Wundervoll
Die hundert Jahre von Lenni und MargotLenni liegt im Krankenhaus, sie weiß das sie es lebend nicht mehr verlassen wird. Langeweile, Schmerzen, Menschen die nichts mit ihr gemeinsam haben von allem gibt es für sie mehr als genug. Dann trifft ...
Lenni liegt im Krankenhaus, sie weiß das sie es lebend nicht mehr verlassen wird. Langeweile, Schmerzen, Menschen die nichts mit ihr gemeinsam haben von allem gibt es für sie mehr als genug. Dann trifft sie Margot, zusammen sind die beiden 100 Jahre alt. Ein besonderer Zufall, der die beiden zu Freundinnen werden lässt. In einem Malkurs des Krankenhauses fertigen die beiden für jedes Lebensjahr ein Bild an. Zu jedem Bild erzählt Margot eine Geschichte aus ihrem Leben.
Es ist ein sehr besonderes Buch. Erstmal nimmt das Schicksal von Lenni den Leser sehr mit. Sie hat Krebs im Endstadium. Die Angst vor dem Tod und die Frage Warum sind bisher die wichtigsten Dinge in ihrem Leben gewesen. Trotz allem ist sie ein sehr intelligentes, kämpferisches junges Mädchen. Sie bereichert das Leben aller die sie kennenlernen.
Dann ist da Margot, eine alte tapfere kleine Dame mit einem Herzproblem, ihre Geschichten erzählen ein Leben mit Höhen und Tiefen. Sie erzählen von Mut, Liebe und Verzweiflung.
Es ist die Sprache der Autorin, die das Buch besonders macht. Ihr Schreibstil ist nicht melodramatisch sondern in vielen Bereichen überlässt sie es der Phantasie des Lesers sich die Einzelheiten auszumalen. Dann wieder werden wunderschöne Momente oder Erlebnisse beschrieben, so das man beim Lesen das Gefühl vermittelt bekommt, als wäre man an der Seite von Margot oder von Lenni. Auch die Nebenfiguren sind sehr verständnisvoll beschrieben. Ein Pastor kurz vor dem Ruhestand, eine überforderte Krankenschwester, Eltern, Ehemänner und Freundinnen. Alle miteinander haben mich zeitweise zu Tränen gerührt, dann wieder musste ich schmunzeln. Besonders gut fand ich das das Buch sich gesteigert hat. Am Anfang war es angenehm und leicht zu lesen, mit jeder Seite wurden die Empfindungen intensiver. Der Tod ist trotz allem nicht das Ende, denn es bleiben wundervolle Erinnerungen zurück. Dadurch leben wir in den anderen weiter.