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Veröffentlicht am 21.03.2022

Düsterer Pageturner

Boston Belles - Monster
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Ich finde das Cover sehr schön. Es wirkt sehr märchenhaft, was dann etwas im Gegensatz zur düsteren Geschichte steht. Aber der Untertitel „Monster“ gibt hier ja schon Aufschluss.

Bei L. J. Shens Büchern ...

Ich finde das Cover sehr schön. Es wirkt sehr märchenhaft, was dann etwas im Gegensatz zur düsteren Geschichte steht. Aber der Untertitel „Monster“ gibt hier ja schon Aufschluss.

Bei L. J. Shens Büchern weiß ich immer, dass ich sie durchsuchten werde, da es absolute Pageturner sind. Auch diese Geschichte war wieder sehr dramatisch und actionreich, sodass es nie langweilig wird. Ich war von Anfang an von der Geschichte gebannt, auch weil die Romance zwischen dem Mafia-Boss Sam und der eher schüchtern wirkenden Aisling seit Band 1 angeteasert wurde. Es war klar, dass noch so viel mehr hinter den beiden Charakteren steckt, und dem wollte ich auf den Grund gehen.

Auf den ersten Blick ist der Bad Boy Sam die interessantere Figur und das Buch beginnt mit einer Rückblende, in der man erfährt, wie und warum er von der Familie Brennan adoptiert wurde. Dadurch konnte ich Sam viel besser verstehen, denn sein Start ins Leben war alles andere als leicht. Für seine Stärke, seinen Ehrgeiz und sein Selbstbewusstsein habe ich doch schon etwas bewundert und mir gefiel es, dass Sam im Laufe der Geschichte keine 100-Grad-Wendung durchmacht, sondern sich im Grunde treu bliebt. Trotz allem muss ich sagen, dass mir die etwas lieberen Bad Boys von L.J. Shen am Ende doch lieber sind, weil ich mich in Bösewichte wie Sam beim Lesen doch nicht verlieben kann. Ganz anders ergeht es Aisling, die schon seit ihrer ersten Begegnung mit Sam in ihn verliebt ist. Trotz ihrer jahrelang unerwiderten Liebe blieb sie eine starke junge Frau, was man erst jetzt in dem Band richtig versteht. Im Gegensatz zu ihren älteren Brüdern wohnte sie all die Zeit bei ihren Eltern und wurde von diesen sehr stark eingenommen. Ihre familiäres Pflichtbewusstsein habe sehr bewundert, denn an ihrer Stelle hätte ich schon längst keine Lust mehr gehabt. Ihr andere bewundernswerte Eigenschaft ist ihr stilles Selbstbewusstsein, denn sie weiß, genau wer sie ist, und kann für sich selbst einstehen, aber muss das nicht immer nach außen tragen. Im Laufe der Geschichte macht dann Aisling noch einmal einen großen Entwicklungsschritt, was mir gut gefiel.

Die Romance von Aisling und Sam beginnt schon früher als man in den vorherigen Bänden dachte. Sie begegnen sich bereits früher, als Aisling noch minderjährig ist, und obwohl die beiden außer einem Kuss sich körperlich nicht näher kommen, ist das Beginn der Leidenschaft, die die beiden einfach nie mehr loswerden. Vor allem Aisling ist sofort verliebt, was ich immer noch etwas schade finde, denn ich bin kein Fan von Insta Love und ich konnte ihre Gefühle oft nicht nachvollziehen. Aber ich fand nicht, dass sie schwach oder rückgratlos wirkte, denn sie kann sich Sam gegenüber schon beweisen und bietet im Paroli, was sich die meisten nicht trauen. Sie fordert Sam eigentlich immer heraus, wodurch Sam sie einfach nicht vergessen kann. Es war spannend zu lesen, wie er sich die ganze Zeit gegen seinen Gefühlen wehrt, aber dann doch immer wieder scheitert. Die Beziehung der beiden ist überhaupt nicht liebevoll, aber dafür sehr leidenschaftlich und sie brauchen diese Machtkämpfe untereinander einfach. Dabei möchte ich hervorheben, dass auch Sam gewisse Grenzen nie übertritt, und es letztendlich zwischen ihnen um Respekt und Akzeptanz geht. Besonders überzeugen konnte mich auch die Entwicklung der Beziehung im Laufe des Buches. Aisling macht gewisse Dinge, mit denen ich (und auch Sam) so nicht gerechnet habe. Ich hatte viel Vergnügen mit Aisling und Sam.

