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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2022

Und vergebe ihnen ihre Sünden

Jigsaw Man - Der tote Priester
9

In einer Londoner Kirche wird der Pastor tot aufgefunden, er wurde brutal ermordet, fast fünfzig Mal wurde auf ihn eingestochen. Als DI Anjelica Henley sich in den Räumlichkeiten umsieht, entdeckt sie ...

In einer Londoner Kirche wird der Pastor tot aufgefunden, er wurde brutal ermordet, fast fünfzig Mal wurde auf ihn eingestochen. Als DI Anjelica Henley sich in den Räumlichkeiten umsieht, entdeckt sie einen versteckten Raum und in diesem einen leblosen jungen Mann. Dieser wurde dort gefangen gehalten und gefoltert, es ist ein Wunder, dass er noch lebt. Als eine weitere Leiche gefunden wird, an der ebenfalls Spuren schwerer Folterung zu finden sind, hat das Ermittlerteam alle Hände voll zu tun, denn es steht zu befürchten, dass ein religiöser Serienkiller sein Unwesen treibt und nicht einfach so aufhören wird.

Dies ist der zweite Teil der Reihe um DI Anjelica Henley. Der erste hat mich vor über zwei Jahren sehr begeistert, sodass klar war, dass ich diesen auf jeden Fall lesen möchte. Man muss den Vorgänger nicht gelesen haben, um der Story folgen zu können; ich konnte mich kaum noch an Einzelheiten aus dem ersten Teil erinnern, hatte aber dennoch nicht das Gefühl, ich verpasse etwas, obwohl immer wieder auf die Vergangenheit hingewiesen wurde. Der Fall selbst ist abgeschlossen, aber um der privaten Situation der beteiligten Personen folgen zu können, empfiehlt es sich, das erste Buch zu lesen.

Der Prolog zeigte bereits ein wenig die Richtung, in die die Story geht. Danach ging es auch direkt los und für sensible Leser könnte es die ein oder andere schwierige Stelle geben, wenn es um Schilderungen der Folter geht. Die Ermittler tappten lange im Dunkeln und auch ich wurde oft auf falsche Fährten gelenkt. Gerade hatte ich mich auf einen Verdächtigen festgelegt, als es eine Wendung gab und ich eine andere Person verdächtigt habe. Die Autorin verstand es meisterhaft, mich an der Nase herumführen und die vielen Twists haben mir wirklich Spaß gemacht. Es wurde an keiner Stelle langweilig, im Gegenteil oft so spannend, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte. Die Auflösung war stimmig und passend, es sind keine Fragen offen geblieben. Ein grandioser Thriller, der mich bereits jetzt auf eine schnelle Fortsetzung hoffen lässt. Von mir gibt es fünf meisterliche Sterne und eine Leseempfehlung.

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  • Handlung
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  • Spannung
Veröffentlicht am 05.03.2022

Was bleibt am Ende

Darüber reden wir später
0

Gert, der Mann von Margret, bricht zusammen, fällt ins Koma und muss im Krankenhaus bleiben. Margret zieht währenddessen ein Resümee über ihr Leben, denkt nach über Gert, die beiden Kinder, den älteren ...

Gert, der Mann von Margret, bricht zusammen, fällt ins Koma und muss im Krankenhaus bleiben. Margret zieht währenddessen ein Resümee über ihr Leben, denkt nach über Gert, die beiden Kinder, den älteren Bruder und die noch ältere Schwester. Was bleibt vom Leben, hat sie alles richtig gemacht? Hätte sie nicht vielleicht doch? Wäre es nicht besser gewesen, wenn? Allein und desillusioniert sucht Margret nach Antworten, während sie darauf wartet, ob Gerts Zustand sich bessert und dieser aufwacht.

Ein leises und zurückhaltendes Buch war das, eine Geschichte, die mich traurig stimmt. Die Fragen und Zweifel von Margret waren auf jeder Seite spürbar, ihre Verzweiflung manchmal mit den Händen greifbar. Die Eltern geschädigt vom Krieg, die Geschwister viel älter, die älteste Schwester unnahbar und fremd. Früh lernte Margret ihren Mann kennen, ob es Liebe war, das fragt sie sich jetzt. Es passiert nicht viel im Buch und doch passiert so viel. Der Schreibstil ist sehr interessant, manche Sätze wie Gedanken; angefangen und nicht beendet, in der Luft hängend und dennoch so klar. Über allem hängt eine Traurigkeit, ein dunkler Vorhang, ganz still. Ein tolles Debüt, das mir große Lust auf weitere Bücher der Autorin macht. Von mir gibt es fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Intellekt hilft da nicht

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Die Programmleiterin Heike Wersch wird vermisst, ihre Freundin macht sich große Sorgen, weil sie diese bereits seit Tagen nicht erreicht. Die Vermisste scheint kein netter Mensch gewesen zu sein; nachdem ...

Die Programmleiterin Heike Wersch wird vermisst, ihre Freundin macht sich große Sorgen, weil sie diese bereits seit Tagen nicht erreicht. Die Vermisste scheint kein netter Mensch gewesen zu sein; nachdem ihr von ihrem Arbeitgeber nach über dreißig Jahren gekündigt worden ist, ist sie auf einem Rachefeldzug und produziert einen Skandal nach dem anderen. In ihrem Haus findet sich keine Spur von ihr, aber im Obergeschoß des Hauses wird ein alter Mann gefunden, der nicht nur dehydriert und verwirrt, sondern auch angekettet ist. Bei den folgenden Ermittlungen scheint jeder Befragte etwas zu verbergen und dann wird die Leiche einer Frau gefunden. Ist das erst der Anfang?

