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Veröffentlicht am 08.03.2022

Unglaubliche Sogkraft

Dschinns
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Ab der ersten Seite haben "die Dschinns" mich in ihren Bann gezogen.
Hüseyin hat sein Leben lang hart gearbeitet um sich und seine Familie gut versorgen zu können. Er träumt von einem ruhigen Lebensabend ...

Ab der ersten Seite haben "die Dschinns" mich in ihren Bann gezogen.
Hüseyin hat sein Leben lang hart gearbeitet um sich und seine Familie gut versorgen zu können. Er träumt von einem ruhigen Lebensabend in einem eigenen Apartment in Istanbul mit seiner Frau und seinen Kindern. Als der Traum erfüllt scheint, trifft ihn ein Herzinfarkt, ganz unvorbereitet. Mit knapp sechzig Jahren stirbt Hüseyin, alleine in seinem schönen neuen Apartment in Istanbul.

DSCHINNS entspinnt ab hier eine komplexe Geschichte um die einzelnen Familenmitglieder, im Damals und Heute. Ich bin selten so schnell in eine Geschichte gefallen (es müssen die ersten 10 Seiten gewesen sein) und komplett in ihren Sog gezogen worden. Teilweise habe ich mich gezwungen das Buch weg zu legen, damit es nicht so schnell vorbei ist.

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Veröffentlicht am 01.03.2022

Hoffnungsvoll und bittersüß

Als wir Tanzen lernten
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Evie glaubt nicht mehr an die Liebe. Seit dem ihr Vater ihre Mutter für eine andere Frau verlassen hat, tritt sie der Liebe und im besonderen der Haltbarkeitszeit von Beziehungen pessimistisch gegenüber.

Dies ...

Evie glaubt nicht mehr an die Liebe. Seit dem ihr Vater ihre Mutter für eine andere Frau verlassen hat, tritt sie der Liebe und im besonderen der Haltbarkeitszeit von Beziehungen pessimistisch gegenüber.

Dies ist für sie ein so einschneidendes Erlebnis, dass sie von heute auf morgen beschließt, all ihre Liebesromane zu verschenken und stellt sie in einen öffentlichen Bücherschrank. An eben diesem angekommen, stößt sie auf ein Buch mit dem Titel "Tanzen lernen". Evie entdeckt in dem Buch einen Stempel mit der Aufforderung dieses doch bitte zurück zum Tanzstudio "La Brea Dance" zu bringen.

Evie geht dieser Aufforderung nach. Sie fährt zu "La Brea Dance" ohne zu wissen, wie sehr dies ihr Leben und ihre Sicht auf die Liebe verändern wird.

Nicola Yoon hat es mal wieder geschafft einen Jugendroman zu schreiben, welcher so ganz anders als alle anderen aktuellen Bücher für YA ist. Es ist weder kitschig, noch völlig überladen. Die Charaktere sind so liebevoll und unaufgeregt gestaltet. Sie sind authentisch und wachsen der/dem Lesenden sofort ans Herz.

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Veröffentlicht am 13.02.2022

Selbstportrait einer der beeindruckensten Autor*innen der britischen Literaturlandschaft

Manifesto. Warum ich niemals aufgebe. Ein inspirierendes Buch über den Lebensweg der ersten Schwarzen Booker-Prize-Gewinnerin und Bestseller-Autorin von »Mädchen, Frau etc.«
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"In jeder und jedem von uns steckt ein Manifest, das im Laufe unseres Leben zutage tritt, sich durch unsere Erfahrungen verändert und neu ordnet. Dies ist meins." (S. 245, Bernardine Evaristo, "Manifesto ...

"In jeder und jedem von uns steckt ein Manifest, das im Laufe unseres Leben zutage tritt, sich durch unsere Erfahrungen verändert und neu ordnet. Dies ist meins." (S. 245, Bernardine Evaristo, "Manifesto – warum ich niemals aufgebe")

MANIFESTO von Bernardine Evaristo ist nicht weniger als die gesammelte Weisheit über 60 Jahre Lebenserfahrungen von einer der beeindruckendsten Autor*innen welche die britische Literaturlandschaft zu bieten hat. In ihrem Sachbuch mit dem Untertitel "Warum ich niemals aufgebe" beschreibt Evaristo anhand von sieben Kapiteln ihre persönliche sowie ihre berufliche Laufbahn und verfolgt anhand dessen, die Niederschrift ihres eigenen Manifests.

