Platzhalter für Profilbild

MarieausE

Lesejury Star
offline

MarieausE ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit MarieausE über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.03.2022

Spannende Einblicke in das Leben der berühmten Autorin

Mrs Agatha Christie
0

Über das Leben der berühmten Krimischriftstellerin wusste ich bislang noch nicht viel.
Der Roman bietet interessante Einblicke, ergänzt um fiktive Bestandteile.

Es geht um das (tatsächliche) Verschwinden ...

Über das Leben der berühmten Krimischriftstellerin wusste ich bislang noch nicht viel.
Der Roman bietet interessante Einblicke, ergänzt um fiktive Bestandteile.

Es geht um das (tatsächliche) Verschwinden der Autorin, die 1926 für elf Tage spurlos verschwand und eine riesige Suchaktion ausgelöst hat. Was genau damals geschah, das blieb damals unaufgeklärt.
Marie Benedict hat diese Lücke mit einer interessanten Theorie gefüllt.
Ob das nun wirklich so war, das weiß man nicht, es ist aber eine plausible Möglichkeit.

Neben dem Rätsel fand ich die Einblicke in das Leben von Frau Christie sehr lesenswert.
Aus wechselnden Perspektiven - einmal aus Sicht Agatha Christies, zum anderen aus Sicht ihres Ehemannes, taucht man ein in ihr Leben.
Die Handlung setzt ein, als sie eine junge, noch nicht verheiratete Frau war.
Eine andere Welt - und ein turbulentes Leben! Glücklich war diese Epoche aber nicht, zumindest gab es nicht viele ungetrübte Momente.

Für alle Fans der britischen Autorin eine unterhaltsame Möglichkeit, auch etwas über ihr Leben zu erfahren, mit Krimitouch, wie es sich gehört.

Veröffentlicht am 13.03.2022

Gute Krimiunterhaltung, hätte aber etwas mehr Spannung vertragen

Nordwestnacht
0

Band drei um das Ermittlerteam um Hendrik Norberg und der aus Bayern zugezogenen Anna Wagner.
Ich kenne die Vorgängerbände und so war der Einstieg überhaupt kein Problem. Man kann aber sicherlich auch ...

Band drei um das Ermittlerteam um Hendrik Norberg und der aus Bayern zugezogenen Anna Wagner.
Ich kenne die Vorgängerbände und so war der Einstieg überhaupt kein Problem. Man kann aber sicherlich auch quereinsteigen, dann fehlen aber die Entwicklungen, was insbesondere für den Privatleben-Strang nicht optimal ist.

Dieses Mal stehen Ermittlungen an einem Film-Set an und Norberg wird immer mehr bewusst, dass ihm das herausfordernde Arbeiten in einer Mordkommission sehr fehlt. Auch jetzt wird ihm ein zuständiger Beamter vor die Nase gesetzt, dass das nicht ohne Konflikte abgeht, war abzusehen.


Neben dem Fall nimmt auch das Privatleben der Ermittelnden gut Raum ein. Das gefällt mir bei diesen Küstenkrimis gut, wenn ich ehrlich bin, sogar besser als der eigentliche Krimi. Die Autorin beschreibt ihre Charaktere so schön und es liest sich kein bisschen konstruiert.

Der eigentliche Fall ist vom Spannungsbogen nur so mittel. Definitiv kein Buch, das man nicht aus der Hand legen kann.
Aber dafür ein Buch, das man auch in Häppchen genießen kann, das hat auch etwas.

Gute Krimiunterhaltung, ich habe es gerne gelesen.

Veröffentlicht am 13.03.2022

Super Charaktere

Die vier verborgenen Reiche 1: Caspar und die Träne des Phönix
0

Die neue Kinder-Fantasy-Reihe beginnt sehr vielversprechend mit Band 1.

Caspar wird ständig von zwei Fieslingen aus der Parallelklasse drangsaliert und verbringt deshalb viel seiner Zeit versteckt in ...

Die neue Kinder-Fantasy-Reihe beginnt sehr vielversprechend mit Band 1.

Caspar wird ständig von zwei Fieslingen aus der Parallelklasse drangsaliert und verbringt deshalb viel seiner Zeit versteckt in irgendwelchen Fundstücke-Körben. Er plant seinen Tagesablauf minutiös, damit er den Quälgeistern weitestgehend aus dem Weg gehen kann.
Urplötzlich landet er aber in einer anderen Welt - und trifft dort auf Wilma, ein etwa gleichaltriges Mädchen. Auf den ersten Blick sind sie so verschieden wie Feuer und Wasser, aber dann müssen sie zusammen ein riesiges Abenteuer meistern und ja, so verschieden sind sie dann wohl doch nicht.

