Konnte mich nicht mitreißen
Hold Me - New England School of Ballet„Hold me – New England School of Ballet“ von Anna Savas ist nach „Keeping Secrets“ mein zweites Buch der Autorin und ich war wirklich gespannt, da ich „Keeping Secrets“ wirklich gut fand. Leider konnte ...
„Hold me – New England School of Ballet“ von Anna Savas ist nach „Keeping Secrets“ mein zweites Buch der Autorin und ich war wirklich gespannt, da ich „Keeping Secrets“ wirklich gut fand. Leider konnte dieses Buch damit nicht mithalten, nicht einmal ansatzweise. Dabei hatte es recht spannend angefangen, denn Zoe wird auf der New England School of Ballet angenommen, was immer ihr größter Traum war. Schon an ihrem ersten Tag dort, sieht sie Jase wieder, der ehemalige beste Freund ihres Bruders und ihre große Liebe. Doch seit einem Jahr haben die beiden keinen Kontakt mehr, da sie diesen, ohne einen Grund zu nennen, einfach abgebrochen hatte. Jase ist alles andere begeistert, als er Zoe nun jeden Tag trifft, denn sie erinnert ihn an alles, was er verloren hat. Doch beide müssen zusammen tanzen und kommen sich dabei unweigerlich immer näher.
Ich mag Geschichten, wo es eine Liebelei zwischen der Schwester und dem besten Freund des Bruders gibt, da es dort oft ja Gewissenskonflikte gibt. Hier fand ich, dass immer großgemacht wurde, wie Jase und Caleb doch ach so tolle Freunde seien und später habe ich die ganze Zeit immer nur gedacht, dass sie es nicht sind. Caleb hat sich für mich nicht als bester Freund bewiesen, im Gegenteil. Ich verstehe, dass er verletzt war und dass er Zeit gebraucht hätte, aber so wie er sich verhalten hat, hätte sich kein bester Freund gegeben. Da fand ich die spätere Freundschaft zwischen Zoe und Mae, die sich auf der Ballettschule kennengelernt haben, aufrichtiger. Mae war allgemein ein toller Charakter. Freundlich, ein wenig verrückt manchmal, aber sehr hilfsbereit und hatte immer ein offenes Ohr. Daher fand ich es völlig daneben, dass sie am Ende, gerade wo Zoe sie wirklich gebraucht hätte, vergessen wurde. Mae wurde gar nicht mehr erwähnt, bis der Autorin wieder einfiel, dass Mae ja auch noch existiert und das gerade gut in die Story passte. Ich hatte allgemein das Gefühl, dass vieles nicht zusammenpasste oder „vergessen“ wurde. Es wurde vieles nicht aufgelöst, auch wenn es noch weitere Teile geben wird, aber so fühlt sich das Buch für mich einfach sehr unvollständig an. Die Erklärungen, die es gab, wie von Jases Eltern, kamen mir vor, als hätte man sich schnell etwas aus den Fingern gesogen, damit sie ein wenig sympathischer rüberkommen, denn diese waren echt schrecklich. Allgemein fand ich seine Familie sehr unsympathisch. Es fing schon an, dass keiner zu seiner Abschlussfeier kam, weil alle diese vergessen hatte. Keiner unterstützt seinen Traum Tänzer zu werden, sein Vater zahlt ihm nicht sein College, sodass Jase nicht weiß, wie er über die Runden kommen soll, dazu ist er besitzergreifend und bestimmend und will immer nur seinen Willen durchsetzen. Die Mutter lässt sich immer unterbuttern und traut sich nicht den Mund aufzumachen, um gegen ihren Mann irgendwas zu sagen, geschweige denn, für ihre Kinder da zu sein. Seine Schwester Lia und Jase verstehen sich überhaupt nicht und sie macht Sachen auch nur, wenn jase dafür etwas für sie tut. Alles in allem eine schreckliche Familie. Aber irgendwie scheint es in den meisten Büchern auch normal zu sein, dass der eine Protagonist eine sehr herzliche Familie hat, während der andere mit so einer klarkommen muss. Daher hat Jase eben seine ganzen Probleme. Er ist von Zuhause rausgeflogen, hat Geldsorgen, usw. Zoe ist vor einem Jahr etwas Schreckliches passiert und nun mit Jase zu tanzen scheint bei ihr wieder einen Schalter umzulegen, weswegen sie Probleme hat, sich berühren zu lassen. Er benimmt sich ihr gegenüber weitestgehend wie ein Arsch, daher war ich dann doch überrascht, wie schnell die beiden dann doch im Bett gelandet sind und wie häufig sie dann im Buch aktiv waren. Ich dachte im letzten Drittel echt es geht nur noch darum. Das war mir dann doch etwas zu viel, gerade wenn man die Vergangenheit bedenkt.
Leider war das Buch sehr vorhersehbar. Dazu kam, dass gerade am Ende vieles ungelöst blieb, wie was nun mit Charlotte passiert, die mit Zoe damals zur Schule gegangen ist und sehr anstrengend war. Dann sind mir auch ein paar Fehler aufgefallen, wie zum Beispiel, als Zoe in einer Szene auf dem Boden liegt, ruft Caleb sie an, später erzählt er, dass Zoe ihn angerufen hätte. Solche Unstimmigkeiten stören mich persönlich ziemlich.
Alles in allem konnte mich das Buch leider gar nicht begeistern. Jase hat sich Zoe gegenüber meistens wie ein Arsch verhalten, dazu kam, dass viele Erklärungen einfach unstimmig oder unpassend waren oder ganz gefehlt haben, wie eben auch, dass Jase meint er hätte alles getan, um Zoe und Caleb zu kontaktieren, aber die haben sich bei ihm ja nie zurück gemeldet. Statt dass er einfach mal zu dem Haus der beiden geht. Ich meine die Eltern haben nie ein Problem mit ihm gehabt, aber nein, das hat er nie getan. Dazu konnte mich die Geschichte einfach nicht mitreißen. Daher gebe ich dem Buch zweieinhalb Sterne. Auf Portalen, die keine halben Sterne haben, runde ich ab.