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Veröffentlicht am 15.09.2016

Für Katzen tue ich alles...

Blaues Blut
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Im Münchner Stadtteil Lehel ist die Adelige Laura von Reinstein, Ex-Frau von Polizeireporter Karl Maria Ritter zu Loessl genannt Charly, in ihrer Badewanne ermordet worden. Die Zeichen deuten auf ihren ...

Im Münchner Stadtteil Lehel ist die Adelige Laura von Reinstein, Ex-Frau von Polizeireporter Karl Maria Ritter zu Loessl genannt Charly, in ihrer Badewanne ermordet worden. Die Zeichen deuten auf ihren Exmann als Täter hin. Rechtsmedizinerin Dr. Sofie Rosenhuth, sehr gut mit dem vermeintlichen Täter befreundet, traut dem Braten nicht und macht sich auf die Suche nach Charly, der verschwunden scheint.

Für mich ist es das erste Mal, dass ich mit der mir sofort sympathischen Frau Dr. Rosenhuth und ihrem Lover Hauptkommissar Joe Lederer auf Spuren- bzw. Tätersuche gehen darf. Bei diesem Fall habe ich es mit der Familie zu Loessl zu tun, Stammhaus in Grünwald, einem alten Adelsgeschlecht, bei dem aber nur der Erstgeborene die Privilegien des blauen Blutes inne hat. Will hier jemand die Familie auslöschen? Und wenn ja warum?

Indizien, die auf einen Täter hinweisen, Spuren, die nicht zusammen passen wollen und ein Penner, der sich irgendwie verdächtig macht. Immer bin ich auf Ermittlungstour mit dabei. Und da sich das in meiner Heimatstadt München abspielt, steht mein Kopfkino mit den vielen Bildern, vor allem aus Giesing, nicht still. Erst zum Schluss geht mir auf, wer evtl. der Täter sein könnte und ich lerne dann auch seine Motivation kennen.

Sympathische, lebensecht gezeichnete Protagonisten haben mein Herz sofort erobert, allen voran Murmel, der kleine Hund, der gleich von drei Frauen verwöhnt wird. Die bayerische Sprache, in der sich z.B. Sofie sehr oft ausdrückt, geschrieben zu lesen, finde ich richtig herzerfrischend. Die Kochkunst von Tante Vroni lässt mir beim Lesen das Wasser im Mund zusammen laufen. Ich will auch Zwetschgenknödel.

Alles in allem habe ich einen bayerisch angehauchten Krimi gelesen, der eine spannende Handlung mit Humor absolut vereint. Dieser dritte Fall für die Kalte Sofie bekommt meine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Verliebt; verletzt; verzeihen?

Zweite Chance am Deich
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Tomke Heinrichs kleines Ferienhaus in Horumersiel ist fast ausgebucht, da meldet sich ihre Freundin Anne Wilkens, die unter dem Namen Linda Loretta Liebesromane schreibt, um im hohen Norden zu sich selbst ...

Tomke Heinrichs kleines Ferienhaus in Horumersiel ist fast ausgebucht, da meldet sich ihre Freundin Anne Wilkens, die unter dem Namen Linda Loretta Liebesromane schreibt, um im hohen Norden zu sich selbst zu finden und vor allem ihre Schreibblockade zu beseitigen. Anne findet bei einem Fahrradausflug in einem Müllcontainer einen Karton mit alten Liebesbriefen und ein Tagebuch einer Frau: Sophie Regensdorf, Kellnerin im Restaurant "Leuchtfeuer". Als sich deren Ex bei ihr meldet, sucht sie Zuflucht bei Tomke und Anne und ihre Tagebuchbekanntschaft lernen sich kennen...

