unfassbare liebe
Right Now (Keep Me Warm)Right Now & ich gehören ab jetzt zusammen. Irgendwie. Weil da so viel, eigentlich schon viel zu viel von mir selbst drin ist. Von Aaron, dem Eisläufer mit der Angst vorm Eislaufen. Von Marleigh, die Angst ...
Right Now & ich gehören ab jetzt zusammen. Irgendwie. Weil da so viel, eigentlich schon viel zu viel von mir selbst drin ist. Von Aaron, dem Eisläufer mit der Angst vorm Eislaufen. Von Marleigh, die Angst hat, ihre Wohnung zu verlassen. Von den beiden zusammen & ihren ehrlichen Gedanken & Ängsten. Weil Anne Dinge in Worte fast, von denen ich nicht wusste, dass man sie in Worte fassen kann. Und dass ich es brauche, diese Worte auf Papier zu sehen.
Right Now ist vorallem character-driven & für mich liegt darin ein bisschen der Zauber des Buches. Weil man die Charaktere kennenlernt, so richtig richtig. Die kleinsten Gedanken & Ängste & es sind diese kleinen Dinge, die ihren Platz im Buch finden. Denn manchmal sind es eben auch die kleinen Dinge, die einem das Herz & das Leben schwerer machen. Aber manchmal auch ein bisschen schöner. Ein bisschen Mischung aus Alltagshorror & Alltagsmagie. Aus Donutliebe & Angst vorm Einkaufen. Aus Schaukelszenen & Panikattacken. Aus glitzernden Seen & 'sich-selbst-anlügen'.
'Denn die Wahrheit war, es ging mir nicht gut'. Glaube ab dem Satz ging es mit mir & meinen Emotionen bergab. So richtig. Weil ab da Gedanken & Sätze kamen, die so ehrlich, so schmerzhaft & so vertraut waren, dass es fast ein bisschen gruselig war. Weil da meine Gedanken auf dem Papier standen, meine Ängste. Weil sich das Gespräch so vertraut angefühlt hat. Weil das so viel in mir ausgelöst hat, dass ich ein bisschen (sehr) heulend zusammengebrochen bin. Weil Marleigh jetzt auf Platz 1 der 'fiktive Charaktere, die mir am ähnlichsten sind' ist. Irgendwie.
[Hat mich dieses Buch vergessen lassen, wie man ordentliche Rezensionen schreibt? Yes. I'm sorry. Aber Eisläufer-Aaron & Donut-Marleigh haben mein Herz erobert. Ihre Entwicklung miteinander, aber auch alleine. Ein Plot, der nicht 'sie trifft einen Typen & plötzlich ist alles gut' ist, sondern der sensibel mit den Themen umgeht.
Die Kämpfe, die man mit sich selbst führt, mit den eigenen Gedanken & Ängsten, all das hat Anne so echt & ehrlich aber auch so wunderschön beschrieben, dass es okay war, dass es mich ein wenig zerbrochen hat.Weil es mich dann auch wieder ganz langsam zusammengesetzt hat.
Weil die Marleigh-Bäckerei Szene dafür gesorgt hat, dass ich endlich in der Bäckerei war, in der ich seit Ewigkeiten etwas kaufen wollte. Weil spontane Mutausbrüche manchmal stärker sind als Angst. Weil ich noch hundert Dinge aufzählen könnte, in denen Marleigh mir ähnlich war, in denen Anne in meinen Kopf geguckt & die Gedanken auf Papier gezerrt hat & es diese Mischung aus comforting & healing ist, zu wissen, dass man mit manchen Dingen einfach nicht allein ist.
Weil Right Now mir gezeigt, dass zwischen den Wolken die Sonne immer wieder herauskommt & dass es okay ist, Dinge nicht immer allein zu schaffen & dass Entscheidungen nicht 'alles oder nichts' sind, sondern noch hundert Nuancen dazwischen]