Neben der Liebesgeschichte muss Aisling immer wieder Probleme innerhalb ihrer Familie lösen und Sam hat auch sein eigenen Plänen, in denen es viel um Rache geht. Diese Rachengefühle konnte ich gut nachvollziehen und Sams Pläne sorgen für Action und Abwechslung, aber die Auflösung konnten mich gar nicht überraschen. Mir war leider von Anhieb war, worauf es hinauslaufen wird, und Sam agiert manchmal impulsiver, als man es von ihm ansonsten gewöhnt ist. Aber ich mochte wieder die ungewöhnlichen Freundschaften und den hohen Stellenwert von Familie in diesem Roman.

Insgesamt konnte mich das ganze Drumherum, wie z.B. das Setting der Oberschicht und der Mafia, überzeugen. Ich mag bei L.J. Shen ja die düsteren Geschichten und lasse mich von ihnen unterhalten. Man muss aber damit umgehen können, denn die Bücher sind schon sehr derb geschrieben und ich finde, dieses Buch geht schon leicht in die Richtung Dark Romance, was einem klar sein sollte. Wenn man darauf Lust hat, kann ich es empfehlen.

FAZIT: 3,5⭐️
Düsterer Pageturner

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Veröffentlicht am 19.03.2022

Perfekt für Nebenbei

A History of Us − Nur drei kleine Worte
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SPRECHERIN:

Dagmar gehört einfach zu meinen liebsten Hörbuchsprecherinnen und das stellt sie auch hier wieder unter Beweis. Sie hat eine sehr angenehme Stimmfarbe, der ich gerne zuhöre. Zum Hörgenuss ...

SPRECHERIN:

Dagmar gehört einfach zu meinen liebsten Hörbuchsprecherinnen und das stellt sie auch hier wieder unter Beweis. Sie hat eine sehr angenehme Stimmfarbe, der ich gerne zuhöre. Zum Hörgenuss trägt auch ihre gut gewählte Betonung bei, die auf der einen Seite nicht künstlich anhört und auf der anderen auch nicht eintönig ist. Ich konnte auch immer z.B. gut erkennen, wenn jemand spricht.

COVER:

Das besticht durch seine Schlichtheit, aber mir gefällt auch das Motiv mit der Hand und der Feder. Da die Geschichte auch etwas ruhiger gestaltet ist, passt das Cover im gewissen Maße auch zum Inhalt.

INHALT:

Ich habe auch die ersten beide Teile dieser Reihe gehört und war nun sehr gespannt auf die Rückkehr nach Willow Creek. Das lag nicht nur an dem Kleinstädtchen, das mir ans Herz gewachsen ist, sondern auch an den Protagonisten April und Mitch, die man bereits kennen lernen durfte. April, aus deren Sicht man die ganze Geschichte erzählt bekommt, ist eine alleinerziehende Mutter einer Tochter, die bald aufs College geht. Ich bin finde es interessant, mal über eine Frau zu lesen, die am „leeren Nest-Syndrom“ leidet, denn diese Thematik betrifft viele Leute. Ich konnte sehr mit April mitfühlen, obwohl ich mich in einer ganz anderen Lebenssituation befinde, und habe sie dafür bewundert, dass sie nun ihr Leben wieder nach ihren eigenen Wünschen gestalten möchte. Dabei macht sie im Laufe der Geschichte eine schöne Entwicklung durch. Aber auch Mitch hat sich in mein Herz geschlichen, denn er ist gesellig, tatkräftig und humorvoll. Man spürt sehr schön, wie sowohl sein Job als Sportlerlehrer als auch seine Aufgabe beim Renaissance Festival ihn vollkommen erfüllt, obwohl er sich dafür auch hin und wieder gegenüber einiger Familienmitglieder rechtfertigen muss. Da ich die beiden Protagonisten insgesamt sympathisch fand, hätte ich gerne noch mehr Details über sie erfahren.

