Profilbild von Kyra112

Kyra112

Lesejury Star
offline

Kyra112 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Kyra112 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2022

Wie die Vergangenheit die Gegenwart beeinflusst

Flüchtiges Glück
0

Flüchtiges Glück von Ulla Mothes erzählt die Geschichte zweier ostdeutscher Familien, der Familie Reinhoff und der Familie Hader, aus Wolfen. Beide Familien sind miteinander befreundet, die Kinder, Raik ...

Flüchtiges Glück von Ulla Mothes erzählt die Geschichte zweier ostdeutscher Familien, der Familie Reinhoff und der Familie Hader, aus Wolfen. Beide Familien sind miteinander befreundet, die Kinder, Raik und Jola, wachsen gemeinsam auf und verlieben sich ineinander. Doch aufgrund familiärer Verstrickungen mit dem politischen System der DDR flüchtet Familie Reinhoff von Wolfen zur Tante nach Westberlin. Über dieser Flucht schwebt die Frage nach dem Unfall von Renate Hader. Es gibt Verstrickungen zur Familie Reinhoff, die das wiedergewonnene Liebesglück der Kinder Raik und Jola beeinflusst.
Milla, Jolas Tochter, beeinflusst von ihrem Freund Navid, gehen den Geheimnissen auf die Spur.

Ulla Mothes beschreibt unverblümt in ihrem Roman den Zustand der Fabriken der DDR in Bitterfeld-Wolfen und die daraus resultierenden Lebensumstände der Familien in dieser Zeit. Sie nimmt kein Blatt vor den Mund, was die Machenschaften des politischen Systems, in Form der Staatssicherheit betrifft. Gleichzeitig zeigt sie aber auch auf, wie wertvoll das Gut der Freundschaft ist und das System nicht immer zu Verrat führte, sondern auch die Mitarbeit des MfS Menschen waren!

Ich bin am Anfang etwas schwerfällig in die Geschichte gestartet, da doch die Zeitsprünge sehr viel waren, also sehr viele unterschiedliche Jahreszahlen behandelten. Dennoch hatte ich mich nach dem ersten Drittel daran gewöhnt und sie gehörten schließlich dazu, um die Geschichte besser zu verstehen.

Ganz besonders haben mir die Charaktere gefallen. Es ist wirklich eine bunte Mischung an Menschen, die hier aufeinander trifft und das macht dieses Buch besonders lebhaft. Diese Charaktere mit ihren Persönlichkeiten und auch Geheimnissen machen dieses Buch aus.
Ich fand es teilweise auch ziemlich harten „Tobak“, was überhaupt nicht negativ gemeint ist. Mir hat das gefallen, weil dieses Buch unwahrscheinlich zum Nachdenken anregt und vielleicht auch das Ein oder andere verstehen lässt.

Fazit: Ich finde es ein wunderbares Buch für alle, die sich für die Historie der DDR und ihr System interessieren und auch für alle die, die es nicht kennen und verstehen wollen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.11.2024

Eindrucksvolle Darstellungen

Alles Sisi
0

Sisi - Der Mythos der herzensguten Kaiserin, die in Wahrheit ein eher unnahbarer Mensch war. 
Genau dies spiegelt auch das Cover des Buches „Alles Sisi - Die Kaiserin in Infografiken“ von Verena Erdinger ...

Sisi - Der Mythos der herzensguten Kaiserin, die in Wahrheit ein eher unnahbarer Mensch war. 
Genau dies spiegelt auch das Cover des Buches „Alles Sisi - Die Kaiserin in Infografiken“ von Verena Erdinger wider. 
Sisi war eine Person, die oftmals nicht greifbar war, eine in sich selbst versunkene Person, die sich um ihr Leben betrogen und im goldenen Käfig lebend fühlte.
All dies bringt die Autorin in vier Kapiteln zu Sisis Leben rüber. Dabei wechseln sich Texte mit Infografiken ab.
Ich muss zugeben, ich habe in diesem Buch wenig Neues erfahren, allerdings ist es Verena Edinger eindrucksvoll gelungen, das Bekannte anschaulich herüber zu bringen. Die Infografiken zeigen gut Verhältnisse auf und machen so Sisis Leben deutlich greifbarer als es mir bisher bewusst war.
Was für mich wiederum neu war, waren viele Dinge aus Sisis alltäglichem Leben - Rezepte zur damaligen Zeit, verbunden mit Kalorienangaben ihrer Speisen. Auch das Vorstellen ihrer Turnübungen in Grafiken fand ich wirklich sehr interessant.
Das Buch wirkt in seiner Aufmachung sehr elegant. Die Farben sind gedeckt und nicht zu auffällig. Was mir jedoch etwas negativ aufgefallen ist, sind die dunklen Seiten, auf denen zum Teil eine ähnliche Schriftfarbe verwendet wurde, sodass ich beim Lesen manchmal Probleme hatte, die Schrift richtig zu erkennen. Hier hätte ich mir eine etwas hellere Schriftfarbe gewünscht.