Drei ganz unterschiedliche Frauen, nicht allein was die Größe betrifft, lerne ich in diesem Buch mit ihren Ängsten und Nöten, mit ihrer ganzen Gefühlswelt kennen. Da die Geschichte immer wieder aus der Sicht einer der Frauen erzählt wird, bin ich mitten in der Geschichte drin. Es geht aber nicht nur um Liebe oder die Angst das erwachsen werdende Kind zu verlieren. Es geht hauptsächlich um die Frage: Wann ist eine zweite Chance angesagt. Und es geht vor allem um die Freundschaft. Aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Der Spannungsbogen steigt von Anfang an ganz leicht immer höher. Am Schluss bin ich froh, dass alles doch so gut ausgegangen ist. Da ein paar Fragen offen geblieben sind, kann ich die Geschichte in meinen Gedanken weiter spinnen - was ich bei einem Buch sehr gerne mag.

Wunderbare Landschaftsbeschreibungen runden das Bild ab. Ich bekomme Lust, die Nordseeküste und Friesland mal wieder zu besuchen.

Nicht nur ein Frauenroman, sondern auch eine Geschichte mit einem ganz gezielten Nervenkitzel. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hotelneubau in den Dolomiten

Dolomitenrot
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PR-Beraterin Jenny Sommer aus Wien und ihr Freund Lenz Hofer, Assistent am Germanistikinstitut in Salzburg genießen ihre gemeinsame Zeit bei der Erforschung der sagenumwobenen Figur König Laurins und seinem ...

PR-Beraterin Jenny Sommer aus Wien und ihr Freund Lenz Hofer, Assistent am Germanistikinstitut in Salzburg genießen ihre gemeinsame Zeit bei der Erforschung der sagenumwobenen Figur König Laurins und seinem verfluchten Rosengarten. Auf einer Entdeckungstour im Naturpark Schlern-Rosengarten stoßen sie auf einen Toten, der sich unter den Dorfbewohnern keiner großen Beliebtheit erfreut hatte. Sein Vorhaben auf dem Grund der Rosenberghütte ein Hotel zu bauen und dorthin eine neue Straße führen zu lassen, stößt auf wenig Gegenliebe. Als Paul Traminer, ein Verwandter von Lenz des Mordes verdächtigt wird, beginnen Jenny und Lenz auf eigene Faust, nach dem Mörder und seinem Motiv zu suchen.
Immer, wenn sie sich fast am Ziel wähnen, müssen sie ihre Theorien durch neue Perspektiven verwerfen.

Nach ihren Geschichten "Burgfrieden" und "Kurschattenerbe" nimmt mich Sigrid Neureiter ein weiteres Mal mit nach Südtirol, diesmal an das Bergmassiv der Laurinswand. Die wunderschön beschriebenen Farbenspiele in dem Teil der Dolomiten laden zu einem Besuch der Region ein. Ich lerne die Sage von König Laurin und seinem Rosengarten kennen. Der immer wieder einfließende Südtiroler Sprachschatz verleiht der Geschichte den ganz besonderen regionalen Flair.

Der Kriminalfall an sich ist spannend aufgebaut und absolut nachvollziehbar. Die Personen mit ihren vielfältigen Motiven sind sehr lebendig und farbenfroh beschrieben, so dass ich sie mir gut vorstellen kann. Der hervorragende Schreib- und Erzählstil der Autorin haben mir ein paar spannende und unterhaltsame Lesestunden geschenkt.
Ein Buch nicht nur für Südtirol-Fans.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein ganz anderer Mörder

Himmel, Hölle, Mensch
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Am Morgen nach dem Schweizer Nationalfeiertag wird auf einer Weide im Wauwilermoos die unbekleidete Leiche eines jungen Mannes mit chinesischem Aussehen gefunden, dessen Arm ein Drachentattoo schmückt ...

Am Morgen nach dem Schweizer Nationalfeiertag wird auf einer Weide im Wauwilermoos die unbekleidete Leiche eines jungen Mannes mit chinesischem Aussehen gefunden, dessen Arm ein Drachentattoo schmückt - totgetrampelt von einem Stier - mit einem kleinen unscheinbaren Loch in der Wade. Haben hier die chinesischen Triaden ihre Finger im Spiel?

Es ist das erste Buch, das ich von der Schweizer Autorin Monika Mansour gelesen habe. Es wird bestimmt nicht das letzte sein.

