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Veröffentlicht am 05.03.2022

Das Buch bietet mir wechselhafte Lesestunden

Mit dir ein neuer Tag
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Um was es geht:
Die Bibliothekarin Sam erkennt den neuen Direktor an ihrer Schule nicht wieder. Vier Jahre lang hatte sie ihn nicht gesehen und mit seinem Erscheinen steht ihre Welt kopf. Als die Existenz ...

Um was es geht:
Die Bibliothekarin Sam erkennt den neuen Direktor an ihrer Schule nicht wieder. Vier Jahre lang hatte sie ihn nicht gesehen und mit seinem Erscheinen steht ihre Welt kopf. Als die Existenz der Schule bedroht wird, kommen sich die beiden näher und müssen ehrlich miteinander sein, wenn sie eine Chance haben wollen.

Zur Umsetzung:
Das Setting der Insel gefällt mir gut und auch die Schule habe ich lebhaft vor Augen.

Mit Beginn der Geschichte bin ich an Sams Seite. Ich erfahre alles aus der Ich-Perspektive von ihr in der Vergangenheit. Sam ist eigenwillig und liebenswert, aber mir zu präsent im Kopf mit ihren schrägen Gedanken. Ich hätte mir beim Lesen gerne eine weitere Perspektive gewünscht, um etwas Pause von ihr zu bekommen. Je mehr ich in die Geschichte einsteige, umso sympathischer wird sie mir, doch Busenfreunde werden wir nie.

Dann ist da Duncan, dessen Name als Synonym für Spaßbremse steht. Mit seiner unterkühlten Art macht er sich nicht viele Freunde. Ich frage mich, was den einst so lebenslustigen Mann derart verändert hat. Als ich dahinter komme, zieht es mir kurz die Decke von der Couch. Die Figuren beschäftigen mich auf jeden Fall und ihre Entwicklung ist eindrücklich, wobei ich nicht alles beim Lesen ernst nehmen kann.

Weitere bunte Charaktere vervollständigen die Handlung.

Der flüssige Schreibstil liest sich leicht, hält mich aber mit der direkten Ansprache per Sie durch die Protagonistin auf Distanz und damit werde ich bis zum Schluss nicht warm. Sam teilt mit mir ihre intimsten Gedanken und dabei ständig von ihr gesiezt zu werden, gefällt mir nicht. Wenn es auf wenige Male beschränkt bliebe, wäre es mir egal, aber so trifft das nicht meinen Geschmack.

Das Buch hat einige Längen und benötigt eine Weile, ehe es etwas Fahrt aufnimmt. Hier hätte der Story eine Straffung von hundert Seiten weniger echt gutgetan. Sam erzählt mir zu ausschweifend und verliert sich in Belanglosigkeiten. Die Geschichte bietet aber auch starke Momente und bei der Szene mit dem Wal produzieren meine Augen jede Menge Flüssigkeit. Es wird emotional und ein brisantes Thema hält Einzug, das Center prima umsetzt. Jeder andere Leser wird es wohl kommen sehen, aber mich überrascht es.

Mein Fazit:
„Mit dir ein neuer Tag“ bietet mir wechselhafte Lesestunden. Einmal packt es mich, beschert mir eine Gänsehaut und Kribbeln und dann wieder überblättere ich einige Seiten, weil es sich in die Länge zieht. Bedeutende Augenblicke wechseln sich mit belanglosen Passagen ab. Es ist ein auf und ab und dazu der ungewohnt distanzierte Schreibstil lassen mich hier leider nur 3 prima Sterne von 5 vergeben und eine Leseempfehlung, denn das Buch bietet auf jeden Fall Unterhaltungswert.

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Veröffentlicht am 04.02.2022

Ich hatte mehr erwartet

Most Wanted Enemy
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Bisher habe ich drei Bände dieser Reihe gelesen und alle haben mich bestens unterhalten. So starte ich mit großer Vorfreude in die Geschichte von Francine und Benny.

Was passiert, wenn wir unseren Träumen ...

Bisher habe ich drei Bände dieser Reihe gelesen und alle haben mich bestens unterhalten. So starte ich mit großer Vorfreude in die Geschichte von Francine und Benny.

Was passiert, wenn wir unseren Träumen entwachsen?

Kurz zum Inhalt:
Francine steht vor der Erfüllung ihres Lebenstraums, als sich der Boden unter ihren Füßen auftut. Sie soll verheiratet sein und das schon seit zehn Jahren! Als sie erfährt, wer ihr Ehemann ist, fällt sie noch tiefer, und als sie ihn nach dieser langen Zeit wiedersieht, beginnt ihr Herz zu fliegen.