Alles in allem fand ich dieses Buch unwahrscheinlich eindrucksvoll, flüssig geschrieben und eindrucksvoll nachvollziehbar dargestellt. Ich empfinde es als absolutes Muss für all jene, die sich für Kaiserin Elisabeth interessieren!!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.11.2024

Die nächste Generation

Das Kurhotel auf Norderney - Gezeiten des Schicksals
0

Claras großer Traum ist der Ausbau der elterlichen Pension zu einem Kurhotel. Dafür schuftet sie hart als Stranddienerin. Allerdings halten ihre Eltern Elisa und Julius Berlund wenig von dieser Idee. Als ...

Claras großer Traum ist der Ausbau der elterlichen Pension zu einem Kurhotel. Dafür schuftet sie hart als Stranddienerin. Allerdings halten ihre Eltern Elisa und Julius Berlund wenig von dieser Idee. Als Clara schließlich Arthur kennenlernt, kommt ihr ihr Traum zum Greifen nah.

„Das Kurhotel auf Norderney - Gezeiten des Schicksals“ ist Band 2 der großen „Kurhotel - Saga“ von Claudia Schirdewan. 
Das Buch spielt Anfang des 20. Jahrhunderts auf Norderney und bildet mit Clara die zweite Generation dieser Saga.
Claudia Schirdewan beginnt den zweiten Band etliche Jahr nach dem ersten. Es dauerte daher für mich kurze Zeit bis ich mich wieder entsinnen konnte, wie die einzelnen Zusammenhänge dieser Vorgeschichte waren. Für Personen, die den ersten Band nicht kennen, ist das jedoch kein Problem und liest sich vielleicht sogar einfacher.
Nach wie vor kann der Titel des Buches etwas irritierend wirken, da ein Kurhotel bisher nur in der Fantasie eine Rolle spielt.
Die Charaktere Elisa, Julius und Jella aus dem ersten Band begegnen den Lesenden auch hier wieder. Jella kommt für mich dabei leider ein bisschen zu kurz, umso mehr hab ich mich über die nähere Beschreibung von Elisas und Julius’ Leben gefreut.
Protagonistin dieses Bandes ist jedoch deren Tochter Clara. Sie ist eine überaus ehrgeizige, junge Frau, die ein enges Band zu ihrer Familie pflegt.
Die Familie Berlund wirkt nach wie vor sehr modern, was nicht in das typische Bild der damaligen passt, aber die Geschichte dafür umso interessanter macht.
Man merkt diesem Buch die ausführliche und fundierte Recherche der Autorin an. Speziell die Arbeit der Badedienerinnen, aber auch die Kurabläufe sind authentisch beschrieben.Interessant dabei wird die Rolle der Diakonissen und der Gemeindeschwester Helene beschrieben.
Der Verlauf der Geschichte ähnelt auch absolut dem ersten Band, was ich ein bisschen zwiespältig empfunden habe. Einerseits war es sehr harmonisch, andererseits nimmt das ein bisschen die Spannung.

Fazit: Trotz der o.g. Kritik hat mir der zweite Band deutlich besser gefallen und die Autorin hat mich mit ihrer guten Recherchearbeit in Verbindung mit dem flüssigen Schreibstil mitgenommen, sodass ich mich bereits auf den abschließenden dritten Band im nächsten Jahr freue. 
Ich kann dieses Buch allen empfehlen, die Band 1 kennen, aber auch denen, die historische Romane mögen und kann auch denen die Scheu nehmen, die Band 1 noch nicht kennen. Man kann das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen. Von mir gibt es daher 4,5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.10.2024

Familienbande

Weihnachtsherzen im Schneegestöber
0

Familienbande

Joy, ganz die Karrierefrau, wartet darauf, die Früchte ihrer Arbeit ernten zu können und hofft auf eine Beförderung auf der Gala ihrer Firma. Doch als sich ihre Tante Ruby verletzt und zur ...

Familienbande

Joy, ganz die Karrierefrau, wartet darauf, die Früchte ihrer Arbeit ernten zu können und hofft auf eine Beförderung auf der Gala ihrer Firma. Doch als sich ihre Tante Ruby verletzt und zur Reha muss, übernimmt Joy deren Aufgaben auf ihrer kleinen Farm. Problem dabei, das Weihnachtsfest steht bevor und bildet in Chrystal Falls den Höhepunkt des Jahres. An Joy werden daher große Erwartungen gestellt.