Im Mittelpunkt dieses Buches steht dann (natürlich) die Liebesgeschichte zwischen April und Mitch, die mit Fake Dating beginnt. Mitch’s Bitte an April, seine Freundin auf einer Familienfeier zu spielen, kommt auch direkt am Anfang und da sie einander schon lange kenne, konnte ich seine Wahl gut verstehen. Dadurch verbringen die beiden viel Zeit zusammen, weil April ihn im Gegenzug um Hilfe bei ihrer Hausrenovierung bittet. Mir gefällt es gut, wie sie einander helfen und auch beistehen, wenn der jeweils anderer sich in einer Situation unwohl fühlt. Schnell wird aus Fake Dating Freundschaft mit gewissen Vorzügen, was ich passend zu den Figuren fand. Insgesamt war die Romance zwischen April und Mitch ruhig und zum Wohlfühlen, aber zum Ende hin machte mir April zu viel Drama. Ich habe sie nicht verstanden und fand es ab einem gewissen Punkt anstrengend, wenn sie immer wieder auf ihren Altersunterschied (Mitch ist einige Jahre jünger) rumgeritten ist. Der Schluss hat mich dann wieder versöhnt.

Doch neben der Liebesgeschichte spielt natürlich auch Aprils Beziehung zu ihrer Tochter eine große Rolle. Ich liebe ihr Verhältnis, denn man spürt ihre enge Bindung und ihr Vertrauen. Aber ich fand auch realistisch, dass es auch zwischen ihnen mal kleine Probleme gibt.

Ein weiteres Highlight war wieder das Setting Willow Creek, weil ich ein Fan von Kleinstädten bin. Deshalb war ich froh, als auch April langsam die Vorteile erkennt. Besonders toll ist und bleibt das Renaissance Festival, das auch im dritten Band seinen Auftritt hat. Ich würde mir einfach wünschen, wenn es wie in Teil 1 wieder eine zentralere Rolle spielen würde. In meinen Augen macht dieses Festival auch das Besondere der Reihe aus.

Besonders positiv an diesem Buch bzw. an dieser Reihe allgemein hervorheben möchte ich die gewählten Happy Ends. In so vielen Liebesromanen endet alles immer mit Heirat und Kindern, was auch schön und richtig ist, aber eben nicht für alle das Ziel ist, wie auch Jen DeLuca hier aufzeigt.

FAZIT: 3,5/5⭐️
Gut zum Hören nebenbei

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Süß und überraschend, aber schwächster Band bisher

Secrets of a Small Town Girl (Baileys-Serie 7)
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Ich finde das Cover insgesamt ganz süß und man erkennt sofort, dass es sich um eine Liebesgeschichte handelt. Es ist eben nichts besonderes, aber das brauche ich beim Cover auch nicht unbedingt.

Inzwischen ...

Ich finde das Cover insgesamt ganz süß und man erkennt sofort, dass es sich um eine Liebesgeschichte handelt. Es ist eben nichts besonderes, aber das brauche ich beim Cover auch nicht unbedingt.

Inzwischen habe ich sehr viele Bücher des Autorinnenduos Piper Rayne verschlungen, inklusive der ersten sechs Bände dieser Baileys-Reihe, weshalb ich mich sehr auf den neuesten Teil gefreut habe. Die Autorinnen schreiben stets locker-leichte Liebesgeschichten, in denen ich gut abtauchen kann. Die Geschichten in Lake Starlight rund um die Großfamilie Bailey sind bisher mein Favorit, weil ich das wohlige Gefühl, das ich beim Lesen versprühe, liebe. Auch in diesem Buch waren die Interaktionen innerhalb der Familie mein Highlight, weil mir alle Mitglieder bereits ans Herz gewachsen sind und es immer zu humorvollen Szenen kommt. Die Baileys halten stets zusammen, aber necken sich gerne und mischen sich oft ein, manchmal erwünscht und manchmal eben nicht. Ich liebe es auch, wie man die Paare aus vorherigen Bänden weiter begleitet und die Familie beim Wachsen miterlebt.