Ungewöhnliche Figuren:
Francine Janea ist 31 Jahre alt und arbeitet als leidenschaftliche Balletttänzerin in New York. Sie ist ein Freigeist, lebt fürs Tanzen und legt all ihr Herzblut hinein. Sie ist freundlich, kommunikativ, aber ihr Sinn für Humor erreicht mich nicht. Lange erweckt sie den Anschein, das sie wie eine Träumerin durchs Leben tanzt und dabei darauf achtet, sich nicht zu tief mit einem Mann zu verbinden. Gelegentliche oberflächliche Dates sind ihr Alltag. Damit ist sie glücklich.

Benjamin Stearnes ist 32 Jahre alt und war vor zehn Jahren ein ehemaliger Arbeitskollege von Francine und ihr erklärter Feind. Heute ist er ein milliardenschwerer Industrieller, der eine beeindruckende Wandlung zu seinem früheren nerdigen ich hingelegt hat. Benny pflegt die eine oder andere Macke, mit der ich mich aber rasch anfreunde. Seine Beweggründe für diese Art Leben, das er führt, sind für mich nachvollziehbar. Ich erfahre einiges über ihn, aber es dauert lange, ehe ich zu seinem wahren Kern durchdringe.

Zur Umsetzung:
Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen und ich genieße ein angenehmes Setting. An wenigen Stellen wird es sinnlich und prickelnd. Das ist eine große Stärke von Martin, mich dabei alles fühlen zu lassen. Die Autorin hat Francines Liebe zum Tanzen wunderbar herausgearbeitet und ich inhaliere die Augenblicke, in denen die Protagonistin dieser Leidenschaft frönen kann. Francine macht in der Geschichte einen Reifesprung, den ich begrüße, bleibt dabei aber ihrer Art treu, mit der ich mich gegen Ende etwas anfreunde. Sie ist einfach, wie sie ist, und ich bin mir sicher, das viele Leser sie ins Herz schließen werden. Der unerwartete Spannungsbogen am Ende gefällt mir gut, leider wird er zu rasch abgearbeitet. Ich erfahre alles durch die abwechselnden Ich-Perspektiven von Benny und Francine im Präsens.

Was nicht meinen Geschmack trifft:
Ich habe schon Tränen bei Martins Büchern gelacht, aber hier erreicht mich der Humor leider nicht. Mir fällt es schwer, mit den Figuren warm zu werden. Sie wirken über weite Strecken oberflächlich ausgearbeitet und erreichen erst gegen Ende etwas Tiefe, was mich mit dem Ausgang der Geschichte versöhnt. Ich fühle mich mit Benny wohler als mit Francine. Sie ist mir eine Spur zu flippig. Ihr Humor ist nicht mein Humor. Einige Gespräche und eine Aktion mit ihren Freundinnen (Figuren aus den Vorgängerbänden) finde ich kindisch. Andere lassen mich lächeln und unterhalten mich gut.

Mein Fazit:
„Most Wanted Enemy“ ist eine kurzweilige Geschichte, die sich ruhig entwickelt, ehe sie etwas Fahrt aufnimmt. Die Chemie zwischen den Figuren passt zu Beginn für mich nicht, aber mit der Zeit komme ich ihnen näher. Benny ist dabei noch am ehesten zu verstehen, aber Francine ist für mich eine Spur von allem zu viel. Vom Spannungsmoment gegen Ende hätte ich mir viel mehr gewünscht. Ich liebe es, wenn sich etwas Crime in die Geschichte stiehlt. Dazu das genussvolle Prickeln in den Seiten und ich bin glücklich. Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten, aber an die Vorgänger kommt es nicht ran.

Von mir erhält „Most Wanted Enemy“ 3 unterhaltsame Sterne von 5 und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 19.01.2022

Die Story unterhält gut, stürmt aber nicht in mein Herz

Words I Keep
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Um was es geht:
Die Trauer um ihren Vater hat Emely noch immer im Griff, da trifft sie auf David. Er weckt Gefühle in ihr, die sie wieder ins Leben holen, die Tage leichter werden lassen, den Druck von ...

Um was es geht:
Die Trauer um ihren Vater hat Emely noch immer im Griff, da trifft sie auf David. Er weckt Gefühle in ihr, die sie wieder ins Leben holen, die Tage leichter werden lassen, den Druck von ihr nehmen. Doch leider folgt das Leben keiner geraden Linie und es dauert nicht lange, bis die Buchseiten von Turbulenzen erschüttert werden.

