Profilbild von Gaby2707

Gaby2707

Lesejury Star
offline

Gaby2707 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Gaby2707 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Jule Flemings persönlichster Fall

Mich sollst du fürchten
0

Privatdetektivin Jule Flemming sitzt mit ihrem Freund Mark beim Essen, als sie hinter sich eine Stimme hört. Spielen ihre Sinne verrückt oder hört sie da gerade die Stimme des Mannes, der vor 14 Jahren ...

Privatdetektivin Jule Flemming sitzt mit ihrem Freund Mark beim Essen, als sie hinter sich eine Stimme hört. Spielen ihre Sinne verrückt oder hört sie da gerade die Stimme des Mannes, der vor 14 Jahren ihren Vater erschossen hat? Sie muss heraus finden, wer dieser Mann ist. Dass sie sich damit in allerhöchste Gefahr begibt, ahnt sie da noch nicht.
Außerdem gibt es einen neuen Fall. Die junge Polin Alicija Golla sucht ihre Schwester Karolina, die als Au-Pair-Mädchen nach Deutschland gegangen ist. Sie hat sich noch einmal über Telefon gemeldet und ein Schrei hat dieses Telefonat beendet. Jule verspricht Alicija ihre Schwester zu finden.

In ihrem 3. Fall hat es Jule Flemming auch wieder mit der Spedition Weiner, die im 2. Fall eine große Rolle gespielt hat, zu tun. Überhaupt ist für mich das Lesen des Buches wie der Besuch bei einer Freundin und ihrem Umfeld, das ich bei jedem Besuch besser kennenlerne. Hier erfahre ich auch, was es mit dem Tod von Jules Vater auf sich hat und bekomme einen Einblick in die Vergangenheit von Andreas, der mir bisher schon sehr sympathisch war, ich ihn aber wegen seiner Schweigsamkeit und einer "Mysteriosität" nicht richtig zuordnen konnte. Das Knistern zwischen ihm und Jule ist direkt greifbar.
Überhaupt beschreibt Katrin Rodeit ihre Figuren so detailliert und farbig, dass ich sie mir gut vorstellen kann und mein Kopfkino auf Hochtouren läuft. Dass die Geschichte aus Sicht von Jule Flemming geschrieben ist, lässt mich noch tiefer in ihre Seele und ihre Gedanken blicken.

Die Spannung wird bereits durch den Prolog angeheizt und steigert sich bis kurz vor Schluss, wo sich alle gesponnenen Fäden auflösen und ich aufatmen kann, weil fast alles gut gegangen ist. Immer wieder werde ich durch gekonnt gesetzte Finten auf eine falsche Spur gesetzt.

Jules Kochkünsten kann ich durch die am Schluss aufgeführten Rezepte folgen, die sich sehr lecker lesen. Und auch das Glossar am Ende des Buches, wo die wichtigsten Protagonisten vorgestellt werden, ist bestimmt für Erstleser interessant.

Alles in allem habe ich auch hier wieder einen spannenden, sehr gut unterhaltenden Krimi vorgesetzt bekommen, der von mir die absolute Leseempfehlung erhält.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Für Katzen tue ich alles...

Blaues Blut
0

Im Münchner Stadtteil Lehel ist die Adelige Laura von Reinstein, Ex-Frau von Polizeireporter Karl Maria Ritter zu Loessl genannt Charly, in ihrer Badewanne ermordet worden. Die Zeichen deuten auf ihren ...

Im Münchner Stadtteil Lehel ist die Adelige Laura von Reinstein, Ex-Frau von Polizeireporter Karl Maria Ritter zu Loessl genannt Charly, in ihrer Badewanne ermordet worden. Die Zeichen deuten auf ihren Exmann als Täter hin. Rechtsmedizinerin Dr. Sofie Rosenhuth, sehr gut mit dem vermeintlichen Täter befreundet, traut dem Braten nicht und macht sich auf die Suche nach Charly, der verschwunden scheint.

Für mich ist es das erste Mal, dass ich mit der mir sofort sympathischen Frau Dr. Rosenhuth und ihrem Lover Hauptkommissar Joe Lederer auf Spuren- bzw. Tätersuche gehen darf. Bei diesem Fall habe ich es mit der Familie zu Loessl zu tun, Stammhaus in Grünwald, einem alten Adelsgeschlecht, bei dem aber nur der Erstgeborene die Privilegien des blauen Blutes inne hat. Will hier jemand die Familie auslöschen? Und wenn ja warum?