Auf der anderen Seite kennt man Juno Bailey und ihren besten Freund Colton schon seit Teil 1, wo bereits gewisse Gefühle zwischen den beiden vermutet wurden. Daher war ich sehr neugierig auf ihre Liebesgeschichte, auch weil Juno von ihren Geschwistern etwas heraussticht. Sie ist ein Freigeist, der sich nicht binden will, aber an die große Liebe glaubt, weshalb sie als Partnervermittlerin arbeitet. Ich habe bisher noch kein Buch gelesen, in dem eine Hauptfigur so einen Job ausübt und war sehr auf ihre Beweggründe gespannt. Über diese war ich dann sehr überrascht, aber sie machten gleichzeitig Sinn. Generell bekam ich nun eine ganz neue Sichtweise über Juno, die innerlich viel zerrissener und trauriger ist als es von außen den Anschein hat. Irgendwie wurde mir Juno dadurch sympathischer, weil man sich einfach besser und vielschichtiger kennenlernt. Es gab einige Szenen, in denen ich sehr mit Juno mitgefiebert und mitgelitten habe. Leider kamen mir ein paar ihre Charakterentwicklungen etwas zu spät und überstürzt. Dann gibt es da natürlich Colton, aus dessen Sicht man auch liest. Er ist wirklich ein toller bester Freund, der Juno stets unterstützt und ihr Fels in der Brandung ist, selbst wenn es sein eigenes Herz zerbricht. Aber auch für andere hat er ein großes Herz, so arbeitet er als Tierarzt, hilft seiner Verlobten Brigette und ist ein wichtiger Bürger von Lake Starlight. Jeder würde sich über einen Colton im Leben freuen, obwohl er zwischendurch auch Aktionen startet, über die ich leicht den Kopf geschüttelt habe.

Ich war sehr gespannt, wie man die Friends to Lovers Romance zwischen Juno und Colton angehen wird, und einiges hat mich echt überrascht. Von Coltons romantischen Gefühle für seine beste Freundin wusste man schon lange, weshalb ich etwas überrascht war, dass er sich dann mit einer Frau verlobt, die kaum erwähnt wurde. Aber an seiner Stelle hätte ich vermutlich auch die Hoffnung auf eine Beziehung mit Juno aufgegeben. Es ist aber schon klischeehaft, dass Juno genau in diesem Moment merkt, was Colton ihr wirklich bedeutet. Deshalb tat ich mich am Anfang etwas schwer mit ihrer Liebesgeschichte, obwohl ich die tiefe Verbindung zwischen den beiden schon spüre und zu einen gewissen Teil auch ihre körperliche Anziehung bei mir ankam. Alles in allem mag ich die beiden deshalb auch als Paar, obwohl ich sie gerne mal durchgeschüttelt hätte, weil sie es sich unnötig schwer machen. Richtig erleichtert war ich, dass meine Befürchtung, dass Betrug eine Rolle im Buch spielen würde, sich nicht bestätigt haben. Generell gab es hier einige Offenbarungen, die mich echt sprachlos gemacht haben, da sie mich sehr überrascht haben. Dazu gehören auch Details, die man in Rückblenden erfährt, die einen die Beziehung zwischen Juno und Colton besser verständlich machen. Aber ich konnte nicht immer nachvollziehen, warum die beiden sich gewisse Geheimnisse nicht erzählen, wenn man bedenkt, dass sie seit ihrer Kindheit beste Freunde sind, Dadurch entstand etwas aufgebauschtes Drama, das unüblich in dieser Buchreihe ist. Zum Glück hörte das ab einem gewissen Punkt auf, sodass mich die Romance später mehr überzeugen konnte.

Insgesamt kann ich die Reihe vom Herzen empfehlen, auch wenn dieser Band nicht ganz mithalten konnte. Nun freue ich mich aber auf die letzten beiden Bailey-Geschwister und ihre Geschichten, die am Ende noch einmal richtig angeteasert wurden. Gleichzeitig möchte ich nicht, dass die Reihe endet.