Zu den Figuren:
Emely Glen ist 21 alt und studiert Literaturwissenschaften. Sie ist leidenschaftliche Buchbloggerin und lebt mit ihrer älteren Schwester Cassidy in den Rocky Mountains in Amber Falls zusammen. Emely leidet noch immer heftig unter dem Verlust ihres Vaters und ich bin froh, dass sie Lexie und Will an ihrer Seite hat.

David, Cassidy, Lexie und Will sind tragende Nebenfiguren in der Geschichte, die ich fast alle ins Herz schließe. Mehr möchte ich zu den Figurenkonstellationen nicht sagen, um nicht unnötig zu spoilern.

Was mich begeistert:
Der Schreibstil ist große Klasse. Er liest sich flüssig, ist bildhaft und an den richtigen Stellen romantisch bis poetisch. Ich kann mich wunderbar in die wechselnden Stimmungsbilder hineinfügen und koste so etliche Szenen bis zum Schluss aus. Mit Emely schickt die Autorin eine Protagonistin in die Seiten, mit der ich einige Hobbys teile: das Bloggen, das Lesen und die Liebe zu Bookstagram.

Die Passagen, bei denen ihre Hobbys im Vordergrund stehen, inhaliere ich regelrecht. Obendrein genieße ich die zarte Entwicklung der Beziehung zu David und Emely. Jeder Kuss von den beiden löst dabei ein Prickeln in mir aus. Das hat Wismar so gefühlvoll geschrieben, absolut zauberhaft. Die Figuren sind gut ausgearbeitet und jede von ihnen erhält ein Gesicht und eine Stimme. Das Buch vermittelt wichtige Botschaften.

Was mir Probleme bereitet:
Cassidy, Emelys Schwester, liegt mit quer im Magen und die Schmerzen, die sie beim Lesen in mir auslöst, haben nichts mit Sodbrennen zutun. Es ist für mich unbegreiflich, dass sich Emely, eine 21-jährige Frau wie ein kleines Schulmädchen vorführen und gängeln lässt. Cassidy verwechselt Übergriffigkeit mit Fürsorge, dabei schrammt sie einige Klischee, was mir ebenfalls unschön aufstößt. Emelys Entwicklung im Buch ist enorm, doch ich kann ihre Schritte nicht nachvollziehen. Mir fehlt beim Lesen Entscheidendes.

Vor allem am Anfang zieht sich die Geschichte in die Länge und ich vermisse die Grundspannung. Die Emotionen, die im letzten Drittel ins Tageslicht treten, erreichen mich bis auf die Eifersucht überhaupt nicht. Alles wird zu rasch abgehandelt. Ich komme gar nicht dazu, das eine zu realisieren, da stürze ich schon in die nächste Schieflage. Ich bedaure es zutiefst, dass das Buch nicht mein Herz erobern kann.

Mein Fazit:
„Words I Keep“ ist ein unterhaltsamer New Adult Roman, der mir einen tollen Schreibstil, gut ausgearbeitete Figuren und ein ansprechendes Setting bietet. Ich habe Amber Falls deutlich vor Augen und würde diesen Ort wahnsinnig gerne besuchen. Emelys Liebe zu Bookstagram, zum Bloggen und zu den Büchern macht sie mir zu Beginn sofort sympathisch. Doch damit enden unsere Gemeinsamkeiten, denn mich macht das Verhältnis zu ihrer Schwester etwas sprachlos.

Das Buch enthält wichtige Botschaften, aber die Umsetzung trifft leider nicht komplett meinen Geschmack. Für mich läuft einiges ineinander und die Geschichte bleibt an den entscheidenden Stellen zu blass. Mich erreichen nicht alle Emotionen, wie ich es beim Lesen brauche. Es tut mir leid, dass das Buch nicht in mein Herz stürmt, aber jedem anderen kann es genau so gefallen.

Von mir erhält „Words I Keep“ 3 prima Sterne von 5 und eine Leseempfehlung, da mich so einiges im Buchbegeistert.

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Veröffentlicht am 07.12.2021

Keine leichte Kost

The Sky in your Eyes
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Bisher habe ich fünf Bücher von Kira Mohn verschlungen und entsprechend erwartungsvoll starte ich in die Geschichte.

Um was es geht:
Elín ist eine junge Frau, die in Vík auf Island lebt und als Sekretärin ...

Bisher habe ich fünf Bücher von Kira Mohn verschlungen und entsprechend erwartungsvoll starte ich in die Geschichte.

