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Veröffentlicht am 25.03.2022

Stürmische Zeiten für die Familie von Plesow

Das Grand Hotel - Die der Brandung trotzen
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"Die der Brandung trotzen" ist dritte und abschließende Band der Grand-Hotel-Trilogie von Caren Benedikt. Beatrice von Plesow, Inhaberin des Grand Hotels in Binz, sieht sich schweren Aufgaben gegenüber. ...

"Die der Brandung trotzen" ist dritte und abschließende Band der Grand-Hotel-Trilogie von Caren Benedikt. Beatrice von Plesow, Inhaberin des Grand Hotels in Binz, sieht sich schweren Aufgaben gegenüber. Ihr Sohn Constantin, der in Berlin ein weiteres Hotel und Varieté führt, ist des Mordes angeklagt. Die Schuldfrage lastet schwer auf ihm, denn der wahre Täter und Unterweltboss Lodewald will ihm die Tat in die Schuhe schieben. Doch dieser rechnet nicht mit Beatrice von Plesow, einer Mutter, die wie eine Löwin um ihren letzten noch lebenden Sohn kämpft. Was in den ersten beiden Bänden schon dramaturgisch sehr gut umgesetzt war, setzt Caren Benedikt in diesem Band weiter fort. Sofort ist man als Leser wieder in Binz und Berlin der 1920er Jahre angekommen, taucht erneut in die Geschichte ab. Die Charaktere sind vertraut, man fiebert oder leidet mit ihnen mit. So manches unerwartete Ereignis geschieht, ja man wird teils von der Autorin mit Wendungen überrascht, die man nicht so auf dem Schirm hat. Neben Liebe und Freundschaft wartet dieser Band auch wieder mit einer gehörigen Portion Intrige und Spannung auf. Diese Mischung macht ihn wie auch die Vorgängerbände erneut zu einem Lesevergnügen, bei dem man das Buch nicht aus den Händen geben kann bis man am Ende der Geschichte ankommt. Auch dieser feine Kontrast zwischen dem Ostseebad Binz und der pulsierenden Stadt Berlin ist so spürbar, als würde man selbst an den jeweiligen Orten verweilen. Caren Benedikt hat für mich mit der Grand-Hotel-Trilogie ein Story umgesetzt, die ich zu den besten der letzten Zeit zähle was durch meiner Leserhände ging. Kurzweilig, erfrischend und spannend. Eine klare Leseempfehlung meinerseits.

Veröffentlicht am 16.03.2022

Die Kreuzfahrt des Todes im eisigen Fjord

Kalter Fjord
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"Kalter Fjord" ist der dritte Band aus der Tom-Skagen-Reihe von Anne Nørdby. Im Containerhafen von Tjora findet durch die Sondereinheit Skanpol ein Zugriff gegen Waffenschieber statt, doch dieser läuft ...

"Kalter Fjord" ist der dritte Band aus der Tom-Skagen-Reihe von Anne Nørdby. Im Containerhafen von Tjora findet durch die Sondereinheit Skanpol ein Zugriff gegen Waffenschieber statt, doch dieser läuft nicht nach Plan. Nur knapp kommt der Kollege von Tom Skagen mit dem Leben davon, aber ein verdeckter Ermittler des BKA wird dabei erschossen und der Täter entkommt. Tom Skagen muss sich der internen Ermittlung stellen. Zur gleichen Zeit feiert ein ehemaliger Abiturjahrgang des Internat Hamburg Falkenstein sein 20-jähriges Jubiläum bei einer Schiffskreuzfahrt. Doch als am Preikestolen einer der ehemaligen Absolventen vom Aussichtsfelsen in den Fjord abstürzt, glaubt man zuerst an Selbstmord. Doch kurz darauf verschwindet der nächste aus der Reisegruppe vom Schiff. Erneut Selbstmord? Tom Skagen wird zur Untersuchung auf das Schiff beordert und schnell gerät er selbst zwischen die Fronten. Er muss sich seiner eigenen Vergangenheit stellen und die Zusammenhänge klären, bevor auch er im eisigen Grab des Fjords endet. Anne Nørdby verwebt in diesem dritten Band im wesentlichen zwei Handlungsstränge, die beide für sich schon spannend sind. Aber gemeinsam machen sie diesen Thriller zu einem echten Lesevergnügen. Vielschichtig sind die Spuren gelegt, aber man bleibt bis zum Ende als Leser im Dunkeln bezüglich der Aufklärung des Falles. Die Spannungskurve steigt dabei stetig an, man hangelt sich gefesselt von Kapitel zu Kapitel. Und zum Ende des Thrillers steigert die Autorin dieses Spannungsfeuerwerk nochmal, so dass man wirklich nur noch von Seite zu Seite fliegt. Tom Skagen als Ermittler gefällt mir schon seit dem ersten Band hervorragend, aber in "Kalter Fjord" legt er für mich nochmal eine kleine Schippe drauf. Diese Reihe zählt für mich zu den besten Thrillern die ich die letzten Jahre lesend begleite und ich wünsche mit definitiv noch mehr davon. So geht temporeiche Spannung!