FAZIT: 3,5/5⭐️
Es war wieder schön, nach Lake Starlight zurückzukehren, aber bisher der schwächste Band

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Veröffentlicht am 24.02.2022

Wohlfühlreihe

Herzklopfen in Virgin River
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WICHTIGSTEN CHARAKTERE :
Aiden Sheridan: Gynäkologe, der in Virgin River im Urlaub ist
Erin Foley: Anwältin, ebenfalls dort im Urlaub
Luke & Shelby: Aidens Bruder und dessen schwangere Frau
Art: gutmütiger ...

WICHTIGSTEN CHARAKTERE :
Aiden Sheridan: Gynäkologe, der in Virgin River im Urlaub ist
Erin Foley: Anwältin, ebenfalls dort im Urlaub
Luke & Shelby: Aidens Bruder und dessen schwangere Frau
Art: gutmütiger Mann mit Down-Syndrom, um den sich Luke kümmert
Maureen & George: Aidens und Luke’s Mutter und deren neuer Lebensgefährte
Jack & Mel: Ehepaar, das in Virgin River lebt

MEINE MEINUNG:

Ich liebe ja allgemein die Cover dieser Reihe und bin dementsprechend froh, dass die Neuauflage im neuen Gewand verpackt wurde. Nur den aufgedruckte Netflix-Aufkleber könnte man weglassen, aber ansonsten hat mir das Cover von diesem Band viel Lust auf den Frühling/Sommer gemacht.

Wie man es bereits aus dieser Reihe kennt, liest man die Geschichte aus mehreren Perspektiven. Ich persönlich komme ich aber nicht durcheinander und trotz der Erzählerperspektive fühle ich mich den Charakteren nah. Die Autorin schafft es, ihre Figuren vielschichtig und authentisch aufzubauen. Besonders toll beschreibt sie die ländliche Umgebung von Virgin River und das Gemeinschaftsgefühl der Bewohner, was auch im 10. Teil eines meiner Highlights war. Dabei steht hier dieses Mal vor allem die Familienbande der Sheridan’s und Foleys im Vordergrund.

Das Hauptpärchen sind Aiden und Erin, deren erstes Treffen sehr amüsant war und keine zukünftige Romance vermuten lässt. Erin hält Aiden nämlich erst für einen Landstreicher und er sie für sehr arrogant. Umso gespannter war ich, wie die beiden sich näher kommen werden. Der Anfang hat mich dann auch echt begeistert, auch weil man die beiden besser kennen lernt. Erin ist eine starke Frau, die seit ihrem elften Lebensjahr ihre beiden Geschwister quasi erziehen muss. Dafür bewundere ich sie, vor allem da sie sich nie beschweren würde. Sie braucht auch niemanden, sondern steht ganz sicher auf eigenen Beinen, aber ich habe mir auch für sie gewünscht, dass sie sich nun auf ihr eigenes Leben konzentriert und es in vollen Zügen auskostet. Dahingegen macht sie eine sehr schöne Entwicklung durch. Auch Aiden ist ein familienverbundener Mensch, der ein tolles Verhältnis zu seiner Mutter und vier Brüdern hat. Im Gegensatz zu Erin konnte er aber immer seinen eigenen Weg gehen und weiß inzwischen ganz genau, was er will. Er sehnt sich danach, sesshaft zu werden, weshalb er auch aus dem Militärdienst scheidet, was seine Brüder nicht nachvollziehen können. So landen er und Erin beide in Virgin River, um dort Urlaub zu machen. Nach den ersten Missverständnissen verbringen sie viel Zeit mit verschiedenen Tätigkeiten an frischer Luft zusammen, wobei sie sich viel unterhalten und sich näher kommen. Ich war sehr froh, dass sie schnell bereit waren, dem anderen eine zweite Chance zu geben und sich nicht auf ihre Vorurteile versteiften. Allerdings muss ich sagen, dass der Wechsel von „wir fanden uns doch ganz nett und es gibt da eine gewisse Anziehung“ hin zu „es ist die große Liebe des Lebens“ viel zu schnell ging. Ich fand dies sehr schade, weil ich es nicht wirklich nachvollziehen kann, obwohl die Chemie zwischen ihnen für mich stimmte und mir die beiden mir als Paar wirklich gut gefallen. Aber so fand ich irgendwann alle Handlungen drumherum spannender als diese zentrale Liebesgeschichte. Dann kam plötzlich doch wieder Spannung auf, wobei das Drama da von außen kam. Es war mir teilweise etwas zu over the top, aber doch war ich erleichtert, dass Aiden und Erin nicht wieder eine komplette Wandlung durchmachen.