Um was es geht:
Elín ist eine junge Frau, die in Vík auf Island lebt und als Sekretärin in einer Anwaltskanzlei arbeitet. Ihre letzte Beziehung ist unschön auseinandergegangen und es haben sich weitere Narben auf ihr Herz gebrannt. In einem Kochkurs trifft sie auf Jón und er erweckt Gefühle in ihr, die sie nicht zulassen will. Hat die Liebe dennoch eine Chance?

Zu den Figuren:
Mit Elín, 24 Jahre alt, treffe ich auf eine zutiefst verunsicherte Frau. Sie arbeitet als Sekretärin in einer Anwaltskanzlei und ist nach ihrer zerbrochenen Beziehung zu ihren Eltern zurückgezogen. Sie hält sich für stark übergewichtig und wurde deswegen immer wieder gehänselt. Ob sie sich selbst so verzerrt sieht, sie tatsächlich übermäßig dick ist (dann ist das immer noch ihre Sache) oder eben wie eine normal füllige Frau aussieht, die nicht dem gängigen Modelklischee entspricht, erfahre ich nicht. Aber Elín hält sich für viel zu dick, das ist klar.

Jón ist 26 Jahre alt und Grafikdesigner. Er kann nicht kochen, was beim Kochkurs deutlich wird, und hat ein Händchen fürs Fotografieren. Auch ihm ist in der Vergangenheit einiges widerfahren und so bringt er das nötige Feingefühl mit, das er dringend benötigt, um sich Elín zu nähern. Er ist so ein Schatz. Ich liebe diese Charakterfigur.

Es gibt einige Nebenfiguren, die unterschiedlich gut ausgearbeitet sind. Elíns beste Freundin zum Beispiel bleibt mir zu blass.

Zur Umsetzung:
Das Setting ist toll, der Schreibstil zauberhaft und so komme ich wunderbar entspannt in Island an. Ich lerne Elín kennen und muss immer wieder schlucken, als ich tiefer in ihr Herz blicken darf. Dort sind viel zu viele dunkle Stellen, an die schon lange kein Sonnenstrahl mehr gedrungen ist. Umso mehr freut es mich, die Entwicklung von Elín und Jón zu beobachten und ich weiß, das er ihr guttut. Ja, Jón könnte Mr Right sein und nichts wünsche ich mir mehr für sie.

Da beide einen veganen Kochkurs belegen, ist dieses Thema im Buch präsent, ebenso wie Elíns Arbeit in der Anwaltskanzlei, was ich total spannend finde und obwohl ich nur kleine Details erfahre, bin ich dicht dran. Mohn schafft es immer wieder spielend, mir bildhaft jede Winzigkeit vor Augen zu führen, so das ich lange an diese Augenblicke denke. Thematisiert wird der Druck, den unsere Gesellschaft auf uns ausübt, immer perfekt auszusehen. Die Folgen von Mobbing für die Psyche und wie wenig sensibel oft das engere Umfeld reagiert.

Womit ich große Probleme habe:
Alles in der Geschichte erfahre ich aus der Ich-Perspektive von Elín im Präsens und da liegt wohl das Hauptproblem – ich bekomme keine Atempause. Die Liebesgeschichte erreicht mich nicht, wie ich es brauche, denn wann immer Jón Elín nahekommen will, zerstört sie diesen Moment mit ihren vergifteten Gedanken. Das ist zu viel für mich an Negativität und tut mir nicht gut, weshalb ich beginne, es zu überlesen. Das ist so schade, aber für mich ist das nichts.

Ich habe nichts gegen tiefgründige Handlungen und schwere Themen, aber hier zieht es mich auf eine ungesunde Art runter. Elín ist heute kein hilfloses Kind mehr und es liegt an ihr, ihren eigenen Wert zu erkennen und endlich Ja zu sich selbst zu sagen. Solange sie sich aber von der Meinung von geistig zu kurz gewachsenen Menschen abhängig macht, ist ihr nicht zu helfen. Die Protagonistin zeigt zum Glück gegen Ende erfreuliche Entwicklungsschritte, aber das macht es leider nicht wett.

Mir fehlt etwas Leichtigkeit zwischen den beklemmenden Szenen und so werde ich von der Dunkelheit verschluckt. Ich kann nicht sagen, dass ich Lesespaß habe, denn dazu ist es zu bedrückend und schwer und ich vermisse den Ausgleich, um nicht aus der Balance zu geraten.