Veröffentlicht am 15.03.2022

1938 - Immer dunklere Wolken brauen sich am Starnberger See zusammen

Der Mut der Frauen
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"Der Mut der Frauen" ist der fünfte Band der Falkenbach-Saga von Ellin Carsta. Während Ferdinand Lehmann 1938 im dritten Reich weiter Karriere macht und sogar vom Führer selbst dafür ausgezeichnet wird, ...

"Der Mut der Frauen" ist der fünfte Band der Falkenbach-Saga von Ellin Carsta. Während Ferdinand Lehmann 1938 im dritten Reich weiter Karriere macht und sogar vom Führer selbst dafür ausgezeichnet wird, ist seine Frau hochschwanger. Ihre größte Angst ist es, dass dieses Kind erneut nicht lebensfähig zur Welt kommt. Indessen droht Wilhelm Lehmann und Paul-Friedrich von Falkenbach weiterhin Gefahr. Alte Feinde scheinen nicht Ruhe geben zu wollen und sie mit allen Mitteln um ihr Hab und Gut bringen zu wollen, und sei es mit fingierten Beweisen für die Gestapo. Aber auch Falkenbachs Kinder Wilhelmine und Gustav beschreiten gefährliche Pfade. Währenddessen schaukelt sich der Judenhass in Deutschland immer weiter hoch und entlädt sich in den Pogromen. Ellin Carsta schreibt in diesem neuen Band der Familiensaga die Geschichte konsequent fort. Eingebettet in die damaligen Geschehnisse im dritten Reich erlebt der Leser das Leben der drei Familien in Bernried. Während sich für manches Familienmitglied der Strick um den Hals immer gefährlicher zuzieht, treten andere immer mehr in Erscheinung. Doch die alte Freundschaft der drei ehemaligen Kriegskameraden Paul-Friedrich, Wilhelm und Heinrich hat ihre Sprünge. Speziell Heinrich gerät immer mehr ins Abseits. Geschickt lässt die Autorin dabei Handlungsstränge enden und eröffnet neue Entwicklungen. Dies erhält die Spannung wie es mit den Familien weitergehen wird. Auch dieser fünfte Band ist kurzweilig zu lesen, macht weiterhin neugierig auf mehr. Das Nachwort der Autorin ergänzt den Roman sehr interessant um die historischen Informationen der damaligen Geschehnisse und gibt dem Leser ein gutes Gesamtbild. Für mich weiterhin eine sehr gute Saga, die auch mit diesem fünften Band interessant fortgeschrieben ist.

Veröffentlicht am 07.03.2022

Der Mauerfall und ein neues Ermittlerteam aus Dresden

Im Schatten der Wende
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"Im Schatten der Wende" ist der Auftaktband einer neuen Krimi-Reihe von Frank Goldammer. Alles beginnt im Frühjahr 1988. Der junge Tobias Falck macht seine ersten Erfahrungen im Dienst der Volkspolizei ...