Indizien, die auf einen Täter hinweisen, Spuren, die nicht zusammen passen wollen und ein Penner, der sich irgendwie verdächtig macht. Immer bin ich auf Ermittlungstour mit dabei. Und da sich das in meiner Heimatstadt München abspielt, steht mein Kopfkino mit den vielen Bildern, vor allem aus Giesing, nicht still. Erst zum Schluss geht mir auf, wer evtl. der Täter sein könnte und ich lerne dann auch seine Motivation kennen.

Sympathische, lebensecht gezeichnete Protagonisten haben mein Herz sofort erobert, allen voran Murmel, der kleine Hund, der gleich von drei Frauen verwöhnt wird. Die bayerische Sprache, in der sich z.B. Sofie sehr oft ausdrückt, geschrieben zu lesen, finde ich richtig herzerfrischend. Die Kochkunst von Tante Vroni lässt mir beim Lesen das Wasser im Mund zusammen laufen. Ich will auch Zwetschgenknödel.

Alles in allem habe ich einen bayerisch angehauchten Krimi gelesen, der eine spannende Handlung mit Humor absolut vereint. Dieser dritte Fall für die Kalte Sofie bekommt meine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Verliebt; verletzt; verzeihen?

Zweite Chance am Deich
0

Tomke Heinrichs kleines Ferienhaus in Horumersiel ist fast ausgebucht, da meldet sich ihre Freundin Anne Wilkens, die unter dem Namen Linda Loretta Liebesromane schreibt, um im hohen Norden zu sich selbst ...

Tomke Heinrichs kleines Ferienhaus in Horumersiel ist fast ausgebucht, da meldet sich ihre Freundin Anne Wilkens, die unter dem Namen Linda Loretta Liebesromane schreibt, um im hohen Norden zu sich selbst zu finden und vor allem ihre Schreibblockade zu beseitigen. Anne findet bei einem Fahrradausflug in einem Müllcontainer einen Karton mit alten Liebesbriefen und ein Tagebuch einer Frau: Sophie Regensdorf, Kellnerin im Restaurant "Leuchtfeuer". Als sich deren Ex bei ihr meldet, sucht sie Zuflucht bei Tomke und Anne und ihre Tagebuchbekanntschaft lernen sich kennen...

Drei ganz unterschiedliche Frauen, nicht allein was die Größe betrifft, lerne ich in diesem Buch mit ihren Ängsten und Nöten, mit ihrer ganzen Gefühlswelt kennen. Da die Geschichte immer wieder aus der Sicht einer der Frauen erzählt wird, bin ich mitten in der Geschichte drin. Es geht aber nicht nur um Liebe oder die Angst das erwachsen werdende Kind zu verlieren. Es geht hauptsächlich um die Frage: Wann ist eine zweite Chance angesagt. Und es geht vor allem um die Freundschaft. Aber auch die Spannung kommt nicht zu kurz. Der Spannungsbogen steigt von Anfang an ganz leicht immer höher. Am Schluss bin ich froh, dass alles doch so gut ausgegangen ist. Da ein paar Fragen offen geblieben sind, kann ich die Geschichte in meinen Gedanken weiter spinnen - was ich bei einem Buch sehr gerne mag.

Wunderbare Landschaftsbeschreibungen runden das Bild ab. Ich bekomme Lust, die Nordseeküste und Friesland mal wieder zu besuchen.

Nicht nur ein Frauenroman, sondern auch eine Geschichte mit einem ganz gezielten Nervenkitzel. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hotelneubau in den Dolomiten

Dolomitenrot
0

PR-Beraterin Jenny Sommer aus Wien und ihr Freund Lenz Hofer, Assistent am Germanistikinstitut in Salzburg genießen ihre gemeinsame Zeit bei der Erforschung der sagenumwobenen Figur König Laurins und seinem ...

