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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2022

Ein Mäuserich findet die Liebe

Ein großes Herz
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Das große rosa Wolkenherz auf dem Cover ist wie der Titel und die kleine Maus gelackt, dadurch wirkt sie besonders schön. Auf dem Einband ist eine Landkarte zu sehen, die den Weg der Maus abbildet, hinten ...

Das große rosa Wolkenherz auf dem Cover ist wie der Titel und die kleine Maus gelackt, dadurch wirkt sie besonders schön. Auf dem Einband ist eine Landkarte zu sehen, die den Weg der Maus abbildet, hinten im Buch gibt es einige Veränderungen.
Die Doppelseite zeigt eine grüne Landschaft, winkende Eltern und einen Mäuserich, der in die Welt zieht. Mullemaus soll sich eine Frau mit einem „großen Herzen“ suchen. Auf einem Stein im Bach stehend überlegt er, ob er diese Aufgabe erfüllen kann. Als er dann eine Mäusemädchen trifft, hat er Zweifel, dass so eine kleine Maus ein großes Herz haben kann und er sucht weiter. Die Katze ist zwar groß, aber nicht sehr freundlich, die Ziege frisst die Blume, die er ihr bringt und die Frau auf dem Rad wird ganz panisch wegen der Maus. Besonders unhöflich benimmt sich die Kuh und die Walfrau beachtet ihn nicht. Ratlos schaut Mulle in den Abendhimmel am abgeernteten Kornfeld. Dann kehr er zu den Mäusen zurück und das Mäusemädchen lädt ihn zu sich ein. Er schläft gut zugedeckt vom Mäuschen auf dem Sofa friedlich ein.
Besonders die wundervollen warmen Bilder haben mich angesprochen. Der Text ist nicht zu lang und hat einig Wiederholungen zu bieten, die Kinder besonders erfreut, und Witz. Man kann danach überlegen, wer wohl ein großes Herz hat und was das bedeutet.

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Veröffentlicht am 16.03.2022

So könnte es gewesen sein

Mrs Agatha Christie
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Das Buch hat zwei Handlungsstränge, die sich im zweiten Teil treffen. Zum einen gibt es das „Manuskript“ in dem Agatha selbst von ihrer Beziehung zu Archibald Christie erzählt, sie beginnt bei ihrer ersten ...

Das Buch hat zwei Handlungsstränge, die sich im zweiten Teil treffen. Zum einen gibt es das „Manuskript“ in dem Agatha selbst von ihrer Beziehung zu Archibald Christie erzählt, sie beginnt bei ihrer ersten Begegnung bei einem Ball. Kurz vor dem ersten Weltkrieg gelten noch die Benimmregeln der Viktorianischen Zeit und eine Frau hatte eine Tanzkarte, auf der die Herren, mit denen sie tanzen wollte, eingetragen sind. Archibald Christie hält sich nicht an diese Regel und irgendwie imponiert das der jungen Frau, deren Verlobter sich nicht in England aufhält. Archibald Christie umschwärmt Agatha weiterhin und so kommt es mit Beginn des Krieges zu einer Hochzeit. Doch der Krieg setzt Archie sehr zu und er muss seine Karriere als Flieger nach zwei Jahren beenden. So sind die beiden Eheleute, als sie endlich zusammen leben nicht mehr dieselben verliebten jungen Leute.
Der andere Erzählstrang befasst sich mit Archie und seinen Problemen während der Zeit des Verschwindens von Agatha. Da er einen Brief verbrennt, den Agatha ihm als Regieanweisung geschrieben hat, wird er schnell verdächtigt. Sein Benehmen wird zwar genau erklärt, ist aber immer wieder eigenartig. Die Eheleute haben sich auseinandergelebt, obwohl Agatha die Ratschläge ihrer Mutter, dass der Mann immer an erster Stelle stehen muss, befolgt hat.
Das Verschwinden der Schriftstellerin im Dezember 1926 ist Realität. Die Namen der Polizisten und die Suche mit einigen hundert Menschen sind fakt, auch den ominösen Brief gab es. Aber die Geschichte, die dieses Buch erzählt ist wohl Fiktion, nicht desto trotz, hätte Agatha dieses „Manuskript“ durchaus schreiben können und so ihr Verschwinden erklären können.
Ich fand die Beweggründe für das Handeln der Protagonisten, die in der Zeit ihren Ursprung haben, sehr interessant. Das Benehmen in der Gesellschaft, das völlige Aufopfern der Ehefrau gegenüber ihrem Mann, aber auch das Verhältnis zur Tochter, die wenig von ihrer Mutter hatte.