Während für mich bei der zentralen Liebesgeschichte noch viel Luft nach oben gewesen wäre, konnten mich die Nebenhandlungen umso mehr überzeugen. Das Paar Mel und Jack begleitet man seit Band 1 und ich finde es interessant auch mal eine langjährige Beziehung und deren Herausforderungen zu begleiten. Die beiden sind mir über die Reihe hinweg ans Herz gewachsen, wodurch ich mit beiden sehr mitgelitten habe. Mel und Jack sind herzensgut, aber haben auch mit Problemen zu kämpfen. Dabei agieren sie sehr realistisch und in gewissen Maße kann man beide Seiten stets verstehen.

Mein Lieblingscharakter in der Reihe ist inzwischen allerdings Art, der in diesem Band nun eine alte Freundin wieder trifft. Diese beiden sind einfach nur niedlich zusammen und komplett unschuldig. Da sie beide Menschen mit geistiger Behinderung sind, brauchen sie bestimmte Hilfe und Zuwendung. Mit diesem Thema geht die Autorin sehr respektvoll um und man lernt auch einiges dazu. Art, Luke und Shelby sind auf jeden Fall eine außergewöhnliche Familie. Aber auch das ältere Pärchen Maureen und George darf man wieder begleiten.

Insgesamt hatte ich auch mit Band 10 schöne Lesestunde. In Virgin River fühle ich mich einfach pudelwohl, weil es sich für mich inzwischen wie eine reale Stadt anfühlt. Beim Lesen habe ich das Gefühl, dass ein Film vor meinen Augen abläuft, wodurch ich komplett im Buch abtauchen kann. Zu der Reihe sollte man aber sagen, dass man mehr Spaß mit den Bänden hat, wenn man sie in der richtigen Reihenfolge liest, auch wenn immer ein anderes Paar im Fokus steht.

FAZIT: 3,5/5⭐️
Buch zum Wohlfühlen, nur die zentrale Romance war mir zu überstürzt

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Veröffentlicht am 14.02.2022

Lesesnack für Zwischendurch

Dare to Stay
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Das Cover besticht mit seiner Schlichtheit und den Pastellfarben. Es ist nichts besonderes, aber es ist hübsch anzusehen und der Genre ist erkennbar.

Bei diesem Buch handelt es sich um den dritten und ...

Das Cover besticht mit seiner Schlichtheit und den Pastellfarben. Es ist nichts besonderes, aber es ist hübsch anzusehen und der Genre ist erkennbar.

Bei diesem Buch handelt es sich um den dritten und finalen Band rund um die Adoptivgeschwister Millard. Auf Ians Geschichte war ich am neugierigsten, weil man ihn zwar als tollen Bruder und Sohn sowie leidenschaftlichen Musiker kennt, aber er ansonsten durch viele Eskapaden bekannt ist. Ich war sehr gespannt darauf, hinter seine Mauern schauen zu können. Zu Beginn der Geschichte muss Ian gleich einen heftigen Schicksalsschlag hinnehmen, der ihn in ein tiefes Loch zieht. Seinen Schmerz konnte ich gut nachvollziehen und ich habe sehr mit ihm mitgelitten. Es tat mir innerlich weh, dass er sich niemanden öffnen konnte und auch weder Freunde noch Familie ihm helfen könnten. Umso mehr hat es mich gefreut, als er seine Nachbarin Brooke und deren Tochter in sein Leben treten. Ab da kann er endlich seine liebevolle Seite wieder zeigen und wird insgesamt wieder glücklicher. Brooke habe ich sofort ins Herz geschlossen, weil sie ein herzensguter Mensch ist. Ihre Tochter steht für sie an allererster Stelle und auch für die Kinder im Waisenhaus, wo sie arbeitet, hat sie ganz viele Liebe rüber. Besonders habe ich sie aber auch für ihr Selbstbewusstsein bewundert, das sie sich erst wieder erarbeiten musste, nachdem sie jahrelang in einer komplett lieblosen Ehe gefangen war. Trotzdem hat sie ihre Lebensfreude nicht verloren, sondern möchte nun ihr Leben in allen Zügen genießen, auch wenn sie aufgrund ihrer Erfahrungen vorsichtig geworden ist, vor allem gegenüber Männern.

