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Veröffentlicht am 08.03.2022

Der Tod gehört zum Leben dazu...

Niemehrzeit
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Ich gebe es ungern zu, aber auf dieses Buch bin ich nur durch Social Media gestoßen. Und ja ich bin sehr dankbar dafür.

Der Autor Christian Dittloff hat kurz hintereinander Vater und Mutter verloren und ...

Ich gebe es ungern zu, aber auf dieses Buch bin ich nur durch Social Media gestoßen. Und ja ich bin sehr dankbar dafür.

Der Autor Christian Dittloff hat kurz hintereinander Vater und Mutter verloren und schildert in diesem Werk seine Erlebnisse mit den Eltern, seine Trauer und wie es ist plötzlich "allein" zu sein.

Das Besondere ist in jedem Fall, dass man selbst sofort zu grübeln beginnt und wie sehr es einen selbst treffen würde, wenn die eigenen Eltern nicht mehr wären.

Ich fand spannend, dass ich bei der Lektüre auch immer mehr das Gefühl hatte meine Eltern wirklich nur zu kennen ab dem Zeitpunkt als es mich gab, aber das Davor einfach nur Rauchschwaden sind, die ich nur erahnen, aber nicht sehen kann.

Das Geschriebene ist traurig, lustig, mitnehmend, unterhaltsam und einfach so real, dass man jedes Wort glaubt, denn ab einem gewissen Alter hat wohl jeder schon mal Schlimmes erlebt und einen liebgewonnen Menschen verloren. Man fühlt mit und kann sich sehr gut einfühlen.

Für mich definitiv ein besonderes Buch mit Tiefgang, welches nicht jede Durchschnittsbuchhandlung oder Buchkette auf Vorrat liegen hat.

Fazit: Ein Werk, das in mir noch lange nachklingen wird. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Klasse!

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Der Krieg ist vorbei und nun?

Heul doch nicht, du lebst ja noch
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Nachdem ich letztes Jahr "Dunkelnacht" mit großer Begeisterung gelesen habe und mich der Jugendroman zu Tränen rührte, war ich auf diesen hier mehr als gespannt.

In der Geschichte geht es um Traute, Herrmann ...

Nachdem ich letztes Jahr "Dunkelnacht" mit großer Begeisterung gelesen habe und mich der Jugendroman zu Tränen rührte, war ich auf diesen hier mehr als gespannt.

In der Geschichte geht es um Traute, Herrmann und Jakob, deren Kindheit nahezu nur aus Krieg bestand. Nun ist dieser vorbei. Doch was bedeutet das für ihr Leben? Wird nun alles schlagartig besser? Aber wie soll das gehen, wo doch ihre Heimatstadt Hamburg in Schutt und Asche liegt?

Der Jugendroman bildet die Tage 22.06.1945 bis 29.06.1945 ab, also recht kurz nach der Kapitulation und wir begleiten die Kinder im steten Wechsel, denn zu Beginn der Geschichte kennen sich nicht gleich alle.

Jedes Schicksal für sich ist sehr bewegend und dennoch hat mich am meisten Herrmann fasziniert und das nicht unbedingt aufgrund des verletzten Soldatenvaters, sondern weil er im Verlauf begreift, dass die Ideologie rein gar nichts gebracht hat, die ihm all die Jahre eingebläut worden ist. Wie er mit dieser Erkenntnis umgeht, das hat mich beeindruckt.

Auch wenn die Geschichte nur gut 180 Seiten mit großer Schrift belegt, so lässt sich das nicht in einem Rutsch lesen, denn das Erzählte berührt und lässt einen immer wieder schlucken. Gerade in der aktuellen Zeit kann man die Schicksale von damals mit denen von heute vergleichen.

Bei dem vorliegenden Buch sollte man sich meines Erachtens an die Altersangabe ab 14 Jahren halten, denn Jüngere könnten zum Einen Verständnisprobleme haben und zum Anderen zu sehr überrumpelt werden von der Härte der Geschichte.

Begriffe und Ereignisse werden am Ende des Buches näher erläutert, was ich immer sehr hilfreich finde.