Das Buch liest sich wie eine Selbststudie und an vielen Stellen, fühlte ich mich als würde ich in dem Tagebuch einer fremden Frau lesen. So persönlich schreibt Evaristo in ihrem Buch über Familie, Liebe, Partnerschaft, Rassismus, persönliche Weiterentwicklung und den Weg zu der Person, welche sie heute ist.

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Ein Feigenbaum erinnert sich

Das Flüstern der Feigenbäume
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1974, Zypern. Kostas und Defne sind Teenager und haben sich ineinander verliebt. Er ist Grieche, sie Türkin. Ihre junge Liebe ist für die Zyprer schon so schwer zu akzeptieren. Aber als dann der große ...

1974, Zypern. Kostas und Defne sind Teenager und haben sich ineinander verliebt. Er ist Grieche, sie Türkin. Ihre junge Liebe ist für die Zyprer schon so schwer zu akzeptieren. Aber als dann der große politische Umbruch im Land einhergeht, wird es für das junge Paar unmöglich weiterhin zusammen zu bleiben. Ihre Zuflucht ist die Taverne "Die Glückliche Feige". In eben jener steht ein großer und prächtiger Feigenbaum, welche Zeugin von Glück, aber auch großem Leid werden wird.

Ende der 2010er-Jahre, London. Eben jene Feige, welche einst auf Zypern stand, befindet sich nun mit Kostas und seiner Tochter Ada in einem Vorort im nördlichen London. Der Feigenbaum wird winterfest gemacht, was bedeutet, er wird in die Erde eingegraben.

Nun ist es für ihn an der Zeit, uns Lesenden die (verbotene) Liebesgeschichte Kostas' und Defnes zu erzählen. Sie erzählt uns von einer wunderschönen Insel, welche in zwei Hälften geteilt wurde, aber auch wie wunderschön das Ökosystem dort ist.

Elif Shafak bezaubert die Lesenden mit ihren wunderschönen Worten, welche jedoch oft in menschlichen Grausamkeiten enden. Ich war anfangs etwas skeptisch der Geschichte gegenüber. „Wie soll das denn funktionieren? Eine Geschichte, erzählt von einem Baum?!“, ich hatte ja keine Ahnung. Elif Shafak hat einen so komplexen Roman geschaffen, welcher u.a. mit Wissen über die Natur Zyperns angereichert wurde und dennoch nie an Spannung verliert. Nach „Unerhörte Stimmen“ ist dies der zweite Roman von ihr, welchen ich lesen. Und es wird nicht der Letzte gewesen sein.

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Veröffentlicht am 29.12.2021

Bitte mehr von Darius!

Darius der Große verdient mehr
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Im zweiten Band der "Darius der Große"-Reihe geht es einmal mehr ums Erwachsenwerden.
Darius ist nach seinem Iran Besuch bei seinen Großeltern wieder im Alltag an der US-amerikanischen Schule angekommen ...

Im zweiten Band der "Darius der Große"-Reihe geht es einmal mehr ums Erwachsenwerden.
Darius ist nach seinem Iran Besuch bei seinen Großeltern wieder im Alltag an der US-amerikanischen Schule angekommen
und ist Team der hiesigen Fußballmannschaft.
Er hat seinen Traumjob im Teeladen Rose City Teas und seinen ersten richtigen Freund.
Alles könnte so perfekt sein, ist es jedoch nicht.
Obwohl Darius von der Mehrheit seiner Schulkamerad*innen und Familienmitgliedern in seiner Ganzheit akzeptiert wird,
fühlt er sich oft nicht wohl in seiner Haut und hat ein kritisches Selbstbild.

In "Darius der Große - verdient mehr" erfahren wir vom Background der Familie von Darius Vater und dessen Depressionen,
unter welcher auch Darius selbst leidet.
Darius versucht so gut es geht Kontakt mit Sohrab, seinem besten Freund aus dem Iran, zu halten. Dies gestaltet sich zusehends schwieriger...

War die Hauptthematik aus dem ersten Band, die kulturelle Zugehörigkeit Darius' und die Vereinbarung seines Queer-seins mit dessem,
geht es im zweiten Band eher um das Erwachsenwerden allgemein.
Was tut mir gut? Für was bin ich bereit? Was macht mich glücklich und was nicht?

Es werden viele Erzählstränge aus dem ersten Band wieder aufgenommen und weitergesponnen,
welches natürlich den Reiz des zweiten Bands ausmacht.
Ich habe selten ein Buch mit so vielen diversen und liebevoll gezeichneten Charakteren gelesen und würde mir sehr einen dritten Band wünschen!

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