Spannende Familiengeschichte
Flüchtiges GlückMilla ist bei ihrer Mutter Jola in Berlin liebevoll aufgewachsen. Es fehlte ihr nie, nicht zu wissen wer ihr Vater ist. Nun ist Milla selbst schwanger. Auf Drängen ihres Freundes Navid, will sie nach ihren ...
Milla ist bei ihrer Mutter Jola in Berlin liebevoll aufgewachsen. Es fehlte ihr nie, nicht zu wissen wer ihr Vater ist. Nun ist Milla selbst schwanger. Auf Drängen ihres Freundes Navid, will sie nach ihren Wurzeln forschen. Navid reagiert sehr sensibel auf die unterschwelligen Signale, die die Familie aussendet. Gemeinsam mit ihren Eltern hat Jola kurz vor der Wende die DDR plötzlich verlassen. Nun möchte sie die Vergangenheit ruhen lassen und auch ihre Eltern weichen den Fragen aus. Als dann Milla von einem betrunkenen Mann erfährt, dass ihre Großmutter bei der Stasi war und seine Frau auf dem Gewissen hat, lässt Milla mit ihren Fragen nicht locker.
Die Geschichte spielt auf wechselnden Zeitebenen. Ich muss gestehen, dass ich die Befürchtung hatte, damit durcheinander zu kommen, aber diese Ängste waren unbegründet. Schnell war ich im Geschehen und konnte feststellen, dass die Wechsel zusätzliche Spannung in die Geschichte bringen. Durch den leichten, flüssigen Schreibstil fliegt man regelrecht durch die Seiten. Ich fand es sehr interessant mehr über Bitterfeld und dem Stadtteil Wolfen zu DDR-Zeiten zu erfahren. Die Umweltsünden von damals waren mir bekannt, aber ich habe nicht darüber nachgedacht, was es mit der Gesundheit der Menschen damals angestellt hat. Vieles wurde zu der Zeit von den Obersten der DDR vertuscht.
Freunde, Nachbarn und Kollegen haben sich damals bespitzelt und für die Staatssicherheit gearbeitet. Vieles kam erst ans Tageslicht, als die Stasi-Akten einsehbar wurden. Dass die Großmutter damals bei der Stasi war, wurde von der Familie unter den Tisch gekehrt und man hat nie darüber gesprochen. Durch die Fragen von Milla wird eine Lawine losgetreten.
Mich hat diese spannende Familiengeschichte bewegt und auch nachdenklich gestimmt.