Ich habe das Buch sehr gern gelesen.
Die Wesen, die in dem verborgenen Reich Wolkenstern leben, sind so phantasievoll beschrieben und so unterschiedlich, das hat großen Spaß gemacht. Ob Oger, Sonnenknirpse, Schneetrolle (köstlich! Mit Achtsamkeit-Tick und Tofu-Vorliebe) oder Nieselhexen (definitiv mein Highlight, so super geschildert) - ganz große Erzählkunst.
Dazu natürlich die zwei Hauptpersonen, die über sich hinauswuchsen und die nicht den klassischen Helden entsprechen.

Dazu hat das Buch einen schelmischen Humor, der mir total gut gefällt. Es gibt doch einige Passagen, bei denen ich richtig lachen musste.

Was mir auch sehr gut gefällt: es ist zwar ein Reihenauftakt, das Buch endet aber nicht mit einem fiesen Cliffhanger, sondern ist in sich weitestgehend abgeschlossen. Sehr schön!

Warum es trotzdem nicht ganz zu fünf Sternen bei mir gereicht hat, liegt an der Auflösung eines Rätsels im Buch. Das fand ich nicht gut gelöst.

Davon abgesehen aber ein tolles Buch und ich werde die Folgebände ganz bestimmt weiter lesen.

Veröffentlicht am 04.03.2022

Traurig mit Hoffnungsschimmer am Ende

Die Nelsons greifen nach den Sternen
0

Es ist eine kleine Zeitreise, die man mit dem Buch unternimmt - und die für (ältere) Eltern nochmal Erinnerungen an die Zeit damals auffrischt.
Kinder können damit natürlich erstmal nichts anfangen, aber ...

Es ist eine kleine Zeitreise, die man mit dem Buch unternimmt - und die für (ältere) Eltern nochmal Erinnerungen an die Zeit damals auffrischt.
Kinder können damit natürlich erstmal nichts anfangen, aber allzu groß sind die Unterschiede zur jetzigen Kindheit ja nicht. Es gab noch keine Smartphones und Spielhallen waren noch sehr populär.

Also, es ist 1986 und wir begleiten die drei Geschwister Fitch, Bird und Cash in ihrem Alltag.
Die Familiensituation ist angespannt, die Eltern streiten ständig und die Kinder müssen ständig ausloten, wie die aktuelle Stimmungslage ist.
Ein gemeinsames Abendessen als Familie lernt Bird erst bei einer Schulkameradin kennen, so etwas gibt es bei ihr zu Hause nicht.

Die drei Kinder sind zwar alle in der gleichen Jahrgangsstufe, der siebten Klasse, aber grundverschieden.
Bird ist klug, aber beschäftigt sich zunehmend mit ihrem Aussehen - das Wichtigste ist aber aktuell die Mission der Raumfähre Challenger, die auch ausführlich im Schulalltag Einzug findet.
Ihr Zwillingsbruder Fitch zockt jeden Tag in der ortsansässigen Spielhalle und Cash ist orientierungslos - er muss die Klasse wiederholen und versteht trotzdem nur Bahnhof in der Schule.

Die Stimmung im Buch ist trostlos - das Nebeneinanderherleben in der Familie, der ständige Streit und die zunehmenden
Selbstzweifel der Kinder, die sich nun mitten in der Pubertät befinden.
Darin werden sich Kinder in der Altersgruppe wiederfinden - Zweifel an sich, am Aussehen, an der Fähigkeiten und ständige Gefühlsschwankungen werden vermutlich nicht unbekannt sein.
Aber ein gute-Laune-Sonnenschein-Buch ist das ganz gewiss nicht!

Viel Raum nimmt der bevorstehende Start der Challenger ein, der insbesondere Bird prägt - sie ist wild entschlossen, auch eine NASA Karriere anzutreten.

Irgendwann erkennen die Kinder, dass sie nicht immer auf Erwachsene setzten können, dass sie aber ja einander haben. Eine schöne Botschaft (bezüglich des zweiten Satzteils) - aber trotzdem bleibt die Grundtristesse.

Mein Fazit: Ein Buch, das Kindern schon etwas zumutet., aber auch zutraut.
Sicherlich nicht für Jede*n geeignet, mir hat es gut gefallen.

Veröffentlicht am 26.02.2022

Eigentlich ein reines ETF-Empfehlungsbuch, gut zur Erstorientierung

Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest
0

Das Buch beginnt ganz von vorne, erklärt, warum man ein Spar-Ziel braucht und stellt verschiedene Anlageformen vor.