Mit einem Spannungsbogen, der sich von Anfang an stetig nach oben schraubt, einem Mörder, den ich so bisher noch nie gelesen habe und immer neuen Ansätzen und Vermutungen ist es der Autorin gelungen, mich hier fast nur beim Lesen zu halten.

Allein die charismatische und bunte Mischung der Protagonisten, angeführt von einem türkischstämmigen Kommissar und seiner Ex-kriminellen Freundin, über die Bewohner eines Bio-Bauernhofes, wunderbaren Landschaftsbeschreibungen und natürlich dem mordenden Stier, lassen mein Kopfkino auf Hochtouren laufen. Die immer wieder wie zufällig fallen gelassenen Schweizer Ausdrücke lassen den Krimi absolut authentisch wirken. Ich lese nicht nur - ich bin voll dabei und mittendrin und lerne auch noch die privaten, sehr interessanten Seiten der Kommissare kennen.

Monika Mansour schafft es mit ihrem lebendigen, farbenfrohes Schreibstil und einer Prise Humor, immer an den genau richtigen Stellen, für mich ein wunderbares Leseerlebnis zu schaffen.

Zum Schluss bleiben zwar ein paar Fragen offen, was mir allerdings die Hoffnung auf einen dritten Fall dem sympathischen Kommissars Cem gibt.

Fazit:

Eine spannende Geschichte, ein "unnormaler" Mörder, sympathische, interessante Protagonisten, eine wohl sehenswerte Schweizer Landschaft, viele Wendungen und Verwicklungen machen dieses Buch zu einem Leseerlebnis der ganz besonderen Art.

Absolut lesenswert!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Firmenjubiläum in Wuppertal

Tod in der Tuchagentur
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Aufregung am Boltenberg in Wuppertal. Das 175-jährige Firmenjubiläum der Tuchagentur de Boers steht an und alles ist in heller Aufregung. An diesem denkwürdigen Tag will der Firmeninhaber Paul de Boers ...

Aufregung am Boltenberg in Wuppertal. Das 175-jährige Firmenjubiläum der Tuchagentur de Boers steht an und alles ist in heller Aufregung. An diesem denkwürdigen Tag will der Firmeninhaber Paul de Boers seiner unehelichen Tochter Svantje, die seit einigen Jahren in der Firma mitarbeitet, einen großen Teil der Firmenanteile überschreiben. Da gibt es einige der Familien-angehörigen, denen das ganz und gar nicht passt. Allen voran die beiden ehelichen Kinder von Paul. Als Svantje sich am Abend vor dem großen Fest mit Übelkeit entschuldigt und zu Bett geht, wird diese Unpässlichkeit auf die viele Arbeit und den Stress der letzten Tage geschoben. Als sie am kommenden Morgen tot in ihrem Bett gefunden wird, steht das Haus de Boers Kopf. Die Kommissare Dick und Bresniak von der Kripo Wuppertal beginnen zusammen mit Kommissar Achim Becker aus Mannheim, einem Freund von Paul de Boers, zu ermitteln und stoßen auf einen Sumpf von Schmeicheleien, Lügen, Abgebrühtheit, Emotionslosigkeit, Härte und Intrigen.

Sibyl Quinke nimmt mich mit in die Welt der Reichen und Schönen mit all ihren kleinen und großen Macken, Schwächen, Stärken und Eigenheiten. Ich lerne die Familie de Boers kennen, allen voran die Patriarchin Marie-Claire, die mit ihren 79 Jahren immer noch ständig versucht, sich in die Belange der Firma einzumischen. Eine wunderbare Mischung aus interessanten, farbenfroh gezeichneten Protagonisten und eine Geschichte in der eine heile Unternehmerwelt ins wanken gerät, haben ich sehr gut unterhalten.

214 Seiten aufgeteilt in 54 kurze Kapitel mit immer wiederkehrenden Perspektivwechseln haben mich das Buch nicht aus der Hand legen lassen. Dass die Geschichte in der Gegenwart erzählt wird, lässt mich immer mittendrin und voll dabei sein.

Ich war sehr gerne auf dem Boltenberg bei Familie de Boers zu Gast und kann die Lektüre nur empfehlen.