Mein Fazit:
„The Sky In Your Eyes“ ist kein leichter romantischer Liebesroman und jeder sollte sich bewusst sein, das dieses Buch heftig triggernd wirken kann. Das Setting ist toll, der Schreibstil lebendig, bildhaft und gelungen wie eh und je bei Mohn und ich liebe die Kapitelzierden. Doch die Umsetzung des Hauptthemas ist mir zu heftig, zu schwer, zu dunkel und zu belastend und so komme ich zu dem Schluss, dass das Buch und ich nicht zusammenpassen. Für jeden anderen kann es ein Lesehighlight sein, nur ich komme nicht klar damit.

Von mir erhält die Geschichte 3 aufgewühlte Sterne von 5 und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 21.11.2021

Eine leise Lovestory

Wir trafen uns im Dezember
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„Wir trafen uns im Dezember“ ist kein weihnachtlicher Liebesroman, sondern eine Ganzjahresgeschichte. Mit Jess und Alex erlebe ich zwölf ereignisreiche Monate in London, in dem bezaubernden Stadtteil Notting ...

„Wir trafen uns im Dezember“ ist kein weihnachtlicher Liebesroman, sondern eine Ganzjahresgeschichte. Mit Jess und Alex erlebe ich zwölf ereignisreiche Monate in London, in dem bezaubernden Stadtteil Notting Hill, in den ich seit dem Film „Notting Hill“ rettungslos verliebt bin.

Kurz zum Inhalt:
Jess will ihr Leben ändern und endlich Londonerin werden. Sie stößt auf ein bezahlbares WG-Zimmer und dazu einen Mitbewohner, der ihr Herz schneller schlagen lässt. Leider findet dieser Gefallen an einer weiteren Mitbewohnerin und so behält Jess ihre Gefühle für sich und versucht sich an einer reinen Freundschaft mit ihm.

Zur Umsetzung:
Curtis zieht mich mit ihrem lockeren und bildhaften Schreibstil durchs Buch und lässt mich am Alltag von Jess, ihren WG-Mitbewohnern Emma, Becky und Alex sowie ihren Freundinnen Gen und Sophie teilhaben. Ich erlebe eindrucksvolle Spaziergänge durch London und genieße diese zu jeder Jahreszeit. Die Stadt punktet dabei mit Charme und Eigenheiten, wie sie für London typisch sind. Das Setting ist grandios.

Zu den Figuren:
Alex ist ein toller Mann, der auf Winzigkeiten achtet und total empathisch ist. Jess ist das passende Gegenstück für ihn, doch alles braucht seine Zeit. Mit Jess, 29 Jahre und Alex, 30 Jahre alt, schickt Curtis ruhige Charaktere in die Seiten, die sehr angenehm sind, aber hinter einigen Nebenfiguren verblassen. Ich bekomme keinen direkten Zugang zu ihnen und frage mich, wann es passiert ist, dass sich Alex in Jess verliebt hat. Bei Jess ist das wesentlich klarer zu lesen, aber packende Emotionen sind bei keinem greifbar, was für mich bei einem Liebesroman essenziell ist. Es kribbelt und prickelt nichts und auch die Tatsache, das Alex ein Techtelmechtel beginnt, passt nicht zu seinem Charakter. Vielleicht macht auch das alles in meinen Augen weniger nachvollziehbar.

Der Funke fehlt:
Ich gehe in dieser Geschichte nicht mit, wie ich es mir wünsche und die Figuren funktionieren nicht so, wie sie es sollten. Bei den Nebenfiguren gibt es schillernde Charaktere, die immer wieder Farbe ins Buch bringen, und generell habe ich mit dem Handlungsverlauf bis auf einige Längen gute Unterhaltung und Spaß, doch das Wichtigste fehlt mir einfach – die Liebe. Sie ist definitiv da, aber überzeugt mich nicht. Ich erlebe keine Leidenschaft und nur wenige Augenblicke, die mich kurz die Luft anhalten lassen, weil ich an den Lippen von Jess und Alex klebe. Davon brauche ich mehr. Jede Menge mehr.

Mein Fazit:
„Wir trafen uns im Dezember“ bietet mir tolle Dialoge in der gemütlichen Wohnküche der WG, wo ich mich so gerne mit Emma, Jess, Alex und Becky aufhalte. Dazu schenkt mir das Buch gelungene Ausflüge durch London, unterhaltsame Handlungsstränge und leise Romantik. Die Liebesgeschichte entwickelt sich langsam und ruhig. Wer nicht das ganz große Gefühlskino braucht, wird sich in den Seiten wohl fühlen.

Von mir erhält das Buch 3 prima Sterne von 5 und eine Leseempfehlung.

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