Da ist er, der lange von mir ersehnte zehnte Teil der Reihe um Pia Sander und Oliver von Bodenstein. Die Ermittlung rund um ein renommiertes Verlagshaus hat mir nicht nur spannende, sondern oft auch amüsante Lesestunden beschert. Der feine Witz, der sich durch das gesamte Buch zieht, ist unverwechselbar; witzig und humorvoll, ohne jemals verletzend oder hämisch zu sein. Den ein oder anderen Verlag in die Story einzubauen, war eine grandiose Idee und es hat mir unglaublichen Spaß gemacht, die bekannten Namen zu lesen. Gleiches gilt für die Bücher der Autorin selbst; bekannte Titel begegneten mir auf den Seiten und auch der ein oder andere Name, der mir von den früheren Fällen bekannt war, tauchte auf. Herrlich!

Wie immer ließ die Autorin verschiedene Sichtweisen zu, sodass ich manchmal mehr wusste, als die Ermittler selbst. Trotzdem hat sie es geschafft, mich bis zuletzt im Unklaren zu lassen, was wirklich passiert ist. Jede der beteiligten Personen hatte, wie das im wahren Leben auch ist, etwas zu verbergen oder verschwieg etwas, mit oder ohne Absicht. Es ergab sich ein interessanter und spannender Fall, der trotz der vielen Wendungen absolut schlüssig aufgelöst wurde. Lose Enden sucht man hier vergebens. Ein Kriminalroman, der mich begeistert zurücklässt und von mir verdiente fünf Sterne bekommt.

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Veröffentlicht am 26.02.2022

Tierischer Spaß in Bildern

Pets Rock
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Dieses Buch ist ein wahres Feuerwerk an Kreativität und Talent.

Die Charaktere entstehen in zwei Etappen: Zuerst werden die Vierbeiner fotografiert und später alle anderen Bestandteile des Bildes zeichnerisch ...

Dieses Buch ist ein wahres Feuerwerk an Kreativität und Talent.

Die Charaktere entstehen in zwei Etappen: Zuerst werden die Vierbeiner fotografiert und später alle anderen Bestandteile des Bildes zeichnerisch hinzugefügt, z.B. Haare, Kleider, MakeUp oder Requisiten. All dies ist handgezeichnet und so entsteht ein einzigartiges Kunstwerk. (Seite 158)

Es macht mir unglaublich viel Spaß, zu raten, wen das jeweilige Tier darstellen soll. Auffallend oft passt die Tierart dermaßen gut zur dargestellten Person, dass der ein oder andere Lachanfall vorprogrammiert ist. Hierbei sind es die kleinen Details, die mich begeistern; ob Schmuck, ein kleiner Bauch, die Pose oder die Frisur, manchmal ist es eine dieser Kleinigkeiten, die mich auf die Lösung bringt. Royals, Künstler, Figuren der Film-, aber auch Personen der Zeitgeschichte, alles ist vorhanden. Ein bunter Mix, der mich staunen, schmunzeln und oft lachen lässt.

Ein Bildband zum behalten, verschenken, auf den Tisch legen oder aber, um diesen jemandem an den Kopf zu werfen, der euch ärgert. Hier sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Der einzige Kritikpunkt ist, dass es keine Auflösung gibt, so dass mir einige Werke zwar sehr gefallen, ich aber keine Ahnung habe, wen das Tier darstellen soll. Dies mindert zwar nicht den Spaß, soll aber dennoch erwähnt werden. Von mir gibt es fünf Sterne mit Sternchen und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 23.02.2022

Ein Schuss ins Ungewisse

Tell
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Wilhelm Tell lebt mit seiner Familie ein zurückgezogenes Leben, als er eines Tages in den Bergen dem neuen Landvogt Gessler und dessen Leibwächter Harras über den Weg läuft. Harras findet Tell nicht unterwürfig ...

Wilhelm Tell lebt mit seiner Familie ein zurückgezogenes Leben, als er eines Tages in den Bergen dem neuen Landvogt Gessler und dessen Leibwächter Harras über den Weg läuft. Harras findet Tell nicht unterwürfig genug und vermutet außerdem, dass dieser in den Bergen wildert, obwohl die Jagd allein dem König vorbehalten ist. Ohne dies mit dem Landvogt abzusprechen, fängt Harras einen unfairen Kleinkrieg mit Tell an. Irgendwie läuft dann alles aus dem Ruder.

Wilhelm Tell war ein Schweizer Freiheitskämpfer, der zudem seit Ende des 19. Jahrhunderts als Nationalheld der Schweiz gilt. Ich erinnere mich grob an die Geschichte, aber so ungewöhnlich und spannend habe ich diese nicht in Erinnerung. In mal kurzen, mal etwas längeren Kapiteln kommen 20 verschiedene Personen zu Wort, aus deren Erzählungen sich die Geschichte zusammensetzt. Das ist interessant, das ist ungewöhnlich, das ist einfach grandios!

Es könnte sich so zugetragen haben, oder auch nicht, der künstlerischen Freiheit waren hier keine Grenzen gesetzt. Inhaltlich und sprachlich hat die Story mich sofort mitgerissen, viele Passagen mich bewegt, einige emotional berührt. Eine wunderbare Interpretation, die ich nur empfehlen kann. Von mir gibt es fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

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