Nach „Echo des Schweigens“ und „Die Wahrheit der Dinge“ ist die Neuerscheinung „Die sieben Schalen des Zorns“ nun das dritte Buch, das ich von Markus Thiele gelesen habe - und wieder hat es mich von Beginn an gefesselt und lässt mich noch immer nicht los… warum?! Nun, der Unterschied zwischen „recht“ und „richtig“ ist manchmal ebenso gewaltig und wie schwer nachvollziehbar, wenn man einen konkreten Fall miterlebt - wie in diesem Fall der von Arzt Max und seiner Tante, der er wie im Klappentext beschrieben die erbetene Sterbehilfe leistet. Wie kompliziert das eigentlich so selbstverständliche Selbstbestimmungsrecht beim Todeswunsch ist, wird hier ganz deutlich… hört die Würde für manche Menschen beim Wunsch nach einem selbstbestimmten Lebensende auf? (S. 227) Involviert wird in den Fall der aufstrebende Oberstaatsanwalt Jonas, der schnell nicht nur auf beruflicher Ebene an dem Fall zu knabbern hat, sondern auch privat - haben die Personen doch eine Vorgeschichte…

Wie dieser Sachverhalt aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet wird und zu den Protagonisten durch Rückblenden detaillierte Hintergründe gegeben werden, die mit jedem mitfühlen und an allem so manches Mal zweifeln ließen, hat mir sehr gefallen! Der Schreibstil („Ein bisschen war Max wie die Elbe, nur mit einem Gewissen.“, S. 41) hat mich ebenso angesprochen wie die manchmal philosophischen Überlegungen über die unzähligen Graustufen zwischen weiß = unschuldig und schwarz = schuldig. Auch die fundierten Informationen zum deutschen Rechtssystem („Es siegte nicht, wer recht hatte. Es siegte, wer sein Recht beweisen konnte.“ S. 280) und den Überlegungen zum Wandel von selbigem fand ich sehr interessant eingearbeitet. Gibt es immer eine Schnittmenge zwischen Rechtsprechung, Moral und allgemeinem Wertverständnis?!



Ein wirklich lesenswerter Roman über ein brisantes Thema, das ebenso Verständnis schafft wie Fragen aufwirft - ein Buch mit Nachklang! Ich hoffe sehr auf weitere Werke des Autors!

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Ein neuer Fall für den Polizeihund Pepper - diesmal mit einer echten Herausforderung für die empfindliche Spürnase 😉 für uns ist es bereits der zweite Fall mit Pepper & Paul, aber eine Beschreibung der wichtigsten Personen & Hunde zu Beginn des Buches ermöglicht auch Quereinsteigen in diese Erstleserreihe von Anfang an das Miträtseln.

Die clevere und sehr emphatische Spürnase Pepper wurde hier schon längst ins Herz geschlossen! Wie der Hund den ganzen Fall aus seiner Perspektive schildert und ganz nebenbei Wissenswertes über die Aufgabenteilung bei der Polizei einstreut, ist einfach nur toll gemacht für die Zielgruppe der Erstleser. Für diese ist auch die Schriftgröße sowie das Verhältnis von Text und Illustrationen perfekt passend und motivierend.

Doch zurück zur Geschichte: zusammen mit Pepper und „seinem“ Schutzpolizisten Paul geht es zu einem neuen Tatort: ausgerechnet zu einer Katzenausstellung! Die als Gewinnerin gehandelte Saba, eine entsprechend wertvolle Rassekatze, ist spurlos verschwunden… ein klarer Fall für Pepper! Der nimmt Fährte auf und deckt ungeahntes auf…

Von Anfang an fühlt man mit Pepper mit, vor allem auch, wenn er seine eigenen Gedanken und Gefühle äußert - „Jaul!“, „Jawoll!“, „Wuff!“ und ähnliches, was durch Fettdruck und Großschreibung vom restlichen Text abgehoben wird. Zudem wird deutlich, dass ein Hund nicht nur durch seine gute Spürnase eine Hilfe für zweibeinige Polizisten ist, sondern beispielsweise auch durch die Wirkung auf Menschen: manche Menschen haben Respekt vor Hunden, andere streicheln wie automatisch das Fell; manche zeigen Stress-Symptome und andere nicht… aber mehr verraten wir nicht 😉 selbst lesen und hinterher Antolin-Punkte sammeln lohnt sich 😀

Ein absolut empfehlenswertes Buch für hunde- genauso wie katzenliebende Erstleser, das aber auch den etwas jüngeren schon gut vorgelesen werden kann!