Fazit: Ein enorm wichtiges Buch, was mit dafür sorgen wird, dass das Schreckliche von damals nie vergessen wird, auf dass dies nie wieder passieren mag. Ich habe es gern gelesen und empfehle es nur zu gern weiter.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Freiheit ist ein hohes Gut...

Die Birken der Freiheit
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Voller Vorfreude begann ich mit der Lektüre, hatte ich doch noch die ergreifende Handlung vom Vorgängerband "Die Zeit der Birken" in guter Erinnerung.

In der Geschichte geht es um zwei starke Frauen, ...

Voller Vorfreude begann ich mit der Lektüre, hatte ich doch noch die ergreifende Handlung vom Vorgängerband "Die Zeit der Birken" in guter Erinnerung.

In der Geschichte geht es um zwei starke Frauen, die beide versuchen Neues zu wagen. Luise reist 1914 in das ihr unbekannte Estland, um einen neuen Job anzunehmen und Merike schließt sich 1989 der Unabhängigkeitsbewegung an. Wie wird das Leben der Frauen verlaufen? Werden sie ihr Glück finden oder kläglich scheitern?

Im steten Wechsel begleiten wir mal die eine, mal die andere Protagonistin und ein beobachtender Erzähler führt uns durch die Handlung. Die Kapitel sind mit der jeweiligen Jahreszahl versehen, so dass man direkt weiß bei welcher Figur man ist.

Während ich bei Merike etwas brauchte, um sie zu mögen, so hatte ich Luise direkt in mein Herz geschlossen, da sie einfach eine gute Seele ist und immer nur etwas tut, wo alle etwas Positives von haben. Merike hingegen war mir zu Beginn etwas zu schüchtern und zurückhaltend, aber das verändert sich ja im Verlauf der Handlung. Sie macht in jedem Fall die größte Entwicklung durch.

Das Besondere an dem Roman ist jedenfalls, dass man sehr viel geschichtliches Wissen geboten bekommt, sprich man beim Lesen nicht nur unterhalten wird, sondern auch etwas dazu lernt. Vieles war mir vorher gar nicht so bewusst, daher habe ich die Informationen als Bereicherung empfunden. Die politischen Umwälzungen sind auf jeder Seite intensiv zu spüren und man denkt beim Lesen oft an das was gerade aktuell los ist.

Die von mir heiß ersehnte Liebesgeschichte startet erst ab der Mitte des Buches. Man sollte sich daher erstmal auf die toll beschriebene Umgebung und die einzelnen Figuren einlassen. Ich habe jedenfalls beide Handlungsstränge gleichermaßen inhaliert und gemocht. Ist die Liebesgeschichte dann erstmal da, dann überwältigt sie den Leser mit voller Wucht. Auch wenn das kitschig klingt, so hab ich mich in Julius auf den ersten Blick verliebt. Er passt einfach unglaublich gut zu Luise.

Auf den letzten hundert Seiten passiert dann so viel, dass einem teilweise der Atem stockt. Ereignisse überschlagen sich und Geheimnisse werden gelüftet. Hier hat die Autorin doch einige Überraschungen für den Leser parat. Ich habe jedenfalls nichts davon kommen sehen.

Fazit: Eine zauberhafte Geschichte, die berührt und zeitgleich Wissen vermittelt. Ich habe sie sehr gern gelesen und werde sie wohl so schnell auch nicht vergessen. Von mir ganz klar eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Der Lieblingssohn...

Löwenherz
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Ich kann es nicht anders sagen, aber mit ihrer Reihe rund um ihre Familie hat mich Frau Helfer so verzaubert, dass ich nun natürlich auch als eine der Ersten alles über ihren Bruder lesen wollte.

Der ...

Ich kann es nicht anders sagen, aber mit ihrer Reihe rund um ihre Familie hat mich Frau Helfer so verzaubert, dass ich nun natürlich auch als eine der Ersten alles über ihren Bruder lesen wollte.

Der Roman ist in fünf Abschnitte gegliedert, die den Werdegang von Richard schildern vom Kleinkind bis zum Tod.

Mir hat gefallen, dass es zum Einen die Erzählung rund um den Bruder ist, zum Anderen wie sich Monika Helfer mit ihrem Mann Michael austauscht und man so Teil des Schreibprozesses ist.