Für mich sind die Weihnachtsromane von Nancy Naigle immer ein Lesehighlight und eine gute Einstimmung auf die Weihnachtszeit. Auch mit „Weihnachtsherzen im Schneegestöber“ ist ihr wieder ein wunderbarer Wohlfühlroman gelungen.
Mit der Protagonistin Joy war ich sofort auf einer Wellenlänge. Sie wurde zwar als ehrgeizig dargestellt, aber nicht als eiskalte Karrierefrau.
Ich fand den Zusammenhalt zwischen ihr und Ruby gut beschrieben und auch ihre Kindheit. An mancher Stelle hätte ich mir tiefgreifendere Infos über ihre Vergangenheit gewünscht. Manchmal konnte ich einiges nicht so ganz nachvollziehen, weil Infos fehlten.
Auch war ich positiv überrascht vom Verlauf der Geschichte. Nach dem Lesen der Buchbeschreibung hatte ich erst einen anderen Ablauf vermutet, der sich zum Glück nicht bestätigte und so fand ich den Umgang zwischen Joy und Ben nicht so extrem typisch, sondern erfrischend.
Ganz toll fand ich auch den Zusammenhalt der Stadt beschrieben. Es hat mich etwas an Stars Hollow erinnert. Richtig klasse fand ich die Geschichte um die kleine Molly!
Positiv überrascht war ich auch vom Ende. Damit hatte ich so nicht gerechnet!

Alles in allem eine ganz tolle Weihnachtsgeschichte und damit eine Empfehlung für alle Weihnachts- und Romantikfans.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.10.2024

Sieben Jahre

Weihnachten mit Tony
0

Carrie ist auf dem Weg nach Hause, nach Schottland, um dort mit ihrer Familie Weihnachten zu verbringen. Dabei stellt sich heraus, dass ihr Vater einen Herzanfall erlitten hat. Es scheint als gäbe es dabei ...

Carrie ist auf dem Weg nach Hause, nach Schottland, um dort mit ihrer Familie Weihnachten zu verbringen. Dabei stellt sich heraus, dass ihr Vater einen Herzanfall erlitten hat. Es scheint als gäbe es dabei einen Zusammenhang zwischen dem Verkauf der Wallaby-Insel Inchconnachan und ihrem Ex-Freund, dem Architekten Marc. Aufgrund des Verkaufs sind die Wallabys in Gefahr. Zeit für Carrie und ihren Vater zu kämpfen, ganz speziell um die Zukunft von Wallaby Tony, mit dem Carrie eine einzigartige Freundschaft verbindet.

„Weihnachten mit Tony“ von Stella Lucas fällt schon durch sein niedliches Cover, welches Wallaby Tony darstellen soll, ins Auge.
Der Roman ist aus mehreren Sichtweisen in der Ich-Perspektive geschrieben. Die beiden Hauptsichtweisen sind die von Marc und Carrie und ab und an kommt noch das ein oder andere Tier zum Zug. Die veränderten Perspektiven sind nachvollziehbar dargestellt. Auch ist zu jeder Zeit dargestellt, an welchem Tag der Leser sich gerade befindet.
Die Geschichte um die Insel und die Wallabys beruht dabei zum Teil auf realen Tatsachen.
Stelle Lucas überzeugt mit einem witzigen Schreibstil, der so manches Mal durch ironische Dialoge geprägt ist. Dabei muss sich Stella Lucas nach meinem Empfinden nicht hinter einer Jenny Colgan verstecken, denn dieses Buch sorgt trotz einiger Aufregung für eine wunderbare Wohlfühlatmosphäre.
Geprägt ist der Roman aber ebenso durch die Darstellung von Familienliebe, Freundschaft und vor allem Tierliebe!
Von Anfang an ist eine Spannung zwischen Carrie und Marc zu spüren, deren Auf und Abs sich durch das ganze Buch verteilen. Gerade Carries Art wirkt dabei so manches Mal anstrengend und ermüdend. Diese Parts werden aber ganz gut durch andere Stellen ausgeglichen, in denen ihre Schwester Sue Anne, Fiona oder auch Marcs Sekretärin zu Wort kommen.
Interessant fand ich, dass es die Wallabys auf der Insel wirklich gibt. Aus diesem Grund hätte es mich gefreut, wenn die Geschichte zu ihrer Population in den Roman mit aufgenommen worden wäre.


Fazit: Ein toller Weihnachtsroman, der mir wunderbare Lesestunden beschert hat und damit eine Empfehlung für alle Freunde von Tieren, Liebe und Weihnachten darstellt. Meinerseits gibt es daher 4,5 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere