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Veröffentlicht am 06.09.2017

Der Mensch ein wildes Tier

Das Floß der Medusa
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Am 18. Juli 1986 werden von einem Schiff fünfzehn ausgemergelte Gestalten aufgenommen, die zwei Wochen auf einem Floß trieben. Diese wenigen Menschen sind die letzten Überlebenden von 147, die ausgesetzt ...

Am 18. Juli 1986 werden von einem Schiff fünfzehn ausgemergelte Gestalten aufgenommen, die zwei Wochen auf einem Floß trieben. Diese wenigen Menschen sind die letzten Überlebenden von 147, die ausgesetzt wurden, weil die Rettungsboote der Medusa nicht ausreichten.
Das Buch basiert auf einer historisch belegten Geschichte.
Dieses Buch ist mein erstes von diesem Autor. Es ist eine Geschichte die packt und abstößt zugleich. Was dort geschieht, ist schwer zu ertragen. Jedes grausame Detail wird sehr genau und ausgebreitet beschrieben.
Mir scheint, das Schicksal hat lauter sehr unangenehme Menschen zusammengebracht und sie auf die Medusa verfrachtet. Daher konnte ich mich von Anfang mit niemandem identifizieren. Dann schlägt das Schicksal wieder zu und das Schiff kentert. Aber soll man dieses Kentern dem Schicksal zuschreiben, nein, es ist die Unfähigkeit des Kapitäns und des Steuermanns. Die Rettungsboote reichen nicht und die, die nicht mehr hineinpassen müssen auf ein Floß, das auf die Schnelle zusammengezimmert wird. Ihr Proviant ist spärlich und so gehen sie wie Tiere aufeinander los.
Was kann schon passieren, wenn man es mit so egoistischen und rücksichtslosen Menschen zu tun hat? Das Hauen und Stechen geht los. Aber es geschieht auf eine so unmenschliche Art und Weise, dass ich nur noch abgestoßen wurde. Aber vielleicht ist der Mensch auch nur ein wildes Tier? Doch ich will es nicht glauben, dass Menschen so sind, obwohl auch die jetzige Zeit zeigt, wie rücksichtslos und menschenverachtend gehandelt wird. Und doch ist in mir die Hoffnung, dass wir uns ein großes Stück Menschlichkeit bewahren werden.
Ich lese gerne Thriller, aber dabei mag ich es nicht, wenn die Grausamkeiten zu detailliert sind, denn mein Kopfkino soll mir die Bilder liefern, wie ich sie gerade ertrage. Aber diese sprachgewaltige Geschichte ist erschreckend und grausam, so detailliert grausam, dass ich mich durchgequält habe.

Veröffentlicht am 21.08.2017

Party ohne Ende

Der Strand der Dinge
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Die Internetblase platzt, die Aktien in der Branche fallen. Philipp war sehr erfolgreich in der Branche und pflege einen entsprechenden Lebensstil. Er, der immer einen coolen Spruch auf den Lippen hatte ...

Die Internetblase platzt, die Aktien in der Branche fallen. Philipp war sehr erfolgreich in der Branche und pflege einen entsprechenden Lebensstil. Er, der immer einen coolen Spruch auf den Lippen hatte und „Luft“ erfolgreich an den Mann/die Frau bringen konnte, verliert mit dem Job auch noch Wohnung und Freundin. Nun hat er als Untermieter bei Nils Unterschlupf gefunden. Er trauert seinem früheren Leben nach und kriegt irgendwie nichts gebacken. Jeder in seinem neuen Umfeld hat nur Party im Kopf. Damit weiß Philipp aber nicht anzufangen, trotzdem lässt er sich in dieses Leben reinziehen. Statt perspektiven für die Zukunft zu suchen, zweifelt er nur an sich selbst.
Nachdem sein Vater gestorben ist, versucht Philipp Struktur in sein Leben zu bringen und setzt sich auch mit der Zukunft auseinander.
Ich habe mich schwer getan, diese Buch zu Ende zu lesen. Es passiert einfach nichts. Die immer wiederkehrende Beschreibung, was Philipp verloren hat und was er auf Partys erlebt, ermüdet stark. Philipp ist auch kein Charakter, der einem sympathisch ist oder mit dem man mitfühlen könnte, er ist einfach oberflächlich. Alle anderen Personen sind auch nur Randfiguren. Dass er zum Ende hin irgendwie doch noch einen Dreh bekommt, ist dann schon fast verblüffend.
Obwohl der Schreibstil schon gut war, sprach mich die Story nicht an.

Veröffentlicht am 24.06.2017

Ein schweres Leben

Das Haus der schwarzen Schwäne
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Dänemark, 1693: Die Familie von Falka ist sehr arm, daher muss Falka im Watt Würmer sammeln, damit die Familie etwas zu essen hat. Dann bleiben ihr Vater und ihr Verlobter auf See. In ihrer Verzweiflung ...

Dänemark, 1693: Die Familie von Falka ist sehr arm, daher muss Falka im Watt Würmer sammeln, damit die Familie etwas zu essen hat. Dann bleiben ihr Vater und ihr Verlobter auf See. In ihrer Verzweiflung weiß sich Falka nicht anders zu helfen, als einen Angstmann zu bauen in der Hoffnung, dass der die ihren zurückbringt. Doch das kommt bei den Menschen nicht gut an. Daher muss Falka weg. Ihre Mutter meint: „Du musst dein Schicksal lieben“. Der Reusenonkel bringt sie nach Tondern zur Fabrik, wo sie als Spitzenklöpplerin nun arbeiten muss. Die Bedingungen sind unmenschlich. Für äußerst geringen Lohn, von dem auch noch erst einmal Werkzeug und Kleidung bezahlt werden müssen, arbeiten die Mädchen sechszehn Stunden am Tag. Einige sterben unter diesen Bedingungen, was niemanden schert. Aber Falka gefällt die Arbeit. Aus Protest gegen diese unmenschlichen Bedingungen gehen einige Mädchen gemeinsam in den Tod. Falka sinnt nun auf Rache gegen den Fabrikbesitzer. Statt weißer klöppelt sie nun schwarze Trauerspitze.
Als erstes hatte mich das Cover begeistert und der Klappentext hat auf einen schönenn historischen Roman schließen lassen. Doch dann entwickelte sich die Geschichte in eine Richtung, die ich so nicht erwartet hatte und die mir auch nicht gefallen hat. Mystik und Aberglauben bestimmen das Geschehen.
Die Sprache passt zu der Zeit und ist bildgewaltig. Aber mir war die ganze Atmosphäre zu düster und ich konnte mit dem religiösen Fanatismus nichts anfangen. Anfangs hatte ich noch Mitleid mit Falka, aber dann entwickelte sie sich in einer Art und Weise, die ich nicht nachvollziehen kann.
In der damaligen Zeit bestimmten die Männer, wo es lang ging. Dann lehnten sich die Frauen gegen ihre Rolle auf, was verständlich ist. Aber Falkas Pläne von einem „Mädchenreich“ sind doch arg weit hergeholt. Auch die brutalen Szenen wurden mir einfach zu viel.
Mich konnte die Geschichte nicht packen und ich habe lange gebraucht, dieses Buch zu beenden.
Meine Erwartungen wurden nicht erfüllt.

Veröffentlicht am 25.05.2017

wozu der Hype?

Gone Girl - Das perfekte Opfer
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Nick und Amy lernen sich kennen, lieben sich, heiraten.
Das perfekte Paar? Mitnichten. Eigentlich haben sie nichts wirklich gemeinsam. Warum haben sie überhaupt geheiratet? Dauernd werden nur Psychospielchen ...

Nick und Amy lernen sich kennen, lieben sich, heiraten.
Das perfekte Paar? Mitnichten. Eigentlich haben sie nichts wirklich gemeinsam. Warum haben sie überhaupt geheiratet? Dauernd werden nur Psychospielchen betrieben.
Dann verschwindet Amy. Nick gerät in Verdacht, etwas mit dem Verschwinden zu tun zu haben. Alle Hinweise lassen auf ihn schließen. Sein Verhalten verstärkt das noch. Es gibt immer wieder neue Hinweise und Wendungen.
Das Buch geht sehr zäh los, alles wird ausschweifend berichtet, so dass einem die Lust am Weiterlesen vergeht. Fast 300 Seiten lang passiert eigentlich nichts.
Gillian Flynn lässt uns lange im Unklaren. Unsere Sicht auf die Dinge wird ständig verändert. Was ist die Wahrheit? Wer ist gut, wer ist böse? Amy und Nick sind beide nicht sonderlich sympathisch, daher kann man sich auch nicht so richtig auf die Geschichte einlassen.
Das Ende des Buches gefällt mir nicht so, es passt irgendwie nicht.
Ich glaube, dass weniger Seiten der Geschichte gut getan und die Spannung erhöht hätten. Der Schreibstil war auch nicht unbedingt so meins. Das Buch ist nicht schlecht – aber es ist auch nicht gut. Ich kann den ganzen Hype nicht verstehen, der darum gemacht wurde.

Veröffentlicht am 01.03.2017

Nicht überzeugend

In den Händen des Wüstenprinzen
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Heather Devereux ist auf dem Weg nach Frankreich, um den Comte de Beaulieu zu heiraten, als sie von osmanischen Seeräubern entführt wird. Man bringt sie zu zum Prinzen Khalid Beg. Die Engländerin fasziniert ...

Heather Devereux ist auf dem Weg nach Frankreich, um den Comte de Beaulieu zu heiraten, als sie von osmanischen Seeräubern entführt wird. Man bringt sie zu zum Prinzen Khalid Beg. Die Engländerin fasziniert den Prinzen, der sie für sich gewinnen möchte. Er könnte sie zwar auch zu seiner Sklavin machen, aber er will, dass sie sich ihm freiwillig hingibt.
Die Geschichte lässt sich einfach lesen. Alles wird so detailliert dargestellt, dass der Phantasie wenig Spielraum bleibt. Mir ist es lieber, wenn einiges nur angedeutet wird. Das Verhalten der Protagonistin war mir manchmal nicht verständlich und nervte ein wenig. Sie muss sich nun mal entscheiden: Leidenschaftliche Liebe oder Freiheit.
Der Handlungsverlauf war vorhersehbar, daher konnte mich die Geschichte auch nicht packen.