Es bedient sich des kumpelhaften „Du“, was mich ein wenig stört, da es hier um ein wichtiges ...

Das Buch beginnt ganz von vorne, erklärt, warum man ein Spar-Ziel braucht und stellt verschiedene Anlageformen vor.

Es bedient sich des kumpelhaften „Du“, was mich ein wenig stört, da es hier um ein wichtiges Thema geht, da möchte ich seriös angesprochen werden. Kleinlich, mag sein.
Andererseits ist für mich der ganz große Pluspunkt, dass das Buch es schafft, komplizierte Dinge ganz einfach zu erklären. Es gibt keine wichtigtuerischen, mit Fremdwörtern und Fachsprache überhäuften Schachtelsätze – nein, es liest sich erfrischend, einfach und klar. Hohe Kunst, wie ich finde.
Auch ernste Aspekte werden angesprochen – und zwar in einem Stil, der mir richtig gut gefällt.
Ein Beispiel (es geht um grüne Geldanlagen): „Nur handelt es sich dabei nicht immer um lupenreine Öko-Pioniere, sondern mitunter um Streubomben-Hersteller, Casino-Betreiber oder Ölgiganten, die…“.
Insofern bin ich etwas zwiegespalten, ob der Stil in einem distanzierten „Sie“ auch so gut geworden wäre?

Das Buch steigt wie gesagt am Anfang ein.
Manches fand ich ungenau, etwa das Beispiel für ein Haushaltsbuch. Hier wurden Ausgabenkategorien wie Miete, Supermarkt-Einkäufe u. ä. aufgegliedert und dann quervermischt mit „Bargeld abgehoben“ – fand ich seltsam, denn ob Cash oder unbar ist ja völlig unerheblich, die Ausgaben müssen in ihr Cluster.

Auch die Abwägung, ob Miete oder Eigentum rentabler sind, fand ich sehr, sehr vereinfacht. Man kommt hier zum Schluss, dass wohl überwiegend Miete bei gleichzeitiger Anlage des dann freien Kapitals lukrativer ist – zugrunde gelegt wurde ein 30-jähriger Zeithorizont bis zur Abzahlung der Immobilie. Die dann folgende miet-und tilgungsfreie Zeit (besonders im Alter, wenn die Einkünfte sinken), wurde bei der Betrachtung völlig außen vor gelassen. Auch sonst fand ich die Rechnung nicht plausibel.
Man muss den Autoren aber zugute halten, dass sie schon auf eine stark vereinfachte Rechnung hingewiesen haben.

Es läuft alles auf Vermögensaufbau via ETFs hinaus – das ist die einzig empfohlene Anlageform in dem Buch bzgl. Rendite.
Wie geschrieben, war mir da beispielsweise die Immobilie als Anlageform zu schnell abgebügelt.

Wenn man sich aber für ETFs interessiert, dann ist das Buch zum Einstieg wirklich super.
Ich habe mich damit bislang noch nicht groß beschäftigt und ganz viel Neues erfahren.
Sei es, nach welchen Kriterien man einen passenden ETF suchen kann, wie man die kryptischen Bezeichnungen liest und ganz praktische Hilfestellungen, wie etwa eine Depoteröffnung.
Es gibt Hinweise zur steuerlichen Behandlung und es wird auf alternative ETFs eingegangen.
Gerade den Abschnitt fand ich besonders spannend, die Bandbreite ist riesig. Nachhaltig kann auch hier vieles bedeuten, von offensichtlichem Ausschluss bestimmter Firmen bis zu strengen Regeln, dass auch die Beteiligung an Waffenunternehmen zum Ausschluss führt. Auch Aktienkäufe, die religiösen Werte und Regeln beachten, gibt es. Das war sehr spannend – auch der Hinweis auf die Konsequenz für die Wertanlage.

Wichtig und richtig fand ich auch, dass neben der rein rationalen Renditeentscheidung auch weiche Faktoren wie Sicherheitsgefühl u. ä. Berücksichtigung fanden.

Insgesamt fand ich das Buch erstaunlich kurzweilig und aufschlussreich.
Von oben genannten kleinen Kritikpunkten abgesehen, empfehle ich das Buch weiter, wenn man sich bislang noch nicht tiefer mit der Materie beschäftigt hat und Interesse an ETFs hat.
Unterhaltsamer und müheloser habe ich jedenfalls noch nie Finanzwissen vermittelt bekommen.