Das erste (oder besser gesagt zweite) Aufeinandertreffen von Ian und Brooke ist zwar nicht die optimale Grundlage für eine Beziehung, da Brooke einen sturzbetrunkenen und eingeschlafenen Ian im Treppenhaus aufgabelt. Aber schon am nächsten Morgen spürt man die Chemie zwischen ihnen, die sich nicht zuerst auf das Körperliche, sondern das Zwischenmenschliche bezieht. Diese schnellenGefühle habe ich den beiden auch abgekauft und ich habe die gemeinsamen Szenen genossen. Man spürt, dass wie Ian in Brookes Gegenwart zur Ruhe kommt und zu sich selbst zurückfindet, während Brooke ihre Vorbehalte gegenüber Männern und der Liebe abbaut und wieder beginnt, Vertrauen aufzubauen. Besonders gefiel mir, dass keiner der beiden Spielchen spielt, sondern sie schnell zu ihren Gefühlen stehen und meist offen miteinander reden. Es war schön, wie die beiden miteinander harmoniert haben und sich gegenseitig unterstützen. Auch in der Dreier-Konstellation mit Brookes Tochter gefielen sie mir und es kam auch ein familiäres Gefühl auf. Aber dann kam ein Punkt in der Handlung, wo ich das Gefühl hatte, die Geschichte sei nun auserwählt. Zwar konnten die gemeinsamen Momente der Charaktere unterhalten, aber der gewisse Spannungsbogen fehlte, und dann kam der dramatische Höhepunkt, wo ein klärendes Gespräch vieles vermeiden hätte können.

Mein Highlight waren außerdem die ganzen Nebenfiguren. Im Vordergrund steht da natürlich Brookes freche und aufgeweckte Tochter, die ein großer Fan der neuen Beziehung ihrer Mutter ist und immer wieder inventiert, wenn Brooke und Ian es mal wieder nicht selbst schaffen. Manchmal agiert sie sehr reif für ihre 12 Jahre, was mich nicht so gestört hat, weil es im Buch auch thematisiert wird. Aber auch der Rest von Brookes griechischen, temperamentvollen und chaotischen Familie habe ich ins Herz geschlossen. Die Szenen mit der Großfamilie waren einfach immer so unterhaltsam und atmosphärisch. Aber auch Ians Vertrauten, seine Band-Kollegen und seine Adoptivfamilie, waren sympathisch, weil sie treu an seiner Seite stellen und unterstützen, wo sie können. Da man die Familie Millard bereits durch die ganze Reihe begleitet, haben mich die Wiedersehen mit ihnen natürlich gefreut.

Insgesamt hat man kurzweilige Lesestunden mit dieser Romance. Die Charaktere sind authentisch und sympathisch und die Protagonisten Brooke und Ian sind ein tolles Paar, deren Liebesglück mich gefreut hat. Lange Zeit habe ich mit ihnen mitgefiebert, aber dann war irgendwann etwas die Luft raus, wo sich die Geschichte etwas zog. Mein größtes Problem war, dass einige interessante Themen behandelt wurden, bei denen mir immer der letzte Funke an Tiefe fehlte. Irgendwie waren ein paar Punkte für mich zu schnell abgehandelt, wie die Entwicklung von den ersten Gefühle bis hin zur Liebe des Lebens. Oder ich hatte das Gefühl, als Leserin nicht wirklich die Entwicklung mitzuerleben, sondern das sie mir nur mitgeteilt wird, wie bei Ians Probleme mit dem Alkohol und der Musik.

FAZIT: 3,5/5⭐️
Schöner Liebesroman, der für mich nicht ganz rund erschien

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