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Veröffentlicht am 05.03.2022

Lebenslange Schuld

Halterberg
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Gustav ist erfolgreicher Unternehmer und lebt mit einer Ärztin zusammen. Da seine Schwester bei ihrem neuen Mann auf Teneriffa lebt und sein älterer Bruder sich aufgrund seiner Arbeit als Geiger in einem ...

Gustav ist erfolgreicher Unternehmer und lebt mit einer Ärztin zusammen. Da seine Schwester bei ihrem neuen Mann auf Teneriffa lebt und sein älterer Bruder sich aufgrund seiner Arbeit als Geiger in einem Orchester nicht um die Mutter kümmert, geht er regelmäßig zu ihr ins Heim. Gustav tut das aus Pflichtgefühl, denn er hat keine guten Erinnerungen an seine Kindheit und seine Eltern.
Zunächst lebte die Familie in einer winzigen Kellerwohnung, dann zogen sie in ein Gemeindehaus in dem die Mutter als Hausbesorgerin tätig war. Als die Familie Murer, die sich trotz der Kinder einen Ford leisten können, einzieht, gibt es immer wieder Ärger. Da Gustav Mutter aus den Bergen kommt, fühlt sie sich nicht wohl und wird von den anderen ständig schikaniert. Gustav ist ein kluger Kopf, kann schon früh lesen und spart sich sein Geld durch Ministrieren zusammen. Auch er wird immer wieder von den Murer-Kindern gehänselt und traut sich nicht mehr auf den Halterberg, wo er gerne die Höhlen erforscht hat. Erst mit Beginn der Pubertät erwacht sein Interesse an Vera Murer, die seine Mutter als Hure bezeichnet. Doch dann ist Vera nach einem heftigen Gewitter plötzlich verschwunden und der Verdacht fällt auf Gustav.
Im Rückblick erfahren wir von Gustavs Kindheit und Jugend, die geprägt waren von Demütigungen und Boshaftigkeit. Als die alte Frau Murer dement und im Rollstuhl sitzend im Heim der Mutter auftaucht, fürchtet die Mutter um ihre Leben. Es wird nicht wirklich klar, ob Gustavs Vergangenheit wirklich so war, wie er es beschreibt, denn er hat weder Freunde noch vertraut er seiner Lebensgefährtin oder der Therapeutin zu erlange ging.
Die Geschichte wechselt zwischen Gegenwart und Vergangenheit, baut aber keine besondere Spannung auf. Der Protagonist Gustav wird nicht sympathisch und ich hatte wenig Mitleid mit ihm.

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Veröffentlicht am 05.03.2022

Jetzt kennst du Herrn Ohlsen

Herr Olsen mit dem roten Roller
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Bei diesem Buch handelt es sich um ein Kniebuch und diesen Begriff höre ich hier zum ersten Mal. Auf der oberen Seite sieht man im Querformat das Bild und darunter zweimal den Text, einmal kann man ihn ...