"Im Schatten der Wende" ist der Auftaktband einer neuen Krimi-Reihe von Frank Goldammer. Alles beginnt im Frühjahr 1988. Der junge Tobias Falck macht seine ersten Erfahrungen im Dienst der Volkspolizei in der DDR, soll sich als "vollwertiges Mitglied des Kollektives" beweisen. Doch das Land ist im Umbruch und schon ein Jahr später öffnet sich die innerdeutsche Grenze. Nach Beendigung seiner Ausbildung beginnt er im Kriminaldauerdienst Dresden. Vieles ist neu, alles verändert sich, auch die Kriminalität. Als eine Frankfurter Kommissarin aus dem Westen auftaucht und den KDD in Dresden um Amtshilfe bei der Suche nach einem Auftragskiller bittet, gerät schnell alles aus den Fugen. Gemeinsam mit seiner Kollegin Bach und seinem Chef Schmidt kommen sie bei den Ermittlungen schnell selbst unter Druck. Frank Goldammer beginnt diese neue Krimireihe unter dem Zeichen der Wiedervereinigung. Die geschichtlichen Ereignisse, die sich damals überschlugen, das Schwanken zwischen Gewohntem und Neuem. Das Aufeinanderprallen verschiedener Welten zwischen Ost und West. Neugier und Vorurteile. In diesem Rahmen findet sich das frisch gegründete Team des KDD Dresdens wieder und muss zum einen selbst erst zusammenwachsen und sich aber auch den neuen Aufgaben stellen. Dabei bringt einem der Autor gut die Ereignisse von damals wieder in Erinnerung, so einige Male habe ich während des Lesens selbst mich an diese Monate zurückerinnert. Es sind im Grunde mehrere Fälle, die das Team in diesem Band beschäftigen und gelöst werden müssen. Dabei steht vielleicht der Hauptfall nicht ganz so im Fokus, aber man erlebt die gesamte Entwicklung des Ermittlerteams mit. Als Einstieg in diese neue Reihe gefällt mir das gut, da einem die Protagonisten mit ihren Eigenarten näher gebracht werden und man das Zusammenwachsen des Teams spürbar nachvollziehen kann. Die Spannungskurve ist dabei nicht auf höchstem Niveau, aber steigt doch stetig Richtung Ende an. Trotzdem lässt sich dieser Kriminalroman gut lesen und man will mehr vom Kriminaldauerdienst Team Ost-West lesen. In Summe für mich ein gelungener Einstieg in diese neue Reihe und man darf gespannt sein wie es in weiteren Fällen weitergeht.

Veröffentlicht am 03.03.2022

Oh dear, Dublin - Wenn Träume zerplatzen

Boom Town Blues
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"Boomtown Blues" ist der dritte Band aus der Patsy-Logan-Reihe von Ellen Dunne. In letzter Zeit lief es für die Münchner Kommissarin Patsy Logan nicht rund. Ihre Ehe kriselt und beruflich tritt sie ebenfalls ...

"Boomtown Blues" ist der dritte Band aus der Patsy-Logan-Reihe von Ellen Dunne. In letzter Zeit lief es für die Münchner Kommissarin Patsy Logan nicht rund. Ihre Ehe kriselt und beruflich tritt sie ebenfalls auf der Stelle. Als sie eine Auszeit bei ihrer Cousine in Irland nimmt und in Dublin auf den Spuren ihrer väterlichen Wurzeln ist, passiert in der österreichischen Botschaft ein rätselhafter Todesfall. Eine junge deutsche Praktikantin wird vergiftet und so wird Patsy Logan, da sie praktischerweise vor Ort ist, gleich in den Fall mit einbezogen und soll der irischen Polizei zur Seite stehen. Die Autorin erzählt diesen neuen Fall in der Zeit nach dem Platzen der Immobilienblase in Irland. Viele Hypothekenkredite konnten nicht mehr bedient werden, etliche Menschen verloren nicht nur ihre Jobs, sondern verarmten zusätzlich. Profiteure wie so oft skrupellose Investoren und Kredithaie. Inmitten dieser Szenerie nun Patsy Logan, die deutsch-irische Kommissarin, die zwischen die Fronten gerät und im pulsierenden Dublin ihre Ermittlungen vorantreibt. Denn schnell erkennt sie den Zusammenhang mehrerer Todesfälle, die alle eindeutig zusammenhängen zu scheinen. Nach einer längeren Pause und einem Verlagswechsel darf man nun mehr von Patsy Logan lesen, was mich sehr freut. Zur sympathischen Ermittlerin hat man sofort wieder eine Bindung, als wäre sie nie weg gewesen. Ellen Dunne verwebt den persönlichen Werdegang von Patsy hervorragend mit dem Thema des Krimis. Die Kapitel, teils in Rückblenden, bringen dem Leser die Hintergrundstory der "Boom Town" näher und bauen gut aufeinander auf. Teils temporeich entwickelt sich die Story, baut immer mehr an Spannung auf und spiegelt wunderbar die Situation in Irland wieder. Mit Patsy Logan hat Ellen Dunne eine Protagonistin erschaffen, die für mich nicht nur sehr sympathisch wirkt, sondern auch eine überzeugende Ermittlerin ist. Erfrischender Schreibstil der Autorin, man kann nur sagen "Patsy Logan is back". Und das besser denn je. Hatten mir die beiden Vorgängerbände schon gefallen, ist für mich dieser neue Band nochmal eine Steigerung. Das Warten hat sich gelohnt. Mit "Boomtown Blues" ist Ellen Dunne ein hervorragender Krimi gelungen, absolut lesenswert und hoffentlich gibt es von Patsy Logan in nächsten Fällen noch mehr zu lesen.