stadt im Auge behaltend.
Die Romane lassen sich wunderbar leicht lesen und dabei lernt man nicht nur die französische Küche kennen, sondern erfährt ebenso in jedem Buch etwas über die französische Politik und Geschichte. Es ist jedesmal fast wie ein kleiner Frankreich-Urlaub, wenn man in die überschaubare Welt von Saint-Denis eintaucht. Ein Wermutstropfen bleibt in diesem Band zurück, denn von einem liebgewonnenen Charakter müssen wir uns verabschieden.