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Whow, was für ein Buch - ich glaube, während meiner Ori-Zeit hätte ich es so oft gelesen, bis es zerfallen wär 🙃 (also so mit 11; 12 Jahren - die Orientierungsstufe gibt es in Niedersachsen ja nun schon ein Weilchen nicht mehr 😅) als damals selbst aktive Hobby-Ballerina seit dem dritten Lebensjahr hätte ich total mit April mitgefühlt… doch von vorn: schon das Cover ist ein einziger Traum! Die Farben und vor allem das Schillern des Metalliceffekts sorgten dafür, dass ich es einfach direkt lesen „musste“. Die Protagonistin April ist zu Beginn dieses Buches 11 Jahre alt und wir begleiten sie über gute zwei Jahre während der 200 Seiten. April wächst nach dem Unfalltod ihrer Mutter vor 10 Jahren bei ihren Großeltern auf und macht um Ballett einen großen Bogen - wie es ihr ihre Großmutter vorlebt… war es ihrer Meinung nach doch die Leidenschaft zum Tanz, die Aprils Mutter, einer erfolgreiche Prima-Ballerina, das Leben kostete… aber ein Zufall führt April doch in einen Ballettsaal und sie findet mit dem Ballett eine Ausdrucksform, die ihr jahrelang fehlte - der Facettenreichtum dieses besonderen Hobbys, das bei ihr schnell einen weitaus höheren Stellenwert einnimmt, wird sehr wertschätzend verdeutlicht. Die französischen Begriffe waren mir dank eigener Erfahrung bekannt und haben Erinnerungen beschworen… neben dem Balletttanz werden Freundschaft, Willensstärke mit dem unbeirrbaren Glauben an die eigenen Träume und auch die erste Liebe in diesem ersten Band thematisiert. Manche Themen werden (erstmal?) nur altersangemessen angerissen, wie zB, dass April als sehr späte Einsteigerin in die Ballettwelt mehr wiegt als ihre jungen Kolleginnen und dass auf den Bühnen helle Hautfarben dominieren. Auch Gefühle zwischen zwei männlichen Akteuren werden als völlig normal vermutet, was mir sehr gut gefällt - und was mich alles neugierig auf die Fortsetzung macht! April, die mich sehr beeindruckt hat mit ihrer Beharrlichkeit und ihrem Mut, nicht nur für die eigenen Belange, sondern auch die der anderen einzustehen, möchte ich gern weiter begleiten!

Klar, manches erscheint nicht sehr realistisch - nach kürzester Zeit ein so hohes Niveau zu erreichen; zwei Kinder reisen alleine und checken in Hotels ein & aus und eins, zwei spätere Ereignisse, die ich hier nicht vorwegnehmen will-, aber das ist vor allem meine kritische Erwachsenensicht und sollte Kinder ab etwa 11 Jahren nicht daran stören, in die Welt des Spitzentanzes abzutauchen!



Mein einziges Problem, nachdem ich das Buch samt Leseprobe von Teil 2 beendet hatte: ich hab den Erscheinungstermin nirgends finden können… nun ja, so hält wohl die Vorfreude noch eine Weile… 😉

