Ein Bekenntnis zu sich selbst und dem Leben
Boy meets Girl„Boy meets Girl“ von Julia Holbe handelt von Nora, die begreift, dass sich ihr Leben ändern muss, wenn sie wieder leben will. Dabei ist sie gefangen zwischen dem Ende ihrer Ehe und dem wachsenden Bewusstsein ...
„Boy meets Girl“ von Julia Holbe handelt von Nora, die begreift, dass sich ihr Leben ändern muss, wenn sie wieder leben will. Dabei ist sie gefangen zwischen dem Ende ihrer Ehe und dem wachsenden Bewusstsein über die Endlichkeit des Lebens, besonders der ihrer Eltern. Mit Gregory tritt Frische in ihr Leben ein, mit Yann ein alter Freund.
Ich finde das Cover sehr schön. Wer das Buch liest, wird verstehen, warum die beiden Rad Fahrenden so gut um Inhalt passen. Das Blau unterstreicht die Leichtigkeit aber auch zarte Traurigkeit im Buch. Die Geschichte selbst, könnte wohl jedem von uns passieren. Behandelt werden das Ende, der Beginn und das Aufrechterhalten von Beziehungen. Ich finde es faszinierend, wie stark die Charakterentwicklung aber auch die Handlung in diesem Roman sind. Meist liegt in Romanen sonst nur der Fokus auf einem der beiden. Holbe schafft dies, ohne dass es zu überladen wird. Den Charakteren wird Zeit gegeben, Zeit, um sich zu finden, auszuprobieren, zu reflektieren. Das regt einen als Leser auch zum Nachdenken an. Nora, die die Rolle der Therapeutin auch im Privatleben nicht ganz von sich bekommt, zerdenkt vieles. Der Ton wirkt an manchen Stellen schon fast nüchtern und steht für all das unausgesprochene. Dennoch trifft man in dem Roman auch Mut, Leichtigkeit, Lebensfreude. Der Roman hat mir aber auch Tränen in die Augen gelegt. Daneben bin ich unheimlich froh, dass die Autorin keine Klischees bedient, wie sie u.a. im Liebesroman Bereich auftreten. Somit blieb die Geschichte alltagsnah und wendungsreich.
Dies ist ein Roman für alle, die Tiefe und Leben in einem Roman suchen.