Und immer wieder wird abgeschweift zu anderen Themen, so dass wir auch wieder über alte Bekannte stolpern wie die Tante mit dem großen, blinden Ehemann, Vati und den anderen Geschwistern. Gerade der Verfall vom Vati nach dem Tod seiner Frau hat mich doch sehr berührt.

Am meisten fasziniert hat mich die Verbindung zwischen Schamasch, Putzi und Richard. Das ist für mich mehr als Freundschaft, sondern eher tief verbundene Liebe.

Auch mit diesem Buch ist es der Autorin nicht nur gelungen zu unterhalten, sondern auch tief zu berühren. Ich hatte mich die ganze Zeit gewundert, warum der Bruder nicht sehr alt geworden ist und das schockierende Ende des Romans lässt einen dann nochmal kräftig schlucken.

Fazit: Ich habe mich wieder unglaublich gut unterhalten gefühlt und kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Kann auf jeden Fall auch separat zu den anderen Büchern gelesen werden, aber dann würde man etwas verpassen.

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Veröffentlicht am 24.01.2022

Die beste Liebesgeschichte überhaupt...

A Reason To Stay (Intensive New-Adult-Romance von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau) (Liverpool-Reihe 1)
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Ich bin schon lange kein Fan mehr von Romance oder Liebesromanen, einfach weil mir das echte Leben gezeigt hat, dass es nie so ist wie in den Büchern, die ich einst sehr geliebt habe. Doch nun belehrt ...

Ich bin schon lange kein Fan mehr von Romance oder Liebesromanen, einfach weil mir das echte Leben gezeigt hat, dass es nie so ist wie in den Büchern, die ich einst sehr geliebt habe. Doch nun belehrt mich Jenny Benkau, dass es doch Autoren gibt, die echte, glaubwürdige Liebesgeschichten schreiben können.

In der Geschichte geht es um Billy, die endlich nur ankommen und den langersehnten Museumsjob ergattern möchte. Doch dann läuft sie Cedric in die Arme, der mit seinem Viertellächeln eine Art hat, die sie nicht kalt lässt. Aber sie kann gerade keine Beziehung brauchen. Wird sie ihren Weg dennoch gehen können?

Die Handlung wird uns über Cedric und Billy, abwechselnd und jeweils als Ich- Erzähler nahe gebracht.

Das Besondere an dem Buch ist wohl, dass es hier endlich mal Protagonisten gibt, die nicht in allem perfekt sind, sondern Narben vom Leben davon getragen haben und nun versuchen damit zu leben. Gerade die Verletzlichkeit der Akteure hat mich so mitfühlen lassen.

Das Thema Depressionen wird sehr feinfühlig angesprochen und in meinen Augen hatte das Geschilderte aufklärenden Charakter. Die Botschaft ist klar: niemand muss sich schämen und es gibt immer Hilfe.

Die sich langsam entwickelnde Liebesgeschichte hat nichts Kitschiges und ist auch nicht von Klischees behaftet, sondern so intensiv und real beschrieben, dass all jene, die das nicht haben, es sich beim Lesen so sehr wünschen.

Ich mochte sowohl Billy als auch Cedric als Figuren sehr, da sie für mich enorm greifbar waren und sie ähnliche Probleme haben, die ich auch schon mal hatte oder teilweise noch habe. Man fühlt sich in ihrer Gegenwart enorm geborgen und verstanden. Man hat keinen Fehler, sondern der Fehler ist, wenn das Außen nicht zuhört und nicht hinsieht.

Ich habe schon lange kein Buch mehr gelesen, was mich emotional so sehr mitgenommen hat und wo ich lachen und auch weinen musste. Das bedeutet mir enorm viel. Ich hatte eine ganz andere Erwartung an die Geschichte, eher leichte Kost für Zwischendurch. Das was ich bekam war dann so viel mehr und übertraf meine Erwartungen bei Weitem.

Fazit: Liebe auf Augenhöhe und ganz viel Gefühl bekommt man in diesem Schatz. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Ich bin hin und weg. Spitzenklasse!

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