Von einem Sammler, der etwas verloren hat
Mr. Peardews Sammlung der verlorenen DingeAnthony Peardew ist ein besonderer Mann mit einer traurigen Geschichte. Seine große Liebe stirbt, noch bevor die beiden heiraten können. Sie hat ihm ein Amulett geschenkt, aber auch das verliert er am ...
Anthony Peardew ist ein besonderer Mann mit einer traurigen Geschichte. Seine große Liebe stirbt, noch bevor die beiden heiraten können. Sie hat ihm ein Amulett geschenkt, aber auch das verliert er am Tag ihres Todes.
Der Verlust verändert Anthony und lässt ihn zum Suchenden werden. Dabei findet er verlorene Gegenstände, die er sorgsam mit nach Hause nimmt und dort katalogisiert. Jeder Gegenstand hat seine eigene Geschichte und Anthony hofft, sie eines Tages zurückgeben zu können. Natürlich ist es schwer, die Besitzer zu finden und er muss einsehen, dass es ihm bis zu seinem Tod nicht gelingen wird. Glücklicherweise hat er in Laura eine Assistentin, Haushälterin und Freundin gefunden, die seine Aufgabe nun weiterführen soll.
Laura wird von der Aufgabe überrascht, beschließt aber sie verantwortungsvoll zu übernehmen. Dabei bekommt sie Hilfe von Freddy dem Gärtner des Hauses und dem Nachbarsmädchen Sunshine. Sunshine ist wirklich ein Sonnenschein, ein freundliches Mädchen mit Down-Syndrom, die lieber ihr Bauchgefühl als ihren Verstand nutzt. Und das wird am Ende Lauras größte Hilfe sein.
In einem weiteren Erzählstrang lernen wir Eunice kennen, die sich im Jahr 1974 ein Metallion findet. Sie verliebt sich in einen Mann namens Bomber und auch sie beginnt für ihn zu arbeiten. Eunice verliebt sich und Bomber und die beiden führen eine ganz besondere Beziehung.
Das Buch war für mich ein kleines Schmuckstück. Die beiden Geschichten von Laura und Eunice werden immer wieder durch Stichworte ineinander übergeleitet, aber erst am Ende begegnen sie sich. Alle Figuren in diesem Buch haben ihren besonderen Reiz und sind liebenswert dargestellt.
Diese Liebe zum Detail kommt vielleicht auch daher, dass man die Autorin Ruth Hogan in diesem Buch immer wieder findet: Die Autorin sammelt selbst viel und lebt in einem viktorianischen Haus - vielleicht so einem wie dem von Mr. Peardew? Auch ist das Buch sehr britisch, die englische Autorin lässt vieles aus ihrer Heimat einfließen. Tee spielt natürlich eine große Rolle, auch eine Teetasse darf als Fundstück nicht fehlen. Außerdem hat Ruth Hogan selbst drei Hunde, die man in diesem Buch wieder findet.
Dieses Buch ist unbedingt lesenswert, für jeden der schon einmal etwas verloren oder gefunden hat.