Bei diesem Buch handelt es sich um ein Kniebuch und diesen Begriff höre ich hier zum ersten Mal. Auf der oberen Seite sieht man im Querformat das Bild und darunter zweimal den Text, einmal kann man ihn ganz normal die Bildrichtig lesen, aber wenn man das Bild einer Gruppe zeigt, kann man den Text, der normal auf dem Kopf steht vorlesen. Für mich, die ich oft vielen Kindern vorlesen eine praktische Lösung.
Das Mädchen bittet seine Tante ihr eine Geschichte zu erzählen. Über „meinen neuen, schönen, roten Roller“ und den Hund, Herr Olsen. Die beiden sitzen sich in gemütlichen Sesseln gegenüber, davor liegt ein beiger Hund.
Dann sehen wir Herrn Olsen auf dem roten Roller fahren und das Mädchen nennt ihre Wünsche bezüglich des Ziels. Nachdem Herr Olsen am See und auf der Wiese war rollt er weiter. Doch er soll noch ein Abenteuer erleben. So nimmer er eine, Blume, einen Zwerg und noch andere Tiere mit, bis der Roller völlig überladen umfällt. Herr Olsen lädt alle zu sich in seine Hütte ein und auch für die Tante und das Mädchen steht Kuchen bereit.
Die Geschichte wird so erzählt, als wenn sie der Tante während des Erzählens einfiele, und es ruckelt etwas, wenn das Mädchen nachfragt. Die Bilder sind einfach, ich möchte sagen etwas bieder gezeichnet, man kann keine richtige Dynamik erkennen.
Zum Vorlesen eignet sich das Buch schon aufgrund seines Formtes sehr gut.

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Veröffentlicht am 02.03.2022

Was verbirgt sich im Stadtwald?

Sommerwaldfunkeln
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Malin zieht mit ihrer Mutter in einen kleinen Ort und wird nicht besonders nett in der neuen Klasse aufgenommen. Nur Flora, ihre Sitznachbarin, scheint ein nettes Mädchen zu sein, aber das Eigenartige ...

Malin zieht mit ihrer Mutter in einen kleinen Ort und wird nicht besonders nett in der neuen Klasse aufgenommen. Nur Flora, ihre Sitznachbarin, scheint ein nettes Mädchen zu sein, aber das Eigenartige an ihr ist, dass sie nicht spricht.
Doch dann bittet sie Malin um ein Treffen im Stadtwald. Dieser Stadtwald wirkt zunächst winzige, doch als die beiden Mädchen ihn betreten erweist er sich als ein richtiger Urwald. Flora, die nach Zypresse riecht, goldene Locken und Augen hat und die in sich ruht und von innen leuchtet. Diese Flora, die Malin gerne zur Freundin hätte und die sie dazu verleitet einen Brief der Lehrerin an ihre Mutter in einen Baum zu stecken. Flora, die in Rätseln spricht und die Malin als Sommergast in den Wald einlädt.
Doch was birgt de Wald für ein Geheimnis? Weshalb bezeichnet sich Flora als Hüterin und was erwartet sie von Malin. Wer sind die „Anderen“?
Zusammen mir Flora betritt sie eine andere Welt, die ihre eigenen Regeln hat, die genauestens befolgt werden müssen.
Diese anderen Welten zu erkunden, ihre Bewohner kennenzulernen und zu verstehen, war nicht immer ganz einfach, es gab viele Wendungen und für mich war einiges etwas verschwommen. Ich mag es, wenn die Parallelwelten logisch erklärt werden. Hier war das für mich nicht immer der Fall.
Die Geschichte im Hier entwickelt sich ebenfalls, vieles ist nicht so einfach, wie man zunächst glaubt. Malin leidet unter der Abwesenheit ihres Vaters und wünscht sich, dass er wenigstens zu ihrem Geburtstag kommen kann. Diese fantastische Geschichte wird in einer wunderschönen poetischen Sprache erzählt, die ich beim Lesen sehr genossen habe. Wenn die Autorin vom Leuchten, das Malin ausstrahlt spricht kann man es fast aus den Seiten herausstrahlen sehen. Spannung, Humor, Freundschaft, Tierliebe, Hilfsbereitschaft und Liebe sind hervorragend in diesem Buch untergebracht und das verspielte Cover passt sehr gut zum Thema.

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