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Der Protagonist dieses Buches, der 14-jährige Wilbur, ist ein perfekte Mobbing-Opfer, da einiges an ihm nicht „normal“ ist: er ist neu an der Schule nach jahrelangem Homeschooling; sehr emotional sowie unsportlich mit ein paar Kilogramm zu viel auf den Hüften… (zum Glück hat sich niemand daran gestört, dass er zwei Mütter und keinen Vater hat - das scheint dann doch normal genug zu sein 👍) Als dann auch noch ein intimes Schreiben von ihm veröffentlicht wird, will er endgültig unsichtbar werden… was ihm auch gelingt & genügt - bis sich das französische Austauschkind Charlie als Mädchen entpuppt… und Charlotte in Wilbur große Gefühle entfacht…
Zusammen mit seinen einzigen Freunden -dem über 80 Jahre alten Nachbarn Sal, um den er sich nicht nur bei der Aquagymnastik sorgt; sowie dem homosexuellen Alex, beginnt er, seine innere Stärke auch äußerlich zu zeigen.
Die Charaktere sind alle richtig liebenswert - wie liebevoll die beiden Mütter von Wilbur miteinander umgehen und sich um ihren Sohn sorgen ist genauso toll beschrieben wie das total normale Familienleben 🙃 mit dem Nachbarn Sal wurde ein Unikum geschaffen, der für viele lustige, aber auch für ernstere Momente zu haben ist. Und Wilbur… ob er die Methamorphose von der unscheinbaren Raupe zum Schmetterling schafft und Charlie seine Gefühle erwidert?! Das verrate ich hier natürlich nicht - aber lege jeder/m ab etwa 12 Jahren ans Herz, dieses Buch zu lesen! Die Gedankenwelt und die Entwicklung des Teenagers sind so wunderbar nachvollziehbar geschrieben - ganz egal, ob man als LeserIn selbst eher unscheinbar war/ist oder nicht: mehr Selbstwertgefühl und das bewusste Gestalten des eigenen Lebens schaden ja niemandem; zumal diese tiefgründigen Themen sehr unterhaltsam verpackt sind!

Meine Wunschliste ist mal wieder länger geworden - um die weiteren Titel der Autorin, „Adresse unbekannt“ und „Optimisten sterben früher“- und wir empfehlen dieses gleichermaßen unterhaltsame wie gefühlvolle Buch uneingeschränkt weiter! (Und nach dem Lesen erschließt sich auch jedes Detail des Covers 😀)

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Wenn sich alle drei Kinder um ein Buch gruppieren und abwechselnd gelesen, gedreht, geschoben und geklappt wird -ohne dass etwas kaputt geht 😅- ist das schon mal eine Auszeichnung für den Neuzugang! Wenn anschließend auch noch mehrfach das Gespräch auf das Gelesene bzw Gesehene gelenkt wird, ist es eine Auszeichnung mit Sternchen 😉
Mit dem Zusatz „Mein allererstes Körper-Buch“ zeigt dieses sehr stabile Pappbilderbuch den kleinen Betrachtern ab etwa 2 Jahren die Körperteile und Sinne; hilft beim Gesund-bleiben -Hygiene, Ernährung, Schlaf- und erklärt Gefühle. Im Prinzip sind ja alle Menschen gleich - aber besonders auf die Unterschiede wird hier sehr liebevoll und altersgerecht eingegangen: verschiedene Haarfarben und -strukturen sind ebenso normal wie Grübchen, Feuermale oder Hörgeräte. Auf die Hautfarbe wird gar nicht gesondert eingegangen, sondern ihre Unterschiedlichkeit unkommentiert durch die Illustrationen verdeutlicht 👍🏽
Schön finde ich die Seite „Wie geht es dir?“ - oftmals werden die Körperfunktionen ja auf das physische, äußerlich sichtbare beschränkt, wobei doch das psychische Innenleben genauso wichtig ist! Aufregung, Schüchternheit, Glück und Wohlbefinden werden als Beispiele gezeigt; bei uns führten die Gespräche an dieser Stelle noch weiter - je nach Alter und der momentanen Situation gibt es ja noch sehr viel weitere Beispiele.
Die begleitenden Illustrationen sind für die Zielgruppe vereinfacht gehalten, so dass der Fokus der jeweiligen Seite gut erkennbar ist. Besonders gut kamen hier die Mitmachelemente an - nicht nur beim Nesthäkchen 😉 Drehscheiben, viele Klappen und als Highlights eine schiebbare Zahnbürste sowie ein Schluck Wasser auf seinem Weg in den Magen; da werden auch Schul- kurzfristig wieder zu Spielkindern 😅
Ein empfehlenswertes Buch für neugierige Kleinkinder, die spielerisch ihren eigenen Körper & den anderer besser kennenlernen wollen!

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