PR-Beraterin Jenny Sommer aus Wien und ihr Freund Lenz Hofer, Assistent am Germanistikinstitut in Salzburg genießen ihre gemeinsame Zeit bei der Erforschung der sagenumwobenen Figur König Laurins und seinem verfluchten Rosengarten. Auf einer Entdeckungstour im Naturpark Schlern-Rosengarten stoßen sie auf einen Toten, der sich unter den Dorfbewohnern keiner großen Beliebtheit erfreut hatte. Sein Vorhaben auf dem Grund der Rosenberghütte ein Hotel zu bauen und dorthin eine neue Straße führen zu lassen, stößt auf wenig Gegenliebe. Als Paul Traminer, ein Verwandter von Lenz des Mordes verdächtigt wird, beginnen Jenny und Lenz auf eigene Faust, nach dem Mörder und seinem Motiv zu suchen.
Immer, wenn sie sich fast am Ziel wähnen, müssen sie ihre Theorien durch neue Perspektiven verwerfen.

Nach ihren Geschichten "Burgfrieden" und "Kurschattenerbe" nimmt mich Sigrid Neureiter ein weiteres Mal mit nach Südtirol, diesmal an das Bergmassiv der Laurinswand. Die wunderschön beschriebenen Farbenspiele in dem Teil der Dolomiten laden zu einem Besuch der Region ein. Ich lerne die Sage von König Laurin und seinem Rosengarten kennen. Der immer wieder einfließende Südtiroler Sprachschatz verleiht der Geschichte den ganz besonderen regionalen Flair.

Der Kriminalfall an sich ist spannend aufgebaut und absolut nachvollziehbar. Die Personen mit ihren vielfältigen Motiven sind sehr lebendig und farbenfroh beschrieben, so dass ich sie mir gut vorstellen kann. Der hervorragende Schreib- und Erzählstil der Autorin haben mir ein paar spannende und unterhaltsame Lesestunden geschenkt.
Ein Buch nicht nur für Südtirol-Fans.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein ganz anderer Mörder

Himmel, Hölle, Mensch
0

Am Morgen nach dem Schweizer Nationalfeiertag wird auf einer Weide im Wauwilermoos die unbekleidete Leiche eines jungen Mannes mit chinesischem Aussehen gefunden, dessen Arm ein Drachentattoo schmückt ...

Am Morgen nach dem Schweizer Nationalfeiertag wird auf einer Weide im Wauwilermoos die unbekleidete Leiche eines jungen Mannes mit chinesischem Aussehen gefunden, dessen Arm ein Drachentattoo schmückt - totgetrampelt von einem Stier - mit einem kleinen unscheinbaren Loch in der Wade. Haben hier die chinesischen Triaden ihre Finger im Spiel?

Es ist das erste Buch, das ich von der Schweizer Autorin Monika Mansour gelesen habe. Es wird bestimmt nicht das letzte sein.

Mit einem Spannungsbogen, der sich von Anfang an stetig nach oben schraubt, einem Mörder, den ich so bisher noch nie gelesen habe und immer neuen Ansätzen und Vermutungen ist es der Autorin gelungen, mich hier fast nur beim Lesen zu halten.

Allein die charismatische und bunte Mischung der Protagonisten, angeführt von einem türkischstämmigen Kommissar und seiner Ex-kriminellen Freundin, über die Bewohner eines Bio-Bauernhofes, wunderbaren Landschaftsbeschreibungen und natürlich dem mordenden Stier, lassen mein Kopfkino auf Hochtouren laufen. Die immer wieder wie zufällig fallen gelassenen Schweizer Ausdrücke lassen den Krimi absolut authentisch wirken. Ich lese nicht nur - ich bin voll dabei und mittendrin und lerne auch noch die privaten, sehr interessanten Seiten der Kommissare kennen.

Monika Mansour schafft es mit ihrem lebendigen, farbenfrohes Schreibstil und einer Prise Humor, immer an den genau richtigen Stellen, für mich ein wunderbares Leseerlebnis zu schaffen.

Zum Schluss bleiben zwar ein paar Fragen offen, was mir allerdings die Hoffnung auf einen dritten Fall dem sympathischen Kommissars Cem gibt.

Fazit:

Eine spannende Geschichte, ein "unnormaler" Mörder, sympathische, interessante Protagonisten, eine wohl sehenswerte Schweizer Landschaft, viele Wendungen und Verwicklungen machen dieses Buch zu einem Leseerlebnis der ganz besonderen Art